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Rezensionen zu
Born a Crime – Als Verbrechen geboren

Trevor Noah

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Bevor ich dieses Buch gelesen habe, kannte ich Trevor Noah nur aus Videos der "The Daily Show", die ich auf Youtube gefunden habe. In der Daily Show spricht Noah politische Themen auf eine sehr unterhaltsame und gleichzeitig informative Art und Weise an, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Und genau so habe ich ihn auch als Autor wahrgenommen.  Das Buch erzählt ein Stück weit sein Leben oder zumindest seine jungen Jahre unter dem Apartheidregime und was danach kam. Bevor ich seine Geschichten gelesen habe, hatte ich ehrlichgesagt keine Ahnung von der Apartheid und dem, was sie bedeutete und so hat mir persönlich das Buch extrem viel beigebracht und das auf eine solch unterhaltsame und interessante Weise, wie es kein Schulbuch könnte.  In jedem Kapitel hat Noah eine bestimmte Situation oder einen Abschnitt aus seinem Leben nacherzählt, der etwas bestimmtes aufzeigte. So lernt man etwas über die absolute Unstimmigkeit der Apartheid, über Rassismus unter Gleichrassigen, über häusliche Gewalt und vieles mehr.  Sein Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm zu lesen und überhaupt hat mir das Buch einfach unglaublich gut gefallen, wie ihr vielleicht merkt.  Ein kleiner Makel, der mir aufgefallen ist, ist, dass bei mir am Ende besonders eine Frage offenblieb. Und zwar: Was ist aus Teddy geworden? Ich hätte gerne mehr darüber erfahren, was mit seinem Kumpel passiert ist und auch über Trevors Werdegang vom "Nobody" zum gefeierten Comedian und Talkshow-Host hätte ich gerne mehr gelesen. Jedoch hätten mehr Details wohl auch einfach den Rahmen gesprengt, denn ich glaube Noah hatte bisher ein so ereignisreiches Leben, dass er auch fünf Bücher darüber schreiben könnte.  Alles in allem hat mich das Buch aber beinahe restlos überzeugt und bekommt so fünf von fünf Sternen von mir. 

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Farbwechsel

Von: StMoonlight

14.10.2017

Trevor hat es nicht einfach, denn er ist ein Mischling, weder Schwarz, noch Weiß. Und die Rassentrennung in seinem Land ist groß. Sogar so extrem, dass seine Mutter ihn verstecken muss, denn eine Liebe zwischen „Andersfarbigen“ ist sogar gesetzlich verboten! Trevor erzählt anschaulich – und auch irgendwie beängstigend – wie sehr er unter seiner „Andersartigkeit“ zu leiden hatte. Es ist erschreckend zu sehen, wie Menschen, einfach nur auf Grund einer anderen Hautfarbe, ausgestoßen werden. Aber auch die Sprache, sowie die viele verschiedene Ethen die in Südafrika vorherrschen, stellen die Menschen offenbar vor Herausforderungen. „In Soweto waren alle Menschen schwarz, nur ich nicht. In der Schule waren alle weiß, nur ich nicht.“ Mit solchen und anderen Aussagen hat Trevor es geschafft mir, mit Geschichten aus seinem Leben, eine wahre Gänsehaut zu bescheren. Eine tragische, aber auch aufrüttelnde Biographie.

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Ein so interessantes Buch habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Ich persönlich wusste so gut wie gar nichts über Apartheid bevor Trevor Noah mir einen kleinen Einblick verschaffen hat. Vor allem heute in einer Zeit in der wir leider immer noch und wieder stärker mit Rassismus konfrontiert sind ist es wichtig sich mit Themen wie diesem systematischem Rassismus zu beschäftigen. Und nicht nur ist dieses Thema sehr interessant, sondern Trevor Noah schafft es neben der Ernsthaftigkeit des Ganzen auch immer Humor in seine Geschichten zu bringen. Es gab nicht nur eine Stelle an der ich laut loslachen musste. Manchmal etwas verwirrend ist, dass die Geschichten nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt werden, aber daran gewöhnt man sich nach einiger Zeit. Dadurch werden dann manche Informationen mehrmals wiederholt, aber auch das fand ich nicht unbedingt schlimm. Etwas schade finde ich, das die Geschichten zwar alle sehr lustig, informativ und interessant sind, man jedoch wenig über Trevor selber herausfindet, also wie er heute über Sachen denkt oder seine Gefühle. Zumindest war dies mein Eindruck. Auch hätte ich gerne mehr über seinen Aufstieg erfahren und wie es gewesen ist als „Colored“ in dem Comedy Business einzusteigen und wie es auch überhaupt dazu kam, allerdings hätte das evtl. auch einfach den Rahmen dieses Buches gesprengt.

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Allein das Cover hat schon eine enorme Aussagekraft, denn der Hinter-, wie auch Vordergrund geben die Zerrissenheit, die im Buch geschildert wird, gekonnt wider. Die intensiven Farben und der verschmitzte Blick des Autors tragen das Übrige dazu bei. Besser hätte das Cover nicht gestaltet werden können. Am Schreibstil erkennt man die oben genannte verschmitzte Art des Autors, denn er versteht es, die Dinge beim Namen zu nennen und obwohl es ein ernstes, sehr trauriges Thema ist, weiß er doch, die Situationen emotional aufwühlend und dennoch mit oftmals verschmitztem, charmantem Humor zu erzählen. Hier bedient er sich meiner Meinung nach der Übertreibung, die in manchen Büchern vielleicht als unrealistisch genannt wird, aber, in "Farbenblind" passt das einfach zum Stil, denn so werden die Szenarien noch eindringlicher erlebt und eine gewisse künstlerische Freiheit trägt hier zum besseren Verstehen mit gutem Humor bei. Die Schreibweise macht es einem leicht, das Gelesene zu begreifen und sich intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen. Die beschriebenen Charaktere sind trotz der oben genannten Übertreibungen authentisch dargestellt und man kann sich in die Reaktionen und Beweggründe sehr gut hineinversetzen. Es ist hochinteressant und sehr aufschlussreich, die detailreichen Vorgänge und Beweggründe schonungslos und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, von einem Menschen geschildert zu bekommen, der unmittelbar betroffen ist und die Dinge aus einem anderen Blickwinkel als oft üblich, zu erfahren. Den unterschiedlichen Kapiteln werden jeweils kurze Einleitungen vorangestellt, die den Leser auf das Folgende vorbereiten und dazu führen, dass man sich noch intensiver damit befassen kann und alles verständlicher wird. Hier habe ich neue Perspektiven und viel Interessantes erfahren und das mit einer Leichtigkeit, die der lockeren und unverblümten Schreibe des Autors geschuldet ist. Es wird gezeigt, dass man bei Problemen und Schwierigkeiten nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern diese als Herausforderungen des Lebens ansehen soll. Mein Fazit: hervorragend gelungenes Buch, das schonungslos, detailreich und emotional die Vorgänge begreiflich macht

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Trevor Noah erzählt in seiner Biografie, wie er die Apartheid erlebt hat und trotz der Probleme seinen Platz im Leben gefunden hat. Dieses Buch gewährt tiefe Einblicke in das Apartheidsystem Südafrikas, erklärt Stammesrivalitäten und zeigt Diskriminierung aus nächster Nähe. Das Buch beginnt mit dem Immorality Act, das Unsittlichkeitsgesetz von 1927. Dieses verbot außerehelichen Geschlechtsverkehr zwischen, ich zitiere wörtlich: "Europäern und Eingeborenen". Bei Zuwiderhandlung war mit Freiheitsstrafe zu rechnen. Trevor wird nicht nur in einem Land mit extremer Rassentrennung groß, er ist auch noch ein Mischlung und gehört damit nicht zu den Schwarzen und nicht zu den Weißen. Das macht seine Situation so schwierig, dass seine Mutter ihn als Kind verstecken muss. Schliesslich hat sie gegen das Gesetz verstoßen. Man kann es kaum glauben, denn Trevor Noahs Kindheit ist kaum 30 Jahre her und doch erlebt der Mischlingsjunge am eigenen Leib Rassendiskriminierung. Er erklärt, wie Schwarze, Farbige, also Mischlinge, Inder und Weiße jeweils als eigene Rasse gesehen wurden und sogar die Toiletten danach gekennzeichnet wurden. Doch nicht nur nach der Hautfarbe wurde unterschieden, auch sprachlich gesehen gibt es in Südafrika eine Vielzahl verschiedener Ethnen und Sprachen. Trevors Schilderungen berühren, klären auf und zeigen tragische Einblicke in sein Leben. Er ist kein einfach zu bändigendes Kind, seine Erlebnisse sind von der Gewalt des prügelnden Stiefvaters geprägt und er hat große Probleme mit seiner eigenen Identität. Zu welcher Gruppe von Menschen gehört er? Schliesslich ist er ein Mischling, auch wenn er sich als Schwarzer sieht. Gemeinsam mit seiner Mutter und einer ordentlichen Portion Humor meistert Trevor viele Schwierigkeiten. Sie sorgt dafür, dass er Englisch und andere Sprachen spricht. Bei dieser Lektüre ist man von einigen Erlebnissen erschüttert, sieht wie Trevor selten Anschluss findet und dank seiner Sprachkenntnisse eigentlich Zugang zu verschiedenen Gruppen findet. Um Geld zu verdienen, erstellt er illegale Raubkopien und verkauft sie, ohne sich einer Schuld bewusst zu sein. Dennoch findet er seinen Weg im Leben. Seine komische Ader macht ihn zu einen unterhaltsamen Erzähler, doch nicht alle Kapitel des Buches haben mich gleichermaßen interessiert und unterhalten. Was mich aber fasziniert hat, ist seine im Buch zum Ausdruck gebrachte Liebe zu seiner Mutter. Am aufschlussreichsten finde ich die Erklärungen über die vielen Sprachgruppen Südafrikas, die Stammeskonflikte dieser Gruppen untereinander und die Probleme, sich gemeinsam als ein Volk zu fühlen. Diese Biografie zeigt emotionale, persönliche und tragische Momente im Leben des Trevor Noah, der seinen Lebensweg mit Mut, Humor und einem gefestigten Charakter eingeschlagen hat.

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Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Der Autor schreibt unheimlich humorvoll und vor allem authentisch. Dabei beschreibt er das rassistische Apartheids-System so anschaulich, dass auch jüngere Leser sich ein differenziertes Bild machen und eigene Einstellungen und Meinungen kritisch hinterfragen können. Wie entsteht Rassismus? Welcher (Un-) Logik folgt das System? Die Protagonisten – allen voran Trevor, der aufgrund seiner ethnisch unterschiedlichen Eltern nirgendwo richtig reingehören will und dessen Geburt allein ein „Verbrechen“ darstellte, seine sture, zielstrebige, pragmatische Mutter, die es auf ihrem eigenen Weg unheimlich weit bringt und ihrem Sohn durch Bildung und Werte eine „freie Zukunft“ ermöglichen möchte – auch wenn Freiheit zu diesem Zeitpunkt in weiter Ferne scheint – und sein Vater, der stoffelige Deutsch-Schweizer, zu dem Trevor kaum Kontakt hat – und der doch jeden Schnipsel über das Leben seines Sohnes gesammelt hat: sie allen werden authentisch, liebevoll und doch niemals verklärt, mit all ihren Ecken und Kanten, dargestellt. Gleichzeitig hinterfragt Trevor vieles kritisch: Lässt sich Rassismus überwinden? Reicht Hilfe zur Selbsthilfe? Wo liegen die Restriktionen? „Farbenblind“ liest sich wie die humorvoll-kritische Autobiographie eines jungen Erwachsenen. Es unterhält, rührt, bewegt – und regt zum Nachdenken an. Das Buch ist ein Diamant für alle, die sich für komplexe, historische und gleichzeitig brandaktuelle Themen interessieren und dabei dennoch gut unterhalten wollen werden. Eine unheimlich starke Stimme!

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Vom Tellerwäscher zum Millionär - das kennen wir alle. Bei Trevor Noahs lautet es hingegen: vom armen Slum-Kind aus Südafrika zum großen Talkmaster in den USA. Denn Noah hat den Absprung geschafft. Aus Südafrikas größten Township Sowetho auf die großen Bühnen in den USA, wo er inzwischen seine eigene Late Night Show hat. Was dieser hübsche junge Mann, der immer in schicken Anzügen auftritt, für ein aufregendes Leben hinter sich hat, kann man sich fast gar nicht vorstellen. Wer seine Shows kennt, wie zum Beispiel The Daywalker aus dem Jahr 2009, weiß schon mehr (unbedingt anschauen!). Denn Trevor Noah dürfte eigentlich gar nicht existieren. Geboren wurde während die Apartheid in Südafrika noch herrschte. Seine Mutter eine schwarze Xhosa, sein Vater ein Weißer und Schweizer. Laut den Gesetzen des Regimes war es beiden verboten eine Beziehung miteinander zu haben - deshalb auch der englische Titel von Noahs Biografie Born a Crime. Auf deutsch ist die Lebensgeschichte des Comedians im Blessing Verlag unter dem Titel Farbenblind erschienen. Born a Crime Als einer der wenigen Farbigen im Township auszuwachsen war unter der Apartheid nicht leicht. Noah lebte quasi in einer eigenen kleinen Blase, zu hell um zu den Schwarzen zu gehören, zu dunkel um mit den Weißen zu spielen. In der Nachbarschaft gab es zahlreiche Spitzel, die ihn und seine Mutter hätten verraten können. Freunde hatte er kaum. Also spielte der kleine Trevor meistens drinnen mit seinen Cousins und Cousinen. Doch während die von den Großeltern auch oft hart bestraft wurden und ordentlich den Hintern versohlt bekamen, wurde Trevor verschont. Nicht, weil er artig war. Sondern weil die Großmutter nicht wusste, wie sie ein hellhäutiges Kind schlagen soll. Wenn er seinen Vater im Park traf und laut Papa rief, rannte der wie von der Tarantel gestochen auf und davon - denn es durfte ja niemand wissen, dass er ein Kind mit einer Schwarzen gezeugt hatte. In der Schule war es später ähnlich Problematisch. Mit welchen Kindern sollte er spielen? Schwarz, weiß, indisch? Und dann sind da auch noch die unterschiedlichen Stämme der Schwarzen: Zulu, Xhosa und Co. Nicht ohne Grund hat Südafrika 12 verschiedene Amtssprachen. Und die eignet sich Noah an, um in diesen verschiedenen Sprach- und Farbwelten zu wandeln: Die Welt betrachtete mich als farbig, aber ich verbrachte mein Leben nicht damit, mich selbst zu betrachten. Ich betrachtete andere Menschen. Ich sah mich so, wie ich die anderen Menschen um mich herum sah, und diese Menschen waren schwarz. Noch nicht nur Sprache und Hautfarbe sind ein Problem. Sondern Trevor Noahs Familie ist arm. So arm, dass sie oft nichts zum Essen auf dem Tisch haben, in der Autowerkstatt des Stiefvaters übernachten, Raupen essen und Knochen auslutschen. Ständig ringt die Familie mit Geldproblemen, fürchtet sich vor dem gewalttätigen Stiefvater, den sie nicht mal bei der Polizei anzeigen können, da die sich einfach weigert die Anzeige aufzunehmen. Neben all diesem Leid und der Not erzählt Noah aber auch viele unheimlich witzige Erlebnisse aus seiner Kindheit und Jugend: Wie er zum Beispiel ein großes Raubkopier-Business aufzog, er aus Angst vor dem Plumpsklo einfach in der Küche seine Notdurft verrichtete - und zu spät bemerkte, dass seine Großmutter während dessen still in der Ecke saß - oder wie er mit seiner Dance Combo in einer jüdischen Schule auftrat und dort laut seinen Kumpel Hitler anfeuerte - und ja, der Junge hieß wirklich so! Ungeheuer geschickt schafft Noah es (wie auch sonst in seinen Comedy-Programmen), die Realität und Episoden aus seinem Leben gekonnt zu kombinieren und mit unheimlich viel Scharfsinn und Witz zu erzählen. So entlarvt er das perfide System der Apartheid und dessen Rassenlehre - das nämlich nicht nur Schwarz und Weiß trennte, sondern auch geschickt die verschiedenen schwarzen Stämme untereinander weiterhin gegeneinander ausspielte. Dabei schwankt der Leser permanent zwischen den Gefühlswelten: Gott, ist das witzig! Kann das wirklich wahr sein? Darf man darüber überhaupt lachen? Heimliche Helding und Löwenmutter Unheimlich berührt hat mich beim Lesen aber auch die Mutter von Trevor Noah. Natürlich ist er die Hauptfigur und erzählt aus seinem Leben. Aber wäre das ganze Buch um seine Mutter Patricia gegangen - ich glaube, es hätte mir mindestens genauso gut gefallen. Was für eine starke Frau und Löwenmutter muss diese Dame sein? Ich will gar nicht zu viel vorwegnehmen, denn ihr spannendes Schicksal spielt grade in den letzten Kapiteln eine große Rolle. Aber allein schon die Tatsache, dass diese schwarze Frau während der Apartheid gedacht hat: Ist mir egal, ich will in Jo`burg wohnen und ein Kind von einem weißen Mann haben. Unter diesen politischen Umständen! Dann das Kind auch noch alleine heimlich großziehen! Wahnsinn! Und zu guter letzt kommt sie noch an so einen furchtbaren zweiten Mann, der sie misshandelt, ihr ganzes Geld versäuft. Dabei verliert Patricia Nombuyiselo Noah nie ihren Glauben an Gott und daran, dass alles besser wird. So wirft sie sich auch schon einmal todesmutig mit ihren zwei Kindern aus einem fahrenden Minibus. Und so wie das dramatische auf und ab mit ihrem zweiten Mann endet - das hat mich tatsächlich zum Weinen gebracht! Talkmaster & Comedian Ich habe Trevor Noah 2010 entdeckt als ich 3 Monate in Südafrika gelebt habe. Damals war sein Program The Daywalker noch neu, sehr politisch. Vieles versteht man vielleicht nicht, wenn man die Politiker in Südafrika nicht kennt. Aber auch hier kamen schon viele Aspekte vor, die mit Noahs Jugend und seinem Schwebestatus zwischen den Farben und Gesellschaften angeht. Trotzdem war seine Biografie für mich immer noch unheimlich spannend zu lesen. Viele Dinge wusste ich noch nicht. Und wie schon gesagt, besonders seine Mutter hat mich unheimlich beeindruckt. Wer Trevor Noah noch nicht kennt, sollte unbedingt in seine Stand-up Comedy videos reinschauen. Die Daily Show ist mir persönlich etwas zu Talkshowlastig, aber das ist sicher Geschmackssache.

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Born a crime

Von: privatkino

22.03.2017

Trevor Noah wurde 1984 in Südafrika, als Sohn einer Xhosa und eines Schweizers, geboren. Es hätte ihn nie geben dürfen, da das Unsittlichkeitsgesetz des Apartheidsregimes es verbietet, dass Schwarze und Weiße zusammen ein Kind bekommen. Nun war aber Trevor trotzdem auf der Welt, nicht schwarz und nicht weiß. Irgendwo dazwischen. Ein Mischling. Segen und Fluch zugleich. Er wurde nicht so schlecht wie ein schwarzer Mensch behandelt, hatte gewisse Privilegien denen gegenüber, doch die „Vorzüge“ eines Weißen wurden ihm auch nicht zuteil. Aufgezogen wurde er von seiner Mutter, seinen Vater sah er regelmäßig, wobei er hier immer aufpassen musste, ihn nicht Papa zu nennen. Offensichtlich dass er ein „Mischling“ ist, durfte doch keiner seinen Vater tatsächlich kennen. Ebenso musste er als Kind oft in der Wohnung bleiben, damit die Nachbarn ihn nicht sahen, wuchs er doch in einem rein schwarzen Viertel auf. Erst als er mit seiner Mutter umzog, in ein Viertel, wo es mehr Kinder wie ihn gab und niemand wirklich Fragen stellte, war sein Versteckspiel beendet. Aufgewachsen ist er im Township Soweto, weshalb man sich wohl denken kann, dass es eine Kindheit in Armut war. Auch wenn seine Mutter hart arbeite, fehlte es manchmal am Nötigsten, doch es ist gerade seine Mutter, die eine absolute Kämpfernatur ist und sich niemals unterkriegen hat lassen, diese Einstellung hat sie auch Trevor weitergegeben. Seine Mutter hat sich nicht dem Apartheisregime untergeordnet, hat sich nicht klein kriegen lassen, wenn sie etwas erreichen wollte, hat sie dafür gekämpft, gegen alle Widrigkeiten und sie hat auch ein bisschen mit Trevor gekämpft. Ich glaube, man könnte sagen, er war so ein richtiger Wildfang. Mit Strenge und Härte wurde er erzogen, doch auch mit ganz viel Liebe. Mir ist zwar klar, dass dieses Buch über sein Leben handelt, jedoch finde ich seine Mutter ebenso beeindruckend und bin froh, dass sie einigen Platz in seinen geschriebenen Erinnerungen eingenommen hat. Was man mit Fortschreiten der Geschichte wahrnimmt, ist die Zerrissenheit von Trevor. Wohin gehört er? Schwarz? Weiß? Die Menschen verlangen von ihm, dass er sich für eine Seite entscheidet, damit sie ihn in eine Kategorie stecken können. Und er sucht, er sucht sich und stellt letztlich fest, dass er schwarz ist. Es mag eine komische Entscheidung sein, aber für ihn war es wichtig, dass er weiß, wohin er gehört, damit er nicht mehr irgendwo zwischen den Seilen hängt. Spannend fand ich, als er schrieb, in Südafrika wisse eigentlich niemand, was es mit dem Nationalsozialismus in Europa auf sich habe. In der Schule wurde das Thema nie thematisiert, weil das Land selbst mit der Apartheid genug eigenen Geschichtsstoff hatte – Hitler bei ihnen sogar ein legitimier Name für ein Kind war/ist. Was mich hierbei zum Nachdenken gebracht hat: irgendwie stimmt es schon, in der Schule habe ich über die SS-Zeit gelernt, allerdings gar nichts über die Apartheid, was im Nachhinein betrachtet eigentlich tragisch ist. Sicherlich, der Geschichtsunterricht sollte sich auf das Land beziehen, wo man lebt, doch ein Blick über den Tellerrand würde nicht schaden, könnte zeigen, was es alles noch auf der Welt gibt. Trevor Noah ist ein ziemlich bekannter Comedian in Amerika – ich kannte ihn vor dem Buch nicht und habe seine Geschichte gelesen, weil ich sie einfach interessant fand. Jetzt muss ich aber sagen, für mich war das ganze Buch ziemlich hölzern, die Sätze wirkten aufgesetzt und waren einfach nicht im Klang stimmig für mich als Leser. Sophie von Literaturen hat dazu auf Facebook was interessantes geschrieben: Das erste Mal seit langer Zeit habe ich ein Buch (Trevor Noah – Farbenblind) begonnen, von dem ich nun denke, dass ich es mir besser in Originalsprache besorgt hätte. Eine aufdringlich lässige und coole Sprache, hinzugefügte Satzteile, die im Original nicht existieren, während andere hingegen in der Übersetzung plötzlich ohne mir ersichtlichen Grund nicht mehr vorkommen – das strengt mich an beim Lesen, es erzeugt einen starken Widerwillen, Überdruss, Langeweile. Der Sound scheint für mich nicht zum Buch zu passen, obwohl er sich krampfhaft viel Mühe gibt, das Original zu imitieren. Vielleicht ist das das Problem, eine gewisse Krampfigkeit, die sich aber als Lässigkeit auszugeben versucht. Es ist extrem schade, aber nach knapp 40 Seiten muss ich es erstmal beiseite legen und ggfs. zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückkommen. Wie gesagt, ich kenne Trevor Noah nicht als Comedian und das englische Original des Buches habe ich nicht gelesen, doch Sophie hat verglichen und ich denke, es könnte wirklich sein. Die Geschichte an sich war interessant, doch der Schreibstil klang ziemlich aufgesetzt und gezwungen, weshalb es nicht unbedingt leicht war, das Buch zu beenden.

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