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Rezensionen zu
Der Verrat

Ellen Sandberg

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Fesselnde Charaktere und Geschichte

Von: JaneMu

25.12.2018

Ich habe das Buch beim lesen nur so verschlungen, da die Geschichte aus verschiedenen Sichten der dort handelnden Personen und zu verschiedenen Zeiten erzählt wurde. Die Geschichte fesselt einen, da immer mehr „Geheimnisse“ gelüftet werden und es immer wieder neue Erkenntnksse gibt. Es ist ein Buch mit einem nicht vorhersehbaren Ende, welches einen wirklich überrascht. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!

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20 Jahre hat Nane im Gefängnis verbracht. Nach ihrer Entlassung, will sie Frieden schließen, um Vergebung bitten und vor allem ihre fehlenden Erinnerungen an das Verbrechen, das ihr zu Last gelegt wurde, auffrischen. So tritt sie wieder in das Leben ihrer Familie und der des Opfers. Doch auf der Suche nach der Wahrheit kommen so einige Lügen zu Tage. Ellen Sandberg ist das Pseudonym von Inge Löhnig, deren solide und lebensnahe Krimireihe um den Ermittler Dühnfort ich sehr gerne gelesen habe. Der Verrat ist nun ein anderes Genre, aber auch ein ganz anderes Leseerlebnis. So hat der Verrat alles was ein Schicksalsroman braucht, Geheimnisse, Intrigen Lügen, unerfüllte Liebe, Hass, Neid, Eifersucht. Handwerklich gibt es da auch nichts zu rütteln. Die Geschichte kann sprachlich durchaus fesseln, die Erzählstränge auf zwei Zeitebenen lassen sich gut verfolgen Aber dieses Buch konnte meinen Lesenerv nicht treffen, mich nicht erreichen. Ich fühlte mich nicht wohl, in diesem Schickimicki Ambiente. Die griechische Tragödie am Weinberg lässt an einen ZDF Zweiteiler denken, mit idyllischen Landschaftsbildern und dramatischen Akteurinnen. Was hier an tragischen Ereignissen zusammenkommt, war mir bald zu viel des Guten. Bei jeder Person schlägt das Schicksal zu und wenn man glaubt es geht nicht mehr, legt Sandberg noch ein bisschen nach. Da hätte für meinen Geschmack „weniger ist mehr“ dem Buch besser getan.

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Mit „Der Verrat“ präsentiert Ellen Sandberg ihren zweiten großen Familien- und Spannungsroman. Er ist im Dezember 2018 bei Penguin erschienen und umfasst 480 Seiten. Nach zwanzigjähriger Haft wegen Mordes am Stiefsohn ihrer Schwester, Pia, wird Nane im Sommer 2018 aus dem Gefängnis entlassen. Da noch immer eine große Schuld auf ihr lastet, sucht sie Versöhnung mit ihrer Schwester und deren Mann, Thomas. Doch als Thomas einen Herzinfarkt erleidet und infolgedessen im Koma liegt, verwandelt sich die Suche nach Vergebung in eine Suche nach der Wahrheit. Was geschah wirklich im Sommer 1998 in den Weinbergen hoch oben über der Saar? Ich lese eher selten Familienromane, doch hat mich der Umstand, dass sich hinter dem Pseudonym Ellen Sandberg die Münchener Kriminalschriftstellerin Inge Löhnig verbirgt, zum Griff nach diesem Werk veranlasst. Und ich wurde in keinerlei Hinsicht enttäuscht: Der Roman liest sie spannend wie ein Psychothriller. Der Spannungsbogen ist von Anfang an gegeben, gegen Ende steigt er sogar bis ins Unermessliche. Immer wieder wird man beim Lesen auf falsche Fährten gelockt und durch unvorhergesehene Wendungen überrascht. Am Ende wird das Familiengeheimnis lückenlos aufgeklärt und hinterlässt einen tragischen Eindruck – so jedenfalls ging es mir. Auch dem Schreibstil der Autorin ist die durchgehende Spannung zu verdanken: Sprachlich nicht ohne Anspruch, aber dennoch gut verständlich, vermag es Sandberg, die Dramatik auch über den Satzbau zu transportieren. Kurze, fast fragmentarische Sätze wechseln sich mit eher beschreibenden Elementen ab und verleihen dem Lesen Tempo. Hatte ich einmal mit dem Lesen begonnen, gab es kein Halten mehr. Das Geschehen wird auf zwei Zeitebenen geschildert, die einander abwechseln: den aktuellen Ereignissen aus dem Sommer 2018 und denjenigen aus den Jahren 1997/98. Beide Zeitebenen verwebt die Autorin gekonnt miteinander, sodass man beim Lesen nach und nach die Tragik und die Umstände des zurückliegenden Mordfalls erfasst. Die Zahl der Charaktere ist übersichtlich, sie entstammen vor allem zwei Familien. Über weite Strecken des Romans bestimmen Frauen das Geschehen: die drei Schwestern Pia, Birgit und Nane. So unterschiedlich sie auf den ersten Blick auch sein mögen, eines haben sie alle drei gemeinsam: In ihnen schlummern dunkle Geheimnisse. Doch ebenfalls die übrigen Handelnden sind wandelbar sowie detailliert und lebensnah gezeichnet. Am Ende bleibt man mit der Frage zurück, wem man eigentlich noch trauen kann. Im Ganzen genommen, vereint „Der Verrat“ alles, was einen guten Roman ausmacht: Spannung, Dramatik und meisterliche Erzählweise. Ich jedenfalls kann dieses Buch allen nur wärmstens empfehlen. Sehr herzlich bedanke ich mich beim Penguin Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

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Nane wurde vor zwanzig Jahren wegen Mordes verurteilt. Nach dieser langen Zeit wurde sie nun vorzeitig auf Bewährung entlassen. Sie kämpft immer noch mit ihrer Schuld und denkt seit zwanzig Jahren darüber nach was in der verhängnisvollen Nacht schief gelaufen ist. Antworten können ihr nur ihre Schwester Pia und deren Ehemann Thomas geben. Doch wird Pia mit ihr sprechen? Was wirkt stärker? Rache oder Vergebung? Das Buch "Der Verrat" habe ich sehr gerne gelesen. Es beginnt als "normaler" Familienroman und entwickelt sich zunehmend zu einem fesselnden Drama mit vielen unterschiedlichen Wendungen. Die Autorin beleuchtet in ihrem Buch ein düsteres Familiengeheimnis, sie zeigt auf, wohin Geschwisterrivalität führen kann bis zum bitteren Ende. Die Handlung ist logisch aufgebaut und gut durchdacht, es "stimmt" einfach von Anfang an. Auch die Verflechtung der beiden Handlungsstränge Vergangenheit/Gegenwart sorgen für ein unterhaltsames Lesevergnügen. Gerade durch den steten Wechsel zwischen 1997/98 und 2018 wird der Verrat aus verschiedenen Ebenen betrachtet und erst ganz zum Schluss aufgelöst. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere sind gut und realitätsnah ausgearbeitet. Nane, Pia und auch Margot waren mir nicht sympathisch, ihr Verhalten und ihre Einstellungen sind so gar nicht meins. Aber gerade das passte perfekt und hat für mich dieses Familiendrama so interessant gemacht. Beim Lesen wurde ich überhaupt nicht davon beeinflusst, dass mir eine Protagonistin lieber gewesen wäre als die andere. Gut gewählt finde ich als Kulisse ein herrschaftliches Weingut inmitten von Weinbergen und lieblicher Landschaft. Wer denkt denn schon, dass sich in solch einer Idylle ein düsteres Familiengeheimnis verbirgt. Beim Lesen dachte ich oft "Das gibt's doch nicht", denn der Abgrund wurde von Wendung zu Wendung breiter und tiefer. Das war für mich fast schon wie in einem Psychothriller. Es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen, so gefesselt war ich. Das lag sicher auch am klaren und flüssigen Schreibstil der Autorin, die Seiten verlogen im Nu. Fazit: Gelungenes, spannendes Familiendrama mit unerwarteten Wendungen

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Die drei ungleichen Schwestern Pia, Birgit und Ariane (Nane) wachsen in Frankfurt am Main auf, in einem gutbürgerlichen Haushalt, in dem ihre schöne Mutter ihre Schuld hinter einem Mythos versteckt und der Vater geistig/emotional abwesend ist. Pia, die kühle Schöne, die rational Pragmatische ist der Liebling der Eltern und ihr scheint alles zu gelingen. Was ihr nicht zufliegt, das nimmt sie sich. So sieht es zumindest ihre jüngste Schwester Nane, die stets eine tiefe Abneigung gegen die scheinbar Perfekte hegt, ein Umstand, den die harmoniebedürftige Mittlere Birgit mit all ihren Vermittlungsbemühungen nicht ändern kann. Birgit folgt ihrem Herzen und Nane lässt ihren Emotionen freien Lauf. Beide sind damit nicht gut gefahren und Pia schwört sich, nie so zu werden wie sie. Als Restaurateurin Pia heiratet, nimmt das Unglück seinen Lauf, ein Unglück, das Nane für 20 Jahre ins Gefängnis bringt, während Pia ein Leben wie aus dem Bilderbuch führt, auf einem schlossgleichen Weingut, hoch über den Saarschleifen. Nach 20 Jahren endlich wird Nanes Restfreiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt. Alles in ihr schreit nach Klarheit, denn ihre Erinnerungen an die Nacht von vor 20 Jahren sind verschwommen Sie will wissen, wie groß ihre Schuld wirklich ist, mit der sie leben muß. Dabei ist sie bereit alles zu riskieren, doch sie muss es wissen, sie ist getrieben. Dies ist der neue Roman der Bestsellerautorin Ellen Sandberg („Die Vergessenen“) und psychologisch spannender und packender als die meisten Krimis, die ich dieses Jahr gelesen habe. Es geht um die ganz großen Gefühle, die die Menschen antreibt. Liebe, Verlangen, Hass, Rache, Schuld, Sühne, Geborgenheit, Angst und trotz der Komplexität der Gefühle wird es nie kitschig oder rutscht ins Triviale ab. Nane weiß nicht mehr genau was damals vor 20 Jahren geschehen ist, aber sie braucht die Klarheit und Gewissheit, daß sie nicht völlig skrupellos ist, um weiterleben zu können. Sie versucht die Puzzlestücke zusammenzusetzen, auch wenn die, die es gut mit ihre meinen, ihre Getriebenheit nicht nachvollziehen können. Aber Nane kann nicht anders, sie muss es wissen! Daher wird die Geschichte in zwei Zeitebenen geschildert. Damals 1997/1998 als sich das Drama anbahnte und heute, nachdem Nane vorläufig wieder auf freiem Fuß ist. Vorläufig, denn sie steht unter laufender Bewährung, verstößt sie gegen die Auflagen, ist die Freiheit nur von kurzer Dauer gewesen. Doch es gibt da jemanden, der sie lieber heute als morgen wieder in der vermeintlichen Sicherheit der Mauern einer Justizvollzugsanstalt wüsste. Dies ist ein Punkt, der mir sehr gut gefällt. In diesem Roman stimmt alles, auch die juristische Seite, es ist sehr gut recherchiert (gut, mit dem Weinbau kenne ich mich nicht genug aus, aber daher geht die Autorin auch hier nicht so sehr ins Detail, ebenso bei der medizinischen und juristische Seite. Aber was sie schreibt, das stimmt.). Normalerweise mag ich Erzählungen in Rückblicken nicht so. Oft finde ich es unnötig und habe den Eindruck, daß es sich nur um eine literaturtechnische Mode handelt. Doch hier ist dies nicht nur sinnvoll, sondern zwingend, aus der Geschichte heraus. Neben Nane sucht auch die Tochter des Opfers nach der Wahrheit dessen, was damals wirklich passiert ist, um darüber ein Buch zu schreiben. Dabei ist die Umsetzung ganz klar, man weiß stets, in welcher Zeit der aktuelle Erzählstrang spielt, denn es steht fett über jedem Zeitsprung. Nane ist emotional nicht die Stabilste. Sie kennt die ganz großen Gefühle und das bringt sie oft in unglaubliche Schwierigkeiten. Mithilfe von kleinen weißen Pillen (sie werden nie benannt, es dürfte sich aber wohl um den Wirkstoff Diazepam) handeln, versucht sie ihr Leben in den Griff zu bekommen. Dabei übertreibt sie es auch hier mit der Dosis und sie merkt, wie sie sich selbst entgleitet. Immer wieder versucht sie davon loszukommen, aber das Zeug und ihre Emotionen sind tückisch. Das ist unglaublich gut geschildert, sehr nah und sehr realistisch, wie ich es nach den Schilderungen eines Substitutionsmediziners sehe, mit dem ich mal lange sprach. Interessant sind auch immer wieder kulturelle Anspielungen auf Kunst, Literatur und Antiquitäten. Unglaublich geschickt finde ich das Spiel der Autorin mit den Emotionen des Lesers. Eigentlich ist Nane ziemlich unmöglich und dennoch komme ich nicht umhin sie zu mögen, ebenso wie ihre idealistische Schwester Birgit, während mir Pia immer unsympathischer wird und ich spüre, wie Nane mich für sich vereinnahmt. Da die Arbeit auf einem Weingut vieler Hände bedarf, dreht sich nicht alles nur um diese drei Schwestern, doch auch die übrigen Charaktere sind vollständig ausgearbeitet und man fragt sich stets, was man von ihnen halten soll? Sind sie gut, sind sie böse? Welche Rolle spielen sie eigentlich in diesem Drama shakespeareschem Ausmaßes? Unglaublich packend und spannend, dabei immer emotional nachvollziehbar, detailreich und gut recherchiert. Trotz der Details fand ich es nie langatmig und hatte ausnahmsweise nicht das Bedürfnis dieses über 400 Seiten lange Buch zu kürzen. Man ahnt, was auf einen zukommt, aber kommt es tatsächlich? Sind die bösen Vorahnungen richtig? Am Ende dachte ich mal, oh, nun ist sie zu weit gegangen, nun hat sie es übertrieben, aber nein, es kommt anders. Die Personen bleiben sich treu und das macht diesen Roman nicht nur fesselnd, sondern gibt ihm auch einen runden Abschluss. Absolut gelungen. Ich bedanke mich ganz herzlich beim Penguin Verlag für dieses Vorabexemplar mit der absoluten Leseempfehlung.

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Der Verrat

Von: Nicole Plath

23.12.2018

Nane wird nach zwanzig Jahren auf Bewährung aus der Haft entlassen und kommt bei ihrer Schwester Birgit unter. Doch auch in Freiheit wird Nane ihre Schuldgefühle nicht los. Sie möchte mit ihrem Schwager sprechen. Ihre Schwester Pia möchte allerdings nichts mehr mit ihr zu tun haben. Sie ist glücklich mit Thomas verheiratet, und das Auftauchen von Nane verändert alles. Nane versucht, nach der Zeit im Gefängnis in der heutigen Gesellschaft klar zu kommen. Dazu gehört auch, eine Frage aus der Vergangenheit beantwortet zu bekommen. Jedoch setzt ihre Schwester Pia alles daran, dass Nane sich von ihrer Familie fernhält. Zusätzlich hat Pia auch noch mit Problemen auf ihrem Weingut zu kämpfen. Ihr aufgebautes Leben gerät immer mehr ins Wanken. Viele gut bis sehr gut ausgearbeitete Figuren mit ihren eigenen Sorgen und Nöten machen das Lesen zum Vergnügen. Die mittlere Schwester Birgit kommt allerdings etwas unscheinbar beim Leser an. Doch auch das ist passend für diese Figur, denn Birgit ist die ruhige, zurückhaltende Schwester. Sie hat ebenfalls ihre Stärken, diese sind zwischen den Zeilen zu finden. Immer wieder gibt es Rückschauen auf das Jahr 1998, das das Leben aller Charaktere verändert. Einige Situationen werden aus verschiedenen Sichtweisen geschildert, was einen weiteren Reiz dieses Buches ausmacht. Die Wahrnehmung dieser unterschiedlichen Personen zeigt gut, wie unterschiedlich eine Situation gedeutet werden kann. Ellen Sandberg hat viele Wendungen eingebaut, und so bleibt es bis zum Schluss offen, was damals wirklich geschah. Mit ihrem sehr guten Schreibstil hat sie ein wunderbares Kopfkino ausgelöst. Die Emotionen aller Protagonisten reißen den Leser förmlich mit. Mit einer Analyse eines jeden könnte man Stunden verbringen, so vielschichtig sind diese. „Der Verrat“ hat alles, was ein gutes Buch über Familiengeheimnisse und Dramen ausmacht. Stück für Stück kommt die Auflösung näher und sorgt immer mehr für Kopfschütteln. Den Leser erwartet eine spannende Familiengeschichte, welche bei mir ein großes Kopfkino ausgelöst hat. Ich danke dem Bloggerportal und dem Penguin Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars. Der Roman von Ellen Sandberg hat 480 Seiten (ISBN: 978-3-328-10090-4) und ist über die bekannten Online-Plattformen und den örtlichen Buchhandel zu beziehen.

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Highlight kurz vor Jahresende

Von: Daniela Keller aus Naila

23.12.2018

Allein vom Klappentext her klang „Der Verrat“ nicht wirklich interessant für mich, aber da Ellen Sandberg / Inge Löhnig mich bisher noch nie enttäuscht hat, war mir der Inhalt zunächst einmal egal und mir war klar, dass ich diesen Roman auf jeden Fall lesen muss. Eine gute Entscheidung, denn kurz vor Jahresende habe ich hier nochmal ein Buch gefunden, dass es auf meine Highlights 2018 Liste geschafft hat. „Der Verrat“ ist ein Roman, aber es könnte genauso gut ein Krimi sein. Der Spannungsbogen geht stetig nach oben und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Die Handlung ist ein wenig von allem. Familiengeheimnisse, Rivalität unter Geschwistern, Liebesgeschichte, Lügen, Mord. Quasi alles, was man sich nur vorstellen kann. Im Zentrum stehen die Schwestern Pia und Ariane, genannt Nane. Es gibt noch eine dritte Schwester, Birgit, die jedoch mehr als Randfigur fungiert. Ihr ganzes Leben lang standen Pia, die Perfektionistin und Nane, die Chaotische, im Konkurrenzkampf zueinander, der in einer Verkettung von Ereignissen gipfelt und Nane für 20 Jahre ins Gefängnis schickt. Nun ist sie wieder auf freiem Fuß. Ihr größter Wunsch ist es, das Unglück von damals zu klären, aber nicht alle Beteiligten sind damit einverstanden. Diese Geschichte ist so vielschichtig, wie eine Matroschka Puppe. Es gibt keinen klaren Täter oder Opfer. Jedes Mal, wenn ich dachte, durchschaut zu haben, was passiert ist, öffnete sich eine neue Tür und weitere Verstrickungen kamen zu Tage. Erst ganz zum Schluss wird das Ausmaß der Tragödie offenbart und ließ mich direkt einen Moment lang schockiert zurück. Am Ende ist man nicht unbedingt froh, den Bösewicht gefunden zu haben sondern es überwiegt ein Gefühl der Bestürzung über die Vielzahl der zerstörten Leben, ausgelöst durch eine Verkettung von Zufällen und Fehlentscheidungen. Ein großartiger Roman, den ich uneingeschränkt empfehlen kann. Wie schon mit Kommissar Dühnfort ist es der Autorin übrigens erneut gelungen, eine männliche Hauptfigur zu erschaffen, auf die ich beim Lesen selbst ein Auge geworfen habe. Der Winzer Thomas von Manthey war sozusagen mein book crush in „Der Verrat“ und definitiv eine Figur, die dafür gesorgt hat, dass ich die Geschichte mit noch größerem Interesse verfolgt habe.

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Es handelt sich um den 2.Roman unter dem Pseudonym Ellen Sandberg und er hat mich restlos begeistert. Dieser "Krimi" ist in zwei Zeitebenen gegliedert und sehr temporeich mit einem hohen Maß an Spannung geschrieben. Diese bleibt konstant bestehen. Es geht um Schuld und Sühne, der Leser wird durch neue Wendungen überrascht und geschockt. Die menschlichen Abgründe werden allzu klar sichtbar. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und wunderbar flüssig zu lesen. Alle Charaktere sind sehr authentisch dargestellt. Ich habe diesen Roman fast in einem Rutsch gelesen und habe atemlos die Puzzelteile zu einem grausamen Bild zusammengefügt. Das Cover verdient auch ein Lob. Der dunkle, wolkenverhangene Himmel über dem Winzergut schliesst auf ein Unheil. Fazit: Ein brillanter Krimi, bei dem alles passt. Ich vergebe verdiente 5/5 🌟

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