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Rezensionen zu
Club Paradies - Im Glanz der Macht

Caren Benedikt

Club Paradies (1)

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Die Geschichte spielt in Berlin, Mitte der 1970er Jahre. Hanns Borchardt ist ein skrupelloser Geschäftsmann, und sein nächstes Bau-Projekt stellt alles Gewesene in den Schatten. Ein Grundstück fehlt ihm jedoch noch – und das gehört Lea Stern, die ihren erfolgreichen Club Paradies jedoch nicht aufgeben will. Hanns versucht alles, um zu seinem Ziel zu kommen – und das ohne ohne Rücksicht auf Verluste. Obwohl die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird und jedem Kapitel auch immer voransteht, wer jetzt gerade berichtet, ist es doch Hanns, der den Mittelpunkt bildet. Er ist ein Egoist und Patriarch, der nur sein Geld und den damit verbundenen Luxus im Sinn hat – seine Ehefrau Maria behandelt er schlecht, seine Kinder Hanna und Holger leiden ebenfalls unter seiner Dominanz. Kurzum – er ist unsympathisch durch und durch. Maria ist zwar sympathisch, aber sie hätte ich gerne gerüttelt und geschüttelt – denn sie lässt sich völlig unterkriegen von ihrem Ehemann und von ihm vorschreiben, was sie tun oder sagen darf – ganz die unterwürfige Ehefrau. Sohn Holger kann das Ganze nicht ertragen und zieht kurzerhand aus – das mach ihn sympathisch. Er gerät dann aber in Kreise, die ihn moralisch in die Bredouille bringen. Hanna bleibt zwar zuhause, ermutigt aber ihre Mutter immer wieder, sich dem Willen ihres Ehemanns zu widersetzen – und auch sie geht ihre eigene Wege, die nicht immer den damals geltenden Konventionen entsprechen. Mein geheimer Liebling dieses Buches ist aber Lea Stern – sie strahlt eine kühle Gelassenheit und Stärke aus, und ich habe genossen, wie Hanns daran verzweifelt. Während die erste Hälfte eher ruhig ist und man so die Charaktere in ihren Rollen kennenlernt, wird es in der zweiten dann von Seite zu Seite spannender – bis zu einem überraschenden Ende, das neugierig auf die Fortsetzung macht. Gelungen ist die Atmosphäre der 1970er Jahre – die hat die Autorin sehr gut eingefangen, insbesondere auch die vielen Probleme, die damals aufkamen: Es geht neben dem materiellem Konsum auch um die Studentenstreiks, um freie Liebe, um die RAF und die Pornofilmszene; mir war es ein wenig zu viel an Themen und einige hätte die Autorin auch weglassen können, ohne dass die Geschichte an Spannung verloren hätte. Der Schreibstil ist eingängig und lebendig, so dass die Seiten rasch dahinfliegen. Die Autorin weiß, Atmosphäre zu schaffen und vor allem auch, Spannung aufzubauen – gerade die zweite Hälfte hat mich wirklich richtig gefesselt. Ich bin nun gespannt, wie es weitergeht und empfehle das Buch gerne weiter. Mein Fazit In spannender Auftakt über einen skrupellosen Geschäftsmann, der im Berlin der 1970er wegen eines Großprojektes einige Intrigen spinnt und alles auf eine Karte setzt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, auch wenn es mir ein wenig zu viel an Themen waren, die angerissen wurden – dennoch freue ich mich nun auf die Fortsetzung und bin gespannt, wie es weitergeht.

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Machtgier

Von: Lesefee23.05

05.05.2023

„Ich bin der Marionettenspieler, und ihr seid die Puppen, die an meinen Strippen hängen und sich genauso bewegen, wie ich es will.“ „Club Paradies – Im Glanz der Macht“ ist der erste Band der Club Paradies-Dilogie von Caren Benedict. Er erschien im März 2023 im Blanvalet Verlag. Familiendrama, historische Aufarbeitung und einen Nachtclub in Berlin - ja, all das findet man im neuen Buch von Caren Benedikt. Aber worum geht es nun genau? Um die Familie Borchardt, eigentlich um Hanns Borchardt. Er ist ein Baulöwe, im Grunder DER Baulöwe von Berlin. Er selbst hält sich für unbesiegbar, denn ohne ihn läuft in der Stadt nichts. Seinen Reichtum stellt er tagtäglich zur Schau und für seine Familie ist gerade das Beste gut genug… Doch hinter der Fassade ist nicht alles Gold was glänzt. Hanns‘ Kinder werden langsam erwachsen und entwickeln eigene Ideen und Vorstellungen, welche sich nicht unbedingt mit denen ihres Vaters decken und auch Maria, seine Frau, ist sich nicht mehr sicher, ob sie in der Ehe glücklich ist. Außerdem ist da noch Lea, die Clubbesitzerin. Sie hat etwas, das Hanns gerne haben würde, doch wird sie es ihm geben? Hanns war mir von Anfang an unsympathisch. Er ist egoistisch, arrogant und selbstherrlich. Andere Menschen interessieren ihn nicht, wichtig ist nur er selbst. Er ist also der klassische Antiheld und ich fand ihn absolut großartig charakterisiert. Es wird deutlich, was er für ein Mensch ist, wie er andere psychisch manipuliert und zum Teil sogar sich selbst belügt. Tatsächlich lehnt sich seine Figur sogar eine reale Figur an, nämlich an Manni Schmidt, der seinerzeit ein großer Unternehmer war. Während Holger und Maria für mich als Figuren eher weniger interessant waren, gefielen mir gerade Hanna und Lea hingegen sehr gut. Hanna entwickelt sich im Laufe des Romans stark, aus dem behüteten Töchterchen wird eine interessierte junge Frau. Sie entdeckt die Liebe und das Leben und bricht aus dem konventionellen Rahmen ihrer Eltern aus. Lea fand ich einfach nur faszinierend. Sie hat sich ihren Weg erkämpft und ist mittlerweile eine starke und selbstständige Frau, die sich nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen lässt. Dargestellt sind aber auf jeden Fall alle Figuren sehr authentisch und fassettenreich. Ebenso gut beschrieben sind Emotionen und Gedanken, welche durch die wechselnde Erzählperspektive bei allen Hauptfiguren sehr deutlich werden. Caren Benedikt fasziniert in ihrem Roman mit ihrem mitreißendem Schreibstil, besonderen Figuren und einer spannenden Handlung. Mich hat sie von Anfang an in den Bann gezogen, was bisher bei keinem ihrer anderen Romane so schnell gelang. Sie bleibt ihrem Buchaufbau treu, wechselt pro Kapitel die Erzählperspektive und beginnt jeweils mit einem Zitat der jeweiligen Figur sowie mit einer Ortsangabe. Das Ende hat mich dann noch einmal vollkommen begeistert, denn mit diesem großen Knall hätte ich niemals gerechnet! Historische Fakten werden brillant in die fiktive Handlung eingearbeitet und im Nachwort erläutert. Besonders interessiert hat mich hierbei die Einbindung der RAF, über die ich bisher noch kaum etwas in Roman gelesen habe. Mein Fazit: Caren Benedikts neuster Roman ist vielschichtig, spannend und interessant. Ich habe mich von Anfang an gut in die Geschichte einfinden können, was mir in anderen Büchern der Autorin durch die wechselnde Erzählperspektive manchmal schwerfiel, und bin begeistert von den authentischen und starken Figuren sowie der unerwarteten und großartigen Handlung. Historische Fakten werden unkompliziert in die Geschichte eingearbeitet und Themen wie die RAF, psychische Gewalt, die Studentenstreiks sowie die Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg aufgegriffen. Ich empfehle euch den Roman von ganzem Herzen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Berlin 1976

Von: Hoelzchen aus Bad Oldesloe

27.04.2023

„Club Paradies – Im Glanz der Macht“ von Caren Benedikt ist der erste Teil der Saga um Familie Borchardt. Berlin 1976: Hanns Borchardt ist Mitte 50 und seit vielen Jahren ein erfolgreicher Baulöwe. Sympathisch ist er nicht. Sowohl seiner Familie gegenüber, wie auch seinen Geschäftspartner verhält er sich patriarchisch und skrupellos. Seine Frau bleibt ihm treu, sie erkennt nicht seinen wahren Charakter und sie glaubt immer nur an das Gute in ihm. Seine erwachsenen Kinder jedoch, sehen nicht tatenlos zu und nehmen Kenntnis von den krummen Geschäften ihres Vaters und ziehen daraus ihre Konsequenzen. Holger – sein Sohn – zieht aus der elterlichen Villa aus und geht einen ganz anderen Weg. Tochter Hanna kommt auch ihrem Vater auf die Schliche und freundet sich mit seiner Ex-Geliebten, der Clubbesitzerin Lea Stern an. Doch das Geschäft welches er mit Lea Stern machen wollte, fliegt ihm komplett um die Ohren und es wird immer enger für ihn. Somit trifft er eine verhängnisvolle Entscheidung. Die 490 Seiten habe ich regelrecht verschlungen. Schon der Prolog macht neugierig und dann geht es Schlag auf Schlag und ich war mitten drin im Berlin der 70er Jahre. Im Mittelpunkt steht natürlich Hanns Borchardt, doch auch das Leben und die Wege seiner Kinder Holger und Hanna werden umfassend geschildert. In den Kapiteln ist abwechselnd immer ein anderes Familienmitglied im Mittelpunkt des Geschehens, darauf weist auch schon die Überschrift mit einem Zitat der jeweiligen Person hin. So bleibt der Roman durchgehend abwechslungsreich und spannend. Caren Benedikt hat umfassend recherchiert (Erläuterungen hierzu gibt sie in einem Nachwort) und das merkt man dem Roman an. Es hat alles Hand und Fuß und es macht großen Spaß dieses Buch zu lesen, die Autorin versteht einfach ihr Handwerk. Einige historische Fakten werden aufgegriffen, aber die Handlung ist Fiktion. Gesellschaftliche Themen wie die RAF (die Mitte der 1970er Jahre ihren Höhepunkt hatte) und die NS -Vergangenheit und Aneignung von jüdischem Besitz werden erwähnt. Der Zeitgeist der 70er Jahre ist sehr gut eingefangen worden und einige Kindheitserinnerungen wurden in mir geweckt. Der Roman ist zwar in sich abgeschlossen, doch auserzählt ist die Geschichte der Familie Borchardt noch nicht. Es bleibt spannend und ich freue mich auf den zweiten Teil dieser Saga. Für dieses Buch gibt es auf alle Fälle 5 Sterne von mir.

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„Club Paradies“ aus der Feder der Spiegel Bestseller-Autorin Caren Benedikt ist der Auftakt eines neuen Zweiteilers. Sie entführt uns in die Hauptstadt Berlin und hier tauche ich in eine packende Geschichte ein, die mich nicht mehr loslässt. Der Inhalt: Berlin, 1976: Der skrupellose Immobilienpatriarch Hanns Borchardt befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere – er ist der Mann, mit dem jeder Geschäfte machen will. Seiner Frau Maria und seinen beiden Kindern Holger und Hanna bietet er ein luxuriöses Leben. Doch die perfekte Fassade der Borchardts trügt: Hanna sehnt sich nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben, Holger begehrt gegen die Familie und die spießige Gesellschaft auf, und Maria denkt über Scheidung nach. Hanns hat aber noch weitaus größere Probleme, denn mit all dem Ruhm und Reichtum geht auch eine Gier einher, die ihn eine verhängnisvolle Entscheidung treffen lässt. Welchen Preis ist Hanns bereit zu zahlen, um sein Lebenswerk zu retten? Und was hat Lea Stern, die Besitzerin von Berlins spektakulärstem Nachtclub, mit alldem zu tun? Wow! Was für eine spannende Lektüre. Noch jetzt nach Beendigung des Buches stehe ich unter Strom und habe ein Gänsehautfeeling. Die Autorin ist einfach eine Meisterin ihres Faches. Schon beim Lesen des Prologs stand ich unter Hochspannung. Und als ich die ersten Zeilen gelesen habe, bin ich sofort in die Geschichte eingetaucht. Vor meinem inneren Auge läuft das Gelesene wie ein Film ab. Ich lerne die Familie Borchardt kennen. Alle Charaktere werden so gut beschrieben, ich sehe jeden Einzelnen vor mir. Allen voran Hanns Borchardt, ein schrecklicher Mensch, der über Leichen geht, um immer mehr Macht und Reichtum zu erlangen. Er lässt die Menschen, allen voran seine Frau Maria wie Marionetten tanzen. Sohn Holger rebelliert und gerät einen großen Gewissenskonflikt. Tochter Hanna will nur schnell ihre Ausbildung beenden, um sich dann selbstständig zu machen. Und dann ist da noch Lea Stern, die Nachclubbesitzerin, in meinen Augen ein ganz besonderer Mensch, der sich nicht so schnell die Schneid abkaufen lässt. Was das Ganze noch besonders interessant macht, sind die historischen Fakten, die die Autorin in diese fiktive Geschichte eingebaut hat. Der Spannungsbogen ist einfach fantastisch. Für mich ein absolutes Lesehighlight, das ich von der ersten bis zur letzten Seite genossen habe. Auch das Cover ist ein echter Hingucker. Selbstverständlich vergebe ich für dieses Meisterwerk gerne 5 Sterne und freue mich schon riesig auf die Fortsetzung.

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Berlin, 1976: Hanns Borchart ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere angekommen. Als skrupelloser Immobilienpatriarch hat er sich einen Namen gemacht und viele aus Politik und Gesellschaft möchten gerne mit ihm gesehen und abgelichtet werden. Seiner Familie bietet er ein verwöhntes, sorgenfreies Leben im Überfluss. Seine Frau Maria muss sich quasi nur um die Feste, die Hanns immer wieder gibt, kümmern, für alles andere gibt es Personal. Auch die beiden Kinder wachsen sorgenfrei auf, lassen sich jedoch nicht so von ihrem Vater lenken, wie er es gerne hätte. Als Hanns dann allerdings ein neues Projekt plant, rät ihm jeder davon ab. Hanns stößt auf immer mehr Widerstand und auch zu Hause fängt es an zu kriseln. Dabei muss er doch nur Lea Stern das Grundstück abkaufen, damit sein Plan gelingt. Jedoch mag Lea ihren spektakulären Nachtclub nicht aufgeben. Kann Hanns sie noch rechtzeitig überzeugen, ehe er alles verliert? Mit dem ersten Teil der zweibändigen Reihe hat die Autorin Caren Benedikt kräftig vorgelegt. Hanns Borchart ist skrupellos, geht buchstäblich über Leichen, um sein Ziel zu erreichen und schreckt praktisch vor nichts zurück. Er kommt zu seinem Ziel, egal auf welchem Weg. Menschen in seiner Umgebung weiß er geschickt zu beeinflussen und für sich zu gewinnen. Caren Benedikt hat für Hanns Borchart eine reale Figur als Vorlage und Inspiration gewählt. Hanns ist ihr sehr plastisch und anschaulich gelungen. Auch wenn ich ihn eigentlich nicht mochte, seine Handlungen und die Beeinflussungen ablehnte, hoffte ich im Geheimen immer, dass sein Plan gelingen würde. Das Buch wird natürlich nicht nur aus der Sicht von Hanns erzählt. Caren Benedikt hat einen ganz besonderen Kniff in ihrem Buch angewandt. So hat sie vor jedes Kapitel ein Zitat gestellt, das sie einem der Protagonisten in dem Mund gelegt hat. Auf die Weise wusste ich immer, wer als nächstes im Fokus der Geschichte stehen wird und was den- oder diejenige gerade bewegt. Ich konnte mich dadurch besser in die betreffende Person einfühlen und es erzeugte eine entsprechende Stimmung. Das Buch ist dicht geschrieben. Die Geschichte treibt voran, durch die Perspektivenwechsel hat man auch genug Abwechslung, kann mal zu Atem kommen und will doch immer weiterlesen und sehen, wie sich alles entwickelt. Die Lokationen sind sehr gut beschrieben, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Die Geschichte endet rund, jedoch möchte man wissen, wie es weitergeht. In einem Anhang erklärt die Autorin zum einen das Verhalten von Hanns, zum anderen, wer das reale Vorbild für ihn gewesen ist. Fazit: Ein Buch, das mich einige Tage begleitet hat und immer noch nachschwingt. Das Leben von Hanns Borchart, angelehnt an eine reale Person, hat deutlich Spuren hinterlassen. Ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird.

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Covertext: Berlin, 1976: Der skrupellose Immobilienpatriarch Hanns Borchardt befindet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere, er ist der Mann, mit dem jeder Geschäfte machen will. Seiner Frau Maria und seinen beiden Kindern Holger und Hanna bietet er ein luxuriöses Leben. Doch die perfekte Fassade der Borchardts trügt: Hanna sehnt sich nach Freiheit und einem selbstbestimmten Leben, Holger begehrt gegen die Familie und die spießige Gesellschaft auf, und Maria denkt über Scheidung nach. Hanns hat aber noch weitaus größere Probleme, denn mit all dem Ruhm und Reichtum geht auch eine Gier einher, die ihn eine verhängnisvolle Entscheidung treffen lässt. Welchen Preis ist Hanns bereit zu zahlen, um sein Lebenswerk zu retten? Und was hat Lea Stern, die Besitzerin von Berlins spektakulärstem Nachtclub, mit alldem zu tun? „Club Paradies - Im Glanz der Macht“ ist der erste Band der neuen Dilogie von Bestsellerautorin Caren Benedikt. Nach dem ich die Reihe „Das Grand Hotel“ verschlungen habe und auch die Veröffentlichungen unter ihren anderen Pseudonymen begeistert lese war ich auf „Club Paradies“ schon sehr gespannt. Die Protagonisten sind wieder interessant und lebendig gestaltet Im Mittelpunkt steht die Familie Borchardt. Hanns Borchardt stammt eigentlich aus einem einfachen Elternhaus. Mit seinem Geschäftssinn und seiner Skrupellosigkeit hat er es bis ganz nach oben geschafft. Unter seiner Machtbesessenheit und seiner Egozentrik leidet seine Familie. Seine These ist stets „Wer nicht wagt der nicht gewinnt“. Jetzt scheint Hanns sich verspekuliert zu haben. Ein riesiges Bauprojekt mitten in Berlin scheint ihm das Knick zu brechen. Doch aufgeben ist keine Option. Zu viel steht auf dem Spiel. Auch seine Frau Maria und die Kinder Holger und Hanna durchleben einige Höhen und Tiefen. Immer häufiger kommt es zu Streitigkeiten in der Familie. Das hat zur Folge, dass Holger sein Elternhaus verlässt und zu einem Studienfreund zieht. Auch Hanna spielt mit dem Gedanken endlich ein freies Leben zu führen. Maria stellt sich selbst immer in den Hintergrund. Für sie zählt die Familie. Doch die droht langsam zu zerbrechen. Dann gibt es da noch Lea Stern. Sie ist die Besitzerin des Nachtclubs „Golden Paradise“. Sie scheint die einzige zu sein die sich von Hanns Borchardt nicht manipulieren lässt. Im ersten Band „Club Paradies - Im Glanz der Macht“ begleiten wir die Protagonisten über einen Zeitraum von 5 Wochen. In dieser Zeit passiert so wahnsinnig viel. Caren Benedikt erzählt die Geschichte in einem ordentlichen Tempo, dass mich beim lesen richtig in Atem gehalten hat. Nach einige Seiten wurde ich wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Einige Ereignisse mit historischem Hintergrund wie z. B. die Studentenunruhen und die RAF werden in die Geschichte eingeflochten. Auch die aufkommenden Pornofilme finden Erwähnung. Die 1970er Jahre werden von der Caren Benedikt sehr authentisch widergespiegelt. Der bekannte flüssige und unterhaltsame Schreibstil der Autorin mit vielen interessanten Ereignissen findet sich auch in dieser Geschichte wieder. Am Ende gibt es noch ein interessantes Nachwort von Caren Benedikt und eine Leseprobe zum zweiten Teil auf den ich schon sehr gespannt bin.

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„Er wollte auffallen, wollte besonders sein. Er war wie besessen davon, dass man staunend über ihn sprach und ihn bewunderte. Vor allem aber wollte er Macht haben …“ (S. 27) Hanns Borchardt ist ein Macher, der sich selber gern in den Zeitungen sieht – als DER Baulöwe von Berlin, der sich natürlich auch in sozialen Projekten engagiert. Er hat sich nach ganz oben gearbeitet und jongliert bei seinen engagierten Projekten mit Millionen und Grundstücken, lebt ein Vorzeige-Luxusleben mit der perfekten Familie. Seine Frau Maria ist dabei immer an seiner Seite. Auch mit 50 noch wunderschön und ihm zugewandt, doch so langsam kommt sie ins Grübeln. Hanns hat sich verändert, geht nicht mehr auf sie und ihre Wünsche ein, sie hat zu funktionieren. „Sie fand in ihrem Leben überhaupt nicht statt, vor allem aber hatte sie das Gefühl, einen Teil ihrer Lebenszeit einfach vergeudet zu haben.“ (S. 25) Seine erwachsenen Kinder Holger und Hanna rebellieren. Holger hasst das Studium der Wirtschaftswissenschaften, das Hanns festgelegt hat, und auch Hanna will ein unabhängiges Leben führen, bei dem ihre Eltern nicht alles bestimmen. Als sie ihren Vater vor dem Nachtclub „Golden Paradise“ in einer kompromittierenden Situation mit dessen Besitzerin Lea Stern sieht, kommt sie ins Grübeln. Doch Hanns kann sich rausreden. Er ist nur an Leas Grundstück interessiert … Hanns geht über Leichen, ist ein Lügner und Betrüger, ein Emporkömmling, der die Not anderer ausnutzt und (fast) alle manipulieren kann – ein Protagonist, den man so richtig schön hassen kann. Bei Maria, seiner naiven Ehefrau, die ihm alles glaubt und alles verzeiht, funktioniert seine Masche noch am längsten, aber auch sie denkt irgendwann über Scheidung nach. Seine Kinder haben ihn schon lange durchschaut. Holger zieht aus, engagiert sich bei den Studentenprotesten und lernt dabei Monika kennen, eine gefährliche Frau, in die er sich unsterblich verliebt. Sie plädiert für freie Liebe und kämpft gegen den Staat. „Ich bin Freiheitskämpferin. Wir sind die Stadtguerilla.“ (S. 237). Damit stößt sie bei Holger auf offene Ohren. Er hat schon lange den Verdacht, dass bei den Geschäften und Projekten seines Vaters nicht alles mit rechten Dingen zugeht und will ihn zerstören. Doch nicht mit den Mitteln, zu denen Monika und ihre Freunde greifen. Und Hanna ist von Lea Stern fasziniert, der einzigen Frau, die ihrem Vater offen die Stirn bietet und sich nicht unterkriegen lässt, egal was Hanns versucht, um ihr Grundstück doch noch zu bekommen. „Nur wer die Kontrolle hat, kann verhindern, zum Spielball zu werden.“ (S. 223) Außerdem freundet sich Hanna mit Cord an, der ganz besondere „Filmchen“ dreht. All das passiert in nur 5 Wochen. Caren Benedikt hat die Handlung extrem dicht gedrängt, lässt sich die Dramen immer schneller immer höher schaukeln, bis es zum großen Knall kommt. Mir war es leider etwas zu überladen, ich hätte neben den oben erwähnten Problemen nicht auch noch (Achtung Spoiler) Diversität, RAF und Pornos gebraucht, obwohl das damals aktuelle Themen waren. Zudem waren mir die Protagonisten teilweise zu stereotyp. Allerdings hört es so spannend auf, dass ich den 2. Band unbedingt lesen muss.

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Inhalt: 1976. Hanns Borchardt ist Berlins größter und einflussreichster Immobilienmagnat. Wenn er ruft, kommen alle sofort und hängen an seinen Lippen. Bisher hat er alles bekommen was er wollte. Doch sein neuestes Bauvorhaben bereitet ihm Sorgen. Es hat gigantische Ausmaße und passt seiner Meinung nach perfekt nach Berlin. Doch dafür braucht er das Grundstück von Lea Stern, die dort einen erfolgreichen Nachtclub betreibt. Nur möchte diese aus persönlichen Gründen auf keinen Fall verkaufen. Hanns muss eine Entscheidung treffen..... Leseeindruck: "Club Paradies - Im Glanz der Macht" ist der erste Band einer Dilogie. Es ist immer schwierig den Auftakt einer Reihe zu beurteilen. Die Figuren werden ausführlich vorgestellt und oft bleiben auch noch ein paar Fragen übrig, bei denen man nicht weiß, ob das im nächsten Band weiter verfolgt wird. Ähnlich ging es mir auch hier. Es werden verschiedene Themen angeschnitten und die Hauptstory ging meiner Meinung nach dabei etwas unter. Allerdings versteht es Caren Benedikt von Anfang an Spannung durch kleinere Cliffhanger zu erzeugen. Schnell war ich in der Geschichte gefangen und habe mit Entsetzen verfolgt, mit welchen Machenschaften Hanns Borchardt versucht zu seinen Zielen zu kommen. Doch in Lea Stern hat er eine würdige Gegnerin gefunden und auch seine erwachsenen Kinder lassen sich nicht mehr alles gefallen. Lediglich seine Frau Maria hat mich so manches mal zur Verzweiflung gebracht. Abwechselnd wird die Geschichte aus Sicht dieser 5 Figuren erzählt. Das hat mir richtig gut gefallen, da ich so einen Überblick bekommen habe, wer wie denkt und mir Gedanken machen konnte, was weiter passiert. Dabei geht es chronologisch vorwärts. Auch das fand ich sehr gut gelöst. Später im Buch wird der Prolog wieder aufgegriffen und ganz ehrlich, wie es dann tatsächlich weiterging, damit hatte ich nicht gerechnet. Hier konnte mich die Autorin überraschen und vieles hat eigentlich darauf hingedeutet, dass aus anderer Richtung Gegenwind kommt. Was ich im ersten Moment spektakulärer gefunden hätte. Doch wenn man die Geschichte sacken lässt und sich die Mühe macht, die Leseprobe zu Band 2 am Ende zu lesen, bekommt man noch einmal einen ganz anderen Eindruck von Hanns. Was heißt, ja der Schluss passt perfekt ins Bild. Fazit: "Club Paradies - Im Glanz der Macht" konnte mich überzeugen, auch wenn ich mit den Nebenschauplätzen etwas hadere. Aber es gibt ja noch eine Fortsetzung und ich hoffe stark, dass man dann dazu mehr erfährt. Jedenfalls macht die Leseprobe zu Band 2 neugierig. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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