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Rezensionen zu
Das Mädchen aus Glas

Julie Hilgenberg

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Stellt euch vor, ihr stoßt durch Zufall auf ein Buch, das euch neugierig macht, und beim Lesen bemerkt ihr immer mehr, dass euch der Protagonist unfassbar ähnelt. Stellt euch vor, ihr findet ein Buch, was quasi über euch geschrieben wurde. Genau das ist mir nämlich hiermit passiert! Und damit steigen wir gleich mit dem größten Pluspunkt überhaupt ein. Der Fakt, dass die Protagonistin meinen Namen trägt und die Geschichte mein persönliches Rezept für ein gutes Buch sein könnte, machte mich sofort Feuer und Flamme auf dieses Werk. Also stürzte ich mich hellauf begeistert in die Geschichte und wurde keineswegs enttäuscht! Mit jeder Seite merkte ich immer mehr, dass mir Elisa unglaublich ähnlich ist. Also nicht dieses "ich kann mich ganz gut mit ihr identifizieren und teile ihre Gedanken"-ähnlich, sondern dieses "wtf die Autorin kennt mich doch gar nicht wie kann das sein omg das bin einfach ich"-ähnlich! Ehrlich, es war fast gruselig! Abgesehen von der Krankheit (Gott sei Dank) stimmt fast alles: Das Aussehen (lange braune Haare, blaue Augen, die Figur, selbst das Muttermal im Gesicht), die Art (sanftmütig, naiv, vorsichtig, detailverliebt, stets freundlich) und ihre Gedanken über die Welt, welche sie genau beobachtet. Wirklich faszinierend, quasi von sich selbst zu lesen. Auch verzaubern konnte mich die ganze Konzeption dieser Geschichte. Es deckt alle meine liebsten Handlungen ab: es ist historisch, beinhaltet eine tolle Liebesgeschichte und behandelt dabei noch so viele wichtige Themen wie der Umgang mit einer solchen Krankheit, Belästigung, die Verhältnisse damals, die Schrecken des Krieges, die engstirnige Gesellschaft, und noch viel mehr! Ich habe das Gefühl, dass dieses Buch so viel abdeckt im Vergleich zu der Seitenanzahl. Der Klappentext verrät wirklich nur einen Bruchteil dessen, was passiert. Elisas Entwicklung war toll, genauso wie der langsame Aufbau der Liebesbeziehung. Doch leider ging dieses Sanfte, Entschleunigte und Behutsame mit wachsender Seitenanzahl verloren. Nicht ganz verloren, aber ich hatte gegen Ende, besonders als es um die Kriegserlebnisse ging, das Gefühl, dass die Seitenzahl nicht mehr ausreichte, um die vielen Geschehnisse in dem gleichen Tempo zu erzählen. Es wirkte ein wenig gehetzt, gequetscht, was dem Ganzen die Nahbarkeit nahm. Das fand ich schade, da ich auch doppelt so viele Seiten in dieser Geschichte verbracht hätte, um dafür durchgehend so ein intensives, detailreiches Leseerlebnis zu haben. Aber man weiß ja nicht, welche Hintergründe dahinter stecken, vielleicht Vorgaben, die eingehalten werden mussten! Für diesen Schreibstil finde ich eine ordentliche Länge aber wirklich wundervoll, denn er zeichnet sich aus durch Liebe zum Detail, tollen Beschreibungen (die Kleider!) und der Fähigkeit, Szenerie und Emotionen kunstvoll zu erschaffen. Teilweise habe ich mich selber auch darin erkannt und davon inspirieren lassen, da ich meinen Schreibstil auch dadurch auszeichnen möchte. Insgesamt lässt sich meine Begeisterung für dieses Buch keineswegs trüben! Dafür ist mir dieses Werk zu wichtig und persönlich. Wenn mich das nächste Mal jemand nach einem meiner liebsten Bücher fragt, um mich näher kennenzulernen, drücke ich demjenigen diese Geschichte in die Hand. Demnach ist es ein absolutes Jahreshighlight und, mehr noch, ein persönliches Lebenshighlight von mir❤ Ich wünsche das jedem, so ein Buch zu finden, was für einen selbst perfekt ist! Also verdiente 10/10 Sterne! ✒Lieblingszitat: "Mit meiner Geschichte will ich dir sagen, dass das Leben nun mal so ist. In einem Moment ist es wunderschön, im nächsten ist es grausam. Man hat Träume, man macht Pläne - und auf einmal schlägt das Schicksal zu, und alles ist anders. Aber es geht immer irgendwie weiter. Immer."

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Zum Thema Glasknochenkrankheit hatte ich schon einiges gelesen und wartete deshalb mit Spannung darauf „Mädchen aus Glas“ in der Hand halten zu dürfen, das in einer Zeit spielt, in der Vieles in der Medizin noch in den Kinderschuhen steckte. Umso größer war dann meine Enttäuschung als ich beim Lesen feststellen musste, dass die Glasknochenkrankheit hier nur eine recht geringe Nebenrolle spielte. In den Anfängen brach sich die arme Protagonistin Elisa zuweilen ein Körperteil, was dann aber ohne großes Aufheben auch rasch wieder heilte. Damit war die Osteogenesis Imperfecta, wie der lateinische Name dieser Krankheit lautet, auch schon abgehandelt. Viel schlimmer waren wohl die Medikamente, mit denen Elisa ruhiggestellt wurde aber mehr möchte ich dazu nicht verraten. Ansonsten ähnelt der Roman den vielen anderen Büchern, die zurzeit auf dem Markt sind und in der Zeit um den Ersten Weltkrieg spielen. Eine unglücklich verliebte junge Frau – Elisa, ein Mann – Louis, der sie nicht verdient und ein Mann - Wilhelm, für den sie unerreichbar bleibt, vermischt mit ein wenig Schokoladenvilla und der berühmten Völkerschau. Das war mir zu wenig und das Wenige zu kitschig. Ich vergebe drei von fünf Sternen, da es die Autorin Julie Hilgenberg dennoch geschafft hat, einen flüssig zu lesenden Roman daraus zu kreieren. Ich habe das Gefühl der Markt scheint einfach ein wenig übersättigt mit dieser Art von Romanen. Für mich muss nun auf jeden Fall erstmal wieder ein Krimi her.

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Zarte Liebes-Geschichte vor historischen Hindergrund

Von: mirabellaparadise

19.08.2020

Bei diesem Historienroman handelt es sich um eine mitreißende, zu Tränen rührende, zarte Liebes-Geschichte, die größtenteils in Berlin in den Jahren vor und während des 1. Weltkrieges spielt. Die Protagonistin Elisa wurde im Alter von 7 Jahren, nachdem ihre Erkrankung „Osteogenesis imperfecta“ (Glasknochenkrankheit) nach mehreren Knochenbrüchen diagnostiziert wurde, von ihren Eltern aufgrund dessen „auf Watte gepackt“ und durfte das Haus nicht mehr verlassen. Umso mehr war ich verblüfft, dass sie von ihrem besorgten Vater mit einem stadtbekannten „Tunichtgut“, nur, um die Schokoladenfirma zu retten, zwangsverheiratet wurde. Arrangierte Hochzeiten zwischen Adel, Bankiers- und Fabrikantenkindern waren damals üblich. Allerdings war ihr Ehemann „Louis“ bekannt für Affären, Spielschulden, Schlägereien und Saufgelage. Er konnte weder eine abgeschlossene Ausbildung noch ein abgeschlossenes Studium vorweisen. Der ihr treu ergebene Arzt Wilhelm, in den sie ebenfalls verliebt war, war leider nicht standesgemäß. Im weiteren Verlauf der Geschichte habe ich mich gewundert, dass Elisa kurz nach ihrer Eheschließung trotz Tanzepisoden und anderen sportlichen Aktivitäten keinerlei Knochenbrüche erlitten hat. Ich habe einige Recherchen angestellt und erfahren, dass es bei dem Typ 1 der Glasknochenkrankheit, unter dem Elisa leidet, nach der Pubertät zu weniger Brüchen kommt. Die Autorin beschreibt sehr anschaulich die Sitten, den technischen Fortschritt und die Mode in den Jahren 1913-1918. Man hört die pompösen Kleider bei sog. „Salons“, in der Oper usw. beim Lesen gerade zu rascheln. Einige zeitgeschichtliche Abschweifungen in Bezug auf Politik, wie z.B. der Frauenbewegung, Gewerkschaftsbildungen, das Leben der Soldaten an der Front usw. bereichern diesen Roman. Ob es ein Happy End gibt möchte ich nicht verraten.

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So muss Liebe sein

Von: Sabrina S.

08.08.2020

Gemeinsam mit dem "Mädchen aus Glas" tauchen wir in das gesellschaftliche Leben Berlins kurz vor dem ersten Weltkrieg ein und erleben es gemeinsam mit Elisa. Julie Hilgenberg beschreibt in den ca. ersten beiden Dritteln des Buches die Entwicklung von Elisa sowie allen weiteren Hauptcharakteren so einfühlsam und nachvollziehbar wie es kaum jemand schafft. Geschickt integriert sie bekannte Persönlichkeiten dieser Epoche oder süße Versuchungen ;) Im letzten Drittel werden aus meiner Perspektive zu viele, wenn auch spannende, Themen nur angerissen, was ich etwas schade finde. Hier hatte die Autorin scheinbar noch viele Ideen, die einen Platz finden sollten. Ich habe den Roman dank des guten Starts dennoch gerne und neugierig zu Ende gelesen und kann ihn weiterempfehlen. Vor allem wer historisch gut eingebettete Liebesromane gepaart mit Nebensträngen über Familie, Freundschaft und vieles mehr mag, wird dieses Buch lieben.

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Der historische Roman "Das Mädchen aus Glas" von Julie Hilgenberg erscheint im Diana Verlag. Berlin, 1913: Elisa wächst als Fabrikantentochter zurückgezogen und sehr behütet auf, man umsorgt sie wie ein rohes Ei, denn seit ihrer Kindheit weiß man, dass sie an der seltenen Glasknochenkrankheit leidet. Als sie im heiratsfähigen Alter ist, arrangiert ihr Vater eine Ehe mit dem Draufgänger Louis, dabei gehört Elisas Herz ihrem Arzt Wilhelm. Das junge Paar Elisa und Louis kommt sich näher und als der ErsteWeltkrieg seine Soldaten an der Front fordert, zeigt Elisa wahre Stärke. Dieser Roman mutet wie ein klassischer historischer Roman an, das Thema junge Frau liebt einen Mann, muss aber eine arrangierte Ehe eingehen, ist auch nicht neu. Aber die Umsetzung dieser Geschichte ist der Autorin perfekt gelungen, denn sie baut neben vielen Emotionen und zeitgemäßen Schilderungen des Zeitgeists auch eine stete Weiterentwicklung der Charaktere ein, die mich bis zum Ende gefesselt und ergriffen hat. Um 1900 war die Glasknochenkrankheit noch nicht groß erforscht. Die daran erkrankte Elisa wird geschont und mehr oder weniger vor der "gefährlichen" Außenwelt abgeschirmt. Ihre einzige Ablenkung ist der Kontakt zu ihrem Jugendfreund Wilhelm, der auch ihr behandelnder Arzt ist. Doch Elisas Vater sorgt sich um den Fortbestand seiner Schokoladenfabrik und arrangiert eine Ehe mit Louis, einem Bankierssohn. Louis ist nicht an Elisa interessiert und umgekehrt genauso, doch sie fügen sich dem väterlichen Willen. Das ungewohnte Schicksal Elisas hat mich durch ihre Erkrankung und ihren zurückgezogenen Lebensstil ergriffen und mir eine neue Sichtweise vermittelt. Sie gibt der Geschichte einen tieferen Sinn, hier stehen nicht nur das Liebesgeplänkel oder die Zwangsverheiratung im Mittelpunkt, sondern das Leben einer kranken jungen Frau, die vom Leben abgeschirmt wird. Mit diesem Buch taucht man tief in die besondere Liebesgeschichte ein, aber auch in die spezielle Zeit vor und während des Ersten Weltkriegs. Die Beziehung zwischen Elisa und Louis ist durch ihre verschiedenen Charaktere sehr interessant, beide stoßen sich ab und haben doch im Laufe der Zeit Vertrauen und Gefühle füreinander, die in Elisas Fall mehrfach verletzt werden. Man bekommt sehr bildhaft die damalige Lebensweise vorgestellt, eine detailreiche Beschreibung von Lebenstil, Personal, Einrichtung und Kleidungsstil mitsamt Korsett zeigt die obere Gesellschaftsschicht aus nächster Nähe. Aber auch die Lebensbedingungen der kleinen Leute werden deutlich und im Krieg vermögen die dramatischen Angriffe und Handlungen zu fesseln und das enorme Ausmaß an Leid und Elend realistisch zu vermitteln. Der eingängige und bildhafte Schreibstil der Julie Hilgenberg macht es sehr leicht, dem Roman gefesselt zu folgen. Auch die Charaktere bekommen soviel Leben, Emotionen und spezielle Eigenheiten eingehaucht, die einfach nur mitreißen und überzeugen. Zwischen dem Ehepaar wächst5 die Liebe allmählich immer mehr an und einige romantische Briefe und Dialoge sorgen für schöne Momente, die nahe gehen und von großer Liebe zeugen. Ihr gemeinsamer Lebensweg hat einige Überraschungen parat, die nicht immer heile Welt bedeuten, doch es ist erstaunlich, wie Elisa an sich und ihrer Liebe wächst und stärker wird und damit zu einigen Handlungen fähig ist, die man ihr anfangs nicht zugetraut hätte. Meine absolute Leseempfehlung von mir für diesen schönen, ergreifenden Roman!

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Einfach schön

Von: honey27

30.07.2020

Es ist aber auch eine romantische Geschichte über eine Liebe, die sich ganz langsam und zaghaft entwickelt. Sie handelt im Vorfeld und vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs, wobei der historische Kontext keine entscheidende Rolle spielt. Viel wichtiger ist die Entwicklung der Figuren. Es ist ein gefühlvoller Roman über Selbstzweifel, Mut und den Kampf um ein freies, selbstbestimmtes Leben, der packend erzählt ist und durch die nicht ganz überraschende Liebesgeschichte das Herz berührt.

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Die junge Elisa leidet unter der seltenen Glasknochenkrankheit, die ihre Knochen ebenso leicht und schnell wie Glas zersplittern lässt. Aus Angst um ihre Tochter sperren Elisas Eltern sie zu Hause ein und versuchen ihr ein behütetes sowie sicheres Leben zu ermöglichen. Louis ist als echter Draufgänger das völlige Gegenteil von ihr. Und doch kreuzen sich überraschend ihre Wege kurz vor dem ersten Weltkrieg. Denn Louis soll Elisa heiraten, um den Familienimperium Sicherheit zu gewährleisten - obwohl ihre Herzen bereits an jemand anderen vergeben sind... Ebenso zart wie die Protagonistin und die Geschichte wirkt das Cover dieses Buches auf den Betrachter. Durch die gewisse Eleganz und Schlichtheit entfaltet es seine ganze Wirkung und macht so auf sich aufmerksam. Ganz ähnlich erging es mir auch mit dem Schreibstil der Autorin. Ich würde ihn nicht als besonders spannend oder aufregend bezeichnen, sondern viel eher als sanft, dadurch aber nicht minder angenehm. Julie Hilgenberg schreibt flüssig, auf eine eigene Art und Weise packend, modern und zugleich doch passend zu der ausgewählten Zeitepoche. Sie reißt die wichtigsten historischen Ereignisse und die damalige Mentalität an, fokussiert sich hauptsächlich jedoch auf die Protagonisten und deren Beziehung zueinander, sodass diese ihre volle Wirkung entfalten können. Das habe ich als sehr passend gefunden, denn genau das macht "Das Mädchen aus Glas" so einzigartig. Louis und Elisa sind zwei vollkommen verschiedene Charaktere und zu Beginn scheint das Vorhaben, eine Brücke zwischen den beiden zu bauen, unerreichbar. Sie stoßen sich wie zwei gleich gepolte Magnete ab und lassen den jeweils anderen einfach nicht näher an sich heran. Dabei handelt es sich aber nicht um ein langweiliges und ermüdendes Hin und Her, sondern um eine wunderbare Entwicklung, die sehr authentisch beschrieben wird und nicht schlagartig - an dieser Stelle musste ich an Amor und seine Pfeile denken - geschieht, sondern Stück für Stück wächst. Währenddessen schleichen sich die beiden Figuren immer mehr in das Herz des Lesers, lassen ihn, ebenso wie sie selbst es tun, leiden aber auch Freude empfinden. Sie haben mein Herz erhellt und mich mit ihrer Echtheit berührt, sodass ich mich am Ende der Lektüre nicht von ihnen verabschieden wollte. Dieser Roman überzeugt jedoch nicht nur durch seine Protagonisten, sondern auch mit gesellschaftlichen Aspekten ebenso wie mit Details zu Elisas Krankheit. Authentisch werden der Umgang damit, die Hindernisse, die sich dadurch in den Weg stellen und die Vorurteile, die sich auf Grund dessen bilden geschildert, sodass sich viele neue Facetten eröffnen. Alles in einem bin ich mir sicher, dass dieser Roman gerade wegen dem vergleichsweise geringem Fokus auf geschichtliche Details nicht nur bei Liebhabern von historischen Romanen gut ankommen wird. Wer auf zarte Entwicklungen und eine berührende Authentizität setzt, ist hiermit genau richtig bedient. Mich konnten Elisa und Louis mehr als nur überzeugen und ich bin traurig, dass die Reise mit ihnen schon ihr Ende gefunden hat. 5/5 Sterne

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Julie Hilgenberg kombiniert in „Das Mädchen aus Glas“ geschickt und geistreich verschiedene Themen zu einer spannenden Geschichte. Berlin, 1913. Elisa leidet unter der seltenen und wenig erforschten Glasknochenkrankheit, weshalb sie ihr wohlbehütetes Zuhause kaum verlässt. Louis ist ein Draufgänger und liebt das Risiko. Die von den Eltern vereinbarte Eheschließung erscheint ihnen zunächst wie eine Bestrafung – zumal Elisa in ihren Arzt Wilhelm verliebt ist. Doch während der Erste Weltkrieg heraufzieht, kommen Elisa und Louis sich näher. Als die beiden Männer an die Front müssen, zeigt sich, wie stark Elisa wirklich ist – und sie erfährt, was es bedeutet, wahrhaftig zu lieben. Die geschichtliche Einbindung des Romans ist gelungen. Politische Spannungen und der heraufziehende Krieg sind hintergründig präsent und gut eingebunden. Die Besonderheit aber ist die Entdeckung der Schokoladenfabrik auf ihrem Weg hin zu dem, wie wir es heute kennen. Die Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein als in diesem Roman. Besonderer Kontrast natürlich die zurückhaltende, ruhige Elisa und der Draufgänger Louis. Ihre Annäherungen zu verfolgen macht Spaß, ist spannend und oft unerwartet. Mit jedem Schritt, den die beiden aufeinander zu machen und sich öffnen, macht auch der Leser einen Schritt auf sie zu und lässt sie immer mehr in sein Herz. Elisas Glasknochenkrankheit ist jedoch nur teilweise sinnvoll eingebracht und wirkt teilweise als hätte sie einen On/Off-Schalter, je nachdem was für die Geschichte gerade benötigt wird. Da der befreundete Arzt in der Geschichte sich Elisa zuliebe auf diese seltene Erkrankung spezialisiert hatte, hätte ich mir mehr davon gewünscht. Mehr Details, mehr Schwierigkeiten, mehr über die medizinische Versorgung der Zeit, Leidensgenossen etc. Für mich schwierig war auch die Verbindung der Geschichte mit dem Klappentext. Laut diesem hätte ich erwartet, dass nach etwa einem Viertel oder Drittel des Buches das Kennenlernen abgeschlossen ist und die Protagonisten sozusagen in den Krieg ziehen. Dies ist jedoch bis kurz vor Schluss nicht passiert. Bei mir hat dementsprechend der Klappentext falsche Erwartungen geweckt. Schlussendlich aber eine wunderschöne, leicht lesbare Geschichte zwischen Liebe, Schokolade und Krieg.

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