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Rezensionen zu
Unzertrennlich

Irvin D. Yalom, Marilyn Yalom

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Das Liebes- und Ehepaar YALOM verabschiedet sich. Von einander, von einem großen Freundes- und Bekanntenkreis, von der internationalen Fachwelt, von Millionen treuer Leser und Anhänger. Anlass für diesen Abschied ist eine tödliche Krankheit von Marilyn, deren Verlauf und Folgen zunächst von beiden, nach dem Tod dann von Irving alleine beschrieben und reflektiert werden. (Ich benutze im Text die Vornamen, weil es zu der extrem persönlichen Grundfärbung des Buches passt). Der Name Irvin YALOM ist nicht nur in psychotherapeutischen Fachkreisen international bekannt; er hat eine Reihe von Romanen geschrieben, in denen er einem breiten Publikum grundsätzliche Erkenntnisse und Anregungen zu einem erfüllten Leben vermittelt hat. Marilyn hat als feministisch-orientierte Literaturwissenschaftlerin ebenfalls seit Jahrzehnten eine öffentliche Präsenz. Das Paar setzt mit diesem Buch in erster Linie der Beziehung selbst ein Denkmal. Hier haben sich zwei kreative und intellektuelle Persönlichkeiten schon im Jugendalter kennen- und lieben gelernt und es geschafft, sich bis ins hohe Alter auf eine Art zu begleiten, zu fördern, zu inspirieren, die für viele Menschen - sowohl im Umfeld als auch in weiten fachlichen und literarischen Kreisen - zu einem Modell einer Idealbeziehung geworden ist. Das Buch setzt sich aus zahlreichen Facetten zusammen. Es beinhaltet: - eine Art medizinisches Tagebuch über den Verlauf der Erkrankung, die Wirkung und Folgen der Behandlungsmaßnahmen, - einen Einblick in die Gestaltung des Zusammenlebens in den letzten gemeinsamen Monaten, - die Schilderung der Begleitung und Anteilnahme durch die Angehörigen und ein geradezu riesiges soziales Netzwerk, - Rückblicke auf die Beziehungsgeschichte und Stationen eines extrem erfüllten gemeinsamen Lebens, - die Darstellung der inneren Ambivalenz Marilyns zwischen dem Kampf um das Weiterleben (zuletzt mehr für Irving als für sich selbst) und ihrer wachsenden Bereitschaft, dem leidvollen und aussichtslosen Krankheitsprozess ein selbstbestimmtes Ende zu setzen, - eher allgemeine Reflexionen (schwerpunktmäßig von Irvin) über das Alter, die Angst vor dem Tod, die Furcht vor der Einsamkeit des Zurückbleibenden) wobei der Autor zunehmend auch auf eigene frühere Werke zurückgreift), - den schrittweisen Abschied von Irvin von seiner Berufung als Psychotherapeut (als Teil eines deutlich spürbaren Altersabbaus), - die Beschreibung (und Reflexion) des Alltagslebens von Iriving in den ersten Monaten als Witwer). Alle diese Themen sind durchzogen von immer wieder neuen Bekundungen des gegenseitigen Respekts, der gegenseitigen Bewunderung und der geradezu unendlichen gegenseitigen Liebe. Was ließe sich Kritisches sagen zu einem Buch mit solch berührenden, existenziell-bedeutsamen Inhalten? Müsste man nicht einfach nur ergriffen und begeistert sein, weil man an den (Selbst-)Erkenntnissen von solch besonderen Menschen teilhaben darf? Nun, außerhalb des echten Fan-Kreises (der sich ja stärker um Irvin gebildet hat) könnte man schon zu dem Eindruck kommen, dass es vielleicht doch von allem etwas zu viel ist. Einfach eine Schicht zu dick aufgetragen. So wird aus gelungener Liebe ein einzigartiges Monument, aus einer klugen, fürsorglichen und inspirierenden Frau fast eine Heilige, aus guten Sozialbeziehungen geradezu ein Meer von innigen Freundschaften. Es gibt Stellen in diesem Buch, die so persönlich und detailliert sind (Medikamente, einzelne Freundschaftsbeziehungen), dass sie doch eher für ein persönliches Umfeld als für die breite Öffentlichkeit eignen. Die Passagen, in denen Irvin beschreibt, wie hilfreich für ihn das Lesen seiner eigenen literarischen Werke ist, wirkt auch ein wenig selbstverliebt ("wie klug ich doch schon früher war"). Zusammengefasst: Wer YALOM schon lange für sich als Quelle von tiefen Erkenntnissen oder fachlichen Anregungen entdeckt hat oder Interesse an dieser so fruchtbaren Ausnahmebeziehung hat, wird dieses Buch mit großem Genuss und tief bewegt lesen. Auch für diejenigen, die sich mit der partnerschaftlichen Gestaltung des Lebensendes auseinandersetzen, bietet das Buch bedeutsame Anregungen (wenn man sich nicht dadurch irritieren lässt, dass alle Rahmenbedingungen bei den YALOMs so unfassbar optimal sind). Für weniger "betroffene" Leser/innen könnte sicher auch der Eindruck entstehen, dass hier etwas eigentlich sehr Privates sehr öffentlich zelebriert wird. Über das Ende ein (weitgehend) gemeinsames Buch zu schreiben, passt auf diese Personen und diese Beziehung sicher perfekt. Diese Möglichkeit, eigene Ängste und die eigene Verzweiflung in einer solchen Form - geradezu als Selbsttherapie - zu verarbeiten, steht sicherlich nur wenigen Menschen offen.

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Klappentext Irvin D. Yalom, einer der angesehensten Psychotherapeuten Amerikas, wird am 13. Juni 2021 neunzig Jahre alt. Er gilt als Klassiker der existentiellen Psychotherapie, seine Lehrbücher und Romane erscheinen weltweit und erreichen Millionen. Seine Frau Marilyn Yalom, eine renommierte Kulturwissenschaftlerin und Autorin, starb im letzten Herbst nach 65jähriger Ehe. Als klar war, dass ihre Krankheit zum Tode führen würde, begannen beide ein Buch zu schreiben - das am Ende Irvin D. Yalom alleine fertigstellen musste. Es ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe und herausragenden intellektuellen Beziehung. Ein großes Alterswerk, das alle existentiellen Themen berührt, die uns angehen. Meine Meinung Das Cover des Buches gefällt mir wirklich gut. Auch die im Buch enthaltenen Fotos fand ich toll, da man so noch ein besseres Bild von Irvins und Marilyns Leben bekommen hat. Das Buch von Irvin und Marilyn Yalom zu lesen war sehr bewegend und bereichernd. Der Titel des Buches könnte nicht besser passen. Irvin und Marilyn sind wirklich unzertrennlich, auch über den Tod hinaus. Das Buch ist aus der Sicht von Marilyn und Irvin geschrieben, der Sicht der Sterbenden und des Angehörigen sowie letztendlich des Überlebenden. Es war sehr interessant zu lesen, wie zwei Menschen die selbe Situation auffassen, welche Ängste und Sorgen sich das Paar umeinander macht. Die Sicht beider war sehr gut nachvollziehbar – Irvin, der am Leben seiner Frau festhalten möchte und Marilyn, die von ihrem Leiden erlöst werden möchte. Mich haben die Schilderungen der beiden emotional sehr berührt und zum Nachdenken angeregt. Im Buch geht es um viele Themen, die uns alle irgendwann betreffen. Es geht nicht nur um das Sterben, sondern auch um das Älterwerden, das Aufgeben der Arbeit im Alter, das Loslassenmüssen und Sorgen, die man sich am Lebensende macht. Der Schreibstil des Ehepaars Yalom hat mir gut gefallen. Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen. Zudem kann man wirklich gut mitfühlen, da beide ihren Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen. Fazit „Unzertrennlich: Über den Tod und das Leben“ ist das bewegende Buch eines unzertrennlichen Paars, das zum Nachdenken anregt. Leseempfehlung!

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