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Rezensionen zu
Das Haus der Verlassenen

Emily Gunnis

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt Sam stößt bei ihrer Großmutter auf alte Briefe einer gewissen Ivy, die ihren Geliebten anfleht, sie und ihr Baby aus einem Mutter-Kind-Haus zu holen. als Sam beginnt Nachforschungen anzustellen, stößt sie auf die schrecklichen Verbrechen, die damals vertuscht wurden. Und je tiefer sie gräbt, desto persönlicher wird es. Eigene Meinung Man wird von Anfang an von der Geschichte mitgerissen und auch später reißt der Spannungsbogen nicht ab. Geschickt wird zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her gesprungen. Mal erfahren wir, was in Ivys Briefen steht, mal begleiten wir die Ivy von damals selber und erfahren, was sie und andere schreckliches erlebt haben. Die vielen Perspektiv- und Zeitwechsel haben der Geschichte total viel gegeben. Als Leser wurde man immer hungriger darauf zu erfahren, was damals geschehen ist und wie Sam und ihre Großmutter da reinpassen. Zwar ist die Geschichte fiktiv, doch so oder so ähnlich ging es damals wirklich in den Heimen zu. Wer zu zart besaitet ist, sollte die Finger von dem Buch lassen. Zum Ende hin wurde es sogar noch ein richtiger Krimi, wobei mir das stellenweise schon zu sehr an den Haaren herbeigezogen war. Fazit Ansonsten hat es mir aber sehr gut gefallen und allein auf Grund der vielen Perspektivwechsel lohnt es sich "Das Haus der Verlassenen" zu lesen.

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Journalistin Sam findet bei ihrer Großmutter Briefe einer jungen Frau namens Ivy. Diese bittet ihren Liebsten inständig sie aus dem St. Margaret's Heim für ledige Mütter zu holen. Sam erfährt aus den Briefen Ivy's, dass diese unverheiratet schwanger wurde. 1956 in England eine Todsünde. Ihr Stiefvater zwang sie, sofort zu verschwinden und das Kind in dem von Nonnen geführten Heim zur Welt zu bringen. Die dort herrschenden Zustände und unmenschlichen Behandlungen schockieren Sam dermaßen, dass sie die Geschichte von Ivy weiter recherchiert. Nach und nach deckt sie dabei unvorstellbare Gräueltaten auf. Der temporeiche Schreibstil von Emily Gunnis hat mich von der ersten Seite an gepackt. Die Geschichte wird wechselseitig heute und in den 50er Jahren erzählt. So gewinnt man nach und nach immer mehr Einblicke in die Geschehnisse. Gleichzeitig verstrickt sich die Gegenwart mit der Vergangenheit. Die ganze Story ist dermaßen packend und mitreißend, dass man immer weiter lesen möchte um mehr zu erfahren. Die Gefühle Ivy's sind sehr nachvollziehbar beschrieben, so dass es sehr leicht fällt die junge Frau zu verstehen. Mich hat dieses Buch vollkommen umgehauen. Ich war nicht ansatzweise auf dieses intensive und herzzerreißende Thema vorbereitet. Ich habe eine seichte Liebesgeschichte erwartet und wurde mit einem unfassbar genial erzählten Buch belohnt. Die Handlungsstränge sind perfekt verknüpft und die ganze Story einfach großartig geschrieben. Daher 5 von 5 Sternen.

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Das Haus der Verlassenen

Von: Horst Dieling

25.05.2019

Der Roman der 1. Sekunde bis zur letzten Sekunde spannend......das Buch habe ich 2x gelesen.

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Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie fort – ins St. Margaret's Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren, berüchtigten Klosterbau nie mehr verlassen ... Sechzig Jahre später stößt die Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großeltern auf einen flehentlichen Brief Ivys. Er ist an den Vater ihres Kindes adressiert – aber wie ist er in den Besitz von Sams Großvater gelangt? Sam beginnt die schreckliche Geschichte von St. Margaret's zu recherchieren. Dabei stößt sie auf finstere Geheimnisse, die eine blutige Spur bis in die Gegenwart ziehen. Und die tief verstrickt sind mit ihrer eigenen Familiengeschichte. Vita : Emily Gunnis arbeitete lange beim Fernsehen, unter anderem als erfolgreiche Drehbuchautorin. »Das Haus der Verlassenen« ist ihr Debutroman. Die Tochter der internationalen Bestsellerautorin Penny Vincenzi lebt mit ihrer Familie im südenglischen Sussex. Beim Stöbern durch die Bücher Neuerscheinungen bin ich den Debutroman von Emily Gunnis gestossen. Da mich der Klappentext sofort angesprochen hat und mich ebenso das Cover direkt in seinen Bann gezogen hat, war ich umso erfreuter, als ich das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag zugeschickt bekam. Man wird als Leser sofort förmlich in die Geschichte hineingeworfen. Wir werden Zeuge, wie die junge Ivy einen herzzerreißenden Brief an die achtjährige Elvira verfasst. Darin unterbreitet sie ihr, wie sie aus dem katholischen Heim fliehen kann, bevor sie sich selbst das Leben nimmt. Die einzige Information, die Ivy Elvira mit auf den Weg gibt, ist der Name ihrer Zwillingsschwester und wo diese zu finden ist. Ivy Jenkins, ungewollt schwanger und vom Vater des ungeborenen Kindes verlassen, wird von ihrem Stiefvater in eben jenes St. Margaret`s Heim für ledige Mütter gesteckt. Dort wird ihr später das Baby weggenommen und zur Adoption freigegeben. Dies erweist sich als äusserst lukrative Einnahmequelle für diese Einrichtung. Als Leser ist man schier fassungslos ob der Grausamkeiten, die an ledigen Müttern und Schwangeren noch bis in die sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts begangen wurden. Brutalität und harte Arbeit waren an der Tagesordnung. Die zweite Zeitebene spielt im Jahre 2017. Kitty Cannon, Elviras Zwillingsschwester ist ein gefeierter Bühnenstar und moderierte zwanzig Jahre einen Talkshow im Fernsehen. Jetzt will sie sich aus dem Showbusiness zurückziehen. Parallel dazu lernen wir die Reporterin Sam kennen. Diese hat eine kleine Tochter, die sie momentan mit der Hilfe ihrer Grossmutter alleine großzieht, da sie sich vom Vater des Kindes getrennt hat. Am Geburtstag ihrer Großmutter findet Sam in den Unterlagen ihres verstorbenen Großvaters einen alten, vergilbten Brief von Ivy, in dem sie den Vater ihres ungeborenen Kindes anfleht, sich bei ihr zu melden. Ich liebe ja Geschichten, die auf mehreren Zeitebenen spielen. Hier wechseln wir immer wieder zwischen der Gegenwart und den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Wir lernen die ganze tragische Geschichte von Ivy und dem St. Margaret`s Heim kennen und können zeitweise nur fassungslos den Kopf schütteln. Parallel dazu entwickelt sich auch die Geschichte von Sam weiter, die nach der Lektüre der Briefe das Heim, welches in der näheren Zukunft abgerissen werden soll unbedingt mit eigenen Augen sehen will. Die berufsbedingte Neugier von Sam ist geweckt und sie will unbedingt mehr über das Heim und seine Bewohner herausfinden. Leider steht sie wegen des bevorstehenden Abrisses enorm unter Zeitdruck. Die Reporterin kommt nach und nach den kriminellen Machenschaften auf die Spur und will dies alles unbedingt an die Öffentlichkeit bringen. Besonders brisant dabei ist, dass ihre Familie scheinbar auch Verbindungen zum St. Margaret`s Heim hatte. . Es gibt immer wieder neue Wendungen und nach und nach fügt sich alles zu einer runden und durch und durch stimmigen Geschichte zusammen. Emily Gunnis versteht es perfekt, ein ganz feines und komplexes Beziehungsgeflecht zwischen den Protagonisten vor unseren Augen entstehen zu lassen. Bei mir kam keinen Moment Langeweile auf und so habe ich das Buch in zwei Tagen durchgesuchtet. Die Materie um die Heime für ledige Mütter und die damit einhergehende Kriminalität hat mich noch tagelang beschäftigt und fassungslos zurückgelassen. Ich habe vor, mich mit diesem tragischen Stück englischer Geschichte in der näheren Zukunft auf jeden Fall noch intensiver auseinanderzusetzen. Emily Gunnis hat hier einen feinsinnigen und teilweise auch sprachlosmachenden Erstlingsroman abgeliefert, der für mich bis jetzt das Highlight des Jahres ist. Hoffentlich gibt es von dieser talentierten Schriftstellerin bald noch mehr zu lesen. Ich vergebe hier die Höchstbewertung von 5 Sternen. Einen ganz, ganz lieben Dank an die Verlagsgruppe Random House GmbH und das Bloggerportal für die kostenlose Zusendung des Rezensionsexemplares.

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Die Autorin Emily Gunnis hat sich in diesem Roman eines Themas bedient, welches in den Kreisen der katholischen Kirche auch heute noch nach Möglichkeit totgeschwiegen wird. Es geht um die Mutter-Kind-Häuser Irlands und Englands, die von den sogenannten „Barmherzigen Schwestern" betreut wurden. In diesen Heimen konnten junge, ledige Mädchen, die ein Kind erwarteten, entbinden. Sie wurden allerdings gezwungen, diese Kinder zur Adoption freizugeben und in den heimeigenen Wäschereien unter unmenschlichen Bedingungen zu arbeiten. Auch der Roman „Auf den zerbrochenen Flügeln der Freiheit" von Rebecca Michéle hat dieses schwere Thema zur Grundlage. 2017 findet die Journalisten Sam bei ihrer Großmutter einen Brief von einer Ivy. Ihre Großmutter sagt, dass der Brief in den Hinterlassenschaften des Großvaters, eines Antiquitätenhändlers, lag. Die alleinerziehende Sam ist stark beeindruckt von seinem Inhalt, in welchem Ivy ihrem Liebsten anfleht, sie aus dem Heim herauszuholen. Sam wittert aber auch eine große Story, die sie in ihrem Job und auf der Karriereleiter weiterbringen könnte. Doch je tiefer sie nachforscht, umso mehr mysteriöse Todesfälle fördert sie an die Oberfläche. Ihre Nachforschungen werden immer gefährlicher, denn ihre eigene Familiengeschichte scheint immer mehr mit dem dunklen Kloster zu tun zu haben, in dem Ivy 1956 eingesperrt war. Gunnis hat einen feinsinnigen Plot entwickelt, der vor Gräueltaten in diesen Heimen nicht Halt macht. Das letzte dieser Heime wurde erst 1996 geschlossen. Damit wird der Roman zu einem sehr beeindruckenden und beklemmenden Roman, der es aber nicht an Spannung vermissen lässt. Man sitzt manchmal nur mit dem Buch in der Hand und mag nicht glauben, dass es sowas gegeben hat. Doch mit den Todesfällen wird aus der Geschichte noch ein Thriller par excellence. Möchte Sam anfangs nur dem Geheimnis der Briefe auf die Spur kommen, so entwickelt sie sich zu einer ausgesprochenen Ermittlerin, welche die damaligen Missstände und deren Verursacher an die Öffentlichkeit bringen möchte. Wenn man sich als Leser von den bedrückenden Geschehnissen nicht abhalten lässt, wird man in den starken Sog des Romans gezogen und wird von dessen Spannung getrieben. Dennoch gibt es Wehrmutstropfen die nicht verschwiegen werden sollten. Diese Magdalen-Häuser hat es in dieser grausamen Auswirkung hauptsächlich in Irland gegeben. Gunnis sagt auch im Nachwort, dass sie sich in der Beschreibung der Gräueltaten auf ihre Recherchen in irischen Häusern stützt. Trotzdem hat sie ihre Handlung im britischen Sussex verortet. Obwohl es in England auch ca 200 solcher Heime gab, ist von solch extremer Gewalt ist in England nicht annähernd so viel bekannt wie aus Irland. Der Authentizität wegen hätte die Geschichte besser in Irland spielen sollen. Ein weiteres kleines Manko sind die relativ vielen Figuren aus verschiedenen Generationen. Insgesamt leben noch sieben Generationen gleichzeitig, was ein Ding der Unmöglichkeit ist. Oder was sollte es sonst bedeuten, wenn die Urgroßmutter von ihrer eigenen Großmutter zum Essen eingeladen wird. Etwas besser rechnen zu können, hätte mehr Klarheit gebracht. Wegen der Spannung, dem Sog und dem schweren Thema, das behandelt wird, gebe ich dennoch vier Sterne. Diese Taten sollten nie vergessen werden, auch wenn die meisten bereits ungesühnt blieben.

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"Das Haus der Verlassenen" ist der Debütroman von Emily Gunnis - ich war vor allem aufgrund der Thematik neugierig auf das Hörbuch. Ich lasse mich unheimlich gern von fesselnden Familiengeschichten und gefährlichen Geheimnissen vereinnahmen und beides verbirgt sich auch zwischen den Buchdeckeln von "Das Haus der Verlassenen". Ins Zentrum der Handlung stellt Emily Gunnis einen Ort, den man sich als ehemals prächtiges Herrenhaus und gleichzeitig als Hölle auf Erden vorstellt. Es geht um ein kirchliches Heim namens St. Margaret´s, in dem in den 1950er Jahren ledige, schwangere Frauen Zuflucht fanden. Wobei Zuflucht definitiv das falsche Wort ist, denn bereits nach den ersten Kapiteln wird klar, dass St. Margaret´s alles andere als ein sicherer Ort war, an dem die jungen Mütter ihre Kinder bekommen und aufziehen konnten. Vielmehr wird das St. Margaret´s im Verlauf der Geschichte gewissermaßen zum Synonym für nackte Grausamkeit - und diese hat mir schier den Atem verschlagen. Aber der Reihe nach - worum geht es eigentlich? Die Handlung beginnt mit einem Brief, den die junge Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großmutter findet, die Sam großgezogen hat und seit dem Tod ihres Großvater allein lebt. In diesem Brief, der auf das Jahr 1956 datiert ist, schildert eine junge Frau den alltäglichen Terror, dem sie im St. Margaret´s Heim für ledige Mütter ausgesetzt ist, und fleht den Empfänger an, sie von dort fortzuholen. Genau wie Sam war ich als Leser/Hörer sofort fasziniert von den verzweifelten Worten der Unbekannten. Und damit beginnt eine Spurensuche, die im Handlungsverlauf ebenso Erstaunliches wie Schockierendes zutage fördert. Recht schnell lässt sich Sam, selbst Mutter einer kleinen Tochter, von den Berichten und Erlebnissen der unbekannten Ivy in ihren Bann ziehen. Man spürt als Leser deutlich, dass Sam ihre Gefühle kaum unter Kontrolle halten kann - zu sehr bewegt und berührt sie das, was sie nach und nach über Ivys Leben im St. Margraet´s aufdeckt. Auch Sams natürliche Neugierde als Journalistin treiben ihre Nachforschungen an - die Geschichte entwickelt so recht schnell eine Eigendynamik und hat mich schon nach den ersten Kapiteln vollkommen vereinnahmt. Emily Gunnis beschwört mit ihren Beschreibungen von St. Margaret´s den dunklen Schatten einer schrecklichen Vergangenheit herauf und schildert Dinge, die stellenweise nur schwer zu ertragen sind. Es gibt um Erniedrigung, Misshandlung, seelische und körperliche Folter, vor allem aber geht es um unerträgliches Schweigen und um das Vergessen. Je tiefer Sam in die Vergangenheit eintaucht, umso klarer wird ihr, dass die Schatten dessen, was damals in diesem Heim passierte, bis in die Gegenwart reichen. Gunnis gelingt es atemberaubend gut, Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu verbinden. In zahlreichen Rückblenden werden die Geheimnisse nach und nach enthüllt - allerdings wurde mir dadurch etwas zu früh klar, auf welche Weise das Ganze mit Sam und ihrer Familie in Verbindung steht. Ich muss auch sagen, dass, so schrecklich die Enthüllungen am Ende auch sind, ich nicht alle Motive der handelnden Figuren nachvollziehen konnte. Ich hüte mich davor, ins Detail zu gehen, denn damit würde ich vor allem in Hinblick auf die Identität eines Charakters spoilern, aber ich hatte das Gefühl, dass am Ende alle Fäden etwas zu gut ineinander liefen. Hier wirkte die Geschichte, trotzdem sie immer noch spannend und fesselnd war, einen Ticken zu konstruiert und ich hätte mir durchaus ein etwas anderes Ende gewünscht. Der Weg dahin aber war wie gesagt wahnsinnig aufwühlend, spannend und emotional. Die Geschichte um Ivy und Sam geht unter die Haut - umso mehr, weil Britta Steffenhagen das Hörbuch gleichzeitig auf sehr gefühlvolle und zurückhaltende, aber auch auf sehr intensive Art und Weise liest. Ihre Stimme hat etwas Rauchiges, Altes und das passt einfach sensationell gut zu der Atmosphäre, die Gunnis mit ihren Worten erzeugt. Beides in Kombination sorgt dafür, dass einen die Geschichte sowohl beim als auch nach dem Hören nicht mehr loslässt. Gerade wer gerne von dunklen Geheimnissen und gefährlichen Spurensuchen liest, wird von diesem Hörbuch begeistert sein. Mein Fazit Emily Gunnis hat mich mit ihrem Debütroman "Das Haus der Verlassenen" wirklich beeindruckt. Bei dieser Geschichte greifen Szenerie, Atmosphäre und Charaktere perfekt ineinander und erschaffen so eine Handlung, die einen nicht mehr loslässt. Ivys Schicksal und das der anderen Figuren ist aufwühlend und erschütternd und man lauscht ihr auch dank Britta Steffenhagens einzigartiger Stimme fast durchgehend mit angehaltenem Atem. Auch wenn die Handlung auf mich gegen Ende etwas zu konstruiert wirkte, hat mich dieses Hörbuch tief bewegt und ist definitiv Hörgenuss der besonderen Art.

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Die junge Reporterin und Mutter Sam steht kurz vor einer Krise, als sie mysteriöse Briefe bei ihrer Großmutter findet. Obwohl sie vor mehr als sechzig Jahren verfasst wurden, lassen Sam die zutiefst flehenden, hoffnungsvollen Worte keine Ruhe, die von unvorstellbarer Ungerechtigkeit in dem Leben einer jungen Frau in den Fünfzigern erzählen. Nicht nur das, Sam wittert zudem die Chance, durch diese Briefe nicht nur über ihre eigene Verbindung mit dem Fall zu erfahren, sie könnten ihr auch bei einer großen Schlagzeile behilf reich sein und für sie und ihre Tochter ein besseres Leben ermöglichen. Die verzweifelten Briefe stammen aus der Hand von Ivy Jenkins, die, um ihre unerwartete Schwangerschaft und das anschließende Baby zu verbergen, gegen ihren Willen in ein Heim für ledige Mütter geschickt wird. Jedoch entpuppt sich St. Margaret´s und die Nonnen, die dort das Sagen haben, als eine Hölle auf Erden. Mittlerweile steht das Gebäude leer und soll abgerissen werden, allerdings ist Sam nicht bereit, Ivy´s Geschichte mitsamt der Gemäuer verschwinden zu lassen. Nicht wenige Todesfälle sind mit St. Margaret´s verbunden, eindeutig zu viele für ein bescheidenes Mutter-Kind-Heim. Wer zog die Fäden hinter der Fassade? Was wurde gespielt und wer sind die Profitierenden? Das geheime Netzwerk reicht weiter als gedacht und Sam begibt sich auf dem Weg, endlich Licht ins Dunkeln zu bringen, in große Gefahr. In jeder Geschichte steckt angeblich ein Körnchen Wahrheit. In Gunnis´ Roman „Das Haus der Verlassenen“, der beinahe als Krimi durchgeht, finden wir dieses in den Heimen für ledige Mütter. Mit viel Mitgefühl erzählt sie aus der Sicht einer der Frauen, wie grausam ihr Alltag und ihre Zukunft von den umliegenden Autoritäten gestaltet werden. Doktoren, Familie, die Kirche; als junge Frau der Fünfziger Jahre ist sie machtlos gegen die an sie gestellten Erwartungen und dem damaligen Gesellschaftsbild. Eine Situation, in der Sam hätte sein können, wäre sie zu einer anderen Zeit geboren. Dies ist nur ein Grund, warum die Emotionalität der Briefe in Erinnerung bleibt. Mit viel Mitgefühl und einem Sinn für Details erzählt Gunnis vom verborgenen Leid der Opfer von Ausbeutung und autoritärem Missbrauch. Im Mittelpunkt steht die spannende Geschichte des Heims, deren Reichweite weit über ihre Mauern hinausreicht, so wie die Frage wie es mit Gerechtigkeit im normalen Leben aussieht. Gunnis erzeugt eine spannende Verflechtung der blutroten Spur des Heims, die sich durch die Leben aller Beteiligten zieht und beweist, wie sehr sich ein vergangenes Leid selbst auf die nächsten Generationen auswirkt. Rotierende Erzählperspektiven erzeugen nach und nach wie einzelne Puzzleteile ein verständliches Gesamtbild, welches man gar nicht schnell genug zusammensetzen möchte. Für erfahrene Krimileser ist die Handlung vorhersehbar, jedoch keinesfalls langweilig. Durch dramatische Bildmalerei und alptraumhafte Schreckensszenen lassen sich außerdem Gunnis´ Wurzeln aus der Filmindustrie gut erkennen. „Das Haus der Verlassenen“ ist eine rührende und gleichzeitig spannende Geschichte, die uns sehr dankbar werden lässt, in der heutigen Zeit zu leben. Sehr zu empfehlen für Krimieinsteiger und -liebhaber, Verfechter der Gerechtigkeit und Fans geballter Frauenpower.

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Die Geschichte wird spannend und aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt. Nach jedem Kapitel möchte man direkt weiter lesen, da man immer mehr über das Thema und die Zusammenhänge erfahren möchte. Das Ende ist nicht vorhersehbar und war für mich tatsächlich überraschend. Das aufgegriffene Thema ist ein sehr interessantes Thema mit viel Geschichte.

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