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Rezensionen zu
Vardo – Nach dem Sturm

Kiran Millwood Hargrave

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€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

„Vardo – Nach dem Sturm“ - ist vor dem Sturm

Von: Astrid Schütte

20.04.2020

„Vardo – Nach dem Sturm“ - ist vor dem Sturm Die Engländerin Kiran Millwood Hargrave legt mit diesem Buch einen sprach- und bildgewaltigen Roman vor. Am Heiligen Abend 1617 wütet ein heftiger Sturm über Vardo, der östlichsten Gemeinde Norwegens, welcher fast alle Männer in den Tod reißt. Das ist historisch belegt. Die Frauen übernehmen die Aufgaben ihrer Männer, Väter, Söhne und Brüder und kümmern sich darum, den Alltag und das Überleben zu sichern. Dies stößt nicht nur auf positive Resonanz. Der Strömung der Zeit geschuldet, geraten die Frauen unter Verdacht der Hexerei. Und auch die in der Region lebenden Sami werden verdächtigt. Ein Kommissar wird eingesetzt, diesen Fällen nach zu gehen. Er bringt seine junge Frau mit, welche Freundschaften schließt in der Gemeine und unfreiwillig zwischen die Parteien gerät. Verrat, Eifersucht und Misstrauen führen zu folgenschweren Entscheidungen. Kiran Millwood Hargrave beschreibt die immer bedrohlicher werdende Situation eindringlich und einfühlsam. Bei mir hat es einige Seiten gedauert, mich auf Text und Geschehen ein lassen zu können. Am Ende konnte ich das Buch aber nicht mehr weg legen. Von Gefallen kann ich bei diesem Thema nicht sprechen, eher von beindruckendem Nachhall. Die Hexenverfolgungen aus Norwegen zu dieser Zeit waren mir bisher nicht bekannt. Es existiert seit dem Jahr 2011 ein Mahnmal in Vardo nach Plänen des Architekten Peter Zumthor. Ja, ich kann das Buch wirklich empfehlen.

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Beklemmend

Von: oceanloveR

19.04.2020

Hexenverfolgung und Inquisition gehören nicht zu meinen bevorzugten Buchthemen, doch das Setting im hohen Norden Norwegens sowie die angedeutete machten mich neugierig. FAZIT: Beklemmend und eindrucksvoll geschildert aber leider handlungsarm, gewährt das Buch einen tiefen Einblick in eine Spirale aus Misstrauen und Verrat, Freundschaft und Liebe. Zur vollständigen Rezension: https://oceanlove--r.blogspot.com/2020/04/liebe-queer-durch-alle-zeiten.html

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Stürmisch von Anfang bis zum Ende

Von: Yvi1912

19.04.2020

Das Buch nimmt einen mit in die düstere Zeit des 17. Jahrhunderts und handelt vom Leben der Frauen auf der norwegischen Insel Vardo. Das Buch hat mich sehr gefesselt und ich habe es an 3 Tagen durchgelesen. Beeindruckender Roman, der sich an historischen Ereignissen orientiert.

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Dieses Buch kommt daher wie die Sturmgewalt, die anfangs beschrieben wird. Man fühlt sich sicher, bis das Licht fahler wird, bis die Wolken sich zusammenbrauen und sich der Sturm schlussendlich über dem Meer entlädt. Doch die Stille danach bringt nicht den erhofften Frieden für Leib und Seele, nein. Vielmehr ist dies nur der Auftakt zu etwas viel schlimmeren. Das Leben der verbliebenen Frauen in Vardø ist schwerer geworden ohne die Hilfe der Männer, die für den Fischfang verantwortlich waren. Hilfe von außen kommt nur spärlich, lange Zeit sind sie sich selbst überlassen. Doch dieser Umstand schweißt sie nicht alle enger zusammen, sondern schürt Hass und Missgunst und spaltet das Dorf in zwei Gruppen. Diejenigen, die sich den alten Riten der Sámi wieder zuwenden, und jene, die gottesfürchtiger den je leben. Als nach drei Jahren ein vom Lensmann auserkorener Kommissar auf der Insel landet, beginnt eine Hetzjagd, die sich wohl niemand noch wenige Jahre zuvor hätte vorstellen können. Aber zuerst einmal lernen wir Maren kennen. Eine junge Frau, die bei dem großen Sturm Vater, Bruder und ihren Verlobten verlor. Die nun mit ihrer Mutter und ihrer schwangeren Schwägerin zusammen in einer kleinen Hütte haust. Und wir lernen Ursa kennen, die behütet im weit entfernten Bergen aufwuchs und außer ihre kranke Schwester zu pflegen keinerlei häusliche Kenntnisse mitbringt. Sie kommt zusammen mit ihrem Mann, dem Kommissar Cornet. Sie weiß nichts von seiner Vergangenheit, kratzt nur an seiner Oberfläche entlang, und hat doch auf unbestimmte Art und Weise Angst vor ihm. Die beiden Frauen spüren eine gewisse Zuneigung zueinander, die sich mit der Zeit vertiefen wird und für beide Gefahren birgt, die sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Die historischen Umstände des Romans von Kiran Millwood Hargrave sind reeller Natur. Den Sturm und seine Folgen gab es wirklich. Auch der Lensmann, John Cunningham, herrschte viele Jahre über Vardø und Umgebung. Und was er mit sich brachte, lässt sich in den Geschichtsbüchern einfach nachlesen: Denunzierungen, Hass und Tod. Denn die Sámi, die indigene Bevölkerung Nordnorwegens ist ihm ein Dorn im Auge, die Kirche noch nicht präsent genug in diesem Fleckchen Land. Doch die Verfolgung der Sámi soll nur ein Teil seiner Taten werden, vielmehr hat er es auf gotteslästerliche Bewegungen abgesehen. Kurz gesagt: Er lässt Jagd auf Hexen machen. Wir alle haben von den unzähligen Verbrechen gehört, die an Frauen und Männern auf der ganzen Welt im Namen der Kirche begangen wurden. Dieses Buch befasst sich mit den Umständen, die dazu führten, dass ganze Gemeinden sich gegenseitig der Hexerei bezichtigen, wie es dazu kam, dass aus Freunden Feinde wurden. Und mittendrin Maren und Ursa, zwei junge Frauen, die in dieser Zeit ebenfalls nur ein Spielball der Gewalt um sich herum sind. Zwei Blätter im Sturmwind, die sich verzweifelt aneinander klammern und doch beide drohen, unterzugehen. Fazit Ein unglaublich intensives Lesevergnügen erwartet uns Leser in diesem Buch, eine aufgeladene Atmosphäre die sowohl äußerst bedrückend, als auch emotional aufwühlend ist. Ein Stück Wahrheit, dass nicht vergessen werden sollte.

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Hallo Bookies ‼️ Kennst Ihr schon? ***** Titel: Vardø – Nach dem Sturm [Rezension] Herzlichen Dank an die Verlagsgruppe Randomhouse / Bloggerportal.de @bloggerportal und den Diana Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplar! ✴️✴️✴️ Autor: Kiran Millwood Hargrave Erscheinungsdatum: 02.März 2020 Gebundene Ausgabe: 432 Seiten / 20,00 € Verlag: Diana Genre: Roman ISBN: 978-3453292369 Meine Bewertung: 5✴️ ✴️✴️✴️ ~Inhalt~ [Entnommen bei randomhouse.de @insiderandomhouse * Instagram] Vardø, Norwegen am Weihnachtsabend 1617. Maren sieht einen plötzlichen, heftigen Sturm über dem Meer aufziehen. Vierzig Fischer, darunter ihr Vater und Bruder, zerschellen an den Felsen. Alle Männer der Insel sind ausgelöscht – und die Frauen von Vardø bleiben allein zurück. Drei Jahre später setzt ein unheilvoller Mann seinen Fuß auf die abgelegene Insel. In Schottland hat Absalom Cornet Hexen verbrannt, jetzt soll er auf Vardø für Ordnung sorgen. Ihn begleitet seine junge norwegische Ehefrau. Ursa findet die Autorität ihres Mannes aufregend und hat zugleich Angst davor. Auf Vardø begegnet sie Maren und erkennt in ihr etwas, das sie noch nie zuvor erlebt hat: eine unabhängige Frau. Doch für Absalom ist Vardø nur eins - eine Insel, die von Gott verlassen wurde und die er von teuflischer Sünde befreien muss. ✴️✴️✴️ KURZMEINUNG: Der Sturm kommt heran wie ein Fingerschnippen und das Leben auf der Insel wird nicht mehr dasselbe sein wie zuvor. Fantastisch, spannend, einfach unglaublich! ✴️✴️✴️ REZI*TITEL: Der Horror beginnt erst nach dem Sturm!!! ✴️✴️✴️ DIE CHARAKTERE IM BUCH SIND … sind lebendig. Die Autorin schafft es ihnen Leben einhauchen und beschreibt meisterhaft die feinen Töne des menschlichen Zusammenspiels unter aussergewöhnlichen Bedingungen, in einer Zeit in der sich eine spezielle Form der Freundschaft unter den Frauen entwickelt die sich nicht ziemt und schon gar nicht sein darf. ✴️✴️✴️ DIE STORY… hat mich vom ersten Augenblick an gefesselt. Allein der Klappentext und das Cover hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Und dann kommt direkt diese Stelle hier und ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen: „Sie versank zwischen den Felsen, bis sie auf dem Meeresgrund stand. Die Nacht über ihr war dunkel und mondlos, die Wasseroberfläche von Sternen gezeichnet. Sie ertrank und tauchte keuchend wieder aus dem Schlaf auf…” (S. 9) ✴️ ✴️ ✴️ „Der Sturm kommt heran wie ein Fingerschnipsen. So werden sie in den darauffolgenden Monaten und Jahren davon sprechen, wenn er nicht mehr nur ein Schmerz hinter ihren Augen und ein ersticktes Schluchzen tief in ihren Kehlen ist. Wenn er sich endlich in Geschichten einfügt.” (S. 11) ✴️ ✴️ ✴️ Die Geschichte beginnt mit der Ruhe vor dem Sturm, man fühlt sich sicher und geborgen am Schein des Feuers. Doch sobald das Licht des Tages schwindet und die Wolken am Himmel zusammen ziehen entlädt sich die gesamte Gewalt des Sturms über dem Meer und die gewaltigen Wassermassen brechen über das Dorf herein. Doch die unheilvolle Stille danach bringt etwas in das Dorf, dass alles ist nur nicht der erhoffte Frieden. Der Sturm war nur der Anfang von etwas viel düsteren - einem unheilbringenden Ereignis, das dass Leben auf der Insel für immer verändern wird. Doch mehr wird an dieser Stelle nicht verraten, denn die Reise in die Dunkelheit müsst Ihr nun alleine beschreiten. Viel Glück und möge das Licht euch hold sein. 🎭 ✴️✴️✴️ DER SCHREIBSTIL … ist flüssig, gut verständlich und spannend. Man kommt gut in die Geschichte hinein und wird auf eine außergewöhnliche Reise mitgenommen. Das Setting der Geschichte ist stimmig und spielt regelrecht mit unseren Gefühlen und unserer Phantasie. ✴️✴️✴️ DAS COVER … gefällt mir sehr gut. Der Schutzumschlag ist sehr schön gestaltet und zeigt die Silhouette eine Frau vor einem Fenster. Die Farben und die Schrift sind gut aufeinander abgestimmt und harmonieren miteinander. Was ebenfalls auffällt, wenn man den Schutzumschlag entfernt, dass der Titel der Geschichte nochmals auf die Klappe des Buches geprägt wurde. Beim drüberstreichen fühlt man die Prägung unter den Fingerspitzen. Auch die Karte auf der Innenseite ist ein Hingucker. ✴️✴️✴️ DAS BUCH … ist dunkel, ergreifend, atmosphärisch und vor allem gefährlich. Es spiegelt ein dunkles Kapitel der norwegischen Geschichte wieder, das seinen Ursprung in realen Ereignissen findet, die man nachlesen kann. Die Geschichte lebt von der greifbaren düsteren Szenerie und dem fast schon morbiden Thema. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich für die Geschichte von Vardø und den geschichtsträchtigen Ereignissen interessiert. Denn spannend ist die Geschichte der ältesten norwegischen Stadt, des ältesten Fischereihafens der Finnmark, der Festungsstadt, Hauptstadt der Pomoren und des Zentrums des nordnorwegischen Hexenprozesse allemal. ✴️✴️✴️ Bewertung im Detail Idee ★★★★★ ( 5 / 5 ) Handlung ★★★★★ ( 5 / 5 ) Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 ) Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 ) Emotionen ★★★★★ ( 5 / 5 ) = 5 ★★★★★ ✴️✴️✴️ KEYWORDS: #Blogger #NetGalleyBlogger #LovelybooksBlogger #BloggerPortalBlogger #BlutwutBlogger #BloggerTeam #Bücherwurm #Bookworm #Leseratte #Buchblog #Bookblog #WeepingAngelsBlog #LesenMachtSpaß #WeepingAngelsBookBlog #Lesen #WeepingAngelsBookstagram #Leserunde #WeepingAngelsBuchBlog #BloggerLeben #BloggerAlltag #Bookstagram #ReadingIsFun #BooksAreLife #OneBookThousendWorlds #Lovelybooks #LovelybooksLeserunde #NetGalleyDe #NetGalley #BloggerPortal ✴️✴️✴️

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Hallo allerseits! Viele schieben Hexenverbrennungen ins tiefste Mittelalter, doch seinen Höhepunkt hatte diese Grausamkeit im 17. Jahrhundert, als überall, sogar in nach Amerika, Frauen der Hexerei angeklagt und verbrannt worden. Ein Thema, das bei mir gleichermaßen Ehrfurcht, wie auch Interesse weckt. Die Schmerzen, die diese Frauen ertragen haben müssen und die Lächerlichkeit dieser "Verhandlungen" sind heute kaum vorstellbar. Mir war nicht bewusst, dass dieses Thema auch in Skandinavien so heiß gehandelt wurde. Umso interessierter war ich an diesem Roman, der einen Einblick in diese Zeit gewährte. Die Tatsache, dass er auf einer wahren Begebenheit beruht, ließ mir einen Schauer den Rücken hinunter jagen. Die Geschichte um Maren und Ursa, zwei Frauen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, ist spannend und stimmungsvoll erzählt. Die Entwicklung, die beide Frauen durchlaufen, sind bemerkenswert und doch zu keinem Zeitpunkt überzogen. Es wirkt realistisch und nachvollziehbar. Gut gefallen haben mir auch die norwegischen Begriffe, die immer wieder eingestreut wurden. Diese haben die Stimmung noch dichter gemacht und einen noch mehr in die kalten Nächte auf Vardo gezogen. Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Perspektivsprünge zwischen Maren und Ursa sind teilweise schwierig nachzuvollziehen . Ich muss auch für meinen Teil gestehen, dass ich mich schwer tue, wenn die Bücher im Präsens geschrieben sind. Es fällt mir dann teilweise schwerer, der Geschichte zu folgen. Obwohl die Geschichte spannend ist, weist das Buch teilweise Längen auf, Seitenweise passiert nicht viel und ich musste mich richtiggehend motivieren, weiter zu lesen. Die Charaktere sind gut gelungen. Sei es die stolze Kirsten, die eifersüchtige Toril oder selbst der grausame Absalom, jeder hat seine Momente. Viele Handlungsstränge werden am Ende offen gelassen und doch fühlt es sich nicht so an, als würde der Leser allein gelassen. Viel mehr befeuert es die eigene Fantasie. Und ja, das Ende. Schon ab der Mitte des Buches hat man die ungute Ahnung, dass die Geschichte kein gutes Ende nehmen wird. Man kann den Sturm, der sich über der kleinen Insel zusammenbraut, als Leser schon quasi riechen. Und doch fühlt es sich richtig an. Ein Happy End hätte zu dieser Art von Geschichte nicht gepasst. Dafür, dass die Autorin sich sonst nur mit Kinderbüchern beschäftigt hat, ist das ein wirklich düsteres und erwachsenes Buch. Es beleuchtet ziemlich gut die Unmenschlichkeit der Hexenverfolgungen und auch ihre Absurdität. Die Missgunst zwischen den Frauen konnte schließlich ihr friedliches Leben zum Einsturz bringen und hat damit die Hexenjagd erst richtig angefacht, ebenso wie Angst vor dem Fremden. Traurigerweise beides Themen, die uns auch in der heutigen Zeit nicht fremd sind.

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Das Buch Vardo Nach dem Sturm

Von: Karsten

16.04.2020

Wenn man das Buch in der Hand hält, ist man erstmal gespannt, was einen erwartet. Über die Informationen des Einbandes geht man erwartungsvoll an das Lesevergnügen heran. Das Buch zeigt anfänglich, langatmige Strecken auf, danach wird es spannender. Man möchte einfach wissen wie es weitergeht. Man fühlt sich in die damalige Zeit zurückversetzt und erwartet jedes neue Detail mi Spannung. "Vorsichtig Spoiler" Das die Frauen auf der Insel nach dem Unglück am Heiligen Abend 1617 versucht haben allein zu überleben war schon schwer genug, dabei mussten Sie hautnah miterleben wie andre Frauen im Dorf als Hexen gefoltert und verbrannt wurden. Das Buch und der Inhalt beschäftigt noch nach, nachdem man es ausgelesen hat.

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Nach dem Sturm ist vor dem Sturm

Von: Juli

16.04.2020

Mit "Vardo- Nach dem Sturm" legt Kiran Millwood Hargrave einen historischen Roman vor, der so gar nicht in seine genretypische Hülle passen will, sondern sämtlichen Staub, die man dem Genre nachsagt, mit viel Wind von sich bläst. Um viel Wind geht es auch in diesem Roman: Die Frauen des kleinen norwegischen Dorfes Vardo verlieren im Jahr 1617 in einem furchtbaren Sturm ihre Ehemänner und Söhne und sind fortan auf sich alleine gestellt. Wer darf entscheiden? Wer muss zurückstecken? Und wie wird sich geeinigt? All diese Fragen stellt sich die Protagonistin Maren, die nicht nur Vater und Bruder, sondern auch ihren Verlobten auf See verliert und sich für eine Seite der sich entzweienden Bewohnerschaft entscheiden muss. Doch dem nicht genug wird ein kirchlicher Kommissar bestellt, der mit seiner jungen, unsicheren Ehefrau auf die Insel zieht und der Hexerei, die sich augenscheinlich unter den Frauen verbreitet hat, den Kampf ansagt. Der Roman überzeugt nicht nur durch seine bildgewaltige Sprache, sondern auch durch seine Figurkonzeptionen. Ersteres spiegelt sich durch die wunderbar passende Verwendung von Adjektiven wider, die die Szenen an einigen Stellen so nachvollziehbar beschrieben, dass ich Ekel und Unwohlsein beim Lesen empfand. Zudem sind manche Äußerungen der Figuren so "on point", dass man als Leser nicht umhin kann, die Intention der Autorin direkt aufzunehmen. Dies führt auch dazu, dass ich vielfach nicht wusste, wohin die Handlung gehen, was mit den Protagonisten geschehen und ob es am Ende nicht doch mit einem riesen Knall enden wird (dies möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich nicht ausschließen; lest den Roman einfach selbst! :) ). Die Protagonisten waren gut nachvollziehbar in ihrem Verhalten, ihren Äußerungen und ihren Gefühlen beschrieben und machten mir die Identifikation sehr einfach. Die Autorin versteht sich zudem hervorragend auf den Spannungsaufbau, sodass ich die letzten 150 Seiten wie im Rausch gelesen habe und wie ein Segelschiff auf den Sturm zusteuerte. Denn: Nach dem Sturm ist vor dem Sturm! Meine Empfehlung: Unbedingt lesen!

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