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Rezensionen zu
Vardo – Nach dem Sturm

Kiran Millwood Hargrave

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Ein absolutes Lesehighlight Auf das Buch war ich sehr gespannt und ich wurde nicht enttäuscht. Ein Buch , das einen von der ersten Seite an fesselt! Wr haben das Jahr 1617 zur Weihnachtszeit. Auf der Insel Vardo zieht ein Sturm auf und reist alle 40 Männer, die auf der Insel lebten in den Tod. Darunter auch der Vater und der Bruder unserer Hauptprotagonistin Maren, die ich sehr besonders fand. Die Frauen und Kinder, die auf der Insel leben sind auf sich gestellt und müssen auf einmal Tätigkeiten wie die Fischerei ausüben, die vorher die Männer erledigt haben. Allerdings kommt kurze Zet später ein Mann auf die Insel Comissionar Cornet und erschwert die Situation der Frauen noch mehr... Ich fand das Buch sehr gut! Der Schreibstil ist andern, besonder und ich konnte der Geschichte sehr gut folgen. Ich hatte überhaupt keine Probleme mit dem Schreibstil, von dem ich schon gehört hatte, dass dieser schwer zu lesen wäre, für mich jedoch garnicht. Ich flog durch die Seiten und konnte mich sehr in die Szenen hinenversetzen. Das Buch ist ein historischer Roman mit viel gesellschaftlicher Kritik. Es geht darum, wie man mit Frauen damals umgegangen ist und zu welchen schlimmen Ereignissen falscher Glaube führen kann...Für mich ein absolutes Lesehighlight und ein Buch, das mein Buchregal nicht verlassen wird. Vielen Dank, dass ich es entdecken und lesen durfte!

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Ein absolutes Lesehighlight

Von: Ayda

12.04.2020

Auf das Buch war ich sehr gespannt und ich wurde nicht enttäuscht. Ein Buch , das einen von der ersten Seite an fesselt! Wr haben das Jahr 1617 zur Weihnachtszeit. Auf der Insel Vardo zieht ein Sturm auf und reist alle 40 Männer, die auf der Insel lebten in den Tod. Darunter auch der Vater und der Bruder unserer Hauptprotagonistin Maren, die ich sehr besonders fand. Die Frauen und Kinder, die auf der Insel leben sind auf sich gestellt und müssen auf einmal Tätigkeiten wie die Fischerei ausüben, die vorher die Männer erledigt haben. Allerdings kommt kurze Zet später ein Mann auf die Insel Comissionar Cornet und erschwert die Situation der Frauen noch mehr... Ich fand das Buch sehr gut! Der Schreibstil ist andern, besonder und ich konnte der Geschichte sehr gut folgen. Ich hatte überhaupt keine Probleme mit dem Schreibstil, von dem ich schon gehört hatte, dass dieser schwer zu lesen wäre, für mich jedoch garnicht. Ich flog durch die Seiten und konnte mich sehr in die Szenen hinenversetzen. Das Buch ist ein historischer Roman mit viel gesellschaftlicher Kritik. Es geht darum, wie man mit Frauen damals umgegangen ist und zu welchen schlimmen Ereignissen falscher Glaube führen kann...Für mich ein absolutes Lesehighlight und ein Buch, das mein Buchregal nicht verlassen wird. Vielen Dank, dass ich es entdecken und lesen durfte!

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Gute Idee mit zu vielen Längen

Von: ginisbooktown

12.04.2020

Ausgangspunkt des Buches ist ein Sturm, bei welchem, bis auf ein paar Alte, alle Männer umkommen. Überraschend war für mich, dass dieses Ereignis auch direkt gezeigt wird. Ich war davon ausgegangen, dass es nur in Rückblenden zu sehen sein wird. Nach diesem Unglück sind die Frauen auf sich allein gestellt. Die Geschehnisse in dem kleinen Ort Vado werden aus der Sicht jungen Maren geschildert, welche zusammen mit Anderen die Aufgaben der verstorbenen übernimmt, um das Dorf am Leben zu erhalten. Ich fand es gut, wie sich die Hinterbliebenen organisieren. Verwundert hat mich nur, wie sie den Pfarrer übergehen, dadurch wirkte er auf mich seltsam lächerlich. Stattdessen übernehmen andere Frauen die Führung. Das soll aber nicht lange so bleiben, denn eine männliche Führung von außerhalb soll in dem Ort eingesetzt werden. Bald wechselt die Szeniere und eine neue Figur, Ursula, wird eingeführt. Sie lebt in ehemaligem Wohlstand weit weg von dem kleinen Ort, kommt durch verschiedene Umstände aber gegen ihren allgemeinen Willen nach Vado. SPOILER Ihr Mann ist ein grober und gewalttätiger Widerling und ich hätte mir gerne etwas Besseres für sie gewünscht, beispielsweise den netten Kaptain. SPOILER ENDE Die beiden Protagonistinnen waren mir grundsätzlich sehr sympathisch. Maren wirkt sehr ruhig und geeredet und Ursula zeigt ihre starke Persönlichkeit dadurch, einige Qualen psychischer und physischer Natur auszustehen. Dennoch konnte ich leider keine Bindung zu den Beiden aufbauen, generell zu keinem der Charaktere, was sehr schade ist, denn zumindest Gefühle wie Angst oder Zorn sind sehr anschaulich dargestellt. SPOILER Dass die Beiden mehr als Freundschaft für einander empfinden, war mir schnell klar. Allerdings passte es für mich nicht wirklich in die Handlung, weil beide zuvor Beziehungen zu Männern hatten oder sich wünschten. Die Wandlung kam für mich einfach zu plötzlich. Vielleicht wollte die Autorin hier zeigen, dass auch auf dieser Ebene ein Umdenken in dem Ort hätte stattfinden können. SPOILER ENDE Vielleicht hätte eine andere Erzählperspektive der Geschichte gut getan und die Distanz zwischen Handlung und Leser verringert. Der Roman ist geschrieben aus der Sicht des allwissenden Erzählers. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum bis auf Absolem Cornet alle Figuren flach und unzugänglich wirken. Und angesichts dessen, wofür dieser Mann steht, ist das nicht positiv. Was mir gefallen hat ist, dass jede Figur andere Charakterzüge aufweist und man sie dadurch sehr gut voneinender unterscheiden kann. Natürlich sind ein paar freundlicher als Andere. Die Geschichte geht sehr langsam voran, leider verliert sich die Autorin öfter in Beschreibungen von Umgebungen oder Situationen. Etwas mehr Tempo hätte der Handlung bestimmt gut getan. SPOILER Spannender wurde es durch den Aspekt der Hexenverfolgung, welcher aufgrund der für den Roman gewählten Zeit, sehr passend ist. Irgendwann war es aber absehbar, wer potentiell wen anschwärzen würde. Das sorgte zumindest dafür. dass die Motive gut nachzuvollziehen waren. Ansichten die Hexerei betreffend, wurden sehr radikal dargestellt, wie es damals wahrscheinlich auch war. Diese sind sehr abschreckend und ekelerregend und zudem auch sehr absurd, sodass zumindest ich den Gedanken nicht verdrängen konnte, ob man für diese Thematik wirklich noch vom Aberglauben der Menschen reden kann und nicht schon von grenzenloser Dummheit. SPOILER ENDE Fazit: Der Roman klang unheimlich spannend, ist aber leider sehr zäh und konnte mich nicht wirklich abholen. Die behandelten Themen bieten sehr viel Potential und das rechne ich zu den positiven Aspekten. Nocheinmal lesen werde ich das Buch wahrscheinlich nicht, aber da es der Debütroman der Autorin ist, wünsche ich ihr viel Erfolg für weitere Romane. Jeder beginnt einmal.

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Leider ein Flop

Von: Suse

11.04.2020

Vardø, Norwegen am Weihnachtsabend 1617. Maren sieht einen plötzlichen, heftigen Sturm über dem Meer aufziehen. Vierzig Fischer, darunter ihr Vater und Bruder, zerschellen an den Felsen. Alle Männer der Insel sind ausgelöscht – und die Frauen von Vardø bleiben allein zurück. Drei Jahre später setzt ein unheilvoller Mann seinen Fuß auf die abgelegene Insel. In Schottland hat Absalom Cornet Hexen verbrannt, jetzt soll er auf Vardø für Ordnung sorgen. Ihn begleitet seine junge norwegische Ehefrau. Ursa findet die Autorität ihres Mannes aufregend und hat zugleich Angst davor. Auf Vardø begegnet sie Maren und erkennt in ihr etwas, das sie noch nie zuvor erlebt hat: eine unabhängige Frau. Doch für Absalom ist Vardø nur eins - eine Insel, die von Gott verlassen wurde und die er von teuflischer Sünde befreien muss. Die Autorin: Kiran Millwood Hargrave, geboren 1990, studierte in Oxford und Cambridge. Ihr erstes Kinderbuch veröffentlichte sie 2016. Der Winter des Bären ist ihr dritter Roman. Für ihr Schreiben wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Waterstones Children’s Book Prize 2017 und dem British Book Award. Sie lebt mit ihrem Mann in Oxford. Meine Meinung: Die Geschichte hörte sich so gut an. Spannend und anders, doch leider war dieser Roman für mich nichts. Ich mochte den Schreibstil nicht wirklich, kann aber nicht mal sagen ob es an der Autorin lag oder doch eher an der Übersetzung. Viele Beschreibungen und Metaphern waren total unrealistisch und ohne klare Bedeutung. Zudem mochte ich die Personen nicht. Mir blieben sie einfach viel zu flach. Das Buch hat zudem seine Längen, durch die ich mich quälen musste. Leider. Das Buch konnte mich einfach nicht abholen. Da es ja auf Tatsachen beruhen soll, hatte ich mir mehr Authentizität gewünscht. Einen klaren Stil und eine fesselnde Geschichte. Ich muss sagen, das ich schon sehr enttäuscht bin, denn das Buch hätte so viel Potential gehabt. Ich habe mich sehr schwer getan beim lesen. Im ganzen betrachtet leider kein Buch was ich empfehlen kann.

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Mut in kargem Raum

Von: Elly Frenzel

11.04.2020

Was bleibt vom Leben, wenn der Alltag durch einen Schicksalsschlag entrissen wird? Ein tiefes Meer voll Trauer, Ungewissheit, Angst und Schuld. Aber es reicht bereits ein kleiner Funke, um ein Feuer zu entfachen. Und wenn man sich dann umsieht, kann man in dieser Unendlichkeit voller Gefahren, neue Möglichkeiten, Hoffnungen und Chancen entdecken. So ergeht es den Frauen von Vardø. Entrissen von ihrem Alltag, von der klaren Teilung zwischen den Aufgaben des Mannes und die der Frau, um das Überleben in einer unwirtlichen Gegend zu sichern, stehen diese Frauen plötzlich dem Tod gegenüber. Nicht nur dem Tod ihrer Männer, sondern auch vor ihrem eigenen. Die gesamte Last des Lebens liegt nun auf ihren Schultern. Und es bedarf nur einer von ihnen, die mutig genug ist, den ersten Schritt zu gehen. Außerdem bedarf es Liebe und Vertrauen, die sich zum Teil erst jetzt richtig zeigen können. Jetzt da alle Normen und Grenzen, Booten gleich, davon gespült wurden. Doch wo Liebe und Vertrauen gedeihen, da sprießt auch Hass. Vor dem Mut, der Stärke und dem Lebenswillen derer, die zu leben wagen. Gerade diese neu gewonnene Liebe zum Leben bedeutet eine Gefahr für Männer, die klare Bahnen brauchen. Denn Sicherheit gibt es für den, im Herzen unsicheren Mann nur da, wo er unabdingbar, unersetzlich ist. Wer diese Würde des Mannes angreift, wird seinen lodernden Zorn zu spüren bekommen. Wobei auch dieser Zorn erst entfacht wird durch die Eifersucht und den Hass einer anderen Frau. Gleich einer prachtvollen Burg, die erst durch eine Frau ihre Bedeutung gewinnt. Ohne dass der Mann es je merken würde. Kiran Millwood Hargrave lässt die Geschichte derer auferstehen, die anders, mutiger waren, als es damals erlaubt war. Sie gibt den Frauen vom Leben gezeichnete Gesichter. Doch steht nicht der Schrecken im Vordergrund. Nicht die Gräueltaten dieser Epoche. Viel mehr was Not, Angst, Schuld, aber auch Freiheit und Zuversicht in Menschen auslösen können. Das Schicksal von Vardø steht auf, wird lebendig. Es entsteht ein Gleichnis für all die furchtbaren Dinge, die Menschen anderen Menschen angetan haben. Aus dem simplen Grund, weil sie anders waren. Weil sie etwas hatten oder konnten, was andere wollten. Oder weil sie anderen Angst machten. In einer Zeit, in der wir vergessen zu haben scheinen, was damals passierte. Dabei könnte es in der heutigen Zeit nicht wichtiger sein, uns dies zu verdeutlichen. Was für Unglück und Leid über Menschen gebracht werden können durch Angst und Ignoranz vor dem Unbekannten. Auch wenn wir Hexen nicht mehr verfolgen und im Namen Gottes keine Feuer mehr entfachen, versuchen wir immer noch, uns Unbegreifliches zu vernichten, anstatt uns an den Wal mit fünf Flossen zu gewöhnen. Dieses Buch zeigt uns in einer wunderbaren Art und Weise, wie eine zerstörerische Macht in jedem einzelnen wütet und zerstört. Ungeachtet ob Täter oder Opfer. Es zeigt uns, was passiert, wenn der Samen von Eifersucht und Abneigung sprießt und gedeiht. Aber es zeigt uns auch, dass das Leben voller kostbarer Momente ist. Ganz ungeachtet, wie schwarz die Nacht sein mag. Man muss sich seinen eigenen Albträumen stellen und damit unendlich viel gewinnen. Das Meer ist stets und ständig in Bewegung. Es steht nie still. Verändert sich ständig, entwickelt sich immer neu. Obwohl es ewig währt. Genauso verhält es sich mit unserem Leben. Und dieses Buch ist das beste Beispiel dafür!

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Frauenroman der Extraklasse

Von: Wildes Mädchen

11.04.2020

Wenn man Vardø bei Google sucht erfährt man, dass es die nördlichste Gemeinde von Norwegen ist. 1617 hat ein verheerender Sturm fast allen dort lebenden Männern das Leben gekostet. Außerdem hat Vardø als Hochburg der Hexenverbrennung traurige Berühmtheit erlangt. Mit dem Sturm beginnt das Buch. Maren, eine der Hauptfiguren muss vom Ufer aus zusehen, wie das Meer die fischenden Männer verschlingt. Sie verliert den Vater, den Bruder und ihren Verlobten und bleibt mit der Mutter und der hochschwangeren Schwägerin, einer Sami zurück. Aus der Not heraus übernehmen die Frauen die Männerarbeit. Es bildet sich ein funktionierendes Matriarchat. In dieser neuen Ordnung tut sich besonders Kirsten hervor. Sie weiss sich zu helfen und wird zur Stütze des Dorfes. Der Kirche und dem Lensmann ist diese Frauengesellschaft ein Dorn im Auge und so wird ein Komissar eingesetzt um in Vardø für Ordnung zu sorgen. Er reist mit seiner frischgebackenen Ehefrau Ursa an. Diese ist in einem Haushalt mit Bediensteten aufgewachsen und mit ihren neuen Aufgaben völlig überfordert. Maren und Kirsten helfen ihr und es entwickelt sich eine innige Freundschaft. Besonders Maren fühlt sich fast schon erotisch zu Ursa hingezogen. Mit der Ankunft des Komissars beginnt die Gemeinschaft zu zerbrechen. Alte Konflikte flammen wieder auf, Misstrauen wird gesäht und Denunziation belohnt. Es gibt die ersten Verhaftungen. Obwohl ich die ganze Zeit wusste, wohin die Geschichte sich entwickeln würde, hat mich die Erzählung so gefesselt, dass ich zwischen Hoffen und Bangen schwankend das Buch nicht weglegen konnte. Man leidet mit den Figuren, weil sie so lebendig gezeichnet sind. Ein großartiges Buch!

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Vardø - Nach dem Sturm weckte direkt mein Interesse. Ein feministischer, historischer Roman dessen Schauplatz in Norwegen liegt, klang wie für mich gemacht und während ich den Roman letztendlich sehr genossen habe, so fiel mir der Einstieg nicht leicht. Die Handlung braucht sehr lange um Fahrt aufzunehmen. Die ersten 150 Seiten kam ich nur schleppend voran. Die ersten Seiten fokussieren sich ausschließlich auf Maren und ihren Alltag nach dem Sturm und wie das Dorf der Frauen sich der neuen Realität anpasst. Dabei werden auch Marens Gefühle in den Vordergrund gestellt. Maren verlor während dem Sturm nicht nur ihren Bruder und ihren Vater, sondern auch ihren Verlobten. Wie sie mit diesem schweren Päckchen zu kämpfen hat, wurde von der Autorin sehr eindrücklich beschrieben und generell war ich positiv von ihrem Schreibstil überrascht, der oftmals eine fast schon poetische Note aufwies. Ursa, die zweite Protagonistin, wird einige Zeit nach Maren eingeführt. Ihr Leben steht in einem starken Kontrast zu dem der anderen Frau. Sie lebt ein reiches und gut behütetes Leben in Bergen und wird kurzerhand mit Commissioner Cornet verheiratet. Sie ziehen nach Vardø, denn dort soll Cornet für das Rechte sorgen nachdem die Frauen Vardøs bereits über 2 Jahre allein gelassen wurden. Mit Ursas Betreten des Romans nimmt dieser fast augenblicklich mehr Fahrt auf. Die Handlung fokussiert sich fortan auf beide Frauen, ihre Beziehung zueinander und auch die Gefühle die langsam zwischen ihnen heranwachsen. Auch wenn das Buch sein doch recht langsames Tempo beibehält, so habe ich es dennoch in Windeseile verschlungen. Es gibt keine großen Plottwists oder große Ereignisse, doch die Charaktere wuchsen mir so ans Herz das ich ihre Geschichte mit Spannung verfolgte. "Vardø - Nach dem Sturm" ist ein Buch über die Zeit in der Hexenverfolgungen noch Normalität waren und das Wort eines Mannes schwerer wog wie das eines ganzen Dorfes von Frauen. Der Roman bewegte und beeindruckte mich zutiefst und ließ mich schweren Herzens zurück. Was mir ebenfalls besonders gut gefiel war der historische Kontext der dem Ende des Buches hinzugefügt wurde, auch wenn ich mir gewünscht hätte diesen vor Beginn des Romans gelesen zu haben.

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MEINE MEINUNG Allgemeine Begeisterung machte sich schon deutlich, in den Rezensionen, die ich mir vor dem Buch durchgelesen habe. So ging ich auch mit einer gewissen Erwartungshaltung an die Lektüre. Ich wurde nicht enttäuscht, aber überrascht. Ich hätte nicht erwartet, dass ein solch außergewöhnliches Buch, so einen Anklang findet. Während man dieses Buch liest, sollte man auch immer vor Augen haben, dass die Geschichte auf einem wahren Ereignis basiert. Vor allem die Anmerkungen zu dem historischen Gehalt am Ende des Buches, konnten mir eine Gänsehaut einjagen. Das war mir während des Lesens so gar nicht bewusst. Die Geschichte erzählt von Maren und Ursa, zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Der Zeitraum, in dem sich die Ereignisse abspielen, sind etwa drei Jahre von 1617 bis 1620. Maren wächst in Vardo auf, einer norwegischen kleinen Insel und eines Tages passiert ein großes Unglück. Ein Sturm zieht auf und reißt alle männlichen Bewohner der Insel in die Wellen. Von diesem Tag an müssen die Frauen auf Vardo alleine überleben. Keine leichte Sache, wenn man sich vorstellt, dass zu diesen Zeiten hauptsächlich die Männer für das Ernähren der Familie verantwortlich waren. Die Frauen lassen sich allerdings nicht unterkriegen und kämpfen gemeinsam um das Überleben. Sehr interessant war auch die Entwicklung der Frauen auf Vardo, die sich ganz allmählich in zwei Lager spalten. Diese Spaltung durchzieht sich durch die gesamte Geschichte und nimmt einen wichtigen Teil des Geschehens ein. Um für Recht und Ordnung zu sorgen, wird der Kommissar Absalom Cornet auf die Insel geschickt. Zusammen mit seiner frisch angetrauten Ehefrau Ursa erreicht er die Insel etwa ein Jahr nach dem Unglück. Ursa kannte ihren Mann vorher noch nicht und wusste nicht, dass dieser vor allem als angesehener Hexenjäger bekannt war. Das Verfolgung von Hexen und Zauberern, Menschen, die sich der Religion und Gott nicht hingeben wollten, wie es zu dieser Zeit üblich war, spielte zu dieser Zeit eine große Rolle. Absalom kommt auf die Insel, mit dem Ziel, den Teufel zu vertreiben. Die Geschichte zeigt uns das Frauenbild von damals. Ein Bild, das so vollkommen fremd von dem wirkt, was uns heute bekannt ist. Ursa und Maren lernen sich kennen und werden mit der Zeit zu engen Vertrauten. Ursa lernt eine Menge von Maren. Die Entwicklung, die beide Frauen durchgehen, spielt ebenfalls eine große Rolle in der Geschichte, wenn auch eher unterschwellig. Trotzdem war es schön, diese Entwicklung mitzuerleben. Zwar waren die beiden Frauen mir nicht direkt sympathisch, aber doch waren sie sehr interessant, weshalb ich der Geschichte gerne gefolgt bin. Teilweise war die Geschichte etwas langatmig. Ich hätte mir die Ereignisse des Schlussteils gut auch schon etwas früher vorstellen können, so war es doch etwas anstrengender dranzubleiben. Trotzdem wollte ich unbedingt erfahren, was denn letztendlich noch passiert. Der Sprachstil war sehr poetisch und wortgewaltig, aber keinesfalls so, dass es anstrengend wurde zu lesen. Ich bin sehr gut durchgekommen und habe mich gefreut, über schöne Vergleiche und Beschreibungen, die doch eher ungewöhnlich sind. Kieran Millwood Hargrave lässt den Leser Zeitreisen. Ich fühlte mich perfekt in die damalige Zeit zurückversetzt. Auch das Ende konnte mich überzeugen. Es war wenig überraschend, aber sehr emotional und absolut passend. FAZIT Dieses Buch ist alles andere als gewöhnlich. Es braucht mit Sicherheit seine Zeit, so war es zumindest bei mir, aber es lohnt sich. Es hat lange gedauert, bis die Handlung letztendlich an Fahrt gewinnt, aber diese Zeit braucht es auch, um in die Charaktere hineinblicken zu können, die Beziehungen verstehen zu können, da sich alles in einer anderen, unbekannten Zeit, fast schon fremden Welt abspielt.

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