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Rezensionen zu
Die Schweigende

Ellen Sandberg

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€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

Ellen Sandbergs neuer Roman "Die Schweigende" erscheint im Penguin Verlag. München 2019: Karin Remy vernachlässigt ihren sonst so gepflegten Garten, sie hat nach vielen gemeinsamen Jahren ihren Mann verloren. Ihre Töchter Imke, Geli und Anne sind längst erwachsen. Noch auf dem Sterbebett nimmt ihr Vater Imke ein Versprechen ab, sie soll eine bestimmte Person suchen. Und damit beginnt eine zerstörerische Suche nach einer lange verschwiegenen Vergangenheit. Ellen Sandbergs Erzählstil ist großartig und ihre Romane entwickeln immer eine unglaubliche Sogwirkung, weil sie bestimmte Personengelage oder Dinge aufdecken. Genau das schafft sie auch mit diesem Buch. Sie beschreibt das Verhältnis der kühlen und nicht gerade empathischen Karin zu ihren drei Töchtern. Bisher war ihr Mann Jens der Ausgleichende, der sich um alle gekümmert und die Wogen geglättet hat. Und es musste häufig vermittelt werden zwischen den Töchtern und ihrer gefühlskalt wirkenden Mutter Karin. Die mittlere Tochter Imke, wird noch kurz vor Jens Tod beauftragt, sich auf die Suche nach einem gewissen Peter zu machen. Karin will keinen Peter kennen und so forscht Imke selbst nach. Sie findet heraus, dass Karin als Kind in einem Erziehungsheim lebte. Die dortigen schlimmen Zustände haben sich für ewig in Karins Seele gegraben, deshalb lässt sie davon auch niemand etwas erfahren. Dieser Roman sorgt mit den konfliktgeladenen Figuren für emotionale Stimmung, es geht in dieser Familie hoch her, sogar ein Erbstreit wird angestrebt und die Rolle der Vermittelnden fällt nun der hilfsbereiten und sympathischen Imke zu. Während sie sich um ihre Mutter kümmert und immer mehr aus deren Kindertagen im Heim erfährt, legt ihre Schwester Anne ein fast trotziges und egoistisches Verhalten an den Tag, bei dem man kaum glauben mag, was man da liest. Besonders erschütternd lesen sich die schrecklichen Vorkommnisse aus Karins Zeit im Heim. Dort musste sie einige Jahre mit ihrem Bruder Pelle verbringen und erlebte Gewalt und Entbehrung. Die Geschichte ist voller Spannung, man erlebt Missbrauch und sieht die verlorene Kindheit der Kinder, die von den Nonnen extrem ausgenutzt, seelisch und körperlich misshandelt wurden. Man kann gar nicht anders als mitzuleiden und das Personal im Heim zu verabscheuen. Ellen Sandbergs Gabe ist ihre extrem genaue Charakterzeichnung, sie zeigt eindeutig erkennbare Figuren, die facettenreich beschrieben sind. Sie lässt uns tief in die Seele dieser Personen blicken und weckt damit Verständnis und ein Gefühl für die Frauen dieser Familie. Hier wagt sich die Autorin an die Aufarbeitung eines Missbrauchs-Themas, das unter dem Deckmantel der Kirche oder wohltätigen Vereinen das Schicksal vieler Kinder grausam besiegelt hat. Denn die Strenge, die körperliche Gewalt und die lieblose Art hinterließ lebenslängliche Narben auf den kleinen Kinderseelen. Viele konnten sich nie davon befreien, manche suchten den Freitod. Die Psyche dieser Menschen ist auf immer beschädigt und betrifft auch noch folgende Generationen. Der ausgesprochen lebendige Schreibstil mit vielen bildhaften Beschreibungen setzt beim Leser ein Kopfkino in Gang, dem man sich nicht entziehen kann. Ich war in der realistisch wirkenden Handlung gefangen und konnte den Figuren alle Vorgänge abnehmen, auch die grausamen. Und das schafft nicht jede Autorin. Absolut packend, emotional und dramatisch hat mich diese Familiengeschichte in ihren Bann gezogen. Diese tragische und spannend dargebrachte Geschichte entwickelt einen Lesesog, besonders die Charakterzeichung überzeugt und die Missbrauchsthematik geht unter die Haut. Für mich eines der Highlights im Romanbereich des Jahres.

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Ellen Sandberg schafft es immer wieder mich mit ihren Romanen zu begeistern. Eine tolle Familiengeschichte die in 2 Zeitebenen spielt und spannender nicht sein könnte. Obwohl die Geschichte fiktiv dargestellt wird, wird wohl doch was wahres dran sein! Ende der 50er, Anfang der 60er erlebt die junge Karin in einem Heim unvorstellbares, was einen erschaudern lässt. Ich mag die Bücher von der Autorin sehr, sie sind toll geschrieben und flüssig zu lesen.

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Klare Kaufempfehlung!!!

Von: Sabrina R.

14.11.2020

„Die Schweidende“ von Ellen Sandberg hat mich fasziniert, auf die Folter gespannt und zugleich traurig gemacht. Einmal angefangen zu lesen, kann man den Roman nur sehr schwer wieder aus der Hand legen. Das Buch erzählt die Geschichte einer Mutter (Karin), die drei erwachsene Töchter hat und dessen Mann gerade erst gestorben ist. Aus Kindheitsrückblicken der Töchter erfährt man, dass Karin keine Gefühle zulassen kann und oft sehr kalt ist. Ich finde, dass das Besondere an diesem Buch vor allem die gut gelungenen Zeitsprünge sind. In denen bekommt der Leser gute Einblicke in das Leben der jungen, unbeschwerten und neugierigen Karin und man beginnt zu verstehen, was sie zu der Person gemacht hat, die sie jetzt ist. Den Roman kann ich zu 100 % empfehlen.

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Sehr ergreifender Roman

Von: S. P.

12.11.2020

"Die Schweigende" ist der erste Roman, den ich von Ellen Sandberg gelesen habe. Er war sehr beeindruckend, berührend, bedrückend, erschütternd, unfassbar an einigen Stellen, emotional aufwühlend und ergreifend. Und auch wenn er Fiktion ist, beruht er leider auf tragischen Ereignissen, die genau so stattgefunden haben können. Und das ist das Schlimme. Kaum jemand bis niemand kann zur Rechenschaft gezogen werden, und die Opfer leiden ihr Leben lang - bis in die nächsten Generationen hinein.

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Spannend und berührend

Von: Stefan Riesener

12.11.2020

Nach "Der Verrat" ist "Die Schweigende" das zweite Buch der Autorin Ellen Sandberg, das ich gelesen habe. Dabei hat mir der aktuelle Roman sogar noch besser gefallen. Ausgangspunkt der Geschichte ist der überraschende Tod von Jens, dem Ehemann von Karin, nach über 50 gemeinsamen Ehejahren. Kurz vor seinem Tod nimmt Jens seiner Tochter Imke das Versprechen ab, nach einem Peter zu suchen. Als Imke ihre Mutter Karin darauf anspricht, gibt diese vor, keinen Peter zu kennen. Da Imke ihr nicht glaubt, stellt sie eigene Nachforschungen an und entdeckt eine Familientragödie. Ellen Sandberg erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Karin sowie deren drei Töchtern Geli, Imke und Anne. Außerdem werden in Rückblenden nach und nach die Ereignisse des Jahres 1956 offengelegt. Hierbei gelingt es der Autorin hervorragend, die Leserinnen und Leser an die Geschichte zu fesseln, so dass man das Buch am Ende kaum noch aus der Hand legen möchte. Zudem wirft das Buch ein Schlaglicht auf die Moralvorstellungen der 50`er-Jahre und die furchtbaren Verhältnisse in damaligen Erziehungsheimen. Ein ebenso spannender wie berührender Roman, den ich absolut empfehlen kann.

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Ellen Sandberg erschafft hier wieder eine tolle Kulisse. Fiktiv und doch so real. Sie greift die Problematiken der Heimkinder der 50 Jahre auf eindrucksvolle Weise auf. Mit ihrem tollen Schreibstil zwingt sie den Leser mitten in die Gefühlswelt der Protagonisten hinein. Hier wird aus der Sicht von Karin, Anne, Imke und Angelika erzählt. Unglaublich authentisch jeder einzelne Charakter. Ihr gelingt es meisterhaft die Vergangenheit mit der Gegenwart zu vereinen. Und zeigt auch hier wieder, wie in all ihren Büchern auf, welche Auswirkungen die Vergangenheit auf die Gegenwart hat. Es war unglaublich berührend zu lesen, wie sich die Folgen der Misshandlungen im Heim auf die Familiendynamik auswirkt. Einfach meisterhaft erzählt. Ein toller Roman, der von so viel Leid und Ungerechtigkeit erzählt, aber auch Hoffnung und Mitgefühl vermittelt. Somit verdient sich diesen Buch 5/5 Sternen.

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Schatten der Vergangenheit

Von: Dagmar

12.11.2020

Aus der Sicht von 4 Frauen wird eine spannende Familiengeschichte erzählt. Die Autorin beschreibt die Gegenwart und geht zurück in das Nachkriegsdeutschland. In einem fesselnden Schreibstil werden bedrückende Zustände offenbart. Ein Buch, das man nicht so schnell aus der Hand legt

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Erschütternd

Von: Hyperventilea

11.11.2020

Kurz vor seinem Tod verspricht Imke ihrem Vater Jens, herauszufinden, was mit Peter geschah. Dabei hat sie keine Ahnung, wer Peter eigentlich ist. Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf ein unfassbares Geheimnis aus der Vergangenheit ihrer Mutter. Währenddessen beginnt es in der Familie zu brodeln: Mutter Karin schafft es nicht, den Tod ihres Mannes zu verwinden und zwischen Imkes Schwestern Geli und Anne entbrennt ein erbitterter Streit ums Geld. Ellen Sandberg schreibt gewohnt angenehm, unkompliziert und fesselnd. Binnen kürzester Zeit war ich von ihrer Geschichte vollkommen gebannt. Die Autorin erzählt abwechselnd aus der Sicht von Mutter Karin und ihren Töchtern Anne, Imke und Geli. Es geht dabei sowohl um deren aktuelle Situation als auch um Rückblenden aus Karins Jugend. Wie auch in ihren früheren Romanen hat die Autorin einige sehr schwierige, unbequeme Charaktere konstruiert. Es fällt schwer, uneingeschränkt Sympathien für eine Figur zu empfinden. Die drei Schwestern Imke, Geli und Anne sind sehr unterschiedlich, obwohl sie doch in derselben Familie großgeworden sind. Anne beispielsweise wird als äußerst unangenehm beschrieben: geltungssüchtig, rachedurstig, rücksichtslos, aufbrausend, berechnend. Auch zu Mutter Karin, die alle von sich stößt, baute ich keine emotionale Verbindung auf. Erst nachdem ich ihre ganze Biographie kannte, wurden ihre Reaktionen für mich verständlicher und nachvollziehbarer. Ellen Sandberg schildert sehr anschaulich, wie Menschen zu dem werden, was sie sind, welchen Einfluss bestimmte unvorstellbar schreckliche Ereignisse, erlittene Traumata, auf das ganze Leben haben und wie diese sogar noch nachfolgende Generationen berühren können. Da sei ihr verziehen, dass manche Figuren recht einseitig dargestellt werden, dient das doch teilweise dazu, Mitgefühl für verlorene, zerstörte Seelen zu wecken. Und das haben diese dringend nötig. Auch in „Die Schweigende“ tauchen Figuren aus vorherigen Büchern der Autorin auf, Manolis Lefteris oder die beliebte Kommissarin Gina Angelucci. Diese kleinen Gastvorstellungen gefallen mir als Fan gut. Unvorstellbar! Schockierend! Grausam! Entsetzlich! Leopold, ein Betroffener, bringt es auf den Punkt. „Manches kann man fast nicht erzählen. Dafür hat der Mensch keine Worte. Die müsste man erst erfinden. Worte für das, was die hier getan haben.“ Was Karin und andere Kinder unter dem Deckmantel der Nächstenliebe und Barmherzigkeit erleiden mussten, dafür gibt es wirklich keine Worte. Ich möchte gerne glauben, dass die Autorin das alles nur erfunden hat. Aber ich fürchte, dass es sich durchaus ähnlich zugetragen hat und dass die beschriebenen Zustände nicht rein fiktional, sondern leider realistisch sind. Alle Menschen habe ihr Päckchen zu tragen, aber manche Päckchen sind so schwer, dass ich mich frage, wie es nur möglich ist, sie überhaupt zu schultern. Unfassbar, wozu Menschen fähig sind, wenn erstmal eine Schwelle überschritten ist, wenn Gewalt und seelische Grausamkeit irgendwann Normalität werden und alle Hemmungen fallen...Zu oft sind es die Kinder, die schutzlos ausgeliefert sind, die keinen Fürsprecher, keine Lobby haben, die vergessen werden und die büßen müssen. Ellen Sandbergs Roman schockiert, schont nicht, geht wirklich unter die Haut und wird mir noch sehr, sehr lange im Gedächtnis bleiben. Erschütternd, aber absolut lesenswert!

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