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Rezensionen zu
Die Akademiemorde

Martin Olczak

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Dieser Krimi hat einfach Alles, was man bei einem skandinavischen Krimi erwarten kann. Und dazu noch einiges mehr. Natürlich verwirren die vielen Leute anfangs, natürlich stolpert man über die vielen Straßennamen (obwohl ich viele inzwischen wiedererkenne, Hörbücher sei Dank), aber mal ehrlich, das macht doch gerade den Charme aus. Dazu noch ein tragisches Schicksal und eine hintergründige Liebesgeschichte, viel Literatur und noch mehr Wissenswertes, Spannung sowieso - ich liebe dieses Buch! Auch stilistisch gibt es nichts zu bemängeln, im Gegenteil versteht es Martin Olczak, den Leser, also mich, durch normale Sprache zu fesseln, und die gewichtigen Worte den Dichtern und der Akademie zu überlassen. Außerdem punktet er durch viel Wissen rund um den Literatur-Nobelpreis und die Vorgänge in der Akademie. Inwieweit die richtig sind, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber mich hat das ganze Prozedere wirklich fasziniert. Der Krimi-Anteil ist gut durchdacht und in seiner Konsequenz wirklich erschreckend. Dabei immer realistisch und recherchiert. Zwischendurch kam der Gedanke, es mit einem 'Geist' zu tun zu haben, der für wohlige Schauer gesorgt hat. Ja, auch das beherrscht der Autor, nämlich Atmosphäre zu schaffen. Die Protagonisten sind stimmig, das 'Ermittlerteam' sympathisch und damit ausbaubar, wie ich finde, ich würde mich jedenfalls über einen weiteren Fall der Beiden freuen. Alleine schon wegen des offenen Endes. Fazit? Intelligente Unterhaltung für Liebhaber der Literatur im Allgemeinen und des skandinavischen Krimis im Besonderen.

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Noble Tote

Von: wal.li

12.04.2015

Wie in jedem Jahr hat er verkündet, wer den Literatur-Nobelpreis bekommen soll, den Empfang zum 100. Todestag des Dichters August Strindberg überstanden und nun liegt er tot im Park, Hubert Rudqvist, der ständige Sekretär der schwedischen Akademie. Wer kann seinen Tod gewollt haben? Ein ehrbares Mitglied der Gesellschaft. Claudia Rodriguez von der zentralen Mordkommission wird zum Tatort gerufen, was die örtliche Polizei nicht gerade begeistert, sieht es doch im ersten Moment eher wie ein verunglückter Raubüberfall aus. Doch schon bald werden Indizien ermittelt, die doch auf einen anderen Zusammenhang hindeuten. So hat der Täter einen über 150 Jahre alten Revolver verwendet. Eine solche Waffe dürfte nicht leicht zu finden sein. Schließlich werden weitere Akademie-Mitglieder getötet. Gibt es mit Claudia Rodriguez und dem Buchantiquar Leo Dorfman ein neues Ermittler-Team? Das wird aus diesem Erstlingswerk im Bereich der Erwachsenenliteratur nicht eindeutig klar. In diesem Fall jedoch ergänzen sich die beiden unterschiedlichen Charaktere perfekt. Nahezu gleich alt (ungefähr Mitte 30) treffen sich Rodriguez und Dorfmann nach Jahren wieder, wobei man als Leser schnell in die Falle tappt, dass ein Buchantiquar eigentlich mindestens 60 oder 70 und schon leicht verstaubt sein sollte. Nun dieser Vorstellung wird durch Leos Beschreibung schnell ein Ende bereitet. Nachdem Claudia bei ihren Polizeikollegen heftig angeeckt ist und auch noch zwischen die Fronten der Chefs zweier Abteilungen geraten ist, hält sie sich bei den Ermittlungen eher an Leo. Besonders nachdem sich ein gewisser Bezug des Täters zu Strindberg herauskristallisiert, können Claudia und Leo ihr Wissen kombinieren. Die schwedische Akademie und die Hintergründe der Nobelpreisvergabe. Ein ausgesprochen interessanter Teilaspekt dieses Krimis, der mit einem spannenden und schlüssig konstruierten Fall kombiniert ein Lektüre ergibt, die man im Nachhinein nicht mehr missen möchte. Rodriguez und Dorfman sympathische Ermittler, die den Leser durch den Fall begleiten und vielleicht einige Zweifel an der Auswahl der Preisträger aufkommen lassen, wenn die Dinge denn tatsächlich so laufen wie der Autor schildert. Auf jeden Fall bekommt man einen interessanten Einblick in die Arbeitsweise der Akademie. Ein Literatur-Krimi, dem gerne ein zweiter folgen dürfte, wenn sich für die Ermittler eine weitere Thematik finden lässt, bei der sie ihre Fähigkeiten in einen gemeinsamen Topf werfen könnten.

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Nobel-Morde

Von: Aglaya

08.04.2015

Ein Unbekannter ermordet mehrere Mitglieder der schwedischen Akademie, welche die Literaturnobelpreise verleiht. Die Polizistin Claudia und ihr Exfreund, der Buchantiquar Leo, versuchen auf eigene Faust, den Täter zu schnappen. „Die Akademiemorde“ hat mich von der ersten Seite an gepackt. Die Protagonisten Claudia und Leo waren mir auf Anhieb sympathisch und die Geschichte ist spannend erzählt. Die Perspektive wechselt dabei zwischen Claudia und/oder Leo und den Opfern, später auch dem Täter, hin und her, der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Sicht der Ermittler. Die Auflösung wird in der zweiten Hälfte des Buches durch Einschübe aus der Vergangenheit vorbereitet, sodass der Leser mehr Informationen hat als die Ermittler und so bei richtigem Kombinieren den Fall auch schneller löst. Dies kann unter Umständen zu einem Spannungsabfall führen, bei mir blieb die Spannung hoch, da ich doch unbedingt wissen wollte, ob ich recht behielt. Während die erste Hälfte des Buches klassische Krimi-Kost bietet, zeigt der Schluss doch starke Tendenzen zu mythischen Thrillern im Bereich der Verschwörungstheorien, wie man sie beispielsweise von Dan Brown kennt. Da ich ein grosser Fan von Dan Browns Thrillern bin, ist dies für mich natürlich eine positive Sache. Wer aber mit Verschwörungen und geheimen Verstecken nichts anfangen kann, wird zumindest die zweite Hälfte von „Die Akademiemorde“ wohl nicht mögen. Wie man an meiner Wertung sieht, hat mich „Die Akademiemorde“ hellauf begeistert und ich empfehle das Buch auch gerne weiter, unter dem Vorbehalt, dass man nicht nur Krimis, sondern auch Thriller über Verschwörungen mögen sollte.

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Die literarische Welt wird durch eine Mordserie in Stockholm in seinen Grundfesten erschüttert. Ausgerechnet Mitglieder der Schwedischen Akademie, die jährlich den Nobelpreis für Literatur vergeben, scheinen zum Ziel eines Mörders zu werden, der seine Opfer mit einer ungewöhnlichen Waffe, einem altertümlichen Perkussionsschlossrevolver, auf kürzeste Distanz hinrichtet. Und trotz aller erdenklicher Maßnahmen zum Schutze der verbliebenen Akademiemitglieder geht das Morden weiter. Während alle Augen der Welt nach Stockholm schauen, geraten die Polizistin Claudia Rodriguez und der Buchantiquar Leo Dorfman während ihrer Ermittlungen zwischen die Fronten konkurierender Justizbehörden und werden dadurch gezwungen, ihre Nachforschungen auf eigene Faust und abseits der Legalität weiter zu führen. Dabei müssen sie erkennen, dass auch Worte sehr mächtige Waffen sein können. Ich habe das Buch samstags abends um neun angefangen zu lesen und konnte erst schlafen gehen, nachdem ich den letzten Satz beendet hatte! Dieses Buch fesselt von der ersten bis zur letzten Seite, hat nicht den kleinsten Spannungsabfall und begeistert durch einen einzigartig dynamischen Plot, der keine Lesepause zulässt. Gerade die literarisch-historische Thematik macht den Thriller für Leseratten, Bibliophile und Tsundoku-Leidende so (besitzens- und) lesenswert. Gerne hätte ich von dem ein oder anderen Protagonisten mehr erfahren, doch trotz komprimierter Hintergrundinformationen sind die Personen nicht etwa flach, sondern divergent und facettenreich. Die Figur Claudia Rodriguez erinnert zwar dank einiger Parallelen ein bisschen an Stieg Larssons Lisbeth Salander, bleibt aber dennoch eigenständig und erliegt keiner Verwechslungsgefahr. Besonders amüsant finde ich Leo Dorfmans Wohnsituation und seine doch ungewöhnliche Notlösung, die zwischen all den dramatischen Geschehnissen schon für das ein oder andere Lächeln sorgt. Sehr gefallen haben mir zudem die Aufführung von Nobelpreisträgern und die Begründung der Verleihung zwischen den Kapiteln. Solche Inhalte (das gilt letztendlich auch für den Hintergrund und Motiv der Morde) regen zum Recherchieren an und können dadurch zusätzliches Wissen vermitteln. Ein schöner und willkommener Nebeneffekt. Ein kleiner Mangel will nicht unerwähnt bleiben: das Ende ist etwas zu schnell und in Teilen auch leicht unbefriedigend. Mir kommt es ein bisschen so vor, als hätte der Autor noch eins-zwei Seiten vergessen abzuliefern, in denen vielleicht die Querelen zwischen den Justizbehörden aufgelöst werden. So aber hat man das Gefühl, dass Claudia Rodriguez und Leo Dorfman für ihre großartigen investigativen Leistungen nicht ausreichend gewürdigt werden. Aber gut, vielleicht begegnen uns diese sympathischen Protagonisten noch mal in einem weiteren Fall, wer weiß. Der schwedische Schriftsteller Martin Olczak ist bei uns noch ziemlich unbekannt, da er bisher hauptsächlich Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht hat. Die Akademiemorde ist sein erstes “Erwachsenenbuch”. Leider habe ich ansonsten recht wenig an Informationen über ihn gefunden.

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Am Anfang war ich von dem Buch begeistert: Spannend und rasant. Das blieb es zwar auch, aber es wurde immer konstruierter bis zum unglaubwürdigen Ende. Wer mordet denn im Namen eines Schriftstellers, der fast 100 Jahre tot ist? Man kann natürlich sagen, dass Geisteskranke so eben sind, man denke an die versuchte Ermordung Ronald Regans um Jodie Forster zu beeindrucken. Aber wozu trifft man sich in dunklen Kellerlöchern, wenn es Wohnungen genauso tun? Wie kann der Mörder immer alles voraussehen, warum weiß er, dass er irgendwann eine selbstgebaute Drohne brauchen wird und wie kommt er in die Wildnis zu einem Wanderer an der schwedisch-norwegischen Grenze, um ein paar Stunden später in Stockholm weiter zu morden? Wenn man die Rasanz des Buches außer Acht lässt, dann die die Handlung absoluter Schwachsinn. Natürlich bricht die Kommissarin in Räume ohne Hausdurchsuchungsbeschluss, ja sogar ohne Erlaubnis zu ermitteln ein und interessiert sich nicht dafür, dass eventuelle Beweise damit unbrauchbar werden. Zumindest vermute ich, dass in Schweden diesbezüglich das Gleiche gilt wie in Deutschland. Und zusätzlich muss eine Figur noch indirekt in die Mordserie zum Schluss persönlich involviert sein. Fazit Quatsch.

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Denke ich an mein Studium zurück, erinnere ich mich besonders gerne an das Seminar „Der Literaturwissenschaftler als Romanheld“. Ein schöner Titel, ein ergiebiges Thema. Dozent war Dirk Vanderbeke, mittlerweile Professor für Anglistik an der Universität von Jena. Wir besprachen so unterschiedliche Bücher wie den unterhaltsamen Campusroman "Small World" von David Lodge, Robert M. Pirsigs Klassiker "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten", den ich mit 16 begeistert verschlungen hatte, aber beim zweiten Lesen enttäuschend fand, Italo Calvinos elegantes und überaus witziges "Wenn ein Reisender in einer Winternacht…" oder "Pale Fire" von Vladimir Nabokov, ein schwer zugängliches elaboriertes literarisches Versteckspiel. Einmal auf das Seminarthema aufmerksam geworden, stößt man übrigens auf erstaunlich viele Bücher mit Literaten oder Literaturwissenschaftlerinnen als Hauptfigur. Ein aktuelles Beispiel liefert das vor kurzem erschienene Krimidebüt "Die Akademiemorde" des schwedischen Autors Martin Olczak. Schweden, Akademiemorde, Literaturwissenschaft – man ahnt, hier spielt der Nobelpreis eine Rolle. Und hat richtig kombiniert. Ausgangspunkt des Romans ist eine Mordserie an den Mitgliedern des Nobelpreiskomitees, die über die Vergabe des bedeutendsten Literaturpreises der Welt entscheiden. Ermittelnde Kommissarin ist Claudia Rodriguez, eine Figur wie aus dem Modellbaukasten für Kriminalautoren. 1979 mit ihren Eltern aus Chile nach Schweden gekommen, eigensinnig, attraktiv und als Frau mit chilenischen Wurzeln eine Fremde in der schwedischen Polizei, dazu noch eine Einzelgängerin, die sich gerne über Regeln hinwegsetzt. Ein charakteristisches Merkmal, das ihr der Autor verleiht, besteht in ihrer Leidenschaft für Motorräder, die sie gut und gerne schnell fährt, das obligate tragische Erlebnis in ihrem Leben ist der Unfall ihres Freundes, der bei einer Polizeiaktion angeschossen wurde und seit über einem Jahr im Krankenhaus liegt und künstlich am Leben erhalten wird. Interessante Eigenschaften, die der Roman im weiteren Verlauf der Handlung jedoch nicht vertieft. Denn in "Die Akademiemorde" geht es nicht um Charakterentwicklungen, sondern um Spannung und Literatur. So stößt Rodriguez bei ihrer Suche nach dem Mörder der Mitglieder des Nobelpreiskomitees bald auf jede Menge literarischer Verweise. Schon bald ist ihr klar, dass eine wichtige Person im Polizeiteam fehlt: ein Literaturwissenschaftler. Zufällig kennt sie eine solche Person, einen alten Liebhaber: Leo Dorfman, ein Antiquar, der so arm ist, dass er in seinem Laden schläft, immer mit der Angst, dabei von seiner Vermieterin entdeckt zu werden. Doch Dorfman bleibt nicht lange im Fahndungsteam, denn durch interne Machtkämpfe in der Ermittlungskommission wird Claudia Rodriguez der Fall bald entzogen – mit der ausdrücklichen Anweisung, sich aus dem Fall herauszuhalten. Daran hält sie sich natürlich nicht, sondern verfolgt mit Dorfman weiter Spuren, die die Polizei nicht ernst nimmt. Eine gute Entscheidung der rebellischen Kommissarin, denn eine zentrale Rolle bei der Mordermittlung spielt eine bedeutende Figur der literarischen Welt: August Strindberg. So ereignen sich die Morde nicht zufällig im Mai 2012, unmittelbar vor dem 100-jährigen Todestag des schwedischen Dramatikers, der am 14. Mai 1912 in Stockholm gestorben ist. Strindberg gilt als einer der produktivsten, einflussreichsten und wichtigsten schwedischen Autoren gilt, trotzdem ging er wie so viele andere bedeutende Schriftsteller bei der Vergabe des Nobelpreises immer leer aus – was den streitbaren Dramatiker sehr erbittert hat. Literaturwissenschaftler Dorfman weiß solche Dinge natürlich. Und während der Täter ein ums andere Mal beweist, wie raffiniert er ist und wie tief sein Zorn auf die Mitglieder des Nobelpreiskomitees sitzt, die er umbringt, obwohl sie unter starkem Polizeischutz stehen, kommt das verfemte Ermittlerpaar durch das enzyklopädische literarische Wissen von Antiquar Dorfman dem Mörder schneller auf die Spur als die Polizei. Die Mörderjagd auf den Spuren Strindbergs gipfelt schließlich im obligaten Showdown und einer weniger obligaten überraschenden Wendung am Schluss des Romans. All das ergibt einen zwar konventionell konstruierten, aber spannenden und unterhaltsamen Krimi, bei dem man nebenbei viel über die Vergabe des Nobelpreises erfährt. Noch viel mehr jedoch über das Leben von Strindberg und die zahlreichen literarischen Fehden, die er im Laufe seines Lebens ausgefochten hat. Und das ist eigentlich spannender und interessanter als die Frage, wer denn nun der Mörder ist, oder ob und wie es Claudia Rodriguez gelingt, ihre Feinde im Polizeiapparat zu besiegen oder ob Leo Dorfman und Claudia Rodriguez trotz aller Gegensätze noch einmal zueinander finden. Die Chancen dafür stehen allerdings nicht schlecht, denn die beiden haben sowohl das Zeug zum Liebes- als auch zum Ermittlerpaar. Tatsächlich kann man ihnen eine gemeinsame glückliche und produktive Zukunft nur wünschen. Denn dann darf man sich auf weitere Krimis Olczaks mit einem Literaturwissenschaftler als Romanheld freuen. Martin Olczak Die Akademiemorde Roman Originaltitel: Academi Morden Originalverlag: Norstedts Aus dem Schwedischen von Gabriele Haefs Deutsche Erstausgabe Paperback, 480 Seiten ISBN: 978-3-442-74729-0 12,99 Euro, [D]; 13,40 Euro [A]; 18,90 CHF Verlag: btb Klappentextinformationen über Martin Olczak Martin Olczak, geboren 1973, wohnt in Stockholm. Er stöbert leidenschaftlich gerne in Archiven, wo er sich auf die Suche nach geheimnisvollen Geschichten und spannenden Geschehnissen macht. Er ist einer der bekanntesten Jugendbuchautoren Schwedens. Die Akademikermorde ist sein erster, in Schweden gefeierter Roman für Erwachsene.

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Inhalt: Es ist Mai 2012 in Stockholm und die Festivitäten zum 100. Todestag von August Strindberg sind in vollem Gange. Auf einem Festbankett zu diesen Ehren hält der Ständige Sekretär, Robert Rudqvist. Dies sollte sein letzter öffentlicher Auftritt sein, denn quasi direkt nach seiner Rede verlässt er das Fest und wird kurz darauf ermordet aufgefunden. Mit diesem Vorfall beginnt eine Geschichte, wie sie ein Autor, der für den Nobelpreis für Literatur nicht besser ersinnen kann. Nach und nach werden etliche Mitglieder der Akademie ermordet, der Modus Operandi gibt Rätsel auf und lässt nicht nur die schwedische Polizei, die Ermittlerin Claudia Rodriguez an vorderster Front oftmals die Stirn runzeln und sich fragen, was oder wer dahinter steckt. Doch können die noch verbliebenen Mitglieder der Akademie gerettet werden? Es scheint fast so, dass der Mörder nicht greifbar ist, ein Phantom, der der Polizei immer einen Schritt voraus ist. Und dann wäre da noch die Frage, welche Bedeutung die Mordwaffe, ja die ganze Inszenierung der Morde haben. Gibt es überhaupt eine Bedeutung? Und wird Claudia Rodriguez mit ihrem Scharfsinn und ihrer Scharfzüngigkeit, die ganz nebenbei auch noch gegen alteingesessene Kollegen sich zur Wehr setzen muss, dahinter kommen und nicht auch noch den Zorn des Mörders auf sich ziehen? Man darf gespannt sein und sich gerne in die heiligen Hallen der schwedischen Akademie entführen lassen. Meine Meinung: Auf den Spuren der Geschichte und eines Mörders Das Buch als solches wurde mir schmackhaft gemacht über den guten Arndt vom Blog http://astrolibrium.wordpress.com/. Und ich war nicht allein! Es begab sich dann, dass auf Facebook ein ganzer Trupp zusammenfand, der dann zur „SoKo Akademiemorde“ avancierte. In dieser SoKo wollten wir den Fall lösen, gemeinsam, anschaulich, tatkräftig. Und es war ein tolles Erlebnis! Es war eine Lese-Erleben, wie man es so schnell nirgends findet und was das Buch noch mal zu etwas besonderem machte. Da gab es ein Video, welches die im Buch genannte Waffe näher bringt, da werden Personen im Buch in die Realität katapultiert und man kann ihr Leben bei Wikipedia verfolgen… Das nennt man dann wohl interaktives Lesen und Ermitteln! Denn ganz nebenbei, bei allem Spaß, hat die Geschichte uns alle gleichermaßen in den Bann gezogen! Die Morde sind bemerkenswert inszeniert, der Mörder erscheint in einer bestimmten Verkleidung, die Mordwaffe hat eine bestimmte Bedeutung und alles ist in der Geschichte verankert –in der fiktiven des Romans und in der Geschichte des Nobelpreises für Literatur-. Diese Verknüpfung lässt einem schon mal wirklich in Ermittlereifer verfallen, das Gefühl ist ein anderes, wenn man Google bemühen kann, um eine Figur aus einem Roman zu durchleuchten.. Der Stil ist leicht lesbar, man kann gut folgen, es bedarf keiner großen Erläuterungen. Dadurch, dass Szenen bildhaft beschrieben werden, ohne überfrachtet zu sein, ist man in Stockholm dabei, dringt mit in die Akademie ein, ist in dem Antiquariat (das eine nicht unwichtige Rolle spielt!) und sieht die Figuren vor sich. Und selbst die zarte Liebesgeschichte, die nur so dahingehaucht wird, ist passend und wirkt nicht deplaziert. Die Protagonisten, allen voran Claudia Rodriguez, taff, eine coole Polizistin, die sich nichts vormachen lässt, sind sehr schön dargestellt, auch sie kann man im Kopfkino lebendig werden lassen und vor sich sehen. Ich würde mich auch ehrlich gesagt freuen, wenn ich sie noch mal wieder sehen dürfte… Wie schon gesagt, die Geschichte lässt sich leicht verfolgen, es ist kein Hänger zu merken, man möchte wissen, was denn nun hinter allem steckt und wer vor allem! Etwas fantastisch mutet dann das Ende an, aber das ist kein wirklicher Kritikpunkt ? Ich habe nur eine Sache, die mir wirklich durchweg etwas Stirnrunzeln verursacht hat: Ab und zu driften gewisse Personen in die Fäkalsprache ab und benutzen Wörter….die ich einfach in diesem Buch nicht erwartet hätte. Nett umschrieben. Ich fand, das passt einfach nicht, weil dieses Buch für mich zu der intelligenten Fraktion gehört. Da finde ich es einfach unpassend, wenn da auf einmal jemand das Wort „Arsch“ (Verzeihung) in den Raum blökt. Wisst Ihr, was ich meine? Das war es aber auch schon! An Kritikpunkten meine ich! Erwähnen möchte ich noch das Cover. Ist schon sehr interessant, diese Schlüssel in den Etagen, das mutet fast wie in einem alten Gasthaus an. Die unterschiedlichen Schlüssel könnten die unterschiedlichen Facetten der Literatur darstellen oder auch der Preisträger? Man weiß es nicht! Aber ich mochte es von Anfang an ? Der Autor war bis jetzt für mich ein unbeschriebenes Blatt, aber ich hoffe wirklich, dass er Claudia Rodriguez vielleicht noch eine Chance gibt, in einem weiteren Buch ihre herausragenden Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Fazit: Ein außergewöhnlicher Krimi/Thriller, der ohne Effekthascherei seine Leser in den Bann ziehen kann. Intelligent, ohne viel Splatter und ohne viel Kawumm oder Verfolgungsjagden, aber mit viel Wissen zur Geschichte subtil verpackt in einem spannenden Kriminalfall. Bewertung: 5 von 5 Nilpferden Danke an btb. für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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Für bibliophile Menschen mit einer Vorliebe für Krimis/Thriller ist dieses Buch das ideale Lesefutter. Ich hatte das Vergnügen an einer ungewöhnlichen Leserunde unter Leitung von Arndt Stroscher und mit wundervollen Mitstreitern auf Astro Librium teilnehmen zu dürfen. Es gab einen sehr kreativen, lustigen und kurzweiligen Gedankenaustausch, der das Lesen dieses Buches zu einem unvergesslichen Erlebnis hat werden lassen. Mit Euliger Unterstützung sowie einer kleinen Einweisung in die Waffenkunde, konnten wir diesen speziellen Kriminalfall am Ende bravourös lösen. Hier findet der Leser einen mit historischen Elementen versetzten Thriller, der immer wieder mit Überraschungen, spannenden Wendungen und vielen Informationen rund um den Nobelpreis aufwartet. Jedem Kapitel ist als Einleitung eine interessante Kurzinformation zu ehemaligen Nobelreisträgern voran gestellt. Rache ist ein starkes Gefühl, dass sich sogar über Generationen hinweg noch verstärken kann und Menschen zum Äußersten treibt. Worte können ungeahnte Kräfte entfalten und selbst nach Jahrzehnten noch Unheil anrichten - ob gewollt oder ungewollt. All dies findet sich in diesem Buch wieder und fasziniert von der ersten bis zu letzten Seite. Um den Mörder zur Strecke zu bringen, wird man in geheime Archive sowie eine urige antiquarische Buchhandlung geführt. Martin Olczak versteht es gekonnt, seinen Lesern dieses besondere Gefühl, das einen anheim fällt, wenn man sich in einem Raum mit vielen alten Büchern befindet, hervorzurufen. Ich konnte Stellenweise das Papier knistern hören und den Geruch von Druckerschwärze riechen. Gern würde ich die Handlungsorte des Buches einmal besuchen und in den geheimen, alten Schriften blättern. Geheimgänge und literarische Rätsel halten die Ermittler auf trapp. Dabei werden die Ermittlungsarbeiten durch den Machtkampf und die Ignoranz der leitenden Kriminalisten behindert. Die Angst in der Öffentlichkeit zu versagen, wird über die Möglichkeit gestellt, den Fall tatsächlich zu lösen. Nur der Courage einer jungen Ermittlerin ist die Aufklärung der Morde letztendlich zu verdanken. Gegen Ende bekommt man zwar genügend Informationen, um den wahren Täter selbst entlarven zu können, dafür wird aber ein weiteres historisch bedingtes Geheimnis gelüftet. Sogar ein wenig romantisches Flair findet sich zwischen den Zeilen, ohne dass dieses offenkundig ausgelebt oder als Lovestory-Beigabe geliefert wird. Nein, dieses Buch kommt auch ohne Klischees aus und wirkt auf unheimlich fesselnde Art authentisch.

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