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Rezensionen zu
Die Frauen von Kopenhagen

Gertrud Tinning

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Kampf um Gerechtigkeit

Von: Everett

15.05.2021

Ende des neunzehnten Jahrhunderts in Kopenhagen, die Zeit der Industrialisierung. 1885 arbeiten Nelly und Marie in einer Weberei und Marie verunglückt. Verantwortlich fühlt sich niemand. Nelly forscht nach, gibt nicht auf und es kommt zu einem weiteren Unglück unter dem Nelly und ihr gerade gefundener Freund Johannes zu leiden haben. Nachdem man als Leser Nelly und Marie begleitet hat lernt man Johannes Herkunft kennen und die seiner Schwester Anna, die später auch nach Kopenhagen kommt. Sehr gut werden die damaligen Lebensverhältnisse dargestellt, die gesellschaftlichen und die Arbeitsbedingungen. Ich jedenfalls kann mir heute so ein Leben gar nicht vorstellen Erschreckend für Menschen mit wenig Einkommen und für Frauen insbesondere. Was für unsägliche Lebensumstände herrschten und wie rechtlos die Menschen waren. Wie Ge-fängnisinsassen behandelt wurden ist dann nochmal eine ganz andere Sache, unmensch-lich. Beeindruckend, wie dann einige starke Frauen für mehr Rechte kämpften,, nicht aufgege-ben haben und so den Weg ebneten für mehr soziale Gerechtigkeit. Vieles ist uns heute gar nicht mehr bewusst und ich bin den Menschen dankbar, die damals dafür gekämpft haben. Die Geschichte von Nelly, Anna und Johannes lässt sich gut lesen und die beschriebenen Umstände konnte ich mir recht gut vorstellen. Allerdings war es mir von der Geschichte zwischendurch etwas zu viel, auch wenn die Ge-schichten von Nelly, Anna und Johannes zusammen hängen, zusammen gehören, es ist sehr umfangreich.

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Vielen Dank an Frau Tinning, die einen wundervollen Schreibstil hat. Es war so einfach zu lesen und trotzdem ist es kein leichter Roman, der mal eben vergessen wird nach dem Lesen. Ich finde es immer wieder unglaublich, welche Mammutarbeit unsere Vormütter geleistet haben und unter welchen Umständen Sie dieses getan haben. Angst um Ihr eigenes Leben und um das Ihrer geliebten Menschen zu haben und trotzdem weiter zu machen. Dieses Buch handelt von den Frauen , die in einer Weberei in Dänemark arbeiten, bzw. dort um ihr Leben kämpfen im Jahr 1885/86 . Es ist aber auch die Geschichte einer Familie und die Liebe bzw. die Gleichgültigkeit einzelner Familienmitglieder zueinander. Der Kampf um Freiheit, Gleichgerechtigkeit und um Liebe und um Verständnis. Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen, lest es ihr lieben Menschen dort draußen, und denkt einmal darüber nach, wie einfach es geworden ist, dank der Menschen, die nicht nur für sich selber ein besseres Leben haben wollten.

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Bevor Dänemark hygge wurde

Von: eiger aus Berlin

13.05.2021

„ Die Frauen von Kopenhagen“ von Gertrud Tinning, erschienen 2021 in deutscher Übersetzung im Diana Verlag. Im Original, das 2019 erschien, lautet der Titel „ En uretfaerdig tied“ - „Eine ungerechte Zeit“ und trifft meiner Meinung den Inhalt dieses realistischen historischen Romans besser. Die Autorin erzählt in ihrem Roman wie für die heutigen hohen Sozialstandards gerungen und gekämpft werden musste. Nein, den Dänen und anderen Europäern ist nichts geschenkt worden. Schritt für Schritt wurden den Arbeitgebern Verbesserungen im Arbeitsschutz, der Entlohnung und der Gleichberechtigung unter großen Opfern abgerungen. 1885 arbeiten die jungen Frauen Nelly und Marie in der Tuchfabrik Ruben unter erbärmlichen Bedingungen. Marie, die drei Kinder und einen alkoholabhängigen Mann versorgen muss, erleidet einen schweren Arbeitsunfall. Sie wird einfach in einem Lager abgelegt. Trotz Nellys Bemühungen stirbt sie kurze Zeit später an den Folgen in einem Armenkrankenhaus. Als Nelly in der Firma versucht die Ursache des Unfalls, ein gerissener Treibriemen, aufzuklären um eine Entschädigung für Maries Familie zu erhalten, läuft sie gegen Wände. Niemand will mit ihr sprechen, keiner hat etwas gesehen. Doch Nellys Bemühungen werden wohl zur Kenntnis genommen, denn kurze Zeit später wird sie nach einem Einbruch in ihre Kellerwohnung brutal zusammen geschlagen. Ausgerechnet an jenem Abend war ihr Freund Johannes, ein Jütländer, der seinen Hof verlassen musste und in einer Werft arbeitet, bei ihr. Obwohl auch er bei dem Überfall verletzt wurde, wird er von der Polizei als Täter verhaftet. Seine Schwester Anna, die einen wohlhabenden Jütländer Bauern, den sie nicht liebt, heiraten soll, macht sich fast mittellos auf die Suche nach Johannes, als sie von der Verhaftung erfuhr. Sie glaubt an die Unschuld ihres Bruders und will diese beweisen. Die Odyssee von Anna in Kopenhagen gleicht einem Abstieg in die Hölle. Sie hat den festen Willen nicht aufzugeben und schreckt bei der Wohnungs- und Arbeitssuche in Kopenhagen vor fast nichts zurück. Sie schläft bei fremden Menschen, die gütig zu ihr sind, auf dem Fußboden. In einer Spelunke, Restaurant kann man die Einrichtung nicht nennen, lernt sie die hochschwangere Kellnerin Dagmar kennen, die der inzwischen mittellosen Anna Essensreste zusteckt. Das ist einer der seltenen Lichtblicke im Roman. Die Zustände, die Johannes im Untersuchungsgefängnis und in der Besserungsanstalt erlebt, sind so grausam und unmenschlich, dass einem beim Lesen der Atem stockt. Gertrud Tinning gelingt es mit ihren Beschreibungen den Leser zu fesseln und zu empören. Man leidet mit den Protagonisten und wünscht sich ihnen helfen zu können. Hilfe erfährt auch Anna bei ihren Bemühungen. Im Oktober 1871 wurde in Dänemark die Sozialdemokratie gegründet und die ersten Arbeiter versuchen sich in Gewerkschaften zu organisieren. Auch Frauen beginnen gemeinsam für ihre Rechte zu kämpfen. Anna trifft auf Menschen, die ihr zu hören und versuchen zu helfen, denn die Spuren bei der Suche nach dem Täter führen in die Tuchfabrik Ruben, wo auch Anna mittlerweile beschäftigt ist. Anna gelingt es die Frauen in der Fabrik für den Kampf um ihre Rechte zu mobilisieren und einen Streik zu organisieren. Der Weg zu sozialer Gerechtigkeit, den die Frauen und Männer vor sich haben ist noch weit. Aber es ist ein Anfang, der hoffen lässt die finsteren Zeiten zu überwinden. Fazit: Gertrud Tinning versteht es ausgezeichnet den Leser in die Handlung eintauchen zulassen. Das Buch zeigt die Lebens- und Arbeitsbedingungen zum Ende des 19. Jahrhunderts sehr anschaulich. Spannend erzählt, berichtet es lebendig und vielschichtig, vom Kampf gegen Ausbeutung, für soziale Gerechtigkeit und dem täglichen Überlebenskampf. Es ist ein beeindruckender historischer Roman für den die Autorin sehr gut recherchiert hat und dem ich 5 Sterne gebe.

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Der Kampf der Frauen

Von: Kate99

10.05.2021

Der Roman „ Die Frauen von Kopenhagen“ spielt im Jahr 1885 in Kopenhagen. Im Zeitalter der frühen Industrialisierung sind die Arbeitsbedingungen für die Frauen in der Weberei hart und ungerecht. Die Frauen haben keine Möglichkeit sich zu wehren: Ihnen wird beispielsweise der Lohn als Strafe fürs Zuspätkommen oder „ungehorsam“ sein gekürzt und sie leben in ständiger Angst die Arbeit zu verlieren, da die Frauen auf das Geld angewiesen sind, um Ihre Familie zu ernähren. Obwohl die Frauen Geld verdienen, leben sie trotzdem in Armut und können sich nur das Nötigste zum Überleben leisten. Als Anna aus Jütland nach Kopenhagen kommt, um Ihrem Bruder, der unschuldig im Gefängnis sitzt, zu helfen, ist sie entsetzt, was für Zustände in der Stadt herrschen. Aber sie kämpft sich durch und nimmt auch den Kampf gegen die Ungerechtigkeit auf, indem sie sich der Frauenbewegung anschliesst. Für uns heute sind viele Dinge selbstverständlich, darum kann man sich kaum vorstellen in welcher Armut und unter welchen schlimmen hygienischen Bedingungen die arme Bevölkerung trotz Arbeitsplatz im 19. Jahrhundert gelebt hat. Aber sie haben gekämpft und wir profetieren nun davon. Gertrud Tinning beschreibt die Charaktere und Handlungen so brillant, dass man sich in das Geschehen von damals hineinversetzen kann und man mit den Charakteren mitfühlt. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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Interessant und lehrreich

Von: Loreen05

10.05.2021

"Die Frauen von Kopenhagen" ist ein wirklich interessantes Buch, denn die Geschichte ist spannend geschrieben und fesselte mich von Anfang bis Ende. Es überraschte mich positiv, dass die Geschichte einen Wendepunkt hat, der alles ändert und die Handlung verläuft in eine Richtung, in die man es nicht erwartet hat. Jedoch muss ich auch sagen, dass ich vom Ende des Buches etwas enttäuscht bin, denn die ganze Handlung ist nahezu ins kleinste Detail beschrieben worden, das Ende ist jedoch kurz und knapp und vieles, was zwischen der Zeit passierte, wurde weggelassen. Plötzlich wurde man vor einer erreichten Tatsache nach der anderen gestellt, was die Wirkung erzielte, als ob die Autorin keine Lust mehr hatte, zu Ende zu schreiben. Außerdem war der Rest des Romans anfangs und bis zur Mitte teilweise zu detailliert beschrieben, sodass es manchmal etwas langweilig war, was nicht heißt, dass es nicht fesselnd war, denn das war es. Insgesamt kann ich trotzdem sagen, dass das Buch eine Lesebereicherung war, nicht zuletzt, da man viel über damalige Verhältnisse lernen konnte und eben auch, weil man eine ganz neue Sicht auf alltägliche Dinge bekommt. Also meiner Meinung nach, trotz der Kritikpunkte ein wirklich tolles Buch!

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Ein toller und fesselnder Roman, der den Leser in die schlimmen Zustände in Kopenhagen des 19. Jahrhunderts eintauchen lässt. Sehr lebendig erzählt Gertrud Tinning über die damals herrschenden Zustände und die beginnende Frauenbewegung in Dänemark. Es war sehr interessant und spannend und ich wurde in den letzten beiden Tagen bestens unterhalten. Danke dem Bloggerportal Random House für das Rezensionsexemplar, es hat mich sehr, sehr leseglücklich gemacht!

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In dem Roman geht es um Nelly, Marie, Johannes und Anne. Es spielt in Kopenhagen zur Zeit der Industrialisierung, genauer im Jahr 1885 - 1886. Nelly und Marie arbeiten in der größten Weberei Kopenhagens. Als an Maries Webstuhl der Treibriemen reißt, verletzt sich Marie schwer. Nelly findet sie neben dem Webstuhl liegend mit Verletzungen an Arm und im Gesicht. Sie hat schon viel Blut verloren. Von den Vorarbeitern ist keiner bereit, Marie ins Krankenhaus zu bringen. Nelly findet einen mutigen Arbeiter aus der Weberei, der mit Nelly die verletzte Marie ins Krankenhaus fährt. Dort verstirbt Marie am nächsten Tag und lässt ihren Mann, der ein Trinker und Nelly´s Bruder ist, und ihre 3 kleinen Kinder zurück. Nelly hat gesehen, dass der Treibriemen stark abgenutzt war und versucht deshalb von der Geschäftsleitung Geld für die Familie von Marie zu bekommen. Scheitert aber kläglich. Deshalb versucht sie die Arbeitsverhältnisse und den Unfall von Marie in der Zeitung zu veröffentlichen, droht sogar Unachtsamerweise damit. Ihrem Freund Johannes erzählt sie an dem Abend nichts davon, da sie ihn erst vor kurzem kennen gelernt hat. Nelly wird an diesem Abend zusammen mit ihrem Freund Johannes niedergeschlagen. Johannes wird von der Polizei am Morgen als Verdächtiger festgenommen und ins Gefängnis gesteckt. Dort wird er wegen Mordversuch angeklagt und später auch verurteilt. Seine Schwester Anna kommt vom Land um ihrem Bruder zu helfen und besucht Nelly im Krankenhaus. Diese ist so schwer verletzt, dass sie nicht mehr sprechen kann. Sie kann Anna aber doch wichtige Informationen geben. Am nächsten Tag ist Nelly tot. Anne, nimmt den Kampf von Nelly gegen die Ungerechtigkeit und die Missstände in der Weberei auf. Die Protagonisten sind super dargestellt, auch die Lebensverhältnisse werden so deutlich. Ich fühlte mich während des Lesens in diese schwere Zeit hineinversetzt und habe mit Nelly, Johannes und Anna mitgelitten und gehofft. Der Schreibstil ist einzigartig. Das Buch liest sich leicht und schnell. Man hat immer das Gefühl, dass es für die Protagonisten besser werden wird, aber dann gibt es wieder einen herben Rückschlag. Das Auf und Ab ist sensationell verarbeitet. Dieser Roman hat mich gefesselt, sodass ich das Buch kaum weglegen konnte. Ich bin von dem Buch total begeistert und kann es nur weiterempfehlen.

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Eine große Weberei, die bereits Akkordarbeit in Fabrikmanier fordert. Ein mysteriöser Arbeitsunfall, den man zu vertuschen versucht. Ein junges Liebespaar, dem nicht viel Zeit bleibt. Und zwei mutige Frauen, die furchtlos Gerechtigkeit fordern. Sie kämpfen für ihre Rechte und setzen einen Meilenstein in der Geschichte Dänemarks. Die literarische Zeitreise nach Kopenhagen findet zu Beginn der Frühindustrialisierung im 19. Jahrhundert statt. Der Alltag der Arbeiterklasse war geprägt von menschenunwürdigen Lebensbedingungen. Zu Hunger und Armut kamen akute Wohnungsnot, mangelnde Hygiene, und Krankheiten dazu. Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung waren die täglichen Begleiter der Menschen. Selten hat mich ein Buch so emotional getroffen. Gertrud Tinning erzählt eine Liebesgeschichte, einen Krimi und sowohl den Beginn der Solidarisierung der Arbeiterschaft als auch die Emanzipation der Frau. Die Autorin schreibt so gefühlvoll, dass man die gedrückte Stimmung spürt und die Feuchtigkeit in den Wohnungen förmlich riechen kann. Man liebt und leidet mit den Charakteren. Sie schildert das Handlungsgeschehen so brilliant in einer immer währenden Spannung, die einen das Buch nicht weglegen lässt. Eine Geschichte die auch Stunden nachdem man das Buch fertig gelesen hat sehr nachdenklich stimmt. Ein literarisches Meisterwerk über die damalige Zeit.

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