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Rezensionen zu
Kairos

Jenny Erpenbeck

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Eine Liebesgeschichte?

Von: westeraccum

30.08.2021

Kairos, der griechische Gott des richtigen Augenblicks, ist im Spiel, als sich Katharina und Hans zufällig 1986 in Ostberlin begegnen. Damit beginnt eine heftige und langjährige Liebesgeschichte zwischen der Neunzehnjährigen, die eine Ausbildung zur Schriftsetzerin macht, und dem in der DDR schon bekannten 53jährigen Schriftsteller. Das Buch erzählt im Rückblick viele Jahre später, was geschah, denn Katharina bekommt zwei Kartons mit Unterlagen über die Beziehung, als Hans gestorben ist. So muss sie sich noch einmal mit der Vergangenheit auseinandersetzen. Das ist schmerzlich, denn es gab nicht nur glückliche Stunden. Hans war verheiratet und hatte einen Sohn, von seiner Familie wollte er sich nicht trennen. Andererseits war er extrem eifersüchtig auf alle jungen Männer, die in Katharinas Nähe kamen und nachdem sie eine kurze Beziehung zu einem Kollegen hatte, bestraft er sie hart und bringt sie an den Rand des Selbstmordes. Im Laufe des Buches wird Hans immer unsympathischer, er ist ein Egomane, wie er im Buche steht, und nimmt sich selbst Freiheiten, die er Katharina nicht zugesteht. Seine Gewaltexzesse sind sehr erschreckend und man fragt sich, warum Katharina sich das alles gefallen lässt. Die Beziehung ist nicht auf Augenhöhe, im Gegenteil. Das Buch ist ganz hervorragend geschrieben. Allerdings hatte ich manchmal als im Westen aufgewachsene Frau einige Probleme, die Chiffren zu verstehen, die Menschen, die im Osten aufgewachsen sind, wahrscheinlich selbstverständlich erscheinen. Das Buch bewegt sich auf hohem Niveau, griechische Mythologie und deutsche Geschichte sollten den Lesern nicht fremd sein. Man muss sehr konzentriert lesen, aber das ist ja kein Nachteil. Der Kopf wird gefordert. Ein unbedingt lesenswertes Buch mit hohem Anspruch!

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Aus dem Inhalt von zwei verstaubten Kartons entwickelt sich nach Sichtung der Erinnerungsstücke eine tiefschürfende , langjährige Liebesbeziehung zweier Ostberlinern zwischen 1986 und 1992: Katharina, 19 Jahre, in einer Schriftsetzerlehre und Hans, verheiratet, Anfang 50, Schriftsteller. Angesiedelt ist der Beziehungsroman in einem Kulturmilieu zu DDR – Zeiten bis wenige Jahre nach der Wiedervereinigung, mit den zu großen existentiellen, zu raschen Veränderungen nach dem Mauerfall im politischen, künstlerischen und kirchlichen Bereich. In einem untergegangenen Land waren viele Ostdeutsche verloren im neuen, ihnen übergestülpten System. Der Titel ‚KAIROS‘ geht auf einen altgriechischen Gott zurück für den günstigen Augenblick einer Entscheidung, dessen ungenutztes Verstreichen nachteilig sein könnte. Und ob die Begegnung mit Hans tatsächlich ein guter Moment war, weiß Katharina zum Schluss nicht. Sehr genau, sehr menschlich sind Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland herausgestellt, die Welt der Ostberliner Intellektuellen-Szene ist vielschichtig beleuchtet. Die Charakteren von Katharina und Hans werden in ihrem Auf und Ab spannend dargeboten.

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Aus dem Inhalt von zwei verstaubten Kartons entwickelt sich nach Sichtung der Erinnerungsstücke eine tiefschürfende , langjährige Liebesbeziehung zweier Ostberlinern zwischen 1986 und 1992: Katharina, 19 Jahre, in einer Schriftsetzerlehre und Hans, verheiratet, Anfang 50, Schriftsteller. Angesiedelt ist der Beziehungsroman in einem Kulturmilieu zu DDR – Zeiten bis wenige Jahre nach der Wiedervereinigung, mit den zu großen existentiellen, zu raschen Veränderungen nach dem Mauerfall im politischen, künstlerischen und kirchlichen Bereich. In einem untergegangenen Land waren viele Ostdeutsche verloren im neuen, ihnen übergestülpten System. Der Titel ‚KAIROS‘ geht auf einen altgriechischen Gott zurück für den günstigen Augenblick einer Entscheidung, dessen ungenutztes Verstreichen nachteilig sein könnte. Und ob die Begegnung mit Hans tatsächlich ein guter Moment war, weiß Katharina zum Schluss nicht. Sehr genau, sehr menschlich sind Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland herausgestellt, die Welt der Ostberliner Intellektuellen-Szene ist vielschichtig beleuchtet. Die Charakteren von Katharina und Hans werden in ihrem Auf und Ab spannend dargeboten.

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Zeiten und Menschen im Wandel

Von: amara5

29.08.2021

Eine Frau blickt mit Mitte 50 auf ihr jugendliches Ich zurück, als sie mit jungen 19 Jahren mit einem Mann zusammen war, der damals so alt war, wie sie heute: Die angehende Schriftsetzerin Katharina trifft Ende der 1980er-Jahre in Ostberlin auf den charismatischen und narzisstischen Schriftsteller Hans und die beiden erleben eine Amour Fou, während die DDR und ihr System zu bröckeln beginnt. Jenny Erpenbeck erzählt in ihrem neuen Roman „Kairos“ (aus dem Griechischen „der richtige Moment, der richtige Zeitpunkt“) von einer leidenschaftlichen, aber auch ungesunden und gewaltvollen Liebe, deckt psychologisch nuanciert und bewegend Seelenwelten auf und blickt in der Außenschau präzise auf die untergehende DDR mit ihrem Alltag, Konstrukten und nicht zuletzt dem Stasi-Apparat. Dabei lässt Erpenbeck mit einer klaren und großartigen Prosa zwei Zeiten ineinanderlaufen: die heutige Katharina in der Gegenwart, die in Kartons voller Erinnerungen der Zeit zwischen 1986 und 1992 wühlt und ihr Bild von damals neu zusammensetzt: Erlebnisse mit Hans, die Einführung in die Kunst- und Schriftstellerwelt, aber auch Anschuldigungen, Zwänge und Unterwerfung in der Beziehung zum schwierigen Hans, der selbst noch Frau, Geliebte und Kinder hatte, aber bei Katharina keine Zuneigung zu anderen Männern duldete. Auf der einen Seite ist Hans ein reifer Mentor, auf der anderen ein harscher Ankläger, der süchtig nach Katharinas Unbefangenheit ist. Schicht für Schicht legt Katharina ihre Erinnerungen der Beziehung voller Schuldzuweisungen frei, die eng in Einklang mit Orten und Begebenheiten von Ost-Berlin stehen - so setzt Erpenbeck ein kongeniales Bild deutsch-deutscher Geschichte und eine Kartografie von Ost-Berlin und seinen Menschen und Künstlern zusammen. Ein intensiver, eindringlicher und sehr schön komponierter Roman, der sich langsam aufbaut, bevor am Ende alles zusammenbricht - die Augenblicke und Zeiten stehen im Wandel der Zeit, der anfängliche Zauber der Verliebtheit weicht, Katharina und Hans kommen aus unterschiedlichen Generationen und blicken sehr unterschiedlich auf den Umbruch - und mit der Wende kehrt eine neue Verlorenheit ein. Eine faszinierende und sprachlich hochwertig mit vielen pointierten Metaphern erzählte Geschichte, die Erpenbeck sowohl emotional als auch zeithistorisch bewegend einfängt - mit klugen Reflexionen zur Zeit, Kultur, Mythologie und Dramatik, da einige Charaktere aus einem bekannten und intellektuell interessanten Kulturmilieu der DDR stammen.

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Geschichte der Veränderungen

Von: madiko

29.08.2021

Jenny Erpenbecks Roman KAIROS hat mich mit in die Vergangenheit der Wende Jahre in Deutschland mit genommen. Kairos bedeutet im griechischen, der richtige Moment, der richtige Zeitpunkt. Aber, man weiß nicht, wann ist der richtige Zeitpunkt, kann eine Beziehung der 19 jährigen Katharina und dem 53 jährigen verheirateten Hans bestehen????????????? Die Autorin beschreibt sehr beeindruckend die Zeit der Wende in der DDR und besonders in Ost-Berlin. Das Buch ist kraftvoll erzählt konnte mich aber nicht mitreißen.

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Lesehighlight 2021

Von: Bücherwelt1967

28.08.2021

Der neueste Roman von Jenny Erpenbeck gehört für mich zu den Lesehighlights 2021. Sie erzählt die Liebesgeschichte von der neunzehnjährigen Katharina und dem über fünfzigjährigen Hans. Besonders spannend ist der historische Kontext. Beide begegnen sich Ende der achtziger Jahre in Ostberlin. Trotz vieler Schwierigkeiten übersteht die Beziehung (mehr oder weniger) den Untergang der DDR und auch die Wendezeit, findet dann aber - zum Glück - ein (überraschendes) Ende. Der Roman zieht einen sofort in den Bann und beeindruckt aufgrund der Sprach- und Wortgewandtheit Erpenbecks. Der Roman schafft eine realitätsgetreue Atmosphäre, der Zeitgeist wurde von der Autorin hervorragend eingefangen. Auch die ganze Palette menschlicher Gefühle wird von ihr authentisch geschildert. Es ist ein wunderbarer Roman, der mir viele schöne Lesestunden bereitet hat. Auf das nächste Buch der Autorin darf man sehr gespannt sein.

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Eine Beziehung im Wandel der Zeit

Von: Quincyliest

28.08.2021

Jenny Erpenbeck ist eine der bedeutendsten Autorinnen unserer Zeit. In ihrem neuesten Roman "Kairos" stellt sie ihr großartiges erzählerisches Können und ihre präzise Beobachtungsgabe unter Beweis. Im Mittelpunkt der Handlung steht die Beziehung der jungen Katharina und des über 30 Jahre älteren Hans. Kann so eine ungleiche Beziehung eine Chance haben? Am Anfang sieht es fast danach aus. Aber Hans trennt sich nicht von seiner Ehefrau und auch Katharina sucht und findet ihr Glück woanders. Zusätzlich wird die Liebe der beiden von Eifersucht und anderen negativen Gefühlen überschattet. Wirklich zueinander finden sie nicht. Interessant ist der historische Hintergrund des Romans. Die Beziehung der beiden beginnt Ende der achtziger Jahre in Ostberlin und setzt sich in der Wendezeit und den Jahren danach fort. Das Ende ist überraschend, aber auch realistisch. Erpenbeck hat einen spannenden und lebendigen Roamn geschrieben, der mich von Anfang an gefesselt hat. Ich empfehle ihn gern weiter.

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Aufmerksam wurde ich auf das Buch aufgrund des Titels: Kairos - der Gott des glücklichen Augenblicks, wie ich herausfand. Und für Katharina und Hans hat wohl jener Gott seine Finger im Spiel, als sie sich Ende der 80er zufällig begegnen und ein Liebespaar werden. Katharina ist da 19 und Hans bereits über 50. Leider hatte ich mir fasziniert vom Titel den Klappentext nicht durchgelesen, sonst hätte ich mich sicherlich nicht für das Buch entschieden. Eine Liebesgeschichte zwischen einem intellektuellen Mittfünfziger und einem jungen Mädchen mag ich eigentlich nicht lesen. Da mir das Buch jedoch sprachlich sehr gefiel und ich einen Roman, der in der Zeit kurz vor der Wende spielt, interessant fand, wollte ich dem Roman dann doch eine Chance geben. Vermutlich würden am Beispiel des reifen Hans und der blutjunge Katharina ja die verschiedenen Generationen der DDR dargestellt. Und ich vermute, der Teil der Geschichte ist auch wirklich gut, aber die Darstellung der Liebesgeschichte und der Machtspiele des älteren Liebhabers, die mich an „50 Shades of Gray“ erinnert haben, haben mich - auch literarisch verpackt und gut geschrieben - so wenig interessiert, dass ich die Lektüre nach etwa der Hälfte des Buchs aufgegeben habe.

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