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Rezensionen zu
Meine dunkle Vanessa

Kate Elizabeth Russell

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Inhalt : Brillant und verstörend! Ein brandaktueller Roman, der mitten ins Herz der #MeToo-Debatte trifft Vanessa ist gerade fünfzehn, als sie das erste Mal mit ihrem Englisch-Lehrer schläft. Jacob Strane ist der einzige Mensch, der sie wirklich versteht. Und Vanessa ist sich sicher: Es ist Liebe. Alles geschieht mit ihrem Einverständnis. Fast zwanzig Jahre später wird Strane von einer anderen ehemaligen Schülerin wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Taylor kontaktiert Vanessa und bittet sie um Unterstützung. Das zwingt Vanessa zu einer erbarmungslosen Entscheidung: Stillschweigen bewahren oder ihrer Beziehung zu Strane auf den Grund gehen. Doch kann es ihr wirklich gelingen, ihre eigene Geschichte umzudeuten – war auch sie nur Stranes Opfer? »Meine dunkle Vanessa« ist ein brillanter Roman über all die Widersprüche, die unsere Beziehungen prägen, ein Roman, der alle Gewissheiten erschüttert und uns spüren lässt, wie schwierig es ist, klare Grenzen zu ziehen. Verstörend und unvergesslich! Vita : Kate Elizabeth Russell wurde in Maine geboren und hat an der University of Kansas promoviert. Sie schreibt für verschiedene Magazine, und eine ihrer Erzählungen wurde für den renommierten Pushcart Preis nominiert. Ihr Debütroman »Meine dunkle Vanessa« stieg direkt nach Erscheinen in die Top Ten der New-York-Times-Bestsellerliste ein und wird von Kritikern wie Leserinnen heiß diskutiert. Das Buch erscheint in rund 25 Ländern. Kate Elizabeth Russell lebt in Madison, Wisconsin. Buchbesprechung : Im Jahre 2000 : Unsere Protagonistin Vanessa ist fünfzehn Jahre alt, als sie mit ihrem Englischlehrer Jacob Strane das erste Mal Sex hat. Hals über Kopf hat sich der Teenager in den neuen Lehrer verliebt. Der Sex mit ihm findet ihrer Meinung nach einvernehmlich statt. Im Jahre 2017 wird Jacob Strane von einer ehemaligen Schülerin des sexuellen Missbrauchs angezeigt. Diese wendet sich auch im weiteren Verlauf an Vanessa und bittet sie um Hilfe und Unterstützung. Nach und nach wird unsere Protagonistin gezwungen, sich mit ihrer Vergangenheit und insbesondere mit ihrer Beziehung zu Strane auseinanderzusetzen. Geschah wirklich alles freiwillig oder wurde sie vielleicht sogar manipuliert und sexuell mißbraucht ? Dieses Buch gehört definitiv zu meinen Highlights der letzten Jahre. Die Geschichte trifft einen mit voller Wucht und lässt nicht mehr los. Je mehr man liest, umso mehr setzt sich die Story im Kopf fest. Man ist permanent gezwungen seine eigene Meinung in Frage zu stellen und immer wieder über die Geschichte nachzugrübeln. Die Geschichte wird in der Gegenwart erzählt mit zahlreichen Einschüben aus Vanessas Teenagerzeit bis sie schliesslich ca.23 Jahre ist. Völlig fassungslos erlebt man, wie sich Strane der jungen und einsamen Vanessa wie ein Wolf annähert, um sie schliesslich mit Haut und Haaren zu verschlingen. Selbst in der Gegenwart ist diese totale Abhängigkeit noch spürbar und präsent. Nach und nach wird Vanessa und auch uns Lesern klar, dass es noch viele weitere Opfer gibt und Vanessa nicht die Einzige war. Kate Elizabeth Russell hat hier ein verstörendes und eindringliches Debut abgeliefert, welches mich noch Tage später beschäftigt hat. Das schafft bei mir kaum ein Autor. Die Geschichte wird flüssig und eingängig erzählt, so dass ich das Buch förmlich weginhaliert habe. Ich vergebe hier die Höchstbewertung von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung. Einen ganz, ganz lieben Dank an die Verlagsgruppe Random House GmbH und das Bloggerportal für die kostenlose Zusendung des Rezensionsexemplares.

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Erst einmal finde ich dieses Cover echt eindringlich und wunderschön. Die Geschichte an sich befasst sich mit einem sehr wichtigem Thema und regt regelrecht den Leser an , sich und seine Ansichten in Frage zu stellen . Wo fängt Missbrauch an und wo hört er auf . Was ist erlaubt und was nicht zwischen einer minderjährigen und einen Erwachsenen . Den Schreibstil der Autorin habe ich auch sehr gemocht , denn er ist leicht und flüssig und man fliegt einfach durch die Seiten . Und auch wenn es ein Buch war, wo ich oft Schlucken musste , finde ich es trotzdem ein sehr gelungenes debut , schockierend, ehrlich , verstörend und trotzdem genial. Ein absolut wichtiges Buch😊

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Zu aller erst möchte ich sagen, dass mir bei diesem Buch eine Triggerwarnung gefehlt hat. Nicht für mich persönlich aber generell denke ich sollte es bei einem so sensiblen Thema definitiv eine Triggerwarnung geben! Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und das Buch hat sich sehr einfach lesen lassen. Auch die Abwechslung der Kapitel aus der Vergangenheit und Gegenwart hat mir sehr gefallen und hat definitiv zu einem gewissen Spannungsaufbau beigetragen. Aber die Kapitel waren mir persönlich teilweise viel zu lang! Das behandelte Thema ist natürlich sehr schwierig und bringt sicher viele Leser an seine moralischen Grenzen. Auch ich war teilweise sogar etwas angeekelt; und generell einfach so sehr im Zwiespalt. Das liegt aber wohl auch daran, dass die Protagonistin Vanessa selbst absolut im Zwiespalt ist. Sie ist sehr sehr unsicher; weiß selbst nicht wirklich, was sie will oder denken soll; hat total widersprüchliche Gedanken und handelt auch so. Vanessa war mir überhaupt nicht sympathisch, ich konnte sie meist nicht nachvollziehen und teilweise genervt von ihr. Da ich das Buch aber gerne und schnell gelesen habe und absolut in der Story war, gebe ich 4 Sterne. Es hat mir sehr gut gefallen, auch wenn mir die Charaktere an sich nicht zugesagt haben. Fazit: Auch wenn mir die Charaktere nicht sympathisch waren, habe ich das Buch sehr gerne und schnell gelesen. Ich kann es jedem empfehlen, dem dieses Thema nicht zu sensibel ist.

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Test

Von: Christina aus München

20.08.2020

Test

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Lolita

Von: elena_liest

19.08.2020

Vanessa ist 15 als sie sich zum ersten Mal verliebt. Ihre Mutter sagt, die erste Liebe sei etwas besonderes, die vergesse man nie. Vanessa verliebt sich in Mr. Strane, ihren fast 30 Jahre älteren Englischlehrer. Es beginnt eine Zeit der Manipulation und des Missbrauchs, Vanessa wird immer weiter hineingezogen in einen Strudel der Abhängigkeit, an dem sie nach und nach zerbricht. Jahre später wendet sich eine andere junge Frau mit Missbrauchsvorwürfen gegen Strane an die Öffentlichkeit - und Vanessa wird in in ihre Vergangenheit zurückkatapultiert. „Wie kann es eine Vergewaltigung gewesen sein, wenn ich dein Einverständnis hatte, all die Dinge mit dir zu tun?“ - Kate Elizabeth Russel, "Meine dunkle Vanessa" Als "My dark Vanessa" in den USA erschien, stieg das Buch direkt in die Top Ten der New-York-Times-Bestsellerliste ein. Schon damals war ich extrem neugierig auf das Buch und konnte es kaum abwarten, das Buch auf deutsch in meinen Händen zu halten - und ich wurde nicht enttäuscht! "Meine dunkle Vanessa" ist so ein Buch, das man einmal aufgeschlagen kaum noch weglegen kann und das in Lesepausen eigentlich permanent die eigenen Gedanken beherrscht. Das Buch ist hart zu lesen. Immer wieder musste ich aufblicken und schwankte zwischen Entsetzen, Ekel und auch irgendwie Verständnis für Vanessa. Es ist krass "hautnah" mitzubekommen, wie sehr Strane seine minderjährige Schülerin manipuliert, sie nicht mehr aus dieser Beziehung, die sie kaputt macht, rauslässt, immer alles so dreht, als sei Vanessa die treibende Kraft. Mir lief es bei den Berührungen und expliziten Szenen eiskalt den Rücken runter und in meinem Kopf war da die ganze Zeit eine Frage: wie oft passiert so etwas im wahren Leben? Wie viel wird von Seiten der Schulen vertuscht? Das ist nämlich auch ein Thema: das Versagen und Wegschauen der Schule. Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt, einmal 2017, da ist Vanessa Mitte 30 (und die #MeToo Debatte in vollem Gange) und einmal in der Zeit zwischen 15 und 21 Jahren. So konnte man als Leser*in Vanessa über mehrere Jahre begleiten und ihr Gefühlsleben miterleben, was einerseits auf makabere Art faszinierend und andererseits einfach nur schrecklich war. Ich fühlte Hass in mir aufsteigen, war wütend und gleichzeitig niedergeschlagen. Das Buch wird sicherlich kein Lieblingsbuch von mir werden und es ist auch kein Wohlfühlbuch. Trotzdem ist es absolut lesenswert und auch wichtig, sich mit einem solchen Thema ungeschönt auseinander zu setzen. Dabei hat die Autorin noch einen wirklich tollen Schreibstil und verarbeitet mit diesem Roman Nabokovs "Lolita", grenzt sich aber auch deutlich von diesem Werk ab, was "Meine dunkle Vanessa" auch literarisch hervorstechen lässt. Ich vergebe nach längerer Überlegung volle 5 / 5 🌟.

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Rezension Das Thema des Buches ist natürlich sehr schwierig und ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass es vermutlich nicht leicht zu lesen sein wird. Aber Leute, dass es so schwer wird, hätte ich nicht gedacht. Versteht mich nicht falsch, das Buch ist großartig geschrieben und der Schreibstil lässt sich an sich einfach und locker lesen. Aber einige Szenen haben mir sehr zugesetzt, dass ich jetzt noch eine Gänsehaut bekomme, wenn ich nur darüber nachdenke. Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Vanessa und zwar auf so eine akkurate und psychologische Weise, dass ich am Ende nicht mehr wusste, was nun richtig und was falsch war. Durch diese Art der Erzählperspektive erlebt man alles was Vanessa passiert, hautnah mit. Und ich sag euch, das war nicht ohne. Es war, als wäre ich eine stille Zuschauerin und als hätte ich keine Wahl gehabt, als hin zu sehen. Die Geschichte hat mir teils so ein schlechtes, ungutes Gefühl gegeben, was ich versucht habe, zu verdrängen aber ich musste das Buch doch oft weglegen, um mich zu beruhigen. Das Buch wird in Jahre unterteilt, sodass der Leser Vanessa kennenlernt,  als sie 32 Jahre alt ist und mit Anschuldigungen ihres damaligen Lehrers Jacob Strane konfrontiert wird. Es wird bereits deutlich, wie tief die Verbindung zwischen Vanessa und Strane ist. Die Kapitel springen zwischen den Zeiten, sodass man immer mehr erfährt, wie Vanessa in eine Beziehung mit Strane hineingeriet, wie sie sich nicht davon lösen konnte und wie sehr diese sie auch noch in der Zukunft belastet, ohne dass sie es wahrhaben möchte. Als Leser merkt man schnell, wie völlig falsch, manipulativ und verdreht diese ganze Beziehung ist. Angefangen damit, dass Vanessa erst 15 Jahre alt ist, als die beiden sich kennenlernen und das erste Mal mit einander schlafen. Danach scheint es so, als gebe es keine Möglichkeit für Vanessa sich dem zu entziehen und ob sie das denn auch wirklich möchte. Es entsteht ein ständiger Zwiespalt und sie fragt sie nicht nur einmal: Wollte ich das? Oder wollte ich es nicht? Strane gibt Vanessa das Gefühl, gesehen zu werden, beachtet sie, bringt ihr Bücher und Gedichte mit, nimmt sie wahr. Und Vanessa lässt sich immer mehr auf Strane ein, bis sie schließlich in seine offenen Arme rennt, ohne sie merken, dass er sie manipuliert. Vanessa ist sich sicher: Das ist Liebe. Auch wenn es falsch ist. Aber sollte sich Liebe so anfühlen? Denn Zweifel sind ihre ständigen Begleiter. Sie wollte es doch. Sie hat ihm ihr Einverständnis gegeben, um ihn glücklich zu machen. Und er drängt sie immer weiter, will immer mehr. Dreht ihr die Worte im Mund herum, bis sie sich nicht mehr entziehen kann und nicht mehr weiß, was eigentlich falsch daran sein soll. Dass die Geschichte so authentisch wirkt, macht es nicht besser. Und doch ist dieses Buch so wichtig, zeigt auf, wo wir unsere Grenzen ziehen sollten. Es zeigt wie wichtig die #MeToo – Bewegung und wie schwierig es für die Betroffenen sein kann. Vanessa ist keine der Frauen, die aufsteht und sagt „Mein Lehrer hat mich missbraucht“ – bis zum Ende des Buches will sie nicht wahrhaben, was mit ihr passiert ist. An dieser Geschichte kann man perfekt sehen, wie schnell die Grenzen zwischen richtig und falsch verschwimmen. Vanessa ist so davon überzeugt, dass Strane sie liebt, dass es dem Leser schwerfällt, etwas anderes zu glauben. Und ich bin mir mit meiner Meinung immer noch nicht sicher. Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben, auch wenn es schwer war. Froh, weil die Geschichte dahinter einfach so unfassbar wichtig ist. Weil diese Geschichte so akkurat, intelligent und psychologisch aufgearbeitet wurde, dass ich sie nur gut finden konnte. Aber dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Also lest es nur, wenn ihr explizite Darstellungen von Missbrauch aushaltet. Es ist mit Vorsicht zu genießen! Für mich ist dieses Buch ein absolutes Highligt. 5/5 Sternen.

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Triggerwarnung: Das Buch behandelt eine Beziehung zwischen einem erwachsenen Mann und einem Kind/Jungendlicher. Es werden Szenen von sexuellen Handlungen, Vergewaltigung sowie der Missbrauch von Alkohol und Drogen beschrieben. Meine Meinung Das Buch kursiert ja schon seit Anfang des Jahres durch die US Bookcommunity und wurde in dieser auch extrem gehypt. Allerdings ist das mit den Büchern, welche so extrem in den Himmel gehoben werden manchmal ja so eine Sache… Man freut sich extrem auf das Buch, hat sehr hohe Erwartungen, liest das Buch dann und am Ende fragt man sich, was alle an diesem Buch so toll finden. Bei “Meine dunkle Vanessa” war dies allerdings nicht der Fall. Ich hab mir beim Lesen ziemlich viel markiert und auch Gedanken herausgeschrieben. Im Buch selbst gibt es immer wieder Referenzen zu “Lolita” von Vladimir Nabokov, um nicht zu sagen, dass das Buch teilweise eine zentrale Rolle spielt in der Beziehung zwischen Vanessa und Strane. Hier bin ich mir nicht sicher, ob es eventuell hilfreich ist, wenn man dieses Buch vorher gelesen hat, allerdings bekommt man durch die Referenzen sehr schnell mit, um was es grob geht. Nenia von Readasaurus schreibt dazu: "The novel LOLITA is central to this book, which makes sense since, like LOLITA, the narrator of MY DARK VANESSA is unreliable. Unlike LOLITA, however, MY DARK VANESSA is narrated from the POV of the victim of abuse, not the abuser." Wir steigen 2017 in das Buch ein als Vanessa 32 Jahre alt ist. Sie liest einen Facebook-Post einer jungen Frau, Taylor, die Jacob Strane – ihrem ehemaligen Lehrer – vorwirft, sie missbraucht zu haben. Vanessa selbst hat noch immer Kontakt zu Strane und wir erfahren grob, wie alles begonnen hat. "Vanessa, du warst jung und hinreißend schön. Du warst ein Teenager, voller Erotik und so lebendig, dass es mir eine Heidenangst eingejagt hat." Ihr Unterbewusstsein gibt ihr immer wieder den Impuls, dass das was zwischen ihr und ihm passiert ist falsch war und dass diese Beziehung auch heute noch folgen für Sie hat. Sie trinkt und konsumiert Drogen und hat keinen Lebensstil, den man als Gesund bezeichnen würde. Danach wechseln die Kapitel immer zwischen der Vergangenheit und Gegenwart. Vanessa, damals 15 Jahre jung nach dem Sommer zurück an der Broswick Schule, besucht die 10. Klasse und wir bekommen den Einblick in ein typisches Teenagerleben. Sie ist ein wenig ein Außenseiter, hat keine Freunde und niemand versteht sie. Sie ist zerstreut, unordentlich und unorganisiert. Zudem hat sich sich im vergangenen Schuljahr noch mit ihrer besten Freundin zerstritten. Als sie gezwungen ist sich eine Aktivität außerhalb des Stundenplans zu suchen fällt die Wahl auf den Kurs Kreatives Schreiben, welcher von Strane – ihrem Englischlehrer – gehalten wird. Die Annäherungen passieren langsam und subtil, mit einem Handauflegen hier, einer kleinen Berührung da, aber dann verwickeln sich die beiden schnell in eine Beziehung, die so falsch ist und verboten ist, was aber keiner der beiden sehen will. Die sexuellen Handlungen, welche beschrieben werden gehen immer von ihm aus und sie lässt diese über sich ergehen, weil sie sich ihm gegenüber dazu verpflichtet fühlt, auch wenn sie eigentlich weiß und sich immer wieder bewusst ist, dass es falsch ist, was er mit ihr macht. Nein sagt sie dazu nie, wünscht sich sogar manchmal seine Nähe und dass er sie befriedigt. Es dauert nicht lange und die ersten Gerüchte kommen in Umlauf, welche beide abstreiten. Strane frisiert sie, sagt, was alles auf dem Spiel steht, nicht nur für ihre “Beziehung” sondern auch für ihn und sie. Er würde im Gefängnis landen und sie wohl oder übel im Heim. Man könnte sogar sagen, dass sich eine Art Abhängigkeit oder vielleicht Besessenheit von beiden Seiten entwickelt, weshalb sie alles daran setzen, zusammenblieben zu können. Die Besessen – und Abhängigkeit zieht sich bin in die Gegenwart hinein durch Nessas Leben. Unterdessen bekommt Taylor immer mehr Zuspruch auf ihren Post und die Enthüllungen und auch andere Stimmen werden laut, beschuldigen den Lehrer an Missbrauch und sexuellen Übergriffen. Selbst wenn Vanessa weiß, dass es Missbrauch wahr, setzt sie alles in eine andere Relation. "Aber ich nehme hier nicht nur Strane in Schutz, sondern auch mich selbst. Denn obwohl ich mitunter den Begriff >>Missbrauch<< verwende, um gewisse Dinge zu beschreiben, die mit mir angestellt wurden, nimmt das Wort, wenn es ein anderer ausspricht, einen so hässlichen, absoluten Klang an." Es ist diese alte Besessenheit, die sie nicht los lässt, die sie nicht sehen lässt, was damals alles passiert ist. Strane selbst hat sich die ganze Zeit nie als das was er war – nämlich ein abartiger Pädophiler – gesehen und selbst Vanessa hat er so gut manipuliert, dass sie das auch als Erwachsene noch immer nicht so sieht, immerhin war sie ja bereits 15…”praktisch eine Frau”. Auch in der Gegenwart ist Strane immer noch ein zentraler Teil ihres Lebens, welches er auf grandiose Weise ruiniert hat. Das schockierende ist, dass das vermutlich täglich passiert, ob nun an Schulen oder außerhalb. Im Buch bekommt man einen sehr guten Eindruck wie beeinflussbar junge Menschen sind, vor allem wenn ihnen die Konsequenzen dargelegt werden. Auch die Folgen solcher Erlebnisse werden meiner Meinung nach gut beschrieben, das Verdrängen und teilweise hängenbleiben an der Person. Aber auch, dass ein solches Trauma meist Einfluss auf weitere zwischenmenschliche Beziehungen hat und es viel Arbeit ist das alles aufzuarbeiten. Kate hat einen flüssigen Schreibstil, sodass man geradezu durch die Seiten fliegt und das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Ich möchte an dieser Stelle nochmals sagen, dass dieses Buch sexuelle Übergriffe eines Erwachsenen auf eine Minderjährige beschreibt sowie den Konsum von Alkohol und Drogen. Eine direkte Triggerwarnung gibt es am Anfang des Buches zwar nicht, auch wenn der Klappentext explizit auf den Inhalt deutet, hätte ich es gut gefunden, wenn eine im Buch gewesen wäre. Alles in Allem ein wirkliches gelungenes Debüt, allerdings hatte ich mir erhofft, dass unsere Protagonistin schärfer reflektiert und zu Sinnen kommt. Auch die Lösung, welche für Strane gewählt wurde finde ich nur suboptimal. Deswegen ein Stern Abzug. Es ist ein Buch, welches man sicherlich dennoch ein zweites Mal lesen kann und da dann noch einmal etwas Neues entdeckt.

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Selten hat mich ein Buch so an meine emotionalen Grenzen gebracht. Vanessa ist 15 Jahre, als sie eine "Beziehung" mit ihrem fast 30 Jahre älteren Lehrer beginnt. 20 Jahre später wird dieser von einer ehemaligen Schülerin wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Vanessas Gedankenwelt, zu dieser besonderen Beziehung wird durchgerüttelt. Den nach all den Jahren war es für sie immer noch die wahre Liebe. Nach den ersten Seiten konnte ich das Besondere an diesem Buch nicht nachvollziehen, bis ich nach ca. 60 Seiten gemerkt habe, wie mich diese Geschichte in ihren Bann gezogen hat und ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Autorin schafft es mit einer ganz nüchternen Erzählart eine unfassbare emotionale Atmosphäre aufzubauen, so dass die Geschichte einen komplett einnimmt. Dazu bringt sie die Charaktere sehr authentisch rüber, dass man nicht anders kann, als sehr viel über die Personen nachzudenken. Der Lehrer, welcher Vanessa ganz systematisch emotional manipuliert und sie immer wieder als treibende entscheidende Kraft darstellt und über alles die Kontrolle behält. Vanessa, die junge Einzelgängerin, welche sich als der starke Teil der Beziehung sieht. Selbst nach so vielen Jahren wird ihr immer noch nicht bewusst, was ihr da überhaupt angetan wurde. Es gab so einige Stellen, an denen ich eine Pause einlegen musste, weil es mir zu viel wurde und das habe ich wirklich selten bei einem Buch.

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