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Rezensionen zu
Die Schweigende

Ellen Sandberg

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„Die Schweigende“ ist der neue Roman von Ellen Sandberg. Wie schon in den vorherigen Büchern der Autorin gibt es auch hier wieder zwei Zeitebenen. Einmal die Gegenwart, wo Karin um ihren verstorbenen Mann trauert, sich in dem großen Haus einsam fühlt. Die Töchter Imke, Geli und Anne sind erwachsen und führen ihr eigenes Leben, haben ihre eigene Familie. Die Kinder haben sich immer mehr zu ihrem Vater hingezogen gefühlt. Er war es der die Familie zusammengehalten hatte, der den Kindern die nötige Wärme gegeben hat. Karin war eher eine gefühlskalte Mutter. Die Mädchen können sich nicht erinnern, dass sie von ihrer Mutter einmal in den Arm genommen wurden. Imke hat ihrem Vater auf dem Sterbebett versprochen eine ihr unbekannte Person zu finden, die mit der Vergangenheit ihrer Mutter in Verbindung steht. So fühlt Imke sich verantwortlich für ihre Mutter, bietet ihre Hilfe an, was auf Unverständnis bei den Schwestern und auf Ablehnung bei der Mutter stößt. Die 2. Zeitebene führt den Leser zurück in die Jahre 1956 – 1958. Karin, ihr Bruder Peter und ihre Mutter führen eigentlich ein normales Leben. Nur, dass die Mutter für den Familienunterhalt sorgen muss da der Vater im Krieg gefallen ist. Die Kinder gehen aufs Gymnasium, haben gute Noten. Karin möchte einmal Medizin Studieren und Peter aufs Konservatorium. Dann schließt Karin sich einer Clique an, hört gerne Rock n Roll und trägt Jeans. Das ruft 2 Nachbarinnen auf den Plan die Karin mit skeptischer Miene mustern und beobachten. Als eines Tages das Jugendamt vor der Tür steht beginnt das Blatt sich zu wenden. In der Gegenwart wechseln sich die Kapitel zwischen Karin, Imke, Geli und Anne ab. Man erfährt mehr über die Frauen und über ihr Leben. Zwischendurch gibt es immer wieder Kapitel die in Karins Vergangenheit zurückführen. Am Anfang liest sich das Buch wie eine schöne Familiengeschichte. Doch dann wird aus der Geschichte eine schreckliche Erinnerung aus Karins Leben. Ellen Sandberg beschreibt die Zustände in dem Erziehungsheim schonungslos und ungeschönt. Mir hat es nicht nur einmal den Atem verschlagen welche Zustände damals geherrscht haben müssen. Man hat ja schon viel über die Misshandlung der Schutzbefohlenen in Kinderheimen gelesen. In diesem Buch erlebt der Leser das geschehen hautnah mit. Langsam beginnt man Karin zu verstehen. Begreift warum sie keine Gefühle zulassen kann. Bekommt mit, welche Auswirkungen das auch noch auf die nachfolgende Generation hat. Ellen Sandberg hat diesem Buch ein wichtiges Thema zugrunde gelegt. Ein Thema über das nicht geschwiegen werden darf, auf das die Öffentlichkeit aufmerksam gemacht werden muss. Ich kann nicht abschätzen wie viele Menschen es da draußen gibt die ähnliches erlebt haben. Man kann das Erlebte nicht mit einer Wiedergutmachung vergessen machen. Aber man soll die Menschen hören, ihnen das Gefühl geben, dass sie gehört werden. Dass sie geliebt werden. Dass sie vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft sind. Hinter dem Namen Ellen Sandberg verbirgt sich keine geringerer als die Bestsellerautorin Inge Löhnig die ich für ihre spannenden Krimis schätze. Der Name Ellen Sandberg ist mittlerweile genauso bekannt und steht für grandiose Romane und menschliche Schicksale.

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Inhalt: "Such nach Peter". Das sind die letzten Worte von Jens Remy an seine mittlere Tochter Imke. Seitdem fragt sie sich, wer das ist. Von ihrer Mutter Karin erhält sie keine Antwort. Diese behauptet sogar den Namen noch nie gehört zu haben. Aber kann das stimmen? Viel weiß Imke über die Vergangenheit ihrer Mutter nicht. Darüber hat sie lieber geschwiegen. Und nicht nur das. Karin hat es nie fertig gebracht Liebe an ihre Töchter Imke, Geli und Anne zu verteilen. Jens dafür umso mehr. Er war der Fels in der Brandung und hinterlässt eine große Lücke. Imke ist deshalb fest entschlossen, dem letzten Willen ihres Vaters nachzukommen und Peter zu finden. Worauf sie dann aber bei ihren Nachforschungen stößt, hätte sie nie für möglich gehalten. Wie konnte ihre Mutter das nur so lange verschweigen? Leseeindruck: "Die Schweigende" ist ein eher ruhiger Roman. Er beginnt harmlos. Als Leser*in lernt man die Mitglieder der Familie Remy kennen. Das sind Mutter Karin sowie ihre Töchter Geli, Imke und Anne. In Kapitel, die abwechselnd aus deren Sicht geschrieben sind, erfährt man viel über ihren Charakter. Lernt sie nach und nach immer besser kennen. Bereits hier in der Gegenwart entwickelt sich langsam aber sicher, ein Drama. Alleine diesen Erzählstrang fand ich schon spannend. Dann gibt es noch Zwischenkapitel, die in die 50er Jahre, in die Vergangenheit von Karin führen. Während man anfangs eine lebenslustige Karin miterlebt, kommen im Laufe der Geschichte immer mehr Details aus ihrem Leben zum Vorschein, die mich teilweise sprachlos gemacht haben. Ich ungeheuerlich fand und mir kaum vorstellen konnte, dass das wirklich passiert ist. Geschickt passt hier die Autorin die damaligen Geschehnisse an die jetzige Suche nach Peter an. Das hat mir gut gefallen und hatte für mich eine Sogwirkung, die mich tief in die Geschichte gezogen hat. Eine Passage im Buch möchte ich nicht unerwähnt lassen, stimmt mich nachdenklich und passt gedanklich gut in unsere momentane Situation. Ob die Autorin beim Schreiben geahnt hat was noch auf uns zukommt? Fazit: "Die Schweigende" ist ein Roman, der von seiner unterschwelligen Spannung lebt. Der Details erst nach und nach preisgibt und so bei mir eine Sogwirkung entwickelt hat. Am Ende war ich doch ziemlich sprachlos. Hätte nie für möglich gehalten, dass es so etwas gab. Gerne empfehle ich den Roman weiter an alle die keine große Action brauchen.

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Karin, Mutter von 3 Töchtern ist gerade Witwe geworden. Der Vater, war derjenige der die Familie zusammengehalten hat. Karin war nicht in der Lage Zuneigung zu geben. Weder ihrem Mann gegenüber, noch den 3 Töchtern. Liebe und Herzenswärme gab es nicht von der Mutter. Einzig Imke, die mittlere Tochter war dabei als ihr Vater starb. Seine letzten Worte waren: "Such Peter" Diesen Wunsch möchte Imke erfüllen und versucht rauszufinden, wer Peter ist. Von ihrer Mutter gibt es keine Hilfe. Auch ihr 2 Schwestern sind keine Hilfe. Alles lastet auf Imkes Schultern. Durch Zufall erfährt Imke, wer er ist,und begibt sich auf eine Recherchereise, die unglaubliches an Tage fördert. Ellen Sandberg bringt ein Thema zur Sprache, von dem ich erst in dem Buch erfahren habe. Ein dunkles verschwiegendes Thema der Nachkriegszeit. Erst in den 70ger Jahren wurde es mehr oder weniger bekannt und es kam ein Umdenken in Gange. Bis dahin sind aber schon unendlich viele Kinder seelisch und körperlich zu Grunde gegangen und können bis heute nicht so agieren wie es normal sein sollte. Ich habe sehr oft schlucken müssen und so manchmal hatte ich Tränen in den Augen. Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt und aus Sicht aller Personen. Dadurch verliert man nie den Überblick und lernt alle sehr gut kennen und versteht mehr oder weniger, wieso und weshalb sie so reagieren. Ellen Sandberg schreibt sehr lebendig. Eindrucksvoll und sehr tiefgründig. Es war mein erstes Buch der Autorin, aber mit Sicherheit nicht mein letztes. ⭐⭐⭐⭐⭐

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Ich habe schon eine Weile keinen deartigen Roman gelesen. Jens Remy war immer das geliebte Familienüberhaupt. Plötzlich stirbt er und die Familie verliert das Zentrum ihres Lebens: seine Ehefrau Karin, die Töchter Geli, Imke und Anne. Sie sind erwachsene Frauen und gehen ihren eigenen Weg. Trotzdem trifft sie der Tod ihres Vaters sehr. Der Zusammenhalt bricht weg und da ist noch der letzte Wunsch von Jens. Seine Töchte sollen einen Mann namens Peter finden, dieser Name wurde in der Familie nie erwähnt. Auffällig ist, dass Karin sämtliche Forschungsversuche ihrer Töchter ignoriert, sie will nicht über die Vergangenheit reden. Aber ihre Tochter Imke geht dem letzten Wunsch ihres geliebten Vaters weiter nach, ahnt aber nicht, was ihre Nachforschungen hervorrufen. Der Wechsel zwischen den beiden Zeitphasen gelingt der Autorin ausgesprochen gut. Auf der einen Seite erleben wir, wie Karin und ihre Töchter ihren Vater verlieren und wie ein Geheimnis ans Tageslicht gerät, welches schockierend ist. Wir werden abwechselnd mit in die Gedankenwelt von Karin, Geli, Imke und Anne genommen und bekommen so wichtige Details für die Handlung genannt. Die Vergangenheit hingegen offenbart Kartins Rolle im Geschehen. Gerade diese Zeitebene sollte man ganz genau lesen- denn die Ereiegnisse sind überraschend und dunkel. Ellen Sandberg schafft es mit ihrem neuen Roman, mich zu begeistern. Die Charaktere sind sehr interessant, die Atmosphäre ist mitreissend und die Handlung spannend und überraschend. Ich konnte mich leicht auf alles einlassen und konnte das Buch kaum beiseite legen, bis ich es zu Ende gelesen hatte. Hinzu kommen Momente, die unter die Haut gehen und schockieren. Perfekt!

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Von Ellen Sandberg habe ich bereits mehrere Bücher gelesen. Mir gefallen ihre Themen und ganz besonders ihr Schreibstil. Beschreibung des Buches: „Die Schweigende“ von Ellen Sandberg ist 2020 im Peguin-Verlag als Taschenbuch mit 515 Seiten erschienen. Auf dem Titelbild sieht man altes, verwittertes und geheimnisvoll erscheinendes Haus. Kurze Zusammenfassung: Jens, der Ehemann von Karin, ist verstorben. Noch auf dem Totenbett wünscht er sich von Imke, einer seiner drei Töchter, sie solle Peter suchen. Erst nach mehreren Gesprächen und Nachforschungen, stellt sich heraus, dass es sich um den Bruder ihrer Mutter Karin handelt. Während jede der Schwestern ihren eigenen Problemen nachgeht, setzt Imke alles daran, Peters Geschichte zu ergründen und ihn zu finden. Mein Leseeindruck: Der Roman ist spannend, er ist an manchen Stellen auch sehr heftig. Die Autorin wurde inspiriert durch einen Roman, der ihr den Anstoß zu dieser Geschichte gab. Mir gefällt der Schreibstil von Ellen Sandberg. Man ist als LeserIn immer nahe am Geschehen, mitten im Familienverband und hat Teil an den Gedanken der Protagonisten. Die Familiengeschichte spielt in verschiedenen Zeitebenen. Während sich der größte Teil im Jahr 2019 abspielt, gibt es Rückblicke in die 1950er Jahre, hier aus Karins Sicht, während die anderen Kapitel den Fokus jeweils auf eine der drei Schwestern legen. Vieles, was hier zutage gefördert wird, habe ich mir in dieser Intensität bisher nicht bewusst gemacht. Die Nachkriegsgeneration hat vieles erlebt, was sie manchmal bis zum Tode verschweigt. Mit diesem Roman bekommt man einen kleinen Einblick in die Erlebnisse dieser Menschen – und bleibt fassungslos zurück. Frau Sandberg hat für diesen Roman intensiv recherchiert. Fazit: Das Buch bewegt, es ist nicht leicht zu ertragen, was man da liest. Trotzdem hat mich der Roman gefesselt – jede Familie hat ihre Geschichte zu verarbeiten. Manchen Menschen gelingt es besser, manche verdrängen, viele resignieren. Doch in der Gemeinschaft aller Familienmitglieder kann eine „Verarbeitung“ gelingen. Hört zu, fragt nach!

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Manche Bücher hallen nach. Man legt sie zwischendurch auf die Seite, um über das Geschriebene nachzudenken. So war es auch bei dem Roman "Die Schweigende" von Ellen Sandberg. Drei Töchter und deren Mutter, Charaktere die unterschiedlicher kaum sein könnten. Dazu ein Versprechen an den toten Vater, welches eine der Töchter ihm am "Sterbebett" gegeben hat. ***ACHTUNG, SPOILER*** Eine Geschichte, die in der Gegenwart spielt aber Rückblicke in die Vergangenheit schildert und aufzeigt, wie sehr die Geschehnisse von damals die Familie unbemerkt beeinflusst haben. Es geht um die Heimerziehung in der Nachkriegszeit, unter dem Deckmantel der Kirche. Auch wenn der Roman nur fiktiv ist, so oder so ähnlich ist es zu der damaligen Zeit wirklich passiert. Missbrauch, Folter bishin zu Mord, all das ist wirklich geschehen. Ellen Sandberg lässt mit diesem Roman die Schicksale vieler Heimkinder lebendig werden. Sie nimmt den Leser mit auf diese Reise in die Vergangenheit und zeigt auf, wie sich eine solche "Pädagogik" in den darauf folgenden Generationen auswirken kann. Ihr Schreibstil ist äußerst spannend und macht das Buch zu einem Pageturner. Absolute Leseempfehlung von meiner Seite! Die Geschichte hat mich wirklich sehr berührt. Für mich auch das erste Buch der Autorin, welches mich sehr neugierig auf ihre bisherigen und noch kommenden Werke

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Was soll ich sagen, ich fand das Buch wirklich ganz toll. Ich mochte die verschiedenen Perspektivwechsel zwischen den Protagonisten und der Schreibstil der Autorin war einfach so gut. Die Geschichte dahinter war für mich spannend zu verfolgen, obwohl es eher ein ruhigeres Buch ist. Das Ende ist wirklich grausam und berührend. Es gibt hier in der Handlung allgemein wieder einige Momente, die einen emotional berühren. Ich kann das Buch total empfehlen, es verdient deshalb auch die vollen Punkte in der Bewertung.

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So habe ich "Die Schweigende" von Ellen Sandberg empfunden, leise in seinem Anfang, seiner Geschichte, seinem Erzähltempo, gleich einer jungen Rose, die sich nur langsam ihren Weg zur Sonne bahnt. Zugleich beschleicht den Leser eine dunkle Vorahnung, ein beklemmendes Gefühl, wie die sich ausbreitenden Dornen Ranken eben dieser Rose, der Gedanke, dass mehr dahintersteckt, mehr als Worte erfassen, als Protagonisten erzählen, als greifbar wäre und doch verbleibt dieser Schatten, ewig da und unangenehm, anhaftend, real, sodass dem Gefühl die Gewissheit folgt. Es ist nur eine Frage der Zeit. 2019: Die Geschwister Imke, Angelika und Anne sind längst dem Kindesalter entwachsen und sie verbindet nicht mehr viel außer das gemeinsame Elternhaus, bis ein Schicksalsschlag die Schwestern wieder vereint. Der plötzliche Tod des Vaters trifft besonders Imke, denn kurz vor seinem Ableben nimmt er ihr ein Versprechen ab, dass mehr Fragen als Antworten für sie parat hält und sie in einen familiären Strudel führt von unbekanntem Ausmaß. 1956: Karin ist ein junges Mädchen im Deutschland des Wiederaufbaus mit dem Kopf voller Träume und der Ambition Ärztin zu werden in der Zukunft. Mit ihrer rebellischen Art eckt sie an und realisiert zu spät, dass die Entscheidungen, die sie trifft, gravierende Folgen für ihre Zukunft haben werden. Ellen Sandberg beherrscht spannende Perspektivwechsel, die den Leser mitfiebern, mitbangen lassen, um im nächsten Augenblick abrupt zu enden und zu einem neuen Protagonisten zu führen. Die Geschichte entwickelt sich langsam, aber bestimmt und die Atmosphäre bleibt angespannt. Der Stil ist leicht, der Lesefluss schnell, alles fügt sich wie aus einem Guss. Ein unglaublich schöner Roman, vielschichtig und mehrdimensional, dabei durchtränkt von tragischen Momenten und Verwicklungen, die mich bis zur letzten Seite in Atem gehalten haben. Eine Empfehlung für alle, die tiefschürfende, komplex verwobene Familiengeschichten feiern, den Abgründen der Vergangenheit auf die Spur kommen wollen und gebannt bis zur letzten Seite der Aufklärung entgegenfiebern.

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