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Rezensionen zu
Die Schweigende

Ellen Sandberg

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€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

Als Jens Remy, seit 54 Jahren glücklich verheiratet mit Karin Remy, Vater dreier Töchter und Großvater von vier Enkeln überraschend stirbt, bittet er seine mittlere Tochter Imke darum, nach Peter zu suchen. Imke, die nicht weiß, wer mit dem Vornamen gemeint ist, fragt ihre Mutter Karin um Rat. Doch diese ist voller Trauer um ihren geliebten Mann und behauptet zunächst keinen Peter zu kennen, bevor sie Imke später zurechtweist, sich nicht in fremde Angelegenheiten einzumischen. Während ein Streit um das Erbe ausbricht, da sich die jüngste Schwester Anne mit ihrem Anteil des Erbes den Traum der Selbstständigkeit erfüllen möchte, forscht Imke weiter und findet nicht nur heraus, wer Peter war, sondern auch warum ihre Mutter die Vergangenheit ruhen lassen möchte. "Die Schweigende" ist eine Familiengeschichte, die in der Gegenwart im Jahr 2019 handelt und in der Vergangenheit die Jahre ab 1956 erzählt, als Karin 14 Jahre alt ist und ihre Jugend genießt. Doch in den 1950er-Jahren sind dem Drang nach Freiheit noch enge Grenzen gesetzt und vor allem alleinerziehende Mütter werden argwöhnisch betrachtet. Eine Provokation ist dann zu viel, die schwerwiegende Folgen hat - nicht nur für Karin sondern auch ihren Bruder Pelle. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Perspektive von Karin und einer ihrer drei Töchter erzählt. Die Schilderungen sind dabei so eindringlich, dass man einen tiefen Einblick in das Wesen der Schwestern und ihrer Mutter erhält. Alle vier sind geprägt von der Vergangenheit und ihrer Erziehung, der es an Mutterliebe gemangelt hat. Dabei wird deutlich, wie unterschiedlich die drei Schwestern sich entwickelt haben und welche Art von Bindung sie zu ihrer Mutter haben. Während Geli und Anne fast schon gleichgültig wirken und auf ihr eigenes Wohlbefinden bedacht sind, ist Imke die einzige, die sich um ihre Mutter kümmert, die Interesse für ihre Vergangenheit zeigt und verstehen möchte, warum ihre Mutter so ist wie sie ist. Die Autorin schildert ein dunkles Kapitel Nachkriegsdeutschlands - das Leben von Kindern in so genannten Erziehungsheimen - über das ich schon Romane gelesen habe, das aber auch in diesem Fall wieder ungeschönt grausam erzählt und aufgrund des realen Hintergrunds unsagbar erschütternd ist. Man leidet mit Karin und denjenigen, die das selbe Schicksal erlitten haben unweigerlich mit, wobei man sich immer wieder fragt, wie gerade gottesfürchtige Menschen Kindern so menschenverachtende Dinge antun konnte, warum so viele Menschen weggeschaut haben und wie lange Staat und Gesellschaft nicht hinter die Mauern blicken wollten. So wird in dieser fiktiven Geschichte klar, warum es Karin so schwerfiel, eine in ihren Augen gute Ehefrau und liebende, zärtliche Mutter zu sein. Auch wird deutlich, inwiefern solche traumatischen Erlebnisse nicht nur die Biografie einer Person prägen, sondern dass die Nachwirkungen auch Generationen später noch zu spüren sind. "Die Schweigende" ist eine fesselnde Geschichte, die mich vor allem durch die starke Charakterzeichnung überzeugen konnte, auch wenn ich so manche Aktion von Anne oder Geli etwas überzogen fand.

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Berührend und spannend

Von: Libertynyc

10.11.2020

Der Vater der 3 Schwestern Imke, Geli und Anne verstirbt ganz plötzlich. Noch am Sterbebett bittet er Imke darum nach Peter zu suchen. Aber wer ist Peter? Karin, die Mutter und Ehefrau, schweigt dazu. Der Roman ist abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven und Zeiten erzählt. Das macht es noch spannender. Wir werden gepackt von Karins Geschichte und sind erschüttert. Berührende Geschichte, die mich von Anfang an gepackt hat. Mit den Wendungen hab ich nicht gerechnet und bin begeistert und berührt. Ganz toller Roman, den man unbedingt lesen sollte.

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Das Buch habe ich in nur zwei Tagen gelesen und tatsächlich mit Tränen in den Augen geschlossen. Es ist eine sehr emotionale Geschichte mit vielen Geheimnissen und noch mehr Dramatik, die sich die Autorin hier wieder erdacht hat. Vor allem ist es eine Thematik, die bei jedem Leser wohl etwas unterschiedlich ankommen wird – je nach der eigenen Lebens- und Familiengeschichte. Man zieht unweigerlich Parallelen, wenn man mit Personen aufgewachsen ist, die auch noch sehr geprägt sind von den Nachkriegsjahren und beispielsweise wenig Nähe zulassen können. Ellen Sandberg erzählt das Drama um eine Frau mit drei längst erwachsenen Töchtern, die ihren Mann kürzlich verloren hat. Karin kommt alleine nicht mehr gut zurecht, sie lässt sich gehen und vernachlässigt Haus und Garten. Doch gleichzeitig fällt es ihr auch unendlich schwer, Hilfe anzunehmen. Ihre drei Töchter sind extrem unterschiedlich, haben aber eins gemein: sie vermissen ihren Vater sehr, denn dieser hat sich immer viel besser um sie gekümmert als die Mutter es je konnte. Zu Karin haben sie alle kein besonders inniges, warmherziges Verhältnis. Imke, die Mittlere, war sogar anwesend, als ihr Vater starb und sie erhielt von ihm noch die kryptische Aufgabe, nach einem gewissen Peter zu suchen. Doch Karin will davon nichts wissen, sie behauptet, sie kenne keinen Peter. So bleibt Imke nichts anderes übrig, als selbst nachzuforschen und was sie aufdeckt, verändert alles … Wer sich schon einmal mit der Thematik des „inneren Kindes“ beschäftigt hat, der wird seine helle Freude an diesem Buch haben in psychologischer Hinsicht. Es ist wirklich ein Drama, was sich hier innerhalb der Familie abspielt. Der Vater, der alle als ruhender Pol irgendwie zusammengehalten hat, ist leider nicht mehr da und nun ist der Weg offen für allerlei Zwist und Unruhe. Und davon gibt es in diesem Buch wirklich reichlich auf der aktuellen Zeitebene. Gleichzeitig dürfen wir aber auch einen Blick in die Vergangenheit werfen und Karins Kinderzeit miterleben. Das Buch ist absolut emotional und konfliktgeladen, es wirkt aufwühlend und mitreißend. Empathische Menschen werden sich der Sogwirkung unmöglich entziehen können, man leidet tatsächlich mit. Über allem liegt aber auch viel Spannung und es ist so fesselnd, dass man es kaum noch aus der Hand legen mag. Dank des lebendigen Schreibstils kann man sich alles immer bestens vorstellen. Auch die Figuren wirken sehr lebensecht und authentisch in ihrer Art und sogar in ihren teils extremen Handlungen. Die Autorin hat sich an einen Missstand gewagt, den man überall auf der Welt antreffen konnte oder sogar bis heute kann: strenge, unmenschliche Erziehungsmethoden für Kinder. Diese Geschichte zeigt sehr anschaulich, was das mit der Psyche eines Menschen machen kann und wie die Folgen noch Generationen später deutlich spürbar sind. Ein bedrückendes Thema, das aber sicher viele Leser sogar selbst betrifft. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für alle Fans spannender und aufwühlender Lektüre, die noch länger nachklingt. Ein tolles Buch! Noch eine Anmerkung am Rande für alle Haustierbesitzer: die im Buch erwähnte „Rohasche“ ist natürlich kein wirklicher Bestandteil von Katzenfutter, sondern nur ein analytischer. Nach dieser Berechnung würde auch eine echte Maus etwa 11 % Rohasche enthalten. ;)

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Die Schweigende von Ellen Sandberg

Von: Testmamamia

10.11.2020

Der neue Roman von Ellen Sandberg hat mich ein wenig Enttäuscht. Das Cover sieht gut aus und verspricht Spannung aber zu dem Roman nach dem ich Ihn gelesen habe passt das Cover nicht dazu. Frau Sandberg schreibt in einer einfachen sehr Verständnisvollen Art aber leider langt mir das nicht. Erst mal das positive: Außer der einfachen und Verständnisvollen Schreibweise finde ich es Klasse, das Sie die 4 Hauptcharaktere auf der Innenseite des Buches einzeln benannt hat und einen kurzen Lebenslauf / Charaktere erläutert / Einblick über diese Personen gibt. Die einzelnen Kapiteln sind in den jeweiligen Personen unterteilt worden. Hier das negative: Ich finde es sehr langatmig und nicht sehr aufregend. Dieser Roman hat 543 Seiten und ich musste mich wirklich zwingen weiter zu lesen, da ich es sehr langweilig und ermüdend fand. Mir fehlt die Spannung und die dazugehörige Erwartung / das Interesse was passiert noch und der Nervenkitzel. Normaler weise Lese ich ein Buch das mich anspricht und packt sehr schnell bis zum Ende aber leider war das hier nicht so. Dies ist aber nur meine eigene Meinung nach dem ich diesen Roman beurteile. Es gibt bestimmt bessere Bücher von Ihr als dieses. Achtung Spoiler: München, 2019. Im Garten der Familie Remy verdorren langsam die Rosenbüsche, die zur Geburt der drei Töchter gepflanzt wurden. Imke, Angelika und Anne sind längst erwachsen und gehen ihrer Wege – bis zu dem Tag, an dem ihr Vater beigesetzt wird. Denn auf dem Sterbebett nimmt er Imke ein Versprechen ab, das schnell eine zerstörerische Kraft entfaltet – und das sie alles hinterfragen lässt, was sie über ihre Mutter zu wissen glaubt. 1956. Im Nachkriegsdeutschland wächst eine neue Generation heran. Die lebenslustige Karin spart für ihre erste Jeans, träumt von Elvis Presley und davon, später Ärztin zu werden. Sie ahnt nicht, dass die Schatten der Vergangenheit lang und mächtig sind – und welch verheerenden Folgen eine spontane Entscheidung haben wird. Nicht nur für sie. - Buchrückseite von Ellen Sandberg-

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Rezensionsexemplar - Achtung Spoiler! Der letzte Wunsch von Imkes Vater ist, dass sie Peter finden soll. Doch wer ist Peter? Weder sie noch ihre beiden Schwestern haben eine Idee, um wen es sich handeln kann. Die schweigsame Mutter leugnet, einen Peter zu kennen, wirkt dabei allerdings wenig glaubwürdig. Angelika und Anne sind so mit eigenen Themen beschäftigt, dass sie dafür plädieren, den Wunsch des Vaters zu ignorieren. Imke kann das nicht und macht sich auf die Such. Schnell findet sie heraus, dass es sich bei Peter um den Bruder ihrer Mutter handelt, von dessen Existenz sie bis dahin nicht den Hauch einer Ahnung hatte. Die Geschichte taucht tief ein in ein grausames Kapitel deutscher Geschichte: Das Schicksal von Heimkindern in der Nachkriegszeit und die Rolle der Kirche dabei. Beim Lesen wurde mir mehr als einmal Übel bei der Vorstellung, was dort alles passiert ist. Dass das nicht ausgedacht ist, weiß ich, weil meine Tante in den 1960er Jahren Fürsorgerin war und den Beruf an den Nagel gehängt hat, weil sie ihn nicht mehr ausgehalten hat. Bis Seite 231 macht die Geschichte im Kern zuweilen eher den Eindruck eines Familienromans mit etwas überspannten Frauen - deshalb auch nur 4 von 5 Sternen. Aber spätestens mit der Fahrt in das ehemalige Kinderheim der Barmherzigen Schwestern bei München ist die Ernsthaftigkeit nicht mehr wegzudenken. “Kein Blick zurück” ist das Lebensmotto von Karin. Hat sie sich und ihren Töchtern damit einen gefallen getan? Nein. Hätte Sie anders gekonnt? Offenbar nicht. Jeder lebt sein Leben, so gut er kann.

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Sehr angenehmer Schreibstil

Von: Sarah

09.11.2020

Das Buch "Die Schweigende" war für mich das Erste, welches ich von Ellen Sandberg gelesen habe. Das Buch ist sehr schön geschrieben und lässt sich angenehm lesen. Vor allem, wenn man es nicht am Stück liest, findet man sofort wieder schnell in die Geschichte. Mir gefällt besonders gut, dass die Geschichte immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit springt und zurück. Das Buch beschreibt die persönlichen Situationen verschiedener Charaktere und fügt sich zum Schluss zusammen. Unglaublich mitreißend und mitfühlend. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen!

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Spannung und Nachdenklichkeit

Von: Natali Bergen

09.11.2020

Mit diesem Buch hat mich Ellen Sandberg in ihren Bann gezogen. Das Buch ist zwar etwas sprunghaft geschrieben und handelt verschiedene Perspektiven ab, trotzdem ist man sofort drin im Geschehen und kann es nicht mehr beiseite legen. Ich bewundere, wie die Autorin sich an ein Tabu-Thema heranwagt (die gewalttätige, kalte und herzlose Erziehung in Kinderheimen in Nachkriegsdeutschland) und schonungslos anprangert. Gekoppelt mit einer faszinierenden Familiengeschichte, vielleicht einen winzigen Tick zu klischeebeladen, ist man mit diesem Buch für die kalte Jahreszeit (oder für den erneut drohenden Lockdown...) gut gerüstet. Ich bin sehr gespannt auf das nächste Buch.

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TOP! Die Schweigende von Ellen Sandberg

Von: Sandy55

08.11.2020

Ellen Sandberg hat hier einen spannenden und fesselnden Spannungsroman geschrieben, der mich von der ersten bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen hat. Der Roman beginnt mit Karin, die als Teenager in der Nachkriegszeit aufwächst und durch Missverständnisse und Lügen in einem Erziehungsheim landet.... Ich möchte nicht zu viel verraten. Gleichzeitig wird die Geschichte von Karin als verheiratete Frau mit drei Töchtern weitererzählt. Karin wird von allen drei Töchtern als gefühlskalt empfunden und für Emotionen war immer der Vater zuständig oder er hat versucht die anscheinende Gefühlskälte der Mutter auszugleichen. Als der Vater stirbt nimmt er seiner Tochter Imke das Versprechen ab. "Finde Peter". Diese löst das Versprechen ein, obwohl keiner in der Familie ihr helfen will oder kann. Imke deckt Stück für Stück die Familiengeschichte und damit ein tief verstecktes Geheimnis ihrer Mutter auf, welches diese verdrängt hatte um überleben zu können. Es geht um Willkür und erlebten Machtmissbrauch und wie diese auch noch das Leben der nachfolgenden Generation beeinflussen. Eine spannende Geschichte wird hier offenbart, die erst in der jetzigen Zeit aufgeklärt wird, weil die Opfer schweigen. Eine Geschichte mit vielen Wendungen, Perspektivwechseln und Zeitsprüngen, die berührt und teilweise erschüttert. Unbedingt lesenswert! Das Buch wird sie nicht mehr loslassen und noch längere Zeit beschäftigen.

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