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Rezensionen zu
Das Land der Anderen

Leïla Slimani

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Familientrilogie

Von: Barbara

23.06.2021

Das Buch hat mich schon auf den ersten Seiten gepackt und nicht wieder losgelassen, bis es mich am Ende bewegt und erschüttert zurückließ. Doch dann lass ich, dass das Buch als Trilogie über die Familie der Autorin Leila Slimani angedacht ist und ich war gleich getröstet. Denn diese Familie und besonders ihre Frauen und ihre Schicksale hat definitiv mehr als ein Buch in sich. Eine Liebe am Ende des Zweiten Weltkriegs zu einem Marokkaner, der für Frankreich gekämpft hat bringt eine junge Elsässerin in den 40ern nach Marokko. In dieser völlig neuen Umgebung muss sie ihre neue Rolle suchen und es bleibt fraglich, ob sie es diese überhaupt geben kann.

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Eine Liebe zwischen den Kulturen

Von: Fred

23.06.2021

Erzählt wird die Geschichte einer Französin aus dem Elsass und einem Marokkaner, welcher in der Französischen Armee im Zweiten Weltkrieg gedient hat. Sie lernen sich im Elsass kennen und ziehen dann gemeinsam nach Marokko, um dort eine Farm zu betreiben. Die Geschichte erzählt, die Ankunft Mathildes in Marokko, die Auseinandersetzung mit den Moralvorstellen vor Ort. Sie lernt Ihren Mann von einer ganz anderen Seite kennen, erfährt Abgrenzung und Ablehnung und ändert auch Ihre eigene Einstellung zur Rolle der Frau in der Gesellschaft. Der Roman wird sehr kraftvoll , ohne kitschige Liebesromantik mit interessanten geschichtlichen Hintergründen erzählt. Ich kann dieses Buch zum Lesen empfehlen.

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Bewegend

Von: Lesemaus

20.06.2021

Das Buch gibt tiefe Einblicke in das Leben von Mathilde in Marokko in den 50 er. Deutlich wird beschrieben wie schwer der Konflikt zweier Nationen als Paar zu dieser Zeit ist. Ich kann es nur weiterempfehlen.

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Beim Gastlandauftritt Frankreichs auf der Frankfurter Buchmesse 2017 war die französisch-marokkanische Autorin Leїla Slimani mit ihrem Buch "Dann schlaf auch du", für das sie 2016 den Prix Goncourt erhielt, eine bereichernde Entdeckung. Ihr dritter Roman, "Das Land der Anderen", ist der erste Band einer Trilogie nach Motiven ihrer eigenen Familiengeschichte. Leїla Slimani wurde 1981 in Marokko geboren, dem Land, in das ihre Großmutter, genau wie die Romanfigur Mathilde, einwanderte. Mathilde folgt ihrem Mann Amine Belhaj, einem marokkanischen Offizier der französischen Armee, den sie bei Kriegsende in ihrem elsässischen Heimatdorf kennenlernte und aus Liebe, Abenteuerlust und Sehnsucht nach Veränderung überstürzt heiratete. Bei der Landung in Rabat am 1. März 1946 dominiert Beklommenheit: "Trotz des hoffnungslos blauen Himmels, trotz der Freude, ihren Mann wiederzusehen, und des Stolzes, ihrem Schicksal entronnen zu sein, war ihr plötzlich mulmig geworden. […] Ihr Mann, dem die Blicke der anderen Passagiere nicht entgingen, küsste sie auf die Wangen. Er packte ihren rechten Arm in einer zugleich sinnlichen wie drohenden Geste. Es schien, als wolle er sie im Zaum halten." (S. 15/16) Geplatzte Träume Amine ist in Marokko ein anderer. Zwar liebt er Mathilde und billigt ihr eine andere Stellung als seiner Mutter Mouilala zu, einer streng-traditionellen Muslimin, doch duldet er keinerlei Kritik an heimischen Traditionen und Bräuchen: "„So ist das hier.“ Diesen Satz würde sie noch oft hören. Und genau in dem Moment begriff sie, dass sie eine Fremde war, eine Frau, eine Ehefrau, ein Mensch, der der Gnade der anderen ausgeliefert war.“ (S. 19) Auch als sie 1949 ein ererbtes Stück Land beziehen und Amine wie ein Besessener – und zu Beginn mit wenig Erfolg – auf seiner Farm arbeitet, bleibt das Verhältnis zwischen den beiden kulturell grundverschiedenen Partnern angespannt. Die 1947 geborene Tochter Aїcha und der jüngere Sohn Selim wachsen im Dauerstreit der Eltern auf und erleben Gewalt des Vaters gegenüber der Mutter und seiner jüngeren Schwester Selma. Niemand fühlt sich zuhause Nicht nur die französischen Siedler, jeder scheint in diesem Roman im fremden Land zu leben: Mathilde gehört weder zu Marokko, noch zu den Kolonialisten. Bei einem Heimatbesuch 1954 ist sie auch dort eine Fremde. Amine wird für seine Kriegsteilnahme von den eigenen Nationalisten verachtet. Besonders aber leidet Aїcha mit dem blonden Wuschelkopf unter Spott und Quälereien im französisch-katholischen Pensionat: "Denn Aїcha war weder wirklich eine Einheimische noch eine dieser Europäerinnen […]. Sie wusste nicht, was sie war, also blieb sie allein […]." (S. 84) Symbolhaft ist der Orangenbaum, in den Amine einst einen Zitronenzweig setzte: "„Wir“, sagte er, „sind wie dein Baum, halb Zitrone, halb Orange. Wir gehören zu keiner Seite. […] Während er leise auf den Flur trat und die Tür schloss, dachte er, dass die Früchte des Zitrangenbaums ungenießbar waren." (S. 370/71) Eine Welt im Untergang Aus vielerlei Gründen habe ich den Roman überaus gern gelesen und freue mich auf die Fortsetzung. Zum einen sind es die nüchterne, wertfreie Erzählweise, das Einfühlungsvermögen Leїla Slimanis in unterschiedlichste Figuren und die immer wieder wechselnde Perspektive, mit der sie allen gerecht wird. Die Themen Fremdheit und Einsamkeit, männliche Unterdrückung, Gewalt, Emanzipation, Liebe,unerfüllte Träume, Trennendes und Verbindendes, Scham, Hilflosigkeit, Rassismus und koloniale Überheblichkeit lösten abwechselnd Mitgefühl und Wut in mir aus. Die Verbindung aus Einzelschicksalen und dem marokkanischen Unabhängigkeitskampf, der 1956 zur Loslösung von Frankreich führte, ist ausgezeichnet gelungen. Der Roman endet 1955, als Aїcha ungerührt dem Untergang einer Welt zusieht.

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Das Land der Anderen

Von: selztaler

17.06.2021

Während seiner Stationierung in Frankreich lernt der 28- jährige Marokkaner Amine Belhaj die im Elsass beheimatete 20- jährige Französin Mathilde kennen. Mathilde ist eine gebildete, starke junge Frau, die sich nach Abenteuer sehnt. Die beiden verlieben sich und werden trotz der kulturellen und augenfälligen Unterschiede ein Paar, heiraten in Frankreich. 1947 folgt Mathilde ihrem Mann nach Marokko, die gegenseitigen Erwartungen sind groß. Der Vater von Amine hat ihm Grund und Boden in der Nähe der Stadt Meknès vermacht. Um die Farm aufzubauen, den Boden fruchtbar zu machen, arbeitet Amine unermüdlich von früh bis spät. Mathilde ist sich zumeist selber überlassen, versorgt den Haushalt und erzieht die gemeinsamen Kinder Aicha und Selim. Die neue Heimat ist ihr fremd, sie fühlt sich einsam und langweilt sich, wird täglich konfrontiert mit in Beton gegossenen Moralvorstellungen. Harte und entbehrungsreiche Jahre liegen vor ihnen, die auch eine Zeit der politischen Umbrüche sind. Trotz aller Zweifel und Schwierigkeiten, gegen alle Widerstände, findet Mathilde einen gangbaren Weg. Angelehnt an ihre eigene Familiengeschichte, ausgelegt auf drei Teile, stehen die Großeltern Slimanis im Mittelpunkt dieses ersten Teils, dessen Handlung in den 1940er und 1950er Jahren in Marokko angesiedelt ist. Ein wirklich beeindruckendes, emotionales und gut geschriebenes Buch, welches die besondere Atmosphäre Marokkos einfängt, den Zeitgeist vermittelt. Bleibe eine große Bewunderin der Autorin!

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„Das Land der Anderen“ ist der erste Teil einer geplanten Trilogie, in der die französisch-marokkanische Autorin und Prix Goncourt Preisträgerin Leïla Slimani Teile ihrer Familiengeschichte verarbeitet. Angelehnt ist der Roman an die Geschichte ihrer Großmutter, die 1944 im Elsass ihren Anfang nimmt. Der Zweite Weltkrieg nähert sich seinem Ende, als Mathilde den Offizier Amine Belhaj kennen und lieben lernt. Amine ist Marokkaner, stationiert in Mulhouse und kämpft im Zweiten Weltkrieg wie so viele seiner Landsleute auf Seite der Franzosen gegen die deutschen Besatzer. Nicht weiter verwunderlich, denn der Maghreb-Staat steht unter französischer Protektoratsverwaltung und hat bereits im Ersten Weltkrieg die Truppen des Mutterlandes unterstützt. Die beiden heiraten, möchten sich eine gemeinsame Existenz aufbauen. Und da kommt es gerade recht, dass Amine von seinem Vater einen abgelegenen Hof nahe Meknès am Fuß des Atlas-Gebirges erbt. Dort liegt ihre Zukunft. Er wird sich um den Hof kümmern, sie um Küche und Kinder. Nach Kriegsende verlassen sie Frankreich in Richtung Marokko. Dort angekommen wird Mathilde schnell klar, dass ihrer Abenteuerlust in der patriarchalischen Gesellschaft strenge Grenzen gesetzt sind. Aber noch schlimmer trifft sie die Gewissheit, dass sich ihr Mann verändert, dass sich sein Verhalten, auch ihr gegenüber, an den traditionellen Werten dieser Gesellschaft orientiert, dass er ein Teil dieser Männerwelt wird. Aber resignieren ist für Mathilde keine Option. Auch die Politik beeinflusst ihre Beziehung. Marokko kämpft um die Unabhängigkeit, da kommt es bei Amines Landsleuten nicht gut an, dass er mit einer Französin verheiratet ist. Und die französischen Kolonisten? Ziehen die Nase hoch, wenden sich ab, meiden Mathilde. Die beiden sind sich ihres Sitzens zwischen den Stühlen bewusst, fühlen sich deplatziert, leben im Land des Anderen. Es sind die Widersprüche, die diesen Roman lesenswert machen. Tradition oder Moderne, Beharren in alten Mustern oder Fortschritt, Männergewalt oder Frauenrechte, Fügsamkeit oder Rebellion, Leiden oder Kämpfen. Diese Gegensätze arbeitet Slimani elegant heraus und macht daraus ein Plädoyer für Freiheit, Emanzipation und Veränderung.

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Eindringlich und authentisch

Von: Verena-Seraphina

15.06.2021

Gegen Ende des 2. Weltkrieges regiert in Mathildes Heimat in Frankreich sehr viel Angst. Fast selber noch ein Kind lernt sie Amine, einen Marokkaner, kennen, der mit seinem Regiment in der Nähe stationiert ist. Sie zeigt ihm Frankreich und seine Gebräuche, er nimmt alles sehr interessiert auf und ist für Mathildes Empfinden sehr liebenswert. Sie verlieben sich und heiraten. Sie folgt ihm in seine Heimat. Doch dort ist Amine wie verwandelt, sie leben zunächst bei seiner Mutter, die Mathilde mit offenen Armen aufnimmt, weil sie Europäerin und gebildet ist. „So ist das hier!“ - Diesen Satz wird Mathilde noch sehr oft hören. In Briefen an ihre Schwester schreibt Mathilde ihr Leben schön. Sie war auf der Suche nach Exotik und Abenteuer, sie möchte nicht preisgeben, wie es ihr wirklich geht. Die unterschiedlichen Vorstellungen von Partnerschaft und von der Rolle in einer Beziehung prallen aufeinander. Mathilde und auch ihre Tochter erfahren viele Anfeindungen, die ihnen zusetzen. So denkt der Arzt, dass Mischlinge das Ende der Welt ankündigen. Amine schlägt sie, doch das ist eben so in diesem Land. Er liebt seine Frau und zeigt ihr das auch. Doch sie darf sich in seine Belange nicht einmischen, auch wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass Mathilde mit ihrer Einschätzung richtig lag. Eindringlich gelingt es der Autorin Leila Slimani die Umstände und Situationen in diesem für Mathilde fremden Land zu skizzieren. Sie ergreift keine Partei für Mathilde, sie formuliert auch das Denken und Fühlen von Amine sehr genau. Beim Lesen entstehen leicht vorstellbare Bilder, es läuft ein Film ab. Die Sprache und Wortwahl sind sehr vielseitig und fein. Es entsteht ein Verständnis für die marokkanische Kultur, Lebensweise und deren Werte. Die Geschichte beruht auf wahren Gegebenheiten der Großeltern der Autorin. Über die Autorin sowie über die Geschichte von Marokko selbst ein wenig zu recherchieren, ist sehr lohnenswert, jedoch nicht Bedingung zum Verständnis. Das Zeitfenster des Romans reicht vom Ende des 2. Weltkriegs bis September 1955, die Unabhängigkeit erlangte Marokko Anfang 1956.

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spannende Reise nach Marokko

Von: gabiletta

15.06.2021

Der Roman entführt den Leser nach Marokko nach dem zweiten Weltkrieg, in ein Land das für seine Unabhängigkeit kämpft. Die persönlichen Probleme der Hauptpersonen spiegeln diesen Kampf wider. Liebe, Verlust, Entfremdung, Unterwerfung sind Themen dieser kraftvollen Familiensaga. Das Buch liest sich sehr flüssig, es fesselt den Leser und lässt ihn die Geschichte mitfühlen. Jeder, der sich für fremde Länder und Kulturen interessiert, wird seine Freude daran haben.

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