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Rezensionen zu
Periode ist politisch

Franka Frei

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€ 18,00 [D] inkl. MwSt. | € 18,50 [A] | CHF 25,50* (* empf. VK-Preis)

Im Zuge der Abschlussarbeit der Autorin entstand dieses Buch. Während ihrer Arbeit merkte sie, welch ein großes Tabuthema die Menstruation weltweit ist. Und so brach sie auf, um Menstruationsmythen in aller Welt zu erfahren. Durch einen Facebookaufruf lernte sie eine Vorkämpferin aus Indien kennen, die sie zu sich einludt um sie bei ihrer Aufklärungsarbeit zu begleiten. Aber bevor die Autorin von ihren Reisen erzählt, vergibt sie noch goldene Erdbeeren an die allerschrecklichsten Mythen und Menschen, die diese geprägt haben. Einige davon haben mich unfassbar schockiert gleichzeitig war es aber auch sehr lehrreich. Denn dem ein oder anderen Mythos wie z.B. während der Periode werden die Gurken im Glas schlecht, bin ich selbst auf den Leim gegangen. Franka Frei berichtet dann darüber wie schwer es viele Frauen immer noch haben, weil die Menstruation mit Ekel und Scham behaftet ist. In Indien ist es zwar besonders schlimm aber auch in der westlichen Welt wird die Periode immer noch unter den Teppich gekehrt. Und wenn man dann doch mal über sie reden muss z.B. in Werbung wird sie total verklärt. Das Buch ist unheimlich leicht und unterhaltsam geschrieben und man fliegt quasi durch die Seiten. Trotz des doch eher ernsten Anliegens ist es teilweise auch ziemlich witzig. Ein Vergleich mit der Mysterysendung X-Factor und den Periodenmythen hat mich wirklich zum Lachen gebracht. Und dann wiederum wird man nachdenklich. Vor allem wenn es darum geht wie viel Müll man eigentlich mit Hygieneartikeln fabriziert und wo dieser dann endet. Dass es nur wenige nachhaltige Alternativen zu Hygieneartikeln gibt. Dass Mädchen während ihrer Periode nicht zur Schule gehen können und Frauen nicht zur Arbeit. Und dass man selbst merkt, dass man immer noch nicht zu 100% augeklärt ist und es Menstruierende in ärmeren Ländern noch viel weniger sind. Und dass die Forschung Mestruierende mit ihren Schmerzen einfach ausblendet. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass die Periode in so vielen gesellschaftlichen Themen eine Rolle spielt. Und, und, und. Dieses Buch hat mich in meiner feministischen Arbeit nur weiter bestärkt. Es zeigt auf, wie wichtig es ist, dass wir endlich laut und deutlich über Menstruation sprechen und zwar auch die Männer! Nur, weil wir alle nicht offen darüber reden, existieren in der Gesellschaft große Probleme, die vor allem auch zur Unterdrückung der Frau* führen.

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Rezension "Periode ist politisch - Ein Manifest gegen das Menstruationstabu" von Franka Frei (256 Seiten, 12,5 x 20,0 cm) Random House hat mir dieses tolle Buch zur Verfügung gestellt, vielen Dank! ❤️ Inhalt: Was haben eine deutsche Hausfrau, die dänische Kronprinzessin und eine indonesische Fabrikarbeiterin gemeinsam? Sie menstruieren. Zumindest potenziell, denn sie gehören zu jenem Teil der Weltbevölkerung, der einen Zyklus hat. Die sagenumwobene Menstruation, Periode, Erdbeerwoche oder der Besuch von Tante Rosa machen weder Halt vor Herkunft noch vor Religion oder Klasse. Die Menstruation ist eine faszinierende Körperfunktion, dennoch gilt sie häufig als Tabu, was weitreichende Konsequenzen für die Umwelt, Wirtschaft und Geschlechtergleichstellung hat. Also ab in die Tonne mit dem Tabu! Franka Frei zeigt, wie das Menstruationstabu großen Schaden anrichtet, und dass es höchste Zeit ist, etwas dagegen zu tun. (Quelle: Random House) "Damals war es unter Neurologen, Psychiatern und Rechtsmedizinern gerade voll in, menstruierenden Frauen* ihre geistige Kompetenz abzusprechen." ~ "..mehr als 20 % der Mädchen* in Indien (brechen) mit dem Beginn der Menstruation die Schule (ab)" ~ Franka Frei spricht mit ihrem Buch ein ganz wichtiges Tabuthema der heutigen Gesellschaft an. Menstruation betrifft die Hälfte der Menschheit und doch wird es in der heutigen Zeit ständig unter den Teppich gekehrt. Lediglich die Wirtschaft zieht ihren Profit aus der Sache nutzt die Scham und den Ekel vor der Menstruation zu ihrem Vorteil. Warum vermitteln uns Werbungen für Monatsprodukte immer ein Frauenbild, das Erfolg, Mut und Stolz ausstrahlt? Und warum wird in der Werbung immer diese blaue Flüssigkeit verwendet, was spricht denn gegen die Farbe rot? Franka Frei klärt über viele Fakten der Menstruation auf und teilt ihr Wissen über Menstruation in der Geschichte & in anderen Kulturen mit. Es ist spannend und zeitgleich traurig wie wenig Fortschritte die Welt mit dem Thema macht und das auch in der westlichen Welt. Für jeden der sich gerne mit Tabuthemen beschäftigt (weil sie eben nicht tabu sein sollten), dem kann ich dieses Buch nur empfehlen!✌🏼 Ich vergebe 5/5⭐.

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TABU- Was bedeutet dies eigentlich? Im Internet findet man diese Beschreibung: "ungeschriebenes Gesetz, das aufgrund bestimmter Anschauungen innerhalb einer Gesellschaft verbietet, bestimmte Dinge zu tun". Tabus treten in unserer Gesellschaft häufiger auf und genau deshalb sollte man auch über sie reden. Franka Frei klärt in ihren Buch "Periode ist politisch" viele Vorurteile über die Menstruation auf und zeigt einem viele Seiten von dem Thema Menstruation. Ich mochte dieses Buch sehr besonders durch ihre humorvolle Art und Weise, wie sie bestimmte Themen erklärt hat. Neben vielen interessanten Fakten, findet sich in dem Buch auch ihre Erkenntnisse zur Menstruation in anderen Ländern. Wichtig hierbei ist, dass man über dieses Thema redet und alle Menschen über dieses aufklärt, da es so viel mehr ist als nur Blut.

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Ich blute. Regelmäßig. Alle 26-28 Tage (es variiert) verliere ich etwa eine halbe Tasse Menstruationsblut. Das ist das Natürlichste der Welt und trotzdem ist dieses Thema bei uns und in vielen anderen Ländern ein Tabuthema. Viele Menschen finden es anstößig, wenn man darüber redet, am besten wird einfach vergessen/verdrängt/versteckt, dass die Hälfte der Bevölkerung einen Zyklus mit Periode hat, haben wird oder gehabt hat. Irgendwo Blut zu sehen, das aus der Vagina kommt, ist sowieso von den Gesellschaften (glaubt ja nicht, dass das nur irgendwo weit weg so ist) zu dem Super-GAU (größter anzunehmender Unfall) schlechthin geworden - für die*jenige, der* es "passiert", und für die, die es sehen. Passiert setze ich in Anführungszeichen, da das Wort zum Vokabular einer Tabusprache gehört, die die Periode am liebsten aus der Welt schaffen möchte. Franka Frei schreibt in ihrem Buch gegen dieses Tabu an. Und das gelingt ihr auf sehr unterhaltsame Art und Weise. Ihr Schreibstil strotzt nur so vor lauter Ironie und ist in Sarkasmus getränkt. Was anfangs für mich etwas anstrengend war, fand ich mit der Zeit jedoch sehr passend, da ja wirklich nichts dabei sein sollte, über diese wunderbare Körperfunktion zu sprechen/schreiben, von der alles menschliche Leben abhängt, und die Autorin zieht damit viele Menschen ins Lächerliche, die sich dabei schwer tun, weil sie sich dafür schämen. Das Buch ist kein reines Sachbuch. Neben Fakten zum Zyklus, zu Hygieneprodukten, Verhütungsmitteln und Krankheiten etc. erzählt Frei von ihrer Reise nach Asien, wo sie sich mit mehreren jungen Frauen* getroffen hat, die sich, genau wie sie, dem Thema Menstruation und der Aufklärung darüber verschrieben haben, und zeigt auch, wie andere Länder mit dem Thema gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch umgehen. Aufgelockert hat das Ganze auch die "Verleihung" goldener Erdbeeren an Menschen, die besonders abstruses Zeugs über Frauen* und ihren Zyklus verbreitet haben. Vieles wusste ich schon und ich bin bereits jemand, der auch gerne mal im Freundeskreis das Thema anspricht, auch mit der Absicht, es zu etwas Normalem zu machen. Ich fand es aber trotzdem auch spannend, so zum Beispiel die Methoden von Firmen zu erfahren, wie sie ihre Menstruationsprodukte an die Frau* bringen. An einigen Stellen hält sich die Autorin sehr kurz und die spannenden Frauen* aus Pakistan, Indien und Nepal hätten auch noch mehr Aufmerksamkeit bekommen können. Fazit Alles in allem ist es ein lustiges Buch, das Fragen beantwortet, für die Sache motiviert und einen Schritt Richtung Enttabuisierung von Menstruation geht. Stilistisch für mich manchmal jedoch zu ironisch, aber leicht zu lesen und unterhaltsam.

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Wie oft wurde die Menstruation als 'Frauenproblem' abgetan, mit der es sich nicht weiter zu beschäftigen galt? Wie oft wurde die Menstruation gar tabuisiert oder wurde nieder geschwiegen, so dass sie ein Geheimnis oder sogar Mysterium wurde, über das nur hinter vorgehaltener Hand geredet wurde? Dabei handelt es sich bei der Menstruation um eine faszinierende Körperfunktion, um die sich immer noch zahlreiche falsche Annahmen ranken. Aus diesem Grund macht sich Franka Frei daran eines der größten Tabus unserer Zeit zu brechen und zeigt auf, welchen gravierenden Einfluss das Schweigen über die Periode auf alle Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens hat... Die Revolution kommt. Und sie wird blutig. Diese Bücher, die alles an die richtige Stelle zu rücken scheinen. Diese Bücher, in denen du dich selbst sooft wiederfindest, dass es schon fast unheimlich zu sein scheint. Die aufgeschriebenen Wörter, diese Gedanken, die dich an manchen Stellen ungläubig den Kopf schütteln lassen, auf anderen Seiten lassen sie dich wissend nicken und manchmal bescheren sie dir so viele 'Aha-Momente' auf einem Schlag, dass es einer Erleuchtung gleich kommt. So viel Inspiration, diese Bücher, von denen du überzeugt bist, dass sie die Welt besser machen könnten, wenn sie nur genügend Leute lesen würden. All das hat "Periode ist politisch" mit mir gemacht. Ein gutes Anzeichen dafür, dass mir ein gelesenes Buch besonders gut gefallen hat, ist, dass ich noch lange, nachdem ich die letzte Seite gelesen habe, immer wieder anfange darüber zu sprechen. Bei Franka Frei's "Periode ist politisch" kam das sogar noch häufiger vor, da das Thema besonders bei Frauen in meinem Alter quasi immer präsent ist. Fast jeden Tag werden wir mit unserer Menstruation in irgendeiner Weise konfrontiert, sei es in der Werbung, wenn wir mit einem schnellen und geübten Griff die Packung Tampons in den Einkaufswagen packen oder gute Miene zum bösen Spiel machen, wenn wir mit einem von Menstruationskrämpfen geplagten Unterleib versuchen unseren Alltag auf die Reihe zu bekommen. Aber vor allem werden wir meistens mit der Periode heimlich konfrontiert, weil es in der Gesellschaft nicht angesagt ist offen über das zu sprechen, was den Alltag von vielen menstruierenden Menschen auf massive Weise beeinflussen kann. Seit ich "Periode ist politisch" gelesen habe, hat in dem Bereich ein Umdenken bei mir statt gefunden. Ich fange an offener zu sein, mich ganz bewusst und vielleicht ein wenig selbstbewusster mit meiner Menstruation auseinander zu setzen und vor allem beginne ich drüber zu reden. Und dabei heraus kam Erstaunliches: in meinem Freundeskreis haben wir uns gefragt, warum wir erst jetzt angefangen haben so ausführlich über die Menstruation zu reden. Schließlich ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass man mit manchen Problemen innerhalb der eigenen Periode nicht alleine ist und sich darüber austauschen kann. Franke Frei hat vieles geschrieben, mit dem ich mich identifizieren konnte. Sie hat vieles geschrieben, dass ich noch nicht wusste oder dass mir nicht bewusst war, beispielsweise der problematische Umgang mit Werbung für Menstruationsprodukte, die genau diese gesellschaftliche Ächtung, dass Frauen in der Öffentlichkeit bluten, ausnutzt, um ihre Produkte zu vermarkten. Franka Frei hat mir beigebracht über den Tellerrand hinauszuschauen und gezeigt, in wie vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens negativ eingegriffen wird, wenn die Menstruation weiterhin tabuisiert wird. Deswegen ist es wichtig, dass solche Bücher in die Welt hinausgetragen werden, denn nur so können Dinge verstanden werden, über die sich manche Menschen wahrscheinlich vorher nie Gedanken gemacht haben, und das Leben menstruierender Menschen in vielerlei Hinsicht verbessert werden. Die Revolution kommt. Und sie wird blutig.

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[4.5/5] Von dieser Lektüre nehme ich einiges mit und kann sie menstruierenden und nicht-menstruierenden Menschen nur empfehlen; schreibt die Autorin doch frank und frei, ohne sich von Tabus oder Scham aufhalten zu lassen, über die verschiedensten Aspekte der Periode. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie ich eigentlich über dieses Buch gestolpert bin - all zuviel Aufmerksamkeit bekommt es ja nicht. Videotrailer und Leseprobe machten mich jedoch mehr als neugierig, mich zum "Tabuthema" Periode zu belesen. Und das habe ich nicht bereut! Nicht nur schreibt Franka Frei sarkastisch, unterhaltsam und frisch; sie sorgte bei mir dabei auch für einige Aha-Momente. Von Bedeutung für sozialen und finanziellen Gesellschaftsstatus, über kulturelle Stigmata, Produktbandbreite und die Pille zu Auswirkungen auf Umwelt und Ökonomie - das Buch thematisiert eine Menge Aspekte von Menstruation und zeigt, dass sie definitiv kein "Frauenproblem" ist. Weil Menstruation - hey JKR! - weder ausschließlich Frauen* betrifft noch an sich als Problem gesehen werden sollte. Es ist unglaublich, dass Menstruation (immer noch) ein solches Tabuthema ist; so wenig darüber gesprochen und geforscht wird... umso mehr braucht es Bücher wie dieses! Auch das Verlagslabel ist bereits Ausdruck der Marginalisierung und Tabuisierung des Themas; ist Heyne Hardcore doch ein Label für "unkonventionelle, kritische, unbequeme Alternativen abseits ausgetretener Mainstream-Pfade" und veröffentlicht sonst vor allem Underground, Erotik, Rock ’n’ Roll und Spannung. Ganz oft habe ich beim Lesen zustimmend mit dem Kopf genickt oder selbigen ungläubig geschüttelt, so manches Mal verblüfft oder überrascht die Augen aufgerissen oder gar das Internet durchforstet. Gerade über die Pillenpause als "Friedensangebot" an die Kirche stolperte ich ^^ Kleine Kritik gibt es für den stellenweise belehrend wirkenden Ton - gerade bezüglich Menstruationsprodukte positioniert sich die Autorin mehrfach deutlich und lässt wenig Raum für Diskussion. Aber in Ordnung, das Buch heißt ja auch Manifest und nur weil eine Meinung geäußert wird, muss ich der ja nicht blind folgen, sondern kann eigene Recherche anstellen und/oder eine eigene Einstellung entwickeln/haben. Bezüglich Patriarchat, Homo- und Transphobie, oder was Menschen noch für unlogischen Hass entwickeln können, kann ich ihre Statements jedoch nur lauthals bejahen, wir brauchen (leider) viel mehr öffentlichen Stimmen, die benennen, was schiefläuft und warum wir in unseren Köpfen ausmisten müssen!

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Eigentlich wollte Franka Frei nur ihre Bachelorarbeit verfassen. Doch als sich zunehmend Professoren und auch Professorinnen weigerten, das Thema Menstruation zu genehmigen und zu begleiten und sie außerdem darauf hinwiesen, es habe keinerlei aktuelle Relevanz, begann die Autorin nachzuforschen. Aus einer rein wissenschaftlichen Recherche wurde ein weit größeres Anliegen, aus der Studentin Franka Frei eine Aktivistin für das Thema Menstruation - eine Tätigkeit, die sie rund um den Globus zu vielen spannenden Frauen schicken sollte. Von diesen Erlebnissen berichtet sie nun in "Periode ist politisch", nimmt sich aber auch wissenswerten Fakten und Zahlen an. Ihr Schreibstil ist zuweilen sehr flapsig, das erleichtert aber den Zugang zu einer Materie, die mit unglaublich vielen Tabus und Vorurteilen belegt ist. Das Thema Menstruation betrifft etwa die Hälfte der Weltbevölkerung. Dennoch wird dazu kaum geforscht und wenig darüber gesprochen. Frauen verbergen ihre Monatsblutung so gut es geht, schmuggeln Binden und Tampons heimlich auf die Toilette im Büro oder Restaurant. Auch die Werbung für Periodenartikel suggeriert Dinge, die nicht der Wahrheit entsprechen. Menstruationsblut wird als klare bläuliche Flüssigkeit dargestellt und die gezeigten vornehmlich jungen hübschen Frauen sprühen während ihrer Periode geradzu vor Energie, um Reiten, Wandern oder Tennis spielen zu gehen. Die Realität sieht da ganz anders aus. Viele Frauen leiden an (teilweise undiagnostizierten) Leiden wie Zysten oder Endometriose. Ihre Periode ist so schmerzhaft, dass sie sich nur mit Mühe zur Arbeit schleppen können. An Freizeitaktivitäten ist nicht zu denken. Zusätzlich müssen sie noch neunmalkluge Bemerkungen über sich ergehen lassen: "Die Periode ist doch keine Krankheit!" oder "Ach, bist Du heute wieder schwierig, Du hast wohl Deine Tage" - mal ehrlich, welche Frau hat das noch nicht gehört? Dabei sind die Ausprägungen von Frau zu Frau unterschiedlich und, wie Franka Frei richtig bemerkt, es menstruieren nicht nur Frauen; eine Feststellung, die sie durch Verwendung des Gendersternchens im gesamten Text noch unterstreicht. Auch der Blick in andere Länder darf in diesem Buch nicht fehlen. So trifft die Autorin Frauen aus Indien, Pakistan oder Bangladesh, die es sich zum Ziel gesetzt haben, mit dem Tabu der Menstruation aufzuräumen. Während für deutsche Frauen die Periode zwar lästig und schmerzhaft sein kann, bedeutet sie in anderswo auf der Welt den Verlust der Arbeitskraft und damit des dringend benötigten Einkommens. Oft gilt die Frau während ihrer Tage als unrein und darf entsprechend nicht mit anderen in Berührung kommen. Dies führt sogar dazu, dass Mädchen ab der ersten Blutung häufig nicht mehr zur Schule gehen können, weil Periodenartikel zu teuer für die Familie sind. Zudem müssen sie für die Dauer ihrer Menstruation isoliert von ihrer Familie im Freien oder extra dafür gebauten Menstuationshütten verbringen. Was es für diese jungen Mädchen bedeutet, ohne den Schutz ihrer Familie ständig Angst vor Vergewaltigungen haben zu müssen und welche Chancen ihnen ohne Schulbildung bleiben, das kann man sich gut ausrechnen. Ein Thema ohne aktuelle Relevanz? Wohl kaum. Doch Franka Frei leistet in ihrem Buch noch mehr. Sie nimmt Trumps Wahlkampf ebenso unter die Lupe wie die verschiedensten historischen Theorien zum Wesen der Frau. Sie räumt mit Mythen rund um das Thema auf und erklärt noch einmal die biologischen Grundlagen. Ein wichtiges und spannendes Buch über einen ganz natürlichen Vorgang, dem wir alle unsere Existenz verdanken und der daher dringend enttabuisiert werden muss. Denn Periode, das beweist die Autorin, ist mehr als nur eklig und unbequem, sie ist politisch.

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Cover & Titel Der Titel beschreibt genau das, was die Periode in unserer Gesellschaft ist: Politisch. Das Cover ist absolut passend. Ich glaube es braucht gar keiner weiteren Worte. Und wer das eklig oder abstoßend findet, sollte noch genauer hinsehen. Wegschauen kann jeder. Thematik & Schreibstil Die Thematik ist eine sehr wichtige und leider noch heute sehr mit Tabus behaftet. Was absolut schade ist, da es nicht nur uns betrifft, sondern auch viele Frauen in anderen Ländern, wo die vollkommen natürliche Menstruation so behandelt wird, als seien junge Mädchen und Frauen krank, würden Viren übertragen und mehr. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln. Sie werden anhand ihrer Menstruation ausgegrenzt, übernachten in Hütten, die extra dafür gedacht sind. Sie gelten als unrein. Und nicht nur das, es fehlt ihnen auch an Möglichkeiten gut durch die Tage zu kommen. Tampons? Binden? Oder doch waschbare Binden? Fehlanzeige! Es werden dreckige Lumpen genommen und nicht selten kommt es zu Infektionen. Und noch viel mehr, denn auch alte Meinungen, ohne Sinn und Verstand, wie zum Beispiel von Prophet Moses oder Hildegard von Bingen halten sich hartnäckig und machen es schwer, die Periode zu entabuisieren. Und wäre all das nicht genug, gibt es auch noch das sogenannte #mansplaining. Männer wollen erklären... Ähm, danke, fein. Die Autorin Franka Frei bringt mit ihrem Buch "Periode ist politisch - Ein Manifest gegen das Menstruationstabu" die Thematik auf den Punkt. Sie zeigt auf, warum es eine neue Periodenrevolution braucht, warum es das globale Menstruationstabu gibt, räumt mit alten Aussagen auf und mit dem Geschäft der Scham. Und noch so, so viel mehr, was sich nicht in einer einzigen Rezension beschreiben ließe. Dieses Buch muss man gelesen haben, um zu verstehen und auch Männer sollten es lesen, denn auch ihr könnt euren Teil dazu beitragen, ohne dem Mansplaining zu verfallen.

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