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Rezensionen zu
Das Lachen und der Tod

Pieter Webeling

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Nun zunächst einmal aufmerksam auf das Buch wurde ich durch Zufall. Mich hat einfach der Klappentext angesprochen. Ich habe mich gefragt: Lachen und Tod- wie passt das zusammen? Ich werde nun kurz auf den Inhalt eingehen und bemühe mich Spoiler zu vermeiden. Zum Inhalt: In dem Buch geht es um den niederländischen Komiker Ernst Hoffmann. Dieser wird 1944 in einem Viehwagen mit weiteren Verfolgten in einem Konzentrationslager gebracht. Damit seine Mitgefangenen nicht verzweifeln, beginnt dieser sie mit Witzen zu unterhalten. Und als der deutsche Lagerkommandant davon erfährt, will er Hoffmann dazu bringen, auch vor den SS- Leuten aufzutreten. Meine Meinung: Was für ein Buch! Es ist ein Buch, über ein sehr tragisches Schicksal von vielen Menschen. Es gab viele Passagen im Buch wo ich weinen musste, weil mir das Grauen deutlich vor Augen geführt wurde. Aber es ist alles in allem ein wirklich wundervolles Buch. Ein toller Schreibstil und man merkt, dass es vom Herzen geschrieben wurde. Alles in allem hab ich an diesem Buch nichts auszusetzen und vergebe 5 Sterne. Für mehr Infos: hier die Seite des Verlags: http://www.randomhouse.de/…/Das…/Pieter-Webeling/e389652.rhd

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Ernst Hoffmann ist Kabarettist, Komiker – und Halbjude. Letzteres wird ihm zum Verhängnis, im Jahre 1944 wird er nach Auschwitz deportiert. Im Transportwaggon lernt er eine wunderschöne Frau namens Helena kennen, in die er sich dem Schicksal zum Trotz verliebt. Nach der Ankunft in Auschwitz trennen sich ihre Wege, doch er kann sie nicht vergessen. Der Barackenälteste Schlomo, der es gut mit ihm und den anderen Gefangenen meint, findet heraus, dass Helena noch am Leben ist. Er sorgt für den heimlichen Briefkontakt zwischen Helena und Ernst, im Gegenzug verspricht der Komiker, jeden Tag für einen Lacher in der Baracke zu sorgen. „Jeden Tag ein Lacher“ gehört schon bald zum festen Abendprogramm: am Abend versammeln sich alle Gefangenen und jemand erzählt einen Witz oder eine lustige Begebenheit. So versuchen die Menschen für einen Augenblick lang das Grauen des KZ-Alltags zu vergessen und wieder zu spüren, was es heißt, fröhlich zu sein. Irgendwann erfährt der Lagerkommandant von Ernst Hoffmanns Talent als Komiker und bietet ihm an, in Zukunft für die Unterhaltung der SS-Leute zu sorgen. Im Gegenzug würde er besser behandelt werden und müsste nicht mehr unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten. Ernst lehnt zunächst ganz entschieden ab. Doch dann merkt er, dass hier nicht nur sein eigenes Wohl im Spiel steht, sondern auch das seiner großen Liebe Helena… „Das Lachen und der Tod“ erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der grausamsten Bedingungen ausgesetzt wird und dennoch für das weiterkämpft, was andere schon längst verloren habe: für Liebe, für Hoffnung und für den Glauben, dass man der Tragödie nie das letzte Wort überlassen darf. Während des Lesens lief mir des Öfteren ein kalter Schauer über den Rücken, einige Gewaltszenen werden allzu bildhaft beschrieben und man hat als Leser das Gefühl, für einen Moment selbst in der Baracke von Ernst zu liegen, neben Fäkalien, neben Menschen, die eher tot als lebendig sind, und neben dem Gestank nach Tod und Verwesung. Pieter Webeling erschafft auf 300 Seiten eine bedrückende, grausame und doch mit Lachen und Hoffnung gespickte Atmosphäre, die auch nach dem Zuklappen des Buchdeckels den Leser noch lange begleitet. Die Geschichte vor dem realen Schauplatz ist unfassbar traurig, doch Ernst erlebt auch Momente der Freude, so dass der Leser das Schicksal des jungen Ernst mit sehr viel Empathie mit verfolgt. Ernst ist in allen Facetten ein sehr beeindruckender Charakter, wobei „beeindruckt“ trotz langer Überlegung doch das falsche Wort ist. Wie beschreibt man eine Person, die in Ausschwitz lachen kann? Wie charakterisiert man jemanden, der der allgegenwärtigen Angst vor dem Tode trotzt und seiner Freundin Liebesbriefe schreibt? Ernst ist beeindruckend, ja. Er ist mutig und gibt die Hoffnung nicht auf, in all der Grausamkeit des Konzentrationslagers etwas Menschliches zu finden. Die Komik in der Geschichte wirkt keinesfalls falsch oder gestellt, was bei so heiklen Themen durchaus passieren kann. Webeling gelingt es, ein bedrückendes Szenario mit der Liebe eines Menschen auf so plausible Art zu verbinden, dass man sich als Leser wünscht, Ernst Hoffmann gekannt zu haben. Seine Charakterstärke ist ohnegleichen, sein Humor einmalig. Aber er ist keinesfalls die einzige Figur, die den Leser nachdenklich stimmt. Da ist da noch Schlomo, der Barackenälteste, der sich wirklich um seine Baracke kümmert, anstatt diese verkümmern zu lassen. Wie oft schon hat er Ernst ein Stück Essen zugeschoben, wie oft schon hat er auf eigene Gefahr für den Briefwechsel zwischen Ernst und Helena gesorgt. Schlomo ist ein älterer Herr, von den Gräueltaten der Nazis geprägt und dennoch in der Lage, gut zu seinen Mitmenschen zu sein. Und was ist mit dem Lagerkommandanten? Enspricht er dem typischen deutschen Soldaten unter Hitlers Fahne, wenn es denn den „typischen Soldaten“ gab? Der Lagerkommandant hat ein gepflegtes Äußeres und ein Lächeln auf den Lippen. Ein Lächeln bei der Geburtstagsfeier seines Sohnes, das er mit viel Herzblut organisiert. Und ein Lächeln beim Durchwinken eines kleinen Jungen, den er damit direkt in die Gaskammer schickt. Er möchte Ernst und Helena helfen und ihr Leben um einiges erträglicher machen, doch was er dafür verlangt, ist ein hoher Preis, der nicht in Geld gemessen werden kann. Pieter Webeling hat eine Geschichte erschaffen, die zeigt, wie diese auf den ersten Blick so gegensätzlichen Begriffe Lachen und Tod doch nebeneinander existieren können. Sie beeindruckt, berührt und lässt den Leser mit einem mulmigen und beklommenen Gefühl zurück. Eine klare Leseempfehlung!

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Ich war skeptisch, wie es gelingen soll, Humor und Lachen mit dem Thema Tod und KZ zu verknüpfen - trotz der vielen guten Rezensionen, die ich gelesen hatte. Doch ich bin begeistert, wie der Autor diese Gratwanderung geschafft hat. Das Buch ist keine leichte Kost, und oft musste ich innehalten, um Gelesenes sacken zu lassen. Schonungslos und ehrlich schildert Pieter Webeling die Lebensumstände der Gefangenen im KZ, den grausamen Alltag in diesem unfassbaren und unvorstellbaren Leid, den unglaublichen Schmerz und Hunger und den täglichen Kampf ums pure Überleben. Dabei ist die Geschichte nicht reißerisch aufgemacht, sondern ehrlich und glaubhaft, vor allem aber respektvoll den Gefangenen gegenüber. In dieses Elend gerät der niederländische Komiker Ernst Hoffmann, der zunächst genau wie alle anderen versucht zu überleben. Doch schon bald erkennt er, wie wichtig Hoffnung ist, das nur sie die Menschen überleben lässt und beginnt, das zu tun, was er am besten kann – nämlich seinen Mitgefangenen Witze zu erzählen. Ein schwieriges Thema. In einem solch grausamen Szenario, Witze zu erzählen, diese durchaus sarkastisch und zynisch, und damit die Mitgefangenen zum Lachen zu bringen, erscheint zunächst geschmacklos – schon bald aber merkt man beim Lesen, dass es das gar nicht ist – ganz im Gegenteil. Jedes Glitzern in den abgestumpften Augen macht Mut, jedes Lachen befreit und gibt wieder Hoffnung und Zuversicht, das Ganze doch irgendwie überleben zu können. Ich finde, der Autor hat diese Gratwanderung zwischen Lachen und Tod, zwischen Humor und Hoffnungslosigkeit wunderbar gelöst und in einer für mich glaubhaften und authentischen Art rübergebracht. Die dabei eingestreute Liebesgeschichte wirkte für mich zu keinem Zeitpunkt aufgesetzt oder unglaubwürdig, hat doch auch sie gezeigt, unter welchen Umständen die Menschen leben und leiden mussten, wie viel Kraft aber die Liebe und auch der Glaube geben kann. Das Buch liest sich sehr flüssig, durch einen zwar einfachen, dennoch aber auch eindringlichen Schreibstil, der unverblümt beschreibt und schonungslos schildert – und mich dadurch sehr berührt hat. Zwar musste ich immer wieder das Buch beiseitelegen, um Gelesenes zu verdauen, lange war diese Pause aber nie, denn ich wollte wissen, wie es weitergeht. Gleich zu Beginn des Buches erfährt man als Leser, dass Ernst Hoffmann überlebt – und für mich war das auch gut so, denn sonst hätte ich nicht gewusst, ob ich all das Gelesene hätte aushalten können. So aber wollte ich wissen, wie Ernst das grausame Szenario überleben konnte. Auch wenn das Lesen nicht immer einfach war, bin ich doch froh, auf dieses beeindruckende Buch gestoßen zu sein und in einer zwar schonungslosen, dennoch aber auch Hoffnung schenkenden Geschichte wieder etwas mehr über das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte gelernt zu haben. Mein Fazit Schonungslos und ehrlich, aber auch Mut machend und Hoffnung schenkend – so habe ich diese Geschichte des Komikers Ernst Hoffmann empfunden, der im Jahre 1944 nach Polen deportiert wird. Das Thema „Lachen und Tod“ ist sicherlich brisant, ich finde aber, der Autor hat diese Gratwanderung zwischen Hoffnungslosigkeit und Humor wunderbar gelöst. Ein großartiges Buch über das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte – grausam und schonungslos, dennoch aber auch liebevoll und herzlich. Von mir gibt es volle 5/5 Sternen.

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Worum geht es ? Der niederländische Komiker Ernst Hoffmann wird 1944 in einem Viehwaggon mit anderen Verfolgten in ein Konzentrationslager in Polen gebracht. Um seine Mitgefangenen vor der endgültigen Verzweiflung zu bewahren, unterhält er sie abends mit Witzen. Als der deutsche Lagerkommandant davon erfährt, will er Hoffmann dazu bringen, vor den SS-Leuten als Kabarettist aufzutreten. Erst weigert sich der Komiker, doch dann verspricht ihm der Lagerkommandant, die Frau, in die sich Hofmann auf dem Transport verliebt hat, am Leben zu lassen …[Klappentext] Wie finde ich es? Das Lachen und der Tod ist definitiv ein Buch, welches mich vollkommen überzeugen konnte. Es hat mich schockiert, verängstigt, mich unwohl fühlen lassen. Gerade in meinem Geschichtsstudium habe ich sehr viel Kontakt mit diesem Thema gehabt, weshalb mich Bücher über den Holocaust beziehungsweise über die KZ-Lager an sich sehr selten überzeugen können. Das letzte Mal, als ich -dieses Thema betreffend- so richtig Gänsehaut hatte war bei einem Gespräch mit einem ehemaligen Häftling. . .und bei diesem Buch. Ein sehr großer Pluspunkt war für mich, wie ehrlich es geschrieben war. Vorab sollte wohl gesagt werden, dass der kleine Geschichtswissenschaftler in mir eher objektiv an solche Bücher rangeht. Ein solches Buch darf einfach nichts schön reden, denn das würde einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Jedoch überzeugt Das Lachen und der Tod mit sehr, sehr viel Wahrheit. Der Alltag im Lager ist wirklich grausam beschrieben, aber dadurch auch realistisch. Pieter Webeling schafft es ein derartig realistisches Bild vom Lagerleben zu zeichnen, auch wenn dies unangenehme Themen beinhaltet, wie Krankheit, ausführlich beschriebene Misshandlungen und abstoßende Unarten. Ich war als Leserin wirklich so tief in diesem Buch versunken, dass ich mit gefroren habe und so tief mitfühlen konnte, dass es fast schon beängstigend war. „Humor ist nichts weiter als die strikte Weigerung, der Tragödie das letzte Wort zu überlassen.“ Ernst Hoffmann schafft es wirklich in einer Welt aus Leid, Dreck, Schmerz und Angst einen Funken Hoffnung zu sähen. Und damit schafft er es auch zu überleben. Er lebt vor allem für die Liebe, die er in diesem furchtbaren Viehwaggon gefunden hat. Und schafft es schließlich mit dem, was er am besten kann, nämlich Menschen zum Lachen zu bringen, auch seine Liebe zu retten. Diese Liebesgeschichte wird keinesfalls überdramatisiert, sie steht nicht im Fokus, ist nur subtil einfach immer da, weil sie ein Grund ist nicht einfach aufzugeben. Und meiner Meinung nach brauchte jeder Häftling einen Grund, um all die Strapazen und Misshandlungen zu ertragen und nicht einfach darauf zu hoffen ein schnelles Ende zu finden. „Soweit ich das beurteilen konnte, hatte man als Jude immerhin das Privileg, einem Unmenschen nicht in die Augen sehen zu müssen. Unmensch- ein Begriff, den ich seit der Reichskristallnacht passender fand als Übermensch.“ Ernst Hoffmanns Gedanken sind wirklich sehr nachvollziehbar. Sie sind klar und nicht abstrakt nur vom Leiden durchzogen. Ich konnte spüren, wie der Künstler in ihm immer wieder nach Lösungsansätzen suchte, wie erschüttert er war, als er realisierte, was mit den Menschen passiert, die als nicht stark genug zur Arbeit angesehen werden. Selten habe ich mich derartig gut in einen Protagonisten hineinversetzen können. Ich habe mit Ernst Hoffmann mitgefühlt und mitgelitten. Der Protagonist und die Geschichte sind derartig authentisch, wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe. Pieter Webelings Schreibstil ist mitreißend und wirklich ergreifend! Es ist definitiv ein Buch, was es schafft Geschichte zu vermitteln und zwar auf schonungslose Art und Weise -genau so, wie meiner Meinung nach Geschichte aus dieser Zeit, welche niemals vergessen werden darf, übermittelt werden sollte. Es wird nichts schön geredet oder ausgespart, sondern stellt die damalige Realität dar, ganz schnörkellos. Pieter Webeling erschafft hier ein Werk, welches knallhart und authentisch aufzeigt wie abgründig das menschliche Wesen sein kann. Trotzdem gelingt es ihm auch aufzuzeigen, dass auch in einer solch grauenhaften Zeit Liebe, Freundschaft und vor allem Humor dem Menschen antrieb verleihen können. Dieses Buch berührt und schockiert, es ist abstoßend und wunderschön. Fünf von fünf Sternen. Meiner Meinung nach ein Buch, was jeder gelesen haben sollte. Auch wenn es hart ist für viele, aber es vermittelt so viele Wahrheiten, dass es Augen öffnend und rührend zugleich ist. Es enthält so viele Botschaften, von denen jeder etwas lernen kann und sollte.

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“Das Lachen und der Tod” erzählt die Geschichte des niederländischen jüdischen Komikers Ernst Hoffmann, der 1944 mit einem Zug nach Auschwitz deportiert wurde. Dadurch das die gesamte Handlung aus der Sicht von Ernst Hoffmann geschrieben ist, hat mich das Buch nicht nur direkt gefesselt, sondern im Laufe der Handlung immer wieder an meine Grenzen gebracht. Denn Pieter Webeling beschreibt schonungslos und offen, das Vorgehen im Lager von Auschwitz, den Hass der Kapo, die Menschenverachtung der SS und des Kommandanten sowie das Leid der Lagerinsassen. Dem Komiker Ernst Hoffmann bin ich während der gesamten Handlung sehr nahe gekommen und man spürt immer wieder, wie er leidet unter der Situation für die Soldaten der Wehrmacht auf der Bühne zu stehen. Aber würde er dies nicht tun, dann würde Helena, die Frau, die er im Zug kennen gelernt und sich verliebt hat, sterben. Ein grausames Spiel, aber er erkennt auch das die Witze und das daraus resultierende Lachen ihn und seine Mitgefangenen überleben lässt. Lachen um zu überleben und dem ganzen Leid zu trotzen. Mit seinem gefühlvollen und sensiblen Beschreibung von Ernst Hoffmann und dem Lageralltag gelingt es Pieter Webeling immer wieder den Schrecken und das Grauen der Zeit einzufangen ohne es dabei zu verharmlosen. Mir standen während der einzelnen Szenen nicht nur oft die Tränen in den Augen, sondern sie flossen mir auch über die Wangen: Wenn er von der Aufteilung der Menschen nach dem Ankommen schreibt, das Sortieren der Kleidung der ermordeten Menschen, der wahnsinnige Hang der Kapo willkürlich Gefangene zu erschießen oder aufzuhängen oder auch die Foltermethoden. Immer wieder musste ich das Buch zuklappen und eine Weile zur Seite legen, um mich wieder zu sammeln. Es ist nicht das erste Buch, dass ich über Auschwitz und den Holocaust gelesen habe, aber gerade dieser schonungslose Erzählung aus der Ich-Perspektive, hat mir so einiges abverlangt. Auch wenn man schon vom ersten Kapitel an weiß, dass Ernst Hoffmann Auschwitz überlebt hat, fragt man sich doch im Laufe der Handlung was Auschwitz aus ihm gemacht hat und ob er, wie er vorgehabt hat, es geschafft Menschenleben zu retten. Gerade diese Frage hat mich während des gesamten Geschehens beschäftigt. Wird er Helena wieder sehen nach dem Lager und wie ergeht es einigen seiner Mitgefangenen. Was wird aus dem Lagerältesten, der zu einem Freund für ihn wurde, was aus dem Orchester und was aus dem Clown. Fragen, auf die es dann auch eine Antwort gab im Laufe der Handlung. Fazit “Das Lachen und der Tod” ist kein leichtes Buch, es erschüttert einen bis ins Mark und lässt einen auch nachdenklich und fassungslos zurück. Und man wünscht sich, dass so etwas nie wieder passiert. Allerdings erkennt man auch eins: Humor kann Leben retten. Eine absolute Kaufempfehlung.

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Kann man angesichts einer auf Totalität ausgerichteten Endlösung, einer industriellen Tötungsmaschinerie mit dem Ziel eines judenfreien Europas, kann man angesichts dieses entmenschlichten, nationalistischen Wahnsinns, sich als Opfer inmitten des Grauens Humor bewahren? Kann man es, wenn man wie Ernst Hoffmann, Amsterdamer und Jude, ein erfolgreicher Komiker gewesen ist? Peter Webeling lässt in seinem Roman: "Das Lachen und der Tod" Ernst Hoffman erzählen, dessen Geschichte vor einem Viehwaggon beginnt , ausgerichtet für sechs Kühe oder Pferde, in dem sich jetzt zehnmal soviel Menschen drängen, zusammengepfercht. Ein Wunde am Kopf, zugefügt von einem humorlosen SS -Aufseher, der die Frage ob das hier der 1. Klasse Wagen sei nicht witzig fand. "Mir schien es sinnlos, sich über unser Reiseziel Gedanken zu machen, denn alle Weichen waren falsch gestellt. Hoffentlich fahren wir nach Polen, sagte ein Junge in meiner Nähe fröhlich. Warum willst du nach Polen?, fragte ich. Weil mein Vater schon dort ist." Dann die Ankunft im Lager, das Schreien, die Schläge, Selektionen, später Desinfektion, Tätowierung, Kahlrasur, Neueinkleidung. Noch später- der erste Zählappell. " Ich sah mich vorsichtig um. Überall diese kahlen, stramm stehenden Männer in gestreiften Schlafanzügen. In weniger als einer Stunde waren diese Antiquitätenhändler, Anwälte, Lumpensammler, Buchhalter, Apotheker, Vertreter, Setzer, Ärzte, Textilverkäufer und Künstler numeriert und gleichgeschaltet worden. Versuchte Entmenschlichung. In düsteren Baracken zusammengepfercht, hungernd, eine Zwangsgemeinschaft unter der Aufsicht eines Kapos. Mit diesem hat Hoffmann Glück, denn der Kapo überredet Hoffmann zu einem Lachen pro Tag. Es beginnt als Wettbewerb um den besten Witz des Tages, aber schon bald tritt Hoffmann wieder auf, abends in der Baracke, bis der Lagerkommandant, ein Anhänger des Kabaretts davon erfährt und Hoffmann ein verlockendes Angebot unterbreitet. Der Lagerkommandant möchte ein Lagerkabarett, er weiß von einem Lager in dem sogar eine ganze Oper aufgeführt wurde. "....treten sie vor meinen Leuten auf. Die brauchen schließlich ebenfalls etwas Unterhaltung nicht wahr? Wir arbeiten hart , aber wir lachen auch gern". Hoffmann lehnt zunächst ab und wird einem Sonderkommando zugeteilt. Gaskammern, Krematorien, Massengräber, Kapos, Kulturbaracke, Verdi zur Selektion, dass alles ist erzählbare Oberfläche in Webelings Roman. Anfangs war ich hin und hergerissen in der Bewertung, ob der Roman von Webeling diesem Wahnsinn, diesem Grauen gerecht werden kann. Man kann dieses Buch gut weglesen, das fand ich irritierend. Dennoch oder vielleicht gerade deshalb, glaube ich das dieses Buch Geschichte weitergeben kann, , die nicht in Vergessenheit geraten darf. "Das Lachen und der Tod" von Peter Webeling erschien 2015 im Heyne Verlag(Random House Verlagsgruppe). Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Zum Cover: Das Buch ist ganz einfach und schlicht in Weiß gehalten. Es ist lediglich der Protagonist von hinten zu sehen. Die Schrift ist in einem hellen Blau-Grauton gestaltet. Zum Inhalt: Ernst Hoffmann ist ein Komiker und Sohn, eines Deutschen der im ersten Weltkrieg gekämpft hat und einer Mutter die eine Jüdin war. Die Geschichte spielt im Jahre 1944 und beginnt in Amsterdam. Ernst Hoffmann wird wegen seiner jüdischen Abstammung von SS-Offizieren gefangen genommen und nach Polen gebracht. In einem Viehwagon zusammen mit 70 weiteren Gefangenen fährt er nun eingepfercht ins Ungewisse. Im Wagen befinden sich Menschen jeden Alters, angefangen vom Säugling bis hin zum späten Rentner. Bereits hier zeigt Ernst sein Talent zum Witze reißen. In Polen angekommen beginnt die Trennung der Gefangenen und Ernst kommt in ein Arbeitslager nicht weit von den Vergasungslagern entfernt. Nach einigen Monaten fängt Hoffmann auf Empfehlung des Lagerältesten an den anderen Arbeitern Witze zu erzählen über Hitler und die SS. Schnell bekommen die SS-Offiziere Wind davon und zwingen Ernst dazu im KZ den Menschen Witze zu erzählen. Ihm bleibt leider keine Wahl, auch wenn es für ihn schrecklich ist. Das Risiko das er sonst selbst vergast wird ist einfach zu groß. Ein sehr bewegendes Buch und nichts für schwache Nerven. Als ich den Klappentext gelesen habe hatte ich nicht damit gerechnet das mich solch eine Brutalität erwartet. Das Buch ist sehr gut und verständlich geschrieben und lässt sich sehr flüssig lesen. Es wird allerdings auch sehr auf Details eingegangen die mir teilweise die Tränen in die Augen getrieben haben, da mir bewusst wurde wie schlimm die Zeit damals gewesen sein muss. Ich habe dieses Buch unheimlich gerne gelesen und bin sehr froh das ich die Möglichkeit dazu hatte auch mal ein Buch zu lesen welches die wahre Welt und keine Illusion zeigt die sich ein Autor ausdenkt. Ein wirklich tolles Buch das jeder mal gelesen haben sollte. Schade das sowenig Werbung dafür gemacht wurde, ich hoffe ich kann den ein oder anderen dazu ermütigen.

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Grausames leben im KZ

Von: hessen liest

04.04.2015

Ernst Hoffmann aus Amsterdam ist Halbjude und ein gefeierter Künstler. 1944 wird er in einem Viehwaggon nach Auschwitz deportiert und verliebt sich auf der Fahrt in die Jüdin Helena Weiß. Im KZ werden sie getrennt und ab da beginnt für Ernst der Überlebenskampf, denn er möchte Helena unbedingt wiedersehen. Um sich und die anderen Gefangenen vom Leid abzulenken tritt Ernst abends in der Baracke auf du erzählt Witze, ganz unter dem Motto "Jeden Tag ein Lacher" Der Lagerkommandant wird auf ihn aufmerksam und möchte dass der Komiker von nun an vor den SS Leuten auftritt. Zunächst weigert sich Ernst, doch dann beschließt er einen Handel mit dem Kommandanten. Er tritt vor der SS auf, dafür sorgt der Kommandant dafür das Helena am Leben bleibt. Dies ist eines der schönsten und eindringlichsten Bücher die ich je gelesen habe, wenn man bei diesem Thema überhaupt von schön sprechen darf. Das Buch schildert den Alltag eines KZ Insassen auf so grausame Weise, das man alles wie in einem Film miterlebt. Die Geschichte ist jederzeit authentisch, ganz ohne Effekthascherei und jederzeit nachvollziehbar. Es war mir nicht möglich das Buch an einem Stück zu lesen, die Gräueltaten mussten sich immer erst wieder setzen bevor ich weiter lesen konnte. Es ist erschreckend zu was Menschen fähig sind und es erstaunt dass es trotzdem welche geschafft haben zu überleben. Man möchte es als Manko ansehen das man zu Beginn schon weiß das Ernst überlebt, aber dies war ein guter Einstieg in das Buch, anders hätte ich es wahrscheinlich gar nicht geschafft es zu Ende zu lesen. Ich spreche eine deutliche Leseempfehlung aus und bin der Meinung dass das Buch Pflichtlektüre im Geschichtsunterricht sein müsste, denn deutlicher und ehrlicher kann man das Schicksal der Deportierten nicht schildern.

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