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Rezensionen zu
Vardo – Nach dem Sturm

Kiran Millwood Hargrave

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€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

Mit ihrem ersten Erwachsenenroman "Vardo - Nach dem Sturm" hat mich Kiran Millwood Hargrave schwer beeindruckt. Ihre klare, schnörkellose Sprache bringt die düstere, kalte Atmosphäre, die sich durch dieses Buch wie einen roten Faden zieht, besonders gut zum Vorschein. Die karge, unwirtliche Gegend tut ihr übriges dazu. Dann dieses unsägliche, schreckliche Unglück, das ausgerechnet am Weihnachtsabend im Jahr 1617 passiert. Da können doch nur überirdische Kräfte ihre Hand im Spiel haben. Die starken Frauen, die versuchen, nach dem Verlust der Männer ihr Leben wieder auf die Reihe zu bringen, sind den Männern natürlich ein Dorn im Auge. Da muss schnell wieder jemand für Ordnung sorgen. Dieser furchteinflößende Mann hat auch bald eine Schuldige gefunden. Die Autorin lässt ihre beiden stärksten Protagonistinnen abwechselnd zu Wort kommen. Das sorgt für große unterschwellige Spannung. Denn auch, wenn seitenweise nur recht wenig passiert, ist man als Leser doch wie in einen Bann geschlagen. Man kann das Buch gar nicht mehr weglegen und ist am Ende wie hypnotisiert. Verstärkt wird das Ganze noch durch die Tatsache, dass diese Geschichte wirklich passiert ist. Einfach nur unvorstellbar. Ich möchte gerne mehr von der Schriftstellerin lesen. Ihre Poesie hat genau meinen Nerv getroffen.

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Der Roman "Vardo- Nach dem Sturm" von Kiran Millwood Hargrave beschäftigt sich mit den Folgen eines historisch belegten Sturmes, der im Jahr 1617 auf der norwegischen Insel Vardo wütete und vierzig Männern das Leben kostete. "Weihnachtsabend 1617. Ein vernichtender Sturm tötet alle Männer der norwegischen Insel Vardo. Nur die Frauen bleiben zurück, und ein Überlebenskampf in einer archaischen Welt beginnt." (s. Buchrückseite). Die zurückgebliebenen Frauen der beim Sturm umgekommenen Männer haben es nicht leicht. Für sie, ihre Kinder und die älteren Inselbewohner beginnt neben der Trauer um den Verlust ihrer Männer ein täglicher Kampf ums Überleben. Zuvor haben sich die verstorbenen Männer, die als Fischer gearbeitet haben, darum gekümmert und ihre Familien ernährt. Nun jedoch sind die Frauen auf sich allein gestellt und müssen sich diesen schwierigen Lebensumständen stellen. In dieser Zeit war es sehr ungewöhnlich, dass Frauen "auf eigenen Beinen stehen"; sich eigenständig und autark versorgen- wenn auch zwangsläufig aufgrund der besonderen und tragischen Umstände. Dennoch schürt dies bei einigen besonders mächtigen Männern Unverständnis und so kommt es, dass ein Besucher abgesandt wird, die Lage der eigenständigen Frauen kritisch zu überprüfen- mit fatalen Folgen... Bei diesem Besucher handelt es sich um einen Mann namens Absalom Cornet, der sich in seinem Heimatland Schottland einen Namen als "Hexenjäger" gemacht hat. Er soll überprüfen, ob auf Vardo "alles mit rechten Dingen" zugeht oder ob nicht auch Hexen ihr Zutun an den besonderen Umständen auf Vardo leisten. Aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen mit Hexenverfolgungen und -prozessen stellt Cornet fest, dass sich auch auf Vardo Hexen befinden, und sieht es als seine Aufgabe an, für Ordnung zu sorgen und die Hexen auszulöschen. Die Geschehnisse, mit denen sich dieser Roman beschäftigt, haben mich tief bewegt zurückgelassen. Auf der einen Seite erlebt man Frauen, die nach einem dramatischen Schicksalsschlag und einem großen Verlust aufstehen und ihr Leben in die Hand nehmen. Sie versuchen, trotz aller Widrigkeiten, das Beste aus einer scheinbar ausweglosen Situation zu machen, was ihnen allmählich gelingt- bis Absolom Cornet die Insel betritt und sich alles dramatisch verändert.

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Gelungenes Buch

Von: lottes_buecherwelt

14.04.2020

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist eine spannende und aufregende Geschichte, die sich auf der Insel Vardo abspielt. Besonders gefallen haben mir die starken weiblichen Hauptrollen und die detailreichen Beschreibungen. Man hatte immer das Gefühl, ganz vorne mit dabei zu sein. Auch wenn ich ehrlich sagen muss, dass mir das Lesen aufgrund des außergewöhnlichen Schreibstils der Autorin zu Beginn etwas schwer gefallen ist, hat mir das Buch super gut gefallen. Lesern, die gerne auch mal etwas fördernder lesen wollen, haben hier genau das richtige Buch gefunden. Die Autorin hat es immer wieder geschafft, mich erneut in den Bann des Buches zu ziehen und die Spannung zu steigern. Ich bin wirklich begeistert und empfehle das Buch allen gern weiter.

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"Das Meer ist ihr Gott, es schenkt Gnade oder es übt Gewalt aus, und immer sprechen sie von ihm mit gedämpfter, ehrfürchtiger Stimme. Ursa ist sich nicht sicher, wo ihr Ehemann und sie in dieses Bild passen - sie nimmt an, gar nicht." (S. 97) Thema Vardo. Nach dem Sturm. thematisiert in bedrückender Art und Weise die gesellschaftlichen Folgen von religiösem Fanatismus, machtgetriebener Gewalt und der Angst vor Unerklärbarem. Der Roman basiert auf historischen Ereignissen. Am 24. Dezember 1617 begab es sich, dass alle Männer einer norwegischen Insel zum Fischen auf das Meer hinausfuhren und durch ein schweres Unwetter ums Leben kamen. Die Frauen von Vardo waren nun mehr auf sich allein gestellt. Eine Herausforderung für die, von Fischfang lebenden Bevölkerung der Insel, denn Fischfang war ausschließlich Männersache. Gleichzeitig begann das Gerede im dänisch-norwegischen Königreich über dieses ungewöhnliche Unglück. Aberglaube saß im 17. Jahrhundert fest in den Köpfen der Menschen und diese fanden Mittel und Wege sich vor unerklärbarem „zu schützen“. Dies kam der indigene Bevölkerung, der Sámi, nicht gut. Diese sträubten sich davor, die religiösen Reformen des amtierenden christlichen Königs Christian IV. anzunehmen. „Jeder Zauberer oder Gläubige, der Gott sowie sein heiliges Wort und das Christentum opfert und einen Bund mit dem Teufel eingeht, soll mit dem Tode bestraft und auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. – aus dem dänisch-norwegischen Trolddom, Dekret von 1617“ (S. 7) Handlung Maren verliert bei dem großen Sturm ihren Vater, ihren Bruder und ihren Verlobten. Nun heißt es für die Frauen von Vardo zusammenzuhalten und Wege zu finden, zu Fischen, zu handeln und zu Überleben. John Cunningham, der Lehnsmann von Vardohus, setzte einen fanatisch christlichen Mann ein, Absalom Cornet, um die Frauen von Vardo nach der großen Tragödie zu leiten bzw. auf Ungewöhnlichkeiten zu beobachten. Ursula, genannt Ursa, muss sich von ihrer Familie losreißen und einen, ihr unbekannten, Mann heiraten, der mit ihr in den Norden ziehen wird. Sie ahnt nicht, was auf sie zukommen wird. Das raue Wetter auf der Insel wird zum Kleinsten ihrer Sorgen. Schreibstil Der Roman ist aus zwei Sichtweisen geschrieben - Marens und Ursas. Die Autorin Kiran Millwood Hargrave, Engländerin, besticht in ihrem ersten Erwachsenenroman mit einer durch Vergleiche geschaffenen Bildlichkeit. Der Leser taucht in die Atmosphäre ein wie ein Schiff ins Meer. Dabei hakt der Handlungsfortschritt im ersten Drittel. Die Atmosphäre auf der Insel sowie Beschreibungen des Alltags werden atmosphärisch-bildhaft beschrieben und stehen im starken Kontrast zum überraschend gewalttätigen finalem Abschnitt. Fazit Vardo. Nach dem Sturm. vom Kiran Millwood Hargrave ist ein düster-atmosphärischer, gesellschaftskritischer & feministischer Roman auf historischer Grundlage. Die Geschichte steckt voller Aberglaube und gesellschaftlichen Umbrüchen. Das Christentum kommt in hier nicht gut weg, es wird kein Blatt vor den Mund genommen, nichts beschönigt. Daher empfehle ich den Roman für alle Leser, die gerne kritische, realitätsnahe Geschichten lesen. Die romantische Liebesgeschichte in diesem Buch ist zwar vorhanden, aber nicht vordergründig präsent. Aufgrund der stockenden Handlung bis zum Mittelteil, die mich dazu brachte andere Bücher in die Hand zu nehmen, vergebe ich vier Sterne. Es hat sich aber absolut gelohnt, es wieder in die Hände zu nehmen, denn zum Schluss konnte ich es nicht mehr weglegen! In diesem Buch fällt dem Leser mal wieder auf, wozu Menschen fähig sein können – unfassbar. Vardo. Vor dem Sturm |Kiran Millwood Hargrave| aus dem Englischen übersetzt von Carola Fischer| Diana Verlag| Hardcover mit Karten-Illustrationen| März 2020| 427 Seiten| 20,00€

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Das düstere Cover entspricht nicht nur dem Prolog, sondern vermittelt auch einen Eindruck von der im Winter in Nord-Norwegen herrschenden zweimonatigen Dunkelperiode. Besonders schön finde ich die auf den Innenseiten abgedruckten historischen, leicht vergilbten Seekarten mit den damaligen Bezeichnungen der Länder und Städte sowie Zeichnungen von Fischen, Poseidon (?), Schiffen uvm. Der erste Roman für Erwachsene von K. Millwood Hargrave ist eine, auf historische Fakten gestützte Geschichte aus der dunklen Zeit der Hexenverfolgung in Norwegen. Die Erzählung um erschütternde Frauenschicksale gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil konzentriert sich die Autorin darauf, die karge Landschaft, die Wohnverhältnisse, das harte und entbehrungsreiche Leben sowie die Einzelschicksale der Protagonistinnen in einem präzisen und bildhaften Stil zu beschreiben. Dabei verknüpft sie gekonnt einige Begriffe der damaligen Zeit, die man jedoch sehr schnell versteht. Die wichtigen Charaktere werden ausnahmslos authentisch eingeführt und plastisch beschrieben. Im zweiten Teil geht es um die Hexenverfolgung. Glücklicherweise scheut die Autorin davor zurück, die grausamen Foltermethoden an den vermeintlichen Hexen detailliert zu beschreiben. Mit Ausnahme zweier Szenen kann man diese nur aufgrund Berichten Dritter und der Schilderungen des äußerlichen Zustands der Frauen vermuten. Die faszinierende Geschichte, die ich an einem Stück gelesen habe, findet ihren krönenden Abschluss in einem Finale, welches für Spannung sorgt. Hargrave hat mich in eindrucksvoll geschilderte vergangene Zeiten gezogen, in denen der Glaube an dunkle Mächte in allen Ständen verbreitet war. Vielen Dank dafür. Ich wünsche mir einen Fortsetzungsroman.

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Die Grundlage des Buches basiert auf historischen Ereignissen. Mein Einstieg in den Roman gestaltete sich etwas zäh. Mit der sehr reduzierten Sprache anfangs wollte ich einfach nicht richtig warm werden. Doch plötzlich war er da, der berühmte Funke, der überspringt und man einfach nur noch lesen möchte. Die Geschichte ist sehr bildhaft beschrieben, man taucht förmlich ein in die karge und düstere Landschaft, man friert mit den Protagonisten und man riecht die abgestandene Luft in den Hütten. Teilweise ist die Atmosphäre sehr beklemmend, grausam und abschreckend. Aber das haben die Schilderungen über die Zeit der Hexenverfolgungen an sich. Das Buch ist sehr mitreißend geschrieben und eine absolute Leseempfehlung.

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Recht interessant

Von: Soronja Bert

14.04.2020

Der Roman basiert zum Teil auf wahren Begebenheiten und spielt im 17. Jahrhundert: Nach einem schweren Sturm, in dem fast alle Männer des Fischerdorfes Vardo auf See umgekommen sind, sind die Frauen auf sich allein gestellt. Doch es ist die Zeit der Hexenverfolgungen und allzu selbständige Frauen sind "gefährlich". Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive der jungen Dorfbewohnerin Maren und Ursula, genannt Ursa, der Ehefrau des in das Dorf gesandten extrem religiösen Ordnungshüters Absalom Cornet. Im Prinzip stößt das Buch interessante und auch heute noch relevante Fragen an, im Vordergrund steht v.a. die Gender-Problematik. Aber auch die Theodizee-Frage stellt sich, zumindest ansatzweise: Wie kann es sein, dass ein guter Gott unsere Welt erschaffen hat, aber in ihr so viel Unglück herrscht? Und, aus der historischen Perspektive: Ist ein so großes Unglück wie der Sturm nicht ein Beweis dafür, dass Vardo ein gottloser Ort ist? Wie kann jedoch im Namen Gottes Menschen so viel Leid entgegen aller Vernunft zugefügt werden, wie es bei den Hexenverfolgungen geschehen ist? Allerdings bleiben die Fragen eher an der Oberfläche, was vielleicht auch mit der Erzählperspektive zusammenhängt - das Erzählte geht eben nie über den Horizont der beiden Figuren Maren oder Ursa hinaus. Das Erzählen aus der Perspektive mehrerer Figuren ist ein in der zeitgenössischen Literatur sehr übliches Mittel, führt hier aber nicht dazu, dass man wirklich verschiedene Einblicke in die Geschichte bekommt, da beide Frauen zu ähnlich denken und sich auch zu nahe stehen. Beide sind einerseits naiv und unbedarft, auch zum Teil in ihren Gefühlen sehr beeinflussbar und lenkbar, andererseit dann wieder sehr vernunftbegabt und eigenständig. Dass die Figuren nicht so konsequent gezeichnet wurden, führt dann auch dazu, dass man ihnen nicht richtig nahekommt/ sich nicht gut identifizieren kann. Fazit: Eine spannende, insgesamt eher traurige und erschütternde Geschichte, die aber leider zu oft an der Oberfläche "wabert".

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Was ein Buch

Von: Kptn_sommer

12.04.2020

Vardø... Ich habe dieses Buch von Randomhouse als kostenloses Lese exemplar zur Verfügung gestellt bekommen. Achtung Spoiler Dieses Buch hat mich fasziniert und gleichzeitig auf so absurde weise an die heutige Realität erinnert das ich die Menschheit als schlecht bezeichnen könnte. Es geht in diesem Buch um eine Gemeinde, ein Dorf bei dem alle erwachsenen Männer in einem Sturm auf dem Meer ums Leben kommen. Das ganze spielt 1607 in Norwegen, könnte aber genau so gut in der heutigen Zeit spielen. Die Frauen in dem Dorf halten eng zusammen und gleichzeitig herrscht Neid und Missgunst unter den Frauen. Mich hat es manchmal abgeschreckt das Buch zu lesen und ich musste mich immer wieder daran erinnern das Buch zu lesen. Ich denke dies lag an der Düsterheit des Buches. Die Kargheit und Einfachheit in der diese Gemeinschaft lebt hat mir in Zeiten von Corona vor Augen gehalten mit wie wenig wir glücklich sein können. Es bedarf einer Freundin und Hoffnung und mehr nicht. Ich möchte jedem empfehlen dieses Buch zu lesen. Es hält uns den Spiegel vor, wie wir mit anderen umgehen, die nicht denken wie wir und die nicht so sind wie wir und denen wir etwas neiden. Alles in allem ein Wahnsinnsbuch das einfach Emotion anspricht, die wir gerne verdrängen. Die Autorin schreibt flüssig und in einer sehr klaren direkten Sprache die sich in die Kargheit der Landschaft wundervoll einbindet. Fünf Sterne

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