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Rezensionen zu
Schwarze Magnolie

Hyeonseo Lee, David John

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Rezension: Schwarze Magnolie - Hyeonseo Lee mit Davod John Rezension: Schwarze Magnolie, Wie ich aus Nordkorea entkam, Ein Bericht aus der Hölle von Hyeonseo Lee und David John (Ohne Spoiler) Ein langer Weg in die Freiheit Ihre kindheit in nordkorea ist "ganz normal" - und unvorstellbar: Das Leben von Hyeonseo Lee und das ihrer Familie gehören dem Staat. Es gelten eiserne Regeln, und wer sie nicht befolgt, muss mit dem Schlimmsten rechnen: Hyeonseo ist sieben Jahre alt, als sie zum ersten Mal eine öffentliche hinrichtung miterlebt. Um wenigstens einmal den Fesseln des Kim-Regimes zu entkommen und kurz die Freiheit zu spüren, schleicht sich Hyeonseo als Teenager über die Grenze nach China - aber dann ist ihr der Heimweg versperrt. Zehn Jahre lang schlägt sie sich in China als Illegale duch, bevor sie schließlich nach Südkorea gelangt. Endlich in Sicherheit! Doch als sie einen notruf ihrer Familie enthölt, beschliest sie, ihre Mutter und ihren Bruder aus Nordkurea herauszuholen... Die spannende und berührende Geschichte einer außergewöhnlichen mutigen jungen Frau. Preis: 19,99€ Seiten: 415 Verlag: Heyne Äußeres + Cover: Das Cover hat mich gleich von ersten Moment an total angesprochen. Bei Fantasybüchern finde ich es nicht gut, wenn echte Personen auf dem Cover sind, doch bei diesem Buch, in dem es sich um eine wahre Geschichte, um das Leben der Hyeonseo Lee dreht, finde ich es umso besser, dass ihr Bild auf dem Cover ist. Ebenso finde ich es total klasse, dass hinten und vorne im Buch Karten von Korea und Hyeonseos Flucht sind. In der Mitte des Buches findet man Bilder von ihrer Familie und aus dem Alltag von Nordkorea. Diese finde ich sehr hilfreich, um sich die Personen vorzustellen. Meinung: Ich habe mich für das Buch interessiert, weil ich nichts über Nordkorea wusste. Wir hatten einmal eine Unterrichtsstunde in der Schule, da ging es um Globalisierung und wir sollten Länder schätzen, in denen es unserer Meinung nach einen McDonalds gibt. Ein Schüler sagte "Nordkorea vielleicht" und die Lehrerin hat ihn angeguckt, wie ein Auto. Ich wusste, dass es in Nordkorea bestimmt keine McDonalds gibt, ich wusste, dass es nicht so ein Land wie andere ist, aber das war´s auch mit meinem Wissen darüber. Deshalb habe ich mich für dieses Buch entschieden. Und ich muss sagen, es hat mich gleichzeitig geschockt, verständnisvoll und begeistert. Geschockt, weil ich erstmals etwas über Nordkorea hörte und zwar nicht aus zweiter Hand, sondern von einem Mädchen, das von dort geflohen ist. Verständnisvoll, weil ich verstanden habe, dass es Menschen gibt, für die Nordkorea das Heimatland ist, das sie (obwohl sie wissen, dass es so grausam ist) nicht verlassen wollen. Begeistert, weil Hyeonseo Lee eine so mutige junge Frau ist, die unglaubliches durchgestanden hat. Ich denke, dieses Buch hat meine Sicht auf die Welt und ihre einzelnen Länder noch einmal erweitert. Schreibstil: Was ich echt gut fand, war der Schreibstil des Buches. Es besteht aus drei Teilen (drei Abschnitten von Hyeonseos Leben) und jeder Abschnitt und auch einige Kapitel enden mit einem Cliffhanger. Jedes Mal wurde eine unglaubliche Mege an Spannung erzeugt, dass ich gar nicht aufhören konnte. Fazit: Dieses Buch ist eines der Bücher, das mir sagt: "Es gibt Menschen, den geht es schlechter als dir." Das meine ich jetzt gar nicht im negativen Sinne. Ich bin zu tiefst beeindruckt, von Hyeonseo aber auch von den Menschen in Nordkorea. Viele könnte sich das gar nicht vorstellen, dass sie da bleiben wollen, obwohl sie doch sehen, dass es nicht schön ist. Ich verstehe, dass es das Gefühl der Heimat ist. Ein wahnsinnig starkes Gefühl. Ich würde dem Buch 5/5 Sternen geben.

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Nordkorea, ein Land über das man generell sehr, sehr wenig erfährt. Umso interessanter ist ein detailreicher Bericht einer ehemaligen Einwohnerin des Landes. Für mich war vieles unbegreiflich, die Unterdrückung, die Menschenrechtsverletzungen, das gegenseitige Ausspionieren. Durch Hyeonseo Lees Beschreibungen des Alltags, der Menschen, der Lebensumstände lernt man jedoch zu verstehen, warum die Nordkoreaner so sind wie sie sind, so handeln und so leben wollen und warum bist heute eine Diktatur wie diese fortbestehen kann. Die Biografie ist durchwegs spannend erzählt, Lee und ihr Co-Autor haben eine schöne Sprache für diese mutige und wichtige Geschichte gefunden, die mich unglaublich gefesselt hat. Lee erzählt aus ihrem Leben und dem Leben ihrer Familie. Es ist ein sehr ehrliches Buch, dass auch einen sehr guten Einblick in die Flüchtlingsthematik gibt. Zwar anderer Kontinent, andere Länder, andere Beweggründe. Ängste, Sorgen und Probleme sind jedoch die gleichen, wie es wahrscheinlich die Flüchtlinge heutzutage durchmachen. Auch Hyeonseo Lee lebte lange Zeit als "Illegale". Als könnte man als Mensch irgendwie illegal sein. Es wird Zeit, dass die Menschheit diese Beschreibung für Menschen endgültig aus dem Wortschatz streicht! Es ist nämlich nicht nur ein Bericht aus Nordkorea sondern auch ein Bericht über ihre Flucht aus diesem Land. Lee hatte auch ziemlich viel Glück in ihrem Leben, dass sie jetzt da ist wo sie ist. Umso bedeutender ist es, dass sie sich für die Menschen in Nordkorea einsetzt, die es weniger leicht haben und ihre Geschichte ein Bewusstsein für die Lage in Nordkorea schafft. Ich habe Lee sehr gerne auf ihrer Reise begleitet, ihr kritischer Blick auf vieles konnte mich überzeugen. Fazit Aufwühlend, erschreckend, mutig. Der Bericht aus der Hölle lässt niemanden kalt zurück. Es ist ein spannend erzählter autobiografischer Roman, den ich wirklich jedem empfehle. Es wird nicht nur sehr detailliert über das Leben in Nordkorea erzählt, sondern enthält auch eine wichtige Beschreibung einer Frau, die flüchtet und während ihrer Flucht durch China als illegal betrachtet wird.

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Hyeonseo ist ein normaler Teenager: Sie mag Mode, streitet sich mit ihrem jüngeren Bruder, schaut gerne Fernsehserien – und lebt in Nordkorea. Mehrmals zieht ihre Familie innerhalb des Landes um, der Vater bekleidet einen gehobenen Rang in der Armee, daher sind Fernseher und Kühlschrank für sie keine Fremdworte. Die Familie ist auch nicht völlig von der Außenwelt abgeschnitten, hin und wieder gelingt es Hyeonseo, sich eine südkoreanische Soap anzusehen oder eine Kassette mit Pop-Musik zu ergattern. Ansonsten sind ihre Tage eine Aneinanderreihung von Schule, „freiwilligen“ Arbeitsdiensten und erschöpfenden Proben für Massenveranstaltungen. Als der Vater hingerichtet wird und es den Rest der Familie an den Yalu-Fluss nahe der chinesischen Grenze verschlägt, weiß Hyeonseo: Jetzt oder nie, denn einmal erwachsen, wird sie keine Möglichkeit mehr haben, sich ungestraft außerhalb der Landesgrenzen zu bewegen. Sie will nur für eine Nacht die gegenüberliegende chinesische Stadt erkunden und ahnt nicht, dass ihr der Rückweg für immer versperrt sein wird. In den nächsten Jahren lebt sie als Flüchtling, schlägt sich unter falschem Namen durch und kann ihre Heimat Nordkorea dabei doch nie vergessen. Im Deutschen trägt das Buch den Titel „Schwarze Magnolie – Wie ich aus Nordkorea entkam. Ein Bericht aus der Hölle“. Das ist unnötig reißerisch, denn zum einen kann man sich als Leser vorstellen, dass eine Biografie eines nordkoreanischen Flüchtlings keine Wohlfühl-Lektüre ist, zum anderen fängt der Untertitel die Stimmung des Buches nicht ein. Das Besondere an dieser Geschichte ist gerade, dass sie – ganz anders etwa als das vor einigen Jahren erschienene „Flucht aus Lager 14“ – Nordkorea differenziert betrachtet. Das Land ist nicht ausschließlich „Hölle“, sondern eben auch Heimat und Kindheitsort der Autorin. Das bedeutet nicht, dass Grausamkeiten ausgespart werden, auch hier spielen die regelmäßig stattfindenden Hinrichtungen, Hungersnot, politische Indoktrination und eine alles überwachende Geheimpolizei eine Rolle. Aber es sind auch die schneebedeckten Berge und der familiären Zusammenhalt, den die Autorin beschreibt. An manchen Stellen merkt man der Erzählung dabei deutlich an, dass sie literarisch aufbereitet wurde, etwa, wenn die Autorin sich nach 15 Jahren noch daran erinnert, dass vor dem Fenster ein Eichelhäher sang. Doch das trägt auch dazu bei, dass dieser Bericht schafft, was vielen anderen nicht gelingt: Nicht nur die Sensationslust des westlichen Lesers zu befriedigen, sondern ebenso zu zeigen, dass Nordkorea für viele Flüchtlinge eben nicht nur „Hölle“, sondern auch „Heimat“ ist. Bemerkenswert ist, dass „Schwarze Magnolie“ nach der Flucht der Autorin, die relativ früh im Verlauf des Buches stattfindet, nicht abbaut. Viele Flucht- oder Ausstiegsgeschichten verlieren gerade dann an Spannung, hier aber kann das Interesse des Lesers aufrecht erhalten werden, auch dadurch, dass der Autorin immer wieder Zweifel kommen, ob die Flucht richtig war und sie versucht, den Kontakt zu ihrer Familie aufrecht zu erhalten. Die Erzählung wirkt dadurch authentisch, dass auch vermeintlichen Kleinigkeiten Beachtung geschenkt wird, zum Beispiel, wenn die Autorin ihrem Bruder und ihrer Mutter moderne chinesische Kleidung mit bringt, damit sie jenseits der Grenze nicht sofort als Nordkoreaner auffallen. Man erfährt nicht nur Einzelheiten über das gesellschaftliche Leben in Nordkorea, auch Aspekte des chinesischen Gesellschaftslebens und der Umgang mit der koreanischen Community dort werden geschildert. Großen Raum nimmt auch die Eingewöhnung in Südkorea ein; der Kontrast zwischen dem temporeichen, sehr leistungsorientierten Leben im Süden und der weitestgehenden „Freiheit“ davon, Entscheidungen treffen zu müssen im Norden wird mehr als deutlich. Ebenso, dass viele Nordkoreaner nach erfolgreicher Flucht genau an diesem Unterschied scheitern. Es wird hervorgehoben, dass die Autorin in Nordkorea ein privilegiertes Leben geführt hat, aber auch auf ihrer Flucht häufig Glück hatte. Da ist es aufschlussreich, dass kleine Geschichten anderer Flüchtlinge, die der Autorin begegnet sind, eingeflochten werden. Fälle, die zeigen, dass die Flucht nicht immer glimpflich abläuft, häufig von physischer und sexueller Gewalt, Demütigungen, Gefängnisaufenthalten und einem Gefühl des Ausgeliefertseins verbunden ist. In die Mitte des Buches wurden Bilder aufgenommen, die den beschriebenen Personen ein Aussehen geben. Es findet sich auch hilfreiche Karten, die die Umzüge der Familie innerhalb Nordkoreas und verschiedene Fluchtrouten zeigen. Diese netten Besonderheiten machen „Schwarze Magnolie“ zusammen mit seinem Detailreichtum und seinen differenzierten Beschreibungen zu einem der besten Berichte aus und über Nordkorea, die ich bisher gelesen habe.

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Inhalt: Hyeonseo Lee wurde in Nordkorea geboren, jenem Land, aus dem so gut wie keine Nachrichten nach außen dringen. Als Siebenjährige erlebt sie erstmals eine öffentliche Hinrichtung. Oft sieht sie im Grenzfluss zu China Leichen schwimmen, Menschen, deren Flucht in ein besseres Leben misslang. Zur Zeit der großen Hungersnot wird Hyeonseo Lee von ihrer Familie nach China geschickt – und beginnt zu ahnen, was Freiheit bedeutet. Dies ist ihre Geschichte. Meine Meinung: Ohne lange groß drum herum zu erzählen: Mich hat dieses Buch absolut gefesselt! Hyenseo Lee erzählt sehr authentisch und mitreißend von ihrem Leben in Nordkorea. Einerseits konnte ich das Buch vor Spannung nicht aus der Hand legen, andererseits konnte ich manches mal einfach nicht weiterlesen, weil ich so erschüttert war. Mich interessiert das Thema rund um Nordkorea sehr und jedesmal überkommt mich eine Gänsehaut, wenn ich höre/lese wie es den Menschen dort ergeht. Als Leser dieses Buch war man mittendrin, hat grausame Dinge mitansehen und die Furcht hautnah erleben müssen. Man bekommt einen sehr guten Einblick in das Leben von Hyeonseo und ihrer Familie. In den Glauben der in Nordkorea lebenden Menschen und auch Hyeonseos Veränderung & später ihre Zerissenheit sind absolut spürbar. Vom fesselnden Inhalt abgesehen, konnte mich auch der Schreibstil voll und ganz überzeugen. Es ließ sich sehr flüssig lesen und da die Kapitel meistens mit einem 'Cliffhanger' endeten, konnte ich kaum aufhören zu lesen. Dieser Weg, der voller Steine, voller Strapazen war, hat Hyeonseo mutig gemeistert & ist damit definitiv ein Vorbild für viele. Ich kann euch das Buch nur ans Herz legen, da es mich wirklich gepackt hat und so schnell nicht loslassen wird. Mir steht es nicht zu dieses Buch in irgendeiner Form zu bewerten, da es sich hierbei nun mal um keine Fiktion handelt. Dennoch möchte ich meine vollen 5 Sterne vergeben, auch wenn diese junge Frau so viele mehr verdient hätte!

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Ein spannender Lebensbericht, welcher mich sehr berührt hat. Aus den Schlagzeilen kennen wir Nordkorea schon lange, doch was innerhalb der Grenzen vor sich geht, darüber gibt es nur wenige Aussagen. Eigentlich hatte Hyeonseo ein glückliche Kindheit. Geliebt von Ihrer Mutter und ihrem Stiefvater, aufgewachsen mit ihrem Bruder. Es war normal, dass man seit frühester Kindheit mit dem Kim-Regime aufgewachsen und dementsprechend erzogen wurde. Der Schulunterricht bestand hauptsächlich aus Auswendig lernen und Übungen für die Feiern zu Ehren des Führers. Das Denunzieren und Bespitzeln wurde schon in der Schule geübt, so dass man als Erwachsener perfekt darin war. Es gehört zum normalen Alltag in Nordkorea. Erst als junge Erwachsene verstand Hyeonseo, dass man keiner Menschenseele trauen konnte. Wird man verraten, so kommt man schnell in das gefürchtete Arbeitslager oder wird öffentlich hingerrichtet. Selbst ihr Stiefvater starb unter mysteriösen Umständen in einem Krankenhaus, nachdem er zuvor unter Beobachtung stand und später gefoltert wurde. Kurz vor ihrem 18. Geburtstag beschließt Hyeonseo, den grenznahen Fluss nach China zu überqueren, um ihre Verwandten dort zu besuchen. Ihr Ausflug sollte eigentlich nur ein paar Tage dauern, doch dann erhält sie die Nachricht, dass sie nicht nach Nordkorea zurückkehren kann. Ihre Flucht sollte 10 Jahre dauern, bis sie endlich sicheren Boden in Südkorea unter den Füßen hatte. Doch selbst dann war der Alptraum nicht zu Ende. Erneut begibt sich Hyeonseo in Gefahr, um ihre Mutter und ihren Bruder ebenfalls aus Nordkorea zu befreien und in den Süden zu holen. Wenn man dieses Buch liest denkt man eigentlich, man hat es mit einem Scientfiction-Roman zu tun. Leider ist es aber die harte Realität und ich stellte mir öfters die Frage, wie es sein kann, dass so eine Welt, so ein Land mit solch einer Diktatur tatsächlich noch existiert. Die Zustände dort sind so schlimm, dass man eigentlich gar nicht darüber nachdenken will. Unterdrückung, Hungersnot, Folter und Tod sind an der Tagesordnung und der „geliebte“ Führer lacht sein syphisantes Lächeln von allen Ecken und Wänden. Hyeonseo und all die anderen Menschen welche sich wagen dieses Land zu verlassen, koste es was es wolle und selbst den Tod in Kauf nehmen, sind zu bewundern. Nicht umsonst heißt der Titel dieses Buches „Ein Bericht aus der Hölle“, er hat sich bestätigt von der ersten bis zur letzten Seite. Das Buch „Schwarze Magnolie“ ist sehr einfach, interessant und spannend geschrieben. Dennoch kommt man nicht so lässig durch die Seiten, da man das gelesene auch erst einmal verarbeiten muss. Es gewährt uns tiefe Einblicke in dieses fremde Land und lässt so manche Gefühle in einem aufwallen. Abgerundet wird das ganze noch durch mehrere Farbfotos und zwei Landkarten welche die Flüchtlingsrouten und die Umzüge der Familie innerhalb Nordkoreas zeigen. Mein Fazit Wer Biographien mag und sich auch noch für das Land Nordkorea interessiert ist hier gut aufgehoben. Man erfährt sehr viel über das Leben in diesem Kim-Regime – zurück bleibt Dankbarkeit, dass es sich in unserem eigenen Land so viel besser leben lässt.

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Zunächst einmal muss ich hier Folgendes feststellen: bei wahren Lebensgeschichte bewerte ich natürlich niemals den Inhalt, das würde ich mir nicht anmaßen. Ich bewerte lediglich, WIE das Buch geschrieben ist (ob interessant, gut lesbar, eher trocken ...). Das ist das einzige Urteil, das ich mir erlaube. Was "Schwarze Magnolie" erzählt, ist ebenso erschreckend wie wahr. Es erzählt die Geschichte eines Mädchens, das mit 17 Jahren ihre Heimat Nordkorea verlässt - eigentlich mit dem Plan, wieder zurückzukehren, doch dies wird unmöglich. Es ist erschreckend, was dieses Buch offenbart. Selbst für jemanden, der nicht vollkommen uninformiert war, was die Thematik betrifft. Tatsächlich war einer meiner ersten Gedanken (nachdem ich vom Kastensystem Nordkoreas las): "Ich werde nie wieder eine Dystopie mit denselben Augen betrachten." Auch liest sich die gesamte Geschichte (wenn man das so sagen darf) durchaus 'spannend'. Denn fast jedes Kapitel endet mit eine Art Cliffhanger, sodass man immer weiterlesen möchte. Ich kann nur empfehlen, "Schwarze Magnolie" zu lesen. Um sich zu informieren, um Anteil zu nehmen, um zu erfahren, wie stark Menschen sein können, wenn ihnen keine andere Wahl bleibt.

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Jahrelang war Hyeonseo Lee auf der Flucht vor ihren eigenen Landsleuten und denen, die sie zurück in ihr Heimatland schicken wollten. Die junge Frau wuchs in Nordkorea auf und erlebte das strikte System aus Überwachung, Kontrolle und Sanktionen als normalen Alltag. Als junges Mädchen macht sie den Fehler heimlich über die Grenze nach China zu gehen, um Verwandte zu besuchen. Eine Rückkehr ist ausgeschlossen, denn ihr Verschwinden wurde bereits entdeckt. Hyeonseo Lee ist nicht ihr richtiger Name, sondern der Name, den sie sich nach 10 Jahren Flucht bei ihrer Ankunft in Südkorea, ihrer neuen Heimat gegeben hat. In Schwarze Magnolie berichtet sie nicht nur über ihre Kindheit und Jugend in diesem völlig von der Außenwelt abgeschotteten Land, sondern auch über ihre jahrelange Flucht, die Angst vor Entdeckung, die Einsamkeit und über den Mut, den es braucht, um durchzuhalten und sogar ihre Familie aus den Fängen einer Schreckensherrschaft zu befreien. Totale Kontrolle – totale Überwachung Mit sieben Jahren wird Hyeonseo zum ersten Mal Zeugin einer öffentlichen Hinrichtung. In unwürdigen und unfairen Prozessen auf offener Straße werden Menschen, die als landesfeindlich eingestuft wurden, vorgeführt, verurteilt und sofort hingerichtet. Die Zuschauermenge schweigt, genauso wie Hyeonseos Eltern, die wissen, dass ein falsches Wort oder ein falscher Blick die Aufmerksamkeit der Staatsmacht auf sie lenken und ihnen das Leben zur Hölle machen kann. Die Regierung kontrolliert und überwacht ihr eigenes Volk. Sie bestraft jeden der dagegen verstößt oder den Verstoß eines anderen geheim hält. Durch die ständige Angst der Denunziation herrscht in der nordkoreanischen Gesellschaft ein ausgeprägtes Schweigesystem. Jeder könnte ein Spitzel sein und sogar vor den eigenen Kindern muss man sich als Erwachsener in Acht nehmen, die ahnungslos eine scheinbare Kleinigkeit ausplaudern könnten und damit das songbun der ganzen Familie herabsetzen und ihre Eltern zu Zielpersonen des staatlichen Überwachungssystems machen. Hyeonseos Familie besitzt ein gewisses Ansehen in der Gesellschaft, denn ihr songbun ist hoch. Songbun ist Nordkoreas Kastensystem, welches durch Heirat ebenso schnell fallen wie aufsteigen kann. So gibt es in Hyeonseos naher Verwandtschaft nicht nur Mitglieder mit hohem songbun, sondern auch Menschen, die um ihre Existenz bangen. Je mehr Freundschaften man pflegt, desto wahrscheinlicher ist, dass man von einem dieser Freunde eines Tages verraten wird. In Nordkorea trägt jeder eine Maske, verstellt sich und zeigt sein wahres Ich kaum einer anderen Person. Der Überlebensinstinkt zwingt die Gesellschaft dazu, eine regimetreue Maske zu tragen, selbst in den eigenen vier Wänden, die ständiger Überwachung ausgesetzt sind. Die Regierungschefs werden zu Göttern erhoben und sogar deren Bildnisse, die in jedem Haushalt hängen, müssen mit allergrößtem Respekt behandelt werden. Die Armut der Bevölkerung wird dagegen immer größer und nur diejenigen überleben, die außerhalb der staatlichen Versorgungspolitik – die immer wieder zusammenbricht – auf dem Schwarzmarkt handeln. Über den Kampf um Individualität und Freiheit Hyeonseo erzählt in Schwarze Magnolie unter Decknamen von ihren Familienverhältnissen, über ihre Kindheit, als sie noch blauäugig Regimelieder sang, ihre Jugend als sie aufmüpfig wurde und sie erlebte, wie kleine Vergehen eine ganze Familie in den Ruin treiben konnten und ihre Flucht aus Nordkorea, die unfreiwillig begann und die sie zu einer starken Frau gemacht hat, die trotz aller Rückschläge um ihre Freiheit kämpft. Schwarze Magnolie beschreibt ein Land, wie wir es uns in der westlichen Kultur nicht ansatzweise vorstellen können. Ein Spitzelsystem kontrolliert die Bevölkerung, verhindert revolutionäres Gedankengut und wer es doch wagt, sich zu sehr gegen die Regierung aufzulehnen – allein durch den Besitz illegaler Konsumgüter aus dem Westen – wird mit Gewalt gebrochen. Bestechung ist Alltag, um zu verhindern, dass das eigene songbun herabgesetzt und Vergehen im Pass notiert werden. Hyesan, der Heimartort der Autorin, liegt direkt an der Grenze zu China und ist deshalb ein Umschlagplatz für chinesische Schmuggelware. Der Schwarzmarkt boomt und diejenigen, die schlau genug sind, um sich mit illegalem Handel über Wasser zu halten, können einigermaßen gut leben, solange sie nicht entdeckt werden. Die staatliche Regulierung der Lebensmittel bricht immer wieder zusammen und die Bevölkerung hungert und stirbt. Nachdem ihr Leben in Nordkorea endet, als sie die Grenze ihres Heimatlandes nach China überschreitet, beginnt ein Leben in Einsamkeit für Hyeonseo. Sie nimmt einen neuen Namen an und lernt perfekt Mandarin, um als echte Chinesin durchzugehen. Einen Pass hat sie nicht und sollte die Polizei sie erwischen, wird sie sofort nach Nordkorea zurückgeschickt. Hyeonseo lebt im Untergrund, arbeitet als Kellnerin und versucht so wenig Aufmerksamkeit zu erregen, wie nur möglich. Überall lauern Spitzel, Freundschaften hat sie kaum und wenn, dann kann sie diesen Menschen niemals ihre wahre Identität verraten. Kontakt zu ihrer Familie hat sie kaum und jahrelang weiß sie nicht, ob ihre Mutter und ihr Bruder überhaupt noch leben. Der Weg, den diese Frau ging, ist ein Weg voller Entbehrungen, Selbstzweifel und Angst. Hyeonseo lernt sich durchzuschlagen, hat neben all dem Pech aber auch das Glück auf ihrer Seite und trifft gute Menschen, die sie unterstützen. Schwarze Magnolie hat mich tief beeindruckt, aber auch schockiert. Es zeigt, wie ein Netz aus Lügen, die nordkoreanische Bevölkerung aufhetzt gegen die gefährliche und falsche Außenwelt. Die Menschen werden klein gehalten, ihnen wird kaum genug zum Leben gegeben und so kämpft jeder um’s Überleben, für mehr bleibt keine Kraft. Hyeonseo Lees Erzählstimme ist sanft aber kraftvoll. Sie liebt Nordkorea sehr, trotz all der Widrigkeiten und Gefahren, die dort auf sie warten, bleibt es ihr Heimatland. Schwarze Magnolie ist deshalb auch ein Buch über die Suche nach einer neuen Heimat und nach ihrer eigenen Identität, die sie auf dem Weg der Flucht verloren hat. Ihr gesamtes Leben hat sich als Lüge herausgestellt und sie musste stückchenweise eine neue Welt aufbauen.

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