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Rezensionen zu
Roter Mond

Kim Stanley Robinson

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Interessante Auseinandersetzung mit Chinas Politik

Von: Lavinia Simnacher

20.10.2019

"Roter Mond" von Kim Stanley Robinson handelt von Fred Fredericks, der im Auftrag einer Firma auf den Mond reist und dem dort ein Mord angehängt wird. Fortan ist er mit Chan Qi, der Tochter des chinesischen Finanzministers, auf der Flucht vor verschiedenen Parteien. Die Kapitel sind aufgeteilt in Kapitel aus der 3. Person, aus der Sicht des Dichters Ta Shu, der auch in die Situation verwickelt ist und aus der Sicht eines Analysten geschrieben. Diese Aufteilung fand ich interssant. Der Stil hat mir gefallen. Die Handlung war im Grunde nicht sehr spannend. Es passiert nicht wirklich viel. Die Handlungsorte sind China und der Mond. Dabei liegt der Fokus aber eher auf der Geschichte Chinas und Chinas Politik. Dafür sollte man ein bisschen Vorwissen über China. Also über Mao, die große Firewall und den 6. Juni. Ich hatte dieses Vorwissen zuvor nicht, deswegen kam ich manchmal nicht ganz mit. Mit diesem Wissen aber findet man interessante Gedankengänge und Meinungen. Das Buch spielt in der Zukunft, aber nur etwa 30 Jahre, deswegen ist hier nicht viel Science Fiction enthalten, außer den paar Forschungsstationen auf dem Mond. Das Buch spielt mit dem Gedanken was passiert, wenn sich das Volk gegen die aktuelle Politik auflehnt. Sehr interessant für Interessierte! Mich hat "roter Mond" allerdings nicht so unterhalten, es ist nun mal einfach nicht mein Genre. Die eigentliche Handlung hat ein offenes Ende, was mich genervt hat, was aber nochmal klar macht, dass die Handlung nicht im Vordergrund steht. Fazit: Es ist nicht mein Genre oder Thema, deswegen hat mir das Buch nicht so gefallen. Allerdings war alles in allem ein gutes Buch, das für China-Interessierte wirklich unterhaltend sein kann.

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"Er verspürte hier eine schwer zu greifende Niedergedrücktheit. Der Mond war ein farbloser, lebloser Ort. Eine Anti-Erde." Die Zukunft in 29 Jahren: Der Mond ist kolonisiert, es finden regelmäßige Fahrten hin und zurück statt und auch China hat eine Basis errichtet. Dort wird der Amerikaner Fred Fredericks zu Unrecht beschuldigt, den ranghöchsten Verwaltungsbeamten Chang Yazu umgebracht zu haben. Der Dichter Ta Shu gerät ebenfalls in diese Intrige und Chan Qi, die Tochter des chinesischen Finanzministers, ist auf der Flucht. Was diese drei ungleichen Verbündeten auf dem Mond und der Erde erleben, wird den Verlauf der menschlichen Geschichte verändern. Im Klappentext wird leider schon vorweg genommen, dass Fred zu Unrecht beschuldigt wird, Chang umgebracht zu haben. Das ist sehr schade. Es nimmt die Spannung, die eh schon wenig vorhanden ist. Ja, Autor Kim Stanley Robinson hat einen kräftigen und soliden Schreibstil. Er ist aber auch einfach, wenig emotional und oberflächlich. Nach einem schleppenden Einstieg in die Geschichte, dauert es eine Weile bis man mit den Protagonisten vertraut ist und die Personen drum herum kennengelernt hat. Man lernt ein bisschen über die Entstehung von Erde und Mond, das Leben in China und über Feng Shui. Im Ganzen ist es nicht besonders spannend und emotional geschrieben, nur dadurch, dass es von einer neuen uns unbekannten Welt erzählt, ist es ein Stück fesselnd. Auch ab dem Moment, wo die Geschichte auf der Erde spielt, wird es spannend und emotional und man kann sich endlich ein bisschen in die Geschichte einfinden und vor allem einfühlen. Man fühlt sich endlich zu der Geschichte hingezogen und auch etwas aufgesogen. Endlich wird es interessanter. Dann ist es manchmal doch zu philosophisch und im alltäglichen Umfeld auf der Erde hätten noch mehr Zukunftsspielereien Platz gehabt. Ja, es soll auch logisch und wirklichkeitsnah sein, aber das stellt man sich doch in einem Zukunftsroman über die Zukunft vor. Schnell überwiegen dann aber wieder die oberflächlichen Beschreibungen, wodurch man nicht in die Geschichte eintauchen kann. Es wird wieder schwierig ihr zu folgen. Zum Teil sogar langwierig, es hat wenig mit Science Fiction zu tun. Dinge werden sehr ausführlich beschrieben, aber ein gemeinsames Lachen zum Beispiel heißt dann nur sie lachten gemeinsam. Dadurch vergrößert sich der Abstand des Lesers zum Buch. Die emotionale Bindung fehlt. Es hat leider nicht gefunkt.

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Nur zu empfehlen!

Von: Eckhard Schmittner

20.10.2019

"Kim Stanley Robinson gelingt es in seinem aktuellen Roman "Roter Mond" brilliant aufzuzeigen, wie sich Widersprüche, Gegensätze und auch gravierende Probleme unserer Gesellschaft vielleicht lösen lassen könnten. Als begeisterter Leser von Science-Fiktion-Literatur bin ich von diesem Werk unter anderem auch sehr begeistert, weil es dem Autor geglückt ist, auf Weltraumkriege, gepaart mit übertriebener Zukunftstechnik komplett zu verzichten. Die gesellschaftliche Entwicklung steht im Mittelpunkt des Geschehens. Eckhard Schmittner Autor und Maler

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Realistische Science-Fiction

Von: Karlo

20.10.2019

Ich bin eigentlich kein passionierter Science-Fiction-Leser, trotzdem hatte mich der Klappentext neugierig gemacht. Ich glaube, weil er mir keine futuristischen Technologien und galaktischen Schlachten versprochen hatte, sondern trotz allem menschliche Sorgen, Probleme und Beziehungen. Dieses Versprechen wurde auch eingehalten. Zwar ist das Setting natürlich Science-Fiction – das gesamte Buch spielt 30 Jahre in der Zukunft und die Hälfte der Geschichte handelt auf dem Mond, der besiedelt wurde und zur Ressourcengewinnung genutzt wird – aber es wirkt niemals wie eine aus der Luft gegriffene Fantasie des Autors. Vielmehr habe ich den Eindruck Robinson hat sich die Ist-Situation auf unserer Welt in Sachen Technik, Raumfahrt, Politik und Gesellschaft angeschaut und sich intensiv darüber Gedanken gemacht, wie die Situation in diesen Bereichen realistisch in drei Jahrzehnten aussehen könnte. Seinen Fokus hat er dabei auf China und dessen Politik gelegt. Ein Thema bei dem ich bestenfalls Grundwissen habe. Dementsprechend herausfordernd war es für mich häufig den Gedankengängen dazu im Buch zu folgen. Stellenweise habe ich einige Zusammenhänge nicht verstanden, aber das hat sich nicht einschneidend negativ auf das gesamte Buch ausgewirkt. Tatsächlich muss ich sagen, dass die Geschichte trotz seiner stolzen 620 Seiten durchweg ein Lesevergnügen war. Nur der Schluss hat mich dann etwas enttäuscht. Wenn man schon über 600 Seiten schreibt, dann kann man sich als Autor auch noch die Zeit nehmen einen Schluss zu schreiben, der auch tatsächlich ein Ende der Geschichte bedeutet und nicht den Leser halb in der Luft hängen lässt.

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Überfrachtete SF ohne Tiefgang

Von: Elke H.

19.10.2019

Der Autor legt hier eine Vision der näheren Zukunft vor. 2048. Der Mond wird zunehmend genutzt, teilweise besiedelt. China (noch immer unter der Führung der Partei) hat sich den Südpol des Mondes gesichert, die USA und andere Staaten den Nordpol. Es gibt sogar einen "Freien Krater", der von reichen Weltverbesserern bewohnt ist, die Kunst machen. Weiterhin einen Milliardär, der in den Mondtunneln ein chinesisches Diorama eingerichtet hat. Hört sich alles spannend an? Ja - eigentlich schon - nur hat der Autor es leider nicht geschafft, mich mitzureißen, mit keiner seiner Figuren wurde ich warm. Auch haben seitenlange (gesellschafts)philosophische Einlassungen meinen Lesefluss empfindlich gestört. Es wird viel Bezug auf altchinesische Philosophen und chinesische Politiker genommen, überhaupt auf die chinesische Geschichte. Mich hat das leider nur gelangweilt. Ich war letztendlich froh, am Ende angekommen zu sein, das leider offen bleibt. Es gab spannende Passagen, ja. Eine mögliche Fortsetzung würde ich nicht lesen.

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leider jenseits der Erwartungen

Von: Marco Lombardi

18.10.2019

Die Handlung spielt im Jahre 2048 – und beginnt auf dem Mond. Die Chinesen haben den Erdtrabanten rund um den Südpol kolonialisert und eine große Basis errichtet. Es steht jedem Staat frei sich auf dem Mond wo immer er möchte oder es für ratsam findet nieder zu lassen, ob es dem Nachbarn gefällt oder nicht. Fred Fredericks, ein Amerikaner, reist im Auftrage seiner Schweizer Firma zur Chinesischen Basis – und wird in ein Mordkomplott verwickelt. Ihm bleibt nur mehr die Flucht, gemeinsam mit Chan Qi, der untergetauchten Tochter des chinesischen Finanzministers. So weit klingt der Plot recht spannend. Was aber nach der sehr unspektakulären Flucht erzählt wird handelt mehr von chinesischer Politik (vergangener wie im Roman gegenwärtiger). Die Flucht der beiden auf der Erde durch China nach HongKong wirkt eher wie eine beschauliche Reise eines Pärchens welches unbeobachtet bleiben möchte. Neben den, für einen SF-Roman, eher spärlichen Details legt der Autor viel Wert auf das Schildern politischer Verhältnisse. Und das machte für mich den Roman sehr langweilig, so langweilig dass ich nach 250 Seiten enttäuscht abgebrochen habe. Eingefleischte SF-Freunde sowie Anhänger von Politthrillern möge der Roman bestimmt besser gefallen. Wer sich actionreiche Jagden erwartet wird hier leider nicht gut bedient. Es mag von meiner Seite her unhöflich sein ein Rezensionsexemplar abzubrechen, ich kann deshalb auch keine gute Empfehlung abgeben. Der Klappentext klang zumindest viel versprechend …

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Auf der Flucht

Von: Armin Hoffmann

17.10.2019

Man nehme eine Portion Science Fiction, Sinologie und Politthiller. Hinzu kommt eine Brise Liebe und ein Nerd. Rührt es sanft um, fertig ist ein spannendes Buch. Und macht euch keine Gedanken, ob diese Kombination "schmeckt". Sie tut es. Die Story pendelt zwischen rasanter Flucht, geschichtlichen und aktuellen Hintergründe der chinesischen Geschichte und Politik, sowie einem Thriller der Intrigen. Spoiler: Ich würde mich auf ein weiteres Buch freuen 

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Die Europäische Union existiert noch in Robinsons Vision der Mondkolonisation im Jahre 2048, weitere kleine und mittlere Mächte sind ebenfalls mit Mondbasen vertreten. China jedoch, das gerade eben Hongkong vollständig übernommen hat, wie es fünfzig Jahre zuvor in einem Abkommen festgelegt wurde, ist die Supermacht auf dem Mond. Die USA liegen weit abgeschlagen dahinter. Die Machtkämpfe auf dem Mond, in die Robinson seine Hauptfiguren verwickelt, sind denn auch Machtkämpfe innerhalb Chinas, die auf die Mondbasen überschwappen. Echte Spannung kommt dabei nicht auf, weil der amerikanische Ingenieur Fred Fredericks, der chinesische Dichter Ta Shu und die flüchtige Tochter des chinesischen Finanzministers merkwürdig blass bleiben. Sie haben jeweils ihre eigene Stimme, doch gleichzeitig wirken sie wie abgeschnitten von ihren Gefühlen, in erster Linie Fred Fredericks, der Quantenmechaniker, der für Emotionen keine Sprache findet und darunter leidet, aber auch Ta Shu, der mit seinen Gedichten poetische Tiefe erlangt, ohne in sein Inneres hineinschauen zu lassen, oder Chan Qui, die Ministertochter auf der Flucht, die hochschwanger vor Mutterschaft und Gefühlen davonzulaufen scheint. Die Fülle der guten Ideen, mit denen Robinson das Leben auf dem Mond, den Einfluss der geringen Schwerkraft, die Kraterlandschaft mit ihren schroffen Wechseln zwischen Hell und Dunkel und die Reisen zwischen Erde und Mond anschaulich machen möchte, zerstiebt im Mondstaub, der sich wie ein melancholischer Schleier über die Geschichte legt. Der einzige Entwicklungssprung, der zwischen leichten Mondhopsern und Erdenschwere tatsächlich stattfindet, ist die Evolution der Künstlichen Intelligenz von einer wahnwitzig schnellen, aber bewusstlosen Rechenleistung zu Ansätzen einer menschlichen Intelligenz. Konsequent, dass die KI im Buch schließlich mit eigener Stimme spricht. Das verleiht dem Roman, vielleicht unbeabsichtigt, dystopische Züge, da die menschliche emotionale Intelligenz in stärkerem Maße künstlich wird als die künstliche Intelligenz menschlich. Kurz: Ein erfindungsreicher Science-Fiction-Roman mit blassen Personen und geringer Schwerkraft

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