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Rezensionen zu
Mein Ein und Alles

Gabriel Tallent

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Ich hasse diese Geschichte. Ich hasse es, dass der Waffenbesitz, der in den USA möglich ist, und die damit einhergehende Waffengewalt, eine so große Rolle in „Mein Ein und Alles“ spielen. Gleichzeitig aber liebe ich diese Geschichte, denn Gabriel Tallent hat mit Turtle und Martin Charaktere erschaffen, die ganz tief fühlen, die unglaublich falsch denken, die sich verlaufen haben, die orientierungslos und verzweifelt sind und die sich in kranker Liebe aneinender binden. Es tut weh, diesen Roman zu lesen, der mich abstieß und gleichzeitig anzog. „Mein Ein und Alles“ ist eine einzige faszinierende Herausforderung. Wie also einen Roman rezensieren, dem ich so zwiegespalten gegenüberstehe? Der einerseits so abscheulich ist, andererseits so bittersüß und zart? Lasst mich ein wenig von Turtle und Martin erzählen, deren Beziehung das Zentrum der Handlung bildet. Vater und Tochter leben zusammen in einem heruntergekommenen Hof, abgelegen und isoliert. Einzig Turtles Großvater lebt noch in einem schäbigen Wohnwagen auf dem Grundstück. Waffen, Pistolen, Gewehre und Schrotflinten sind ständige Begleiter der kleinen Familie. Tägliche Schießübungen und das Reinigen der Waffen sind die Freizeitbeschäftigungen von Turtle. Selbst in der Schule, wo sie als Außenseiterin dem Unterrichtsstoff nur schwer folgen kann, trägt sie stets eine Waffe. Die Stimmung ist dadurch von Beginn an bereits angespannt, geladen, explosiv, und der Vater wird intuitiv zu einer bedrohlichen Figur. Wie bedrohlich er wirklich ist, zeigt sich in kurzen Episoden und Erinnerungen, oft nur Andeutungen, die Turtle aber weitestgehend verdrängt, als Leser wird man ihrer kaum gewahr, vieles spielt sich im Kopf ab. Als sie jedoch durch Kontakte zu anderen diese andere, normale Welt kennenlernt, wird ihr immer mehr bewusst, wie falsch ihr Alltag mit dem Vater ist, wie falsch das ist, was er mit ihr macht. Dass die Liebe zwischen Vater und Tochter, wo wie sie sie erlebt, nicht richtig ist. Mit dieser Erkenntnis beginnen zwei Kämpfe – der Kampf, den Turtle in ihrem Inneren ausficht, und der Kampf zwischen ihr und ihrem Vater. Turtle auf ihrem Weg zu begleiten, hat mich unendlich traurig gemacht. Sie ist ein starkes, liebenswertes Mädchen, dass sich nichts anderes wünscht, als ihren Vater glücklich zu machen und von ihm geliebt zu werden. Zu erkennen, dass beides nicht möglich ist und ihr Leben kaum mehr ist als eine verquere Illusion, erschüttert. Was bedeuten angesichts der Abgründe, die sich auftun, Loyalität, Liebe und Familie? Was ist wichtig, was ist schützenswert, was nicht? Was ist Turtle bereit, aufzugeben, um ein anderes Leben zu führen und noch viel wichtiger: schafft sie es? Hier beginnt der Teil des Buches, bei dem mir des Öfteren flau wurde. Der zweite Kampf, der zwischen ihr und Martin, ist blutig und brutal. Er überschreitet Grenzen, die ich eigentlich lieber nicht überschritten hätte. Doch irgendwie ist auch dieser Kampf stimmig, denn die Beziehung von Martin und Turtle ist derart intensiv, ihr Schicksal ist so sehr ineinander verzahnt, dass eine andere Form der Auseinandersetzung kaum heftig und wirksam genug sein würde. Die einzig denkbare Form der Loslösung ist die Auslöschung. Fazit „Mein Ein und Alles“ von Gabriel Tallent ist eine Geschichte mit zwei Seiten. Sie ist extrem, krank und abartig, Turtle hingegen ist liebenswert, zerbrechlich und ihr Schicksal geht zu Herzen. Ich las das Buch und liebte und hasste es in gleichem Maße. Es wird das Bild einer Vater-Tochter-Beziehung gezeichnet, die so nicht existieren dürfte, sie ist in jeglicher Hinsicht falsch. Möchte ich so ein Thema empfehlen? Nein, nicht wirklich. Doch der Prozess des Erkennens seitens Turtle, ihre Entwicklung, ihr Kampf um Eigenständigkeit und Freiheit, diese Aspekte der Geschichte sind herzergreifend und hervorragend geschrieben. Sie schreien förmlich danach, gelesen zu werden. Daher kann ich nur jedem ans Herz legen, Turtle kennenzulernen.

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Intensive Geschichte

Von: forti

22.10.2018

Puh, weder das harmlose Cover noch der etwas explizitere Klappentext lassen vermuten, was für eine heftige Geschichte "Mein Ein und Alles" ist. Die intensive, kranke Beziehung zwischen Turtle und ihrem Vater wird zwar beschrieben ohne dass das ganze jemals an der Grenze zum voyeuristischen kratzt, wie es Thriller (das hier ist kein Thriller) manchmal tun, trotzdem geht die Geschichte wirklich unter die Haut – wohl auch weil dem Leser Turtle unweigerlich schnell ans Herz wächst und man ihr so sehr den Ausweg aus dieser Beziehung wünscht. Turtle ist eine außergewöhnliche 14-jährige – in fast jeder Hinsicht: ein Überlebenswunder, abgebrüht (mit weichem Kern), eine harte Kritikerin ihrer selbst und – obwohl sie in der Schule eher schlecht ist – auf ihre Art ein kluger Kopf. Überhaupt benehmen sich die Kinder und Jugendlichen alle ungewöhnlich, meist ihrem Alter voraus. Ungewöhnlich einen Roman für Erwachsene mit einer so jungen Hauptdarstellerin zu lesen, aber ich fand es sehr gelungen und eindringlich. Für mich in den Top 3 der Neuerscheinungen 2018! Eine intensive, lohnenswerte Lektüre. Achtung: Als Geschenk finde ich das Buch eher ungeeignet. Falls dieses Buch aber doch ein Geschenk sein soll, sollte man sich als Schenker 100% sicher sein, dass der Beschenkte eine solch intensive, teils bedrückende Geschichte wirklich lesen möchte.

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Ein grandioses Debüt

Von: Rosabel Verde aus Schüttorf

22.10.2018

Die Pressekritiken und Rezensionen zu diesem Roman sind nicht untertrieben. Selbst in der (übrigens hervorragenden) deutschen Übersetzung einfach grandios und zudem außergewöhnlich spannend. Der Debütroman Tallents steht auf einer Stufe mit den besten Werken eines Cormac McCarthy.

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Dieser Roman ist definitiv nichts für zart besaitete. Es geht um die psychische, körperliche und sexuelle Gewalt eines allein erziehenden Vaters an seiner Tochter Turtle. Turtle wächst in einem verwahrlosten Haushalt auf und wird mit den extremen Ansichten des waffennarrigen Vaters, als Einsiedlerin aufgezogen. Turtles kurzweiligen Ausflüchte in kalifornische Natur werden mit einer solch Genauigkeit beschrieben, dass man selbst denk mit auf der Flucht zu sein. Alles was in diesem Buch geschieht und was Turtle erlebt, erlebt sie direkt vor den Augen des Lesers. Turtle muss in einem Loyalitätskonflikt aus innigster Liebe und grausamster Gewalt ihren eigenen Weg finden und nimmt uns als Leser direkt mit. Auch ihr, in direkter Nähe lebender Großvater, kann sie vor den ständigen Übergriffen des Vaters nicht schützen. Erst als Turtle einen Jungen Namens Jacob kennen lernt, lernt sie, was wahre Freundschaft bedeutet und das die Welt soviel mehr ist. Doch erreichen die Gewalttaten des Vaters dann erst den Höhepunkt, da auch dieser merkt, dass Turtle ihm zu entfliehen droht. Es beginnt ein Kampf um Leben und Tod. Die Erzählung fesselt einen von Beginn an und berührt einen auf schier unerträgliche Weise. Auch emotional kommt man als Leser durchaus an seine Grenzen. Das dieser Roman ein Debüt ist, ist kaum zu glauben. Er ist mit solch einer Stärke, Emotionalität und Kraft geschrieben. So oft man das Buch auch zur Seite legen mag, um das Gelesene sacken zu lassen, so sehr stehen die wunderbaren Beschreibungen der Natur und die unglaubliche Stärke der Protagonistin dagegen. Gabriel Tallent beschreibt hier das dramatische Thema inner-familiärer Gewalt und greift gleichzeitig auch das politische Thema des Waffenlobbyismus auf.

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Atemberaubend und bedrückend

Von: else

21.10.2018

Der Roman "Mein Ein und Alles" von Gabriel Tallent ist eines der besten Bücher, das ich in den letzten Monaten gelesen habe. Sehr eindrucksvoll und bedrückend wird die Geschichte des Mädchens Turtle erzählt, die allein mit ihrem besessenen Vater in den nordkalifornischen Wäldern lebt. Sehr eindringlich beschrieben, teilweise schön, aber auch sehr bedrückend.

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Der Roman geht unter die Haut

Von: Taehti testet

14.10.2018

Eine Tochter, die ihren Vater liebt. Ein Vater, der seine Tochter liebt. Eigentlich ganz normal. Denkste! Turtle, die Protagonistin, leidet unter der schier endlose Obsession ihres Vaters ihr gegenüber. Hier wird „Elternliebe“ neu definiert. Nicht nur pure Kontrolle und der tägliche Umgang mit Waffen - auch Missbrauch findet statt. Bis Turtle jemand kennenlernt und ausbricht. Packend und schockierend. Die sehr gute Beschreibung von Tallent lässt den Leser einen Film vor Augen haben. Sehr gut geschrieben, in der Hoffnung, das sowas echt nur Fiktion ist!

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Dieses Buch muss gelesen werden...

Von: Maria-Katharina Skircke

13.10.2018

denn die Geschichte der kleinen Heldin Turtle Alveston geht an keinem Spurlos vorbei! Sie wächst mit ihrem Vater Martin in den nordkalifornischen Wäldern auf und sucht in der Natur ihre Zuflucht, denn hier geht es nicht um eine normale Vater - Tochter Beziehung. Es handelt sich um eine besitzergreifende Liebe ihres charismatischenwie obsessiven Vater. Doch was passiert, wenn man sich dem entzieht? Eins ist klar: Martin kann und will seine Tochter nicht loslassen! Dieser Roman ist ergreifend und spannend zugleich. Selbst nach dem lesen wird er bei vielen im Gedächnis bleiben.

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Fesselnd

Von: TheHoff

13.10.2018

Der Anfang ist schwer zu lesen aber im späteren Verlauf fesselnd zu lesen... Ich konnte nicht aufhören zu lesen,ich kann es sehr empfehlen.

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