Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Talberg 1935

Max Korn

Die Talberg-Reihe (1)

(24)
(17)
(8)
(0)
(0)
€ 15,00 [D] inkl. MwSt. | € 15,50 [A] | CHF 21,50* (* empf. VK-Preis)

toller Auftakt

Von: Suse

12.04.2022

Talberg ist ein kleiner abgelegener Ort am äußersten Rand der deutschen Provinz. Fernab der großen Zentren und im Schatten eines gewaltigen Berges gelegen, scheint sich hier über die Jahrzehnte hinweg das Böse immer wieder zu sammeln. Drei Romane spielen zu unterschiedlichen Zeiten in diesem Ort. Vier ortsansässige Familien bestimmen das Geschehen – wechselweise sind sie mal Opfer, mal Täter, mal Ermittler. Und natürlich sind alle Fälle miteinander verbunden … Der Autor: Max Korn ist das Pseudonym eines deutschen Autors. Seine Romane stehen regelmäßig in den Top 20 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Einen Teil seiner Jugend verbrachte Korn in dem kleinen Ort Thalberg im Bayerischen Wald, dessen Geschichte und Legenden ihn zu seiner großen neuen Spannungstrilogie inspirierten. Meine Meinung: Ich habe etwas gebraucht um in die Geschichte zu finden. Bereits ab der erste Seite an, herrscht hier eine sehr düstere und bedrückende Stimmung. Damit musste ich mich erst mal anfreunden. Dann aber hatte mich das Buch. Wir haben hier einige Personen, denen der Autor jeweils ein individuelles Gesicht gegeben hat. Für mich waren sie greifbar und teilweise auch sehr unsympathisch. Die Geschichte hat viel Spannung, da gefühlt ständig was neues passiert. Die Handlung hatte Tempo aber auch ihre ruhigen Momente um den Leser durchatmen zu lassen. Hier werden schon krasse Szenen beschrieben und es ist eine harte Sprache. So stelle ich es mir aber zu der Zeit auch vor. Sehr authentisch geschrieben und es hätte genauso gut ein Dorf hier um die Ecke sein können. Man muss dazu sagen, das hier das ganze Buch über dunkel und düster ist. Das muss man mögen. Für mich war es aber Atmosphäre pur. Ich konnte kaum aufhören zu lesen und nach den anfänglichen Schwierigkeiten habe ich es dann auch beendet. Ich kann das Buch sehr empfehlen. Nicht nur die Geschichte ist spannend erzählt, sondern auch die Stimmung zieht einen hinab in die Seiten. Ich freue mich sehr auf den zweiten Teil

Lesen Sie weiter

Sehr spannend

Von: lesemaus2704

27.03.2022

Wie tief können die Abgründe in Talberg sein? Sehr tief! Ich brauchte ehrlich gesagt ein wenig um in die Geschichte reinzukommen, dann ging es aber Knall auf Fall. Es überschlugen sich die Ereignisse. Ich war überrascht, geschockt, fasziniert, entsetzt, sprachlos. Mega! Der Schreistil ist sehr bildhaft und fesselnd. Der Auftakt zur Trilogie ist spannend und vielschichtig. Ich bin gespannt auf die nächsten Teile!

Lesen Sie weiter

Ein spannender Reihenauftakt

Von: eschenbuch

23.03.2022

Inhalt: Talberg 1935. Fast schon manisch hat der Dorflehrer Wilhelm Steiner einen Turm in der Nähe des kleinen Dorfes im Bayerischen Wald bauen lassen. Doch: Kurz vor Vollendung des Bauwerkes findet man den Lehrer tot am Fuße des Turmes. Schnell stellt sich heraus, dass es sich keineswegs um einen Unfall handelt: Steiner wurde von dem Turm gestoßen. Für die Dorfgemeinschaft steht fest, dass diese Tat nur Elisabeth Steiner ausgeführt haben kann. Die nunmehrige Witwe stand ohnehin unter Verdacht, eine Hexe zu sein. Der aus München herbeigerufene Polizist Karl Leiner ist sich in der Täterfrage nicht so sicher. Die Ermittlungen gestalten sich allerdings schwierig: Jeder Dorfbewohner scheint ein Geheimnis zu haben – und plötzlich wird zweite Leiche gefunden. Persönliche Meinung: „Talberg 1935“ ist ein Thriller/Spannungsroman von Max Korn. Es handelt sich um den ersten Band der „Talberg“-Trilogie. Erzählt wird der Roman aus drei verschiedenen Hauptperspektiven, die jeweils in personaler Erzählform verfasst sind: Elisabeth Steiner, Karl Leiner und Johannes Steiner (der Bruder von Wilhelm). Alle drei Figuren versuchen auf ihre Art herauszufinden, wer für die Morde verantwortlich ist. Die „Hauptermittlungsarbeit“ wird aber in der Perspektive Karl Leiners geleistet. In den Perspektiven von Elisabeth Steiner und Johannes Steiner geht es – neben den Ermittlungen – auch verstärkt um die Vergangenheit der beiden Figuren (warum das so ist, wird am Ende des Romans in Form einer überraschenden Wendung offenbart). Besonders Elisabeth und Johannes sind interessant ausgestaltete Figuren: Während Elisabeth eine starke, fortschrittliche Figur ist, die mit den im dörflichen Mikrokosmos verbreiteten Vorurteilen zu kämpfen hat, ist Johannes – spoilerfrei formuliert – psychisch und physisch vom vergangenen Weltkrieg gezeichnet. Handlungs- bzw. ermittlungstechnisch passiert im ersten Drittel des Romans noch nicht so viel. Hier wird der Fokus auf die erzählerische Ausgestaltung des Handlungsortes gelegt. Die Topografie des Dorfes wird dabei ausführlich vorgestellt. Auch lernt man die Dorfbewohner und das Dorfleben detailliert kennen, sodass der Handlungsort insgesamt eine schöne Tiefe und eine dichte, beklemmende Atmosphäre erhält. Denn: Sowohl das Dorf als auch seine Bewohner wirken aus der Zeit gefallen, irgendwie verschroben. Das Dorfleben selbst ist geprägt von (offenen) Geheimnissen, Kontrolle und einem Buckeln vor denjenigen, die im Dorf das Sagen haben. Dinge und Personen, die von außen in das Dorf dringen, lehnt man in Talberg konsequent ab. Mit dem Auftritt Karl Leiners entwickelt sich die Handlung stärker in Richtung Krimi/Thriller und gewinnt an genretypischer Spannung: Wer ist für die Morde verantwortlich? Wer trägt welches Geheimnis mit sich? Wem kann man trauen? Durch diese lange Zeit offenen Fragen entsteht ein schöner Spannungsbogen. Das Ende des Romans, bei dem es einige unerwartete Aufdeckungen gibt, ist schlüssig. Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er lässt sich flüssig lesen, orientiert sich an der Handlungszeit und ist stellenweise dialektgefärbt. Insgesamt ist „Talberg 1935“ ein spannender Reihenauftakt mit einem dichten Setting und einer stimmigen Handlung.

Lesen Sie weiter

Das Buch wird von Beginn an von einer düsteren Stimmung geprägt, die sich im Verlauf noch steigert und nicht einmal verblasst. Dennoch fiel mir der Einstieg ein bisschen schwer und auch zwischendrin las sich das Buch immer mal wieder etwas zäh. Ich kann nicht genau sagen, woran es lag, eigentlich mag ich den beschreibenden Stil des Autors und seine Art, für die passende Stimmung zu sorgen. Trotzdem bin ich am Ende des Buches zufrieden und die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Unterschwellig werden neben der Kriminalhandlung viele gesellschaftliche Missstände der damaligen Zeit angesprochen. Da wäre zum einen die Rolle der Frau, es ist erschütternd zu lesen, mit welcher Selbstverständlichkeit ihnen Gewalt angetan wurde. Aber auch das Recht des Stärkeren oder viel mehr des Reicheren ist hier auf dem Prüfstand, ebenso wie die Frage: Wie gehe ich mit dem Fremden, mir Unbekannten und vielleicht Unverständlichen um? Obwohl das Buch 1935 spielt, ist Hitler im kleinen Talberg noch nicht allzu präsent, das Dörfchen liegt abgeschieden und es dauert, bis die Nachrichten dort ankommen. Strom gibt es noch nicht überall, Autos schon gar nicht und ein Telefon ist auch nur in einem einzigen Haus zu finden. So verwundert es nicht, dass die Dorfbewohner manchmal ein bisschen wirken, als seien sie aus der Zeit gefallen. Die Figuren brauchten einiges an Lesezeit, bis sie sich mir erschlossen haben, ich habe sie anfangs oft verwechselt und musste zurückblättern. Bis zum Ende der Geschichte haben sie eine deutliche Tiefe entwickelt und so, wie sich auch die Taten nach und nach aufklärten, habe ich auch die Figuren kennengelernt. Mit dem Ende bin ich rundum zufrieden, alle Fäden lösen sich auf, es wird nichts beschönigt und die Geschichte ist abgeschlossen. Fans von stimmungsvollen, historischen Thrillern bekommen eine Leseempfehlung von mir.

Lesen Sie weiter

✒️ 🅁🄴🅉🄴🄽🅂🄸🄾🄽 ✒️ "𝐓𝐚𝐥𝐛𝐞𝐫𝐠 𝟏𝟗𝟑𝟓" 𝐯𝐨𝐧 𝐌𝐚𝐱 𝐊𝐨𝐫𝐧 {Rezensionsexemplar} Vielen lieben Dank an @inside.penguinrandomhouse, das @bloggerportal und den @heyne.verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars ♥️ 𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭: Der Lehrer Steiner hat einen Turm bauen lassen. Angeblich für Vermessungszwecke. Doch im Wirtshaus erzählen sie sich, er beabsichtige, seine Frau dort hinunterzuwerfen. Aber dann liegt er selber unten, mit zerschmettertem Schädel und leeren Augen. Wer hat seinen perfiden Plan für sich missbraucht? Und wer erbt jetzt den Hof, den der Lehrer nie haben wollte? Seine Frau? Oder der ungeliebte Bruder, dessen Name voreilig ins Kriegerdenkmal gemeißelt worden war? Doch er kehrte zurück, und statt seines Lebens hat er nur einen Arm im Krieg gelassen – und jegliche Menschlichkeit. 𝐌𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠: Bei "Talberg 1935" handelt es sich um den Auftakt einer Reihe. Mich hatte das Cover, wie auch der Klappentext sofort angesprochen. Ich hatte mir viel von der Geschichte versprochen und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Zu Beginn hatte ich zugegeben ein kleines bisschen Probleme in die Story reinzukommen, abgelenkt durfte ich nicht sein, sonst wusste ich überhaupt nicht was ich da eigentlich gelesen habe. Aber sobald ich mit den Figuren warm geworden bin und dem Schauplatz, der so unheimlich und düster war, konnte ich das Buch nur schwer wieder weglegen. Die Atmosphäre hat mich absolut fesseln können, das war wirklich sehr besonders. Die Geschichte spielt zu einer prägenden Zeit, das kommt auch so rüber wie ich fand. Das Dorf Talberg und seine Bewohner sind recht eigen, aber das ist wohl so auf dem Dorf 😅 Ich bin selber auf dem Dorf aufgewachsen und gerade sehr kleine Gemeinschaften haben so ihre speziellen Eigenarten 🙊 Der Spannungsbogen wurde gerade zum Ende hin nochmal hoch gehalten, das hat für mich das Buch noch einmal mehr aufgewertet und den etwas holprigen Anfang aufgewogen. Die Kapitel werden aus verschiedenen Sichten geschildert. Dadurch bekommt man ein gutes Bild von den Geschehnissen. 𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: Ein richtig furchterregender, spannender Kriminalfall in einer schaurigen, bedrückenden Atmosphäre. Mich konnte das Buch überzeugen und ich freue mich auf den zweiten Band 😊 Krimi- und Thrillerfans sind hier gut aufgehoben 😁 ⭐⭐⭐⭐

Lesen Sie weiter

Düster, beklemmend und zutiefst abgründig. Es mutet an, als würde in den Wäldern der Wahnsinn lauern, zudem wird man in längst vergangene Zeiten entführt. Genau das hat mich an dem Auftakt der Talberg Trilogie von Max Korn so fasziniert. Der Einstieg gestaltete sich etwas beschwerlich. Da sich der Autor zunehmend in den Details der Personen verlor. Was nicht unbedingt schlecht ist, den Spannungsbogen jedoch etwas bremst. Dennoch war ich sofort fasziniert und direkt bei der Sache. Denn allein die Charaktere werden schon sehr vielschichtig dargeboten, so das man die Augen einfach nicht abwenden kann. Johannes, Karl und Elisabeth nehmen dabei den meisten Raum ein. Man empfindet Mitgefühl, Wut und grenzenlosen Schmerz. Besonders wenn man Elisabeths Hintergrund bedenkt. Denn dieser ist definitiv nicht ohne. Aber noch mehr schaffen es die Charaktere, sich immer wieder neu zu erfinden. Weshalb man eigentlich nie weiß, woran man bei Ihnen ist. Das hat mir schnell den Wind aus den Segeln genommen und ich war immer wieder aufs neue schockiert und sprachlos zugleich. Sie sind sehr authentisch und absolut greifbar. Wodurch ich bis zu einem gewissen Grade auch ihre Handlungen und Gedankengänge nachvollziehen konnte. Darüber hinaus erfährt man hier auch unterschiedliche Perspektiven, wodurch der Spannungsbogen immer wieder angehoben wird. Nach einem doch recht interessanten und nervenaufreibenden Einstieg, wird es erstmal sehr viel ruhiger, weil sich der Autor sehr ausführlich mit den Ermittlungen befasst. Sein Schreibstil empfand ich dabei als sehr einnehmend und fesselnd. Die Atmosphäre ist dabei unglaublich düster und schwer. Was sich auch merklich auf die Handlung überträgt. Einerseits zog es sich etwas, aber andererseits wurden immer wieder Wendungen eingewoben, die dem Ganzen eine völlig neue Richtung gaben. Besonders Johannes‘ Hintergrund hat mich merklich bewegt und erschüttert. Wer kann es ihm verdenken, dass es auch im Innern etwas mit ihm macht? All der Schmerz, die Einsamkeit und Wut braucht ein Ventil. Aber nicht nur Johannes macht sich verdächtig. Die Leichen werden mehr, aber die Verdächtigen auch. Irgendwann wusste ich gar nicht mehr, wo oben oder unten ist. Ich wusste nur, hier regiert der Wahnsinn, der die Zügel vollends an sich reißen möchte. Aber auch Talberg hat Geheimnisse und eine verschworene Gemeinde, die nichts nach außen dringen lässt. Doch wer ist der wahre Täter? Bis zum Schluss hatte ich überhaupt keine Ahnung. Aber es geht hier auch nicht zwingend darum. Es geht um Vergangenheit und Gegenwart. Um totgeschwiegene Geheimnisse, die alles verändern und mitten in den Abgrund reißen könnten. Um Themen, die schwer wiegen, aber nicht gesehen werden möchten. Max Korn zeigt sehr gut auf, wie die Seele immer mehr zersplittert, bis fast nichts mehr übrig bleibt. Abzüglich kleinerer Längen hat der Autor hier einen interessanten und vielschichtigen Auftakt geschaffen, in dem nichts ist, wie es scheint und der definitiv Lust auf mehr macht. Fazit: Max Korn hat mit Talberg 1935 einen sehr interessanten und vielschichtigen Auftakt der Talberg Trilogie geschaffen, der in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele führt. Ein Ort, der nichts nach außen dringen lässt. Geheimnisse, die dringend gewahrt werden müssen. Wahnsinn, der über allem herrscht und damit fast taub in den Gliedern macht. Trotz kleinerer Längen ,konnte mich dieser Thriller mit seiner Finsternis und seinen Geheimnissen begeistern und mitreißen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Lesen Sie weiter

Genau das richtige bei kaltem Schmudelwetter vor der Tür: Talberg 1935! Es ist der Auftakt einer Trilogie von Max Korn. Max Korn existiert nicht, es ist das Pseudonym eines erfolgreichen Autors, der sonst auch schon viele Bestseller vorlegte. Der Autor hat seine Jugend zum Teil im Bayrischen Wald verbracht in dem Örtchen Thalberg. Hier hat er sich aus Erinnerungen und lokaler Legenden und Mythen bedient und daraus diese Trilogie gestrickt. Band 1 ist ‚Talberg 1935‘ und es beginnt schaurig und es bleibt immerzu dünster und ungemütlich. Wenn man sich nicht fortwährend vor Augen führt, dass es im Jahr 1935 spielt, könnte man meinen der Roman spielte 1835, wenn man das Verhalten und die Hierarchie im Dorf betrachtet. Hier wird die beklemmende Stimmung eines Dorfes unter die Lupe genommen, in das man freiwillig nie ziehen würde. Zu Recht steht Roman auf dem Buch Roman und nicht Kriminalroman oder gar Thriller. Zwar findet man zu Beginn die Leiche des Wilhelm Steiner am Fuß eines Turms, den er selbst errichtet hat, aber es geht mehr um die Dorfgemeinschaft, das Miteinander. Die unausgesprochenen Hierarchien und wie das Zusammenleben damals noch geregelt wurde. Der Roman beleuchtet die einzelnen Familien, da sind die vom Steiner-Hof um den Wildbauern, die Platzhirsche und vermeidlichen Beherrscher des Dorfes. Dann gibt es den Wegebauer-Hof mit seinen naturheilkundlichen Frauen, verschrien als Hexen du vielen mehr. An diesen beiden Beispielen merkt man, dass alle möglichen Charaktere enthalten sind. Ich finde sie hätten ruhig etwas runder modelliert worden sein, mehr Tiefe, aber das hätte eventuell auch den Rahmen gesprengt. Als nächster Band erscheint Talberg 1977 und dann 2022. Ich persönlich hätte mir nach der Lektüre von 1935 gerne einen Band gewünscht, der uns in die Gründungszeit von Talberg reisen lässt. Sprich Band 5 der aber weit vor 1935 spielt.

Lesen Sie weiter

Talberg 1935

Von: Buchmomente

07.01.2022

Cover und Klappentext haben mich neugierig gemacht, dazu hatte ich schon einiges Gutes gehört von dieser Geschichte. Den Einstieg fand ich schwierig, aber in der zweiten Hälfte war es dann richtig spannend. Die Geschichte spielt in dem kleinen bayrischen Talberg. Im Jahr 1935 wird der Dorflehrer Steiner tot aufgefunden. Hat er sich selber das Leben genommen, in dem er von seinem Turm gesprungen ist, oder wurde er ermordet? Der Kommissar Karl Leiner kommt ins Dorf, um den Fall aufzuklären – doch vor der Aufklärung gibt es zunächst noch mehr Tote. Karl steht vor einem Rätsel – und die Dorfbewohner scheinen alle irgendetwas verbergen zu wollen. Das Buch besticht vor allem durch eine unglaubliche Atmosphäre, die wie ein Sog auf mich als Leser gewirkt hat und mich in eine düstere Einöde entführt hat. Das liegt vor allem am Schreibstil, der die Stimmung so gnadenlos einfängt und eine tiefe Melancholie über die ganze Geschichte legt. Er ist leicht zu lesen, hat mich aber oft auch denken lassen, mich nicht im Jahr 1935 zu befinden, sondern zu einer viel früheren Zeit. Es gibt viele Beschreibungen sowohl der Menschen als der der Landschaften, manche sind sehr ausschweifend, so dass ich zwar die düstere Atmosphäre gespürt habe, ich mich aber auch oft gefragt habe, wo der rote Faden der Geschichte ist und wo sie mich hinführen wird. Es braucht lange, bis dann die Ermittlungen und Aufklärung der Todesfälle im Mittelpunkt stehen. Und von da an wurde es dann auch spannend – das war aber leider erst in der zweiten Hälfte des Buches. Einzelne Figuren wurden sehr detailliert vorgestellt, so dass man gut miträtseln kann, wer sich hinter den Morden verbirgt. Auf die Lösung bin ich dennoch nicht gekommen, obwohl sie im Nachhinein eigentlich offensichtlich ist. Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, und ich hatte von jedem auch ein genaues Bild vor Augen. Anfangs musste ich die unterschiedlichen Figuren aber ein bisschen sortieren, weil sie zwar Namen haben, aber manchmal auch mit ihrem Beruf angesprochen werden oder mit einem Spitz- bzw. Kosenamen. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, es steht aber immer vor dem Kapitel, aus welcher Sicht die Dinge erzählt werden, so dass man da nicht durcheinander kommt. Und so schaut man mit dem jeweiligen Protagonisten des Kapitels immer auch in die jeweilige Vergangenheit und erfährt so eine Menge über die verschiedenen Menschen und die Verbindungen innerhalb der Dorfgemeinschaft. Das Buch braucht lange, um Fahrt aufzunehmen, besticht aber durch eine packende, wenn auch sehr beklemmende Atmosphäre. Erst in der zweiten Hälfte wurde es dann spannend, dann aber hatte der Autor mich auch gepackt. Ich gebe diesem Buch, das sehr gut in die dunkle Jahreszeit passt, weil es immer auch ein wenig geheimnisvoll wirkt, 3,5 von 5 Sternen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.