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Rezensionen zu
Glasgow Girls

Susanne Goga

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Olivia stammt aus ärmlichen Verhältnissen und erhält 1892 die grandiose Möglichkeit an der schottischen School of Art zu studieren. Sie nimmt die Herausforderung an und lernt viel dazu: Gegen den Willen ihrer Mutter nimmt sie das Angebot an und arbeitet nebenbei in einem Teesalon. Schon bald merkt sie, dass sie sich durchsetzen muss und sehr viel mehr als reines Talent dazugehört, dazu zu gehören. Ihre Chefin fördert sie finanziell über ihre Arbeit hinaus. Sie lernt einen netten Mann kennen und lieben, aber er trägt ein Geheimnis mit sich herum. Jemand macht ihre Arbeit madig und sie möchte herausfinden, wer hinter den Anschlägen steckt. Es ist ein historischer Roman, kein Krimi, wie sonst von Susanne Gloga. Dennoch spielt Kriminelles mit hinein und ich merke, dass ich ihre Krimis irgendwie besser finde. Die Geschichte ist gut erzählt, man kommt gut hinein und bleibt bei der Stange. Die Figuren und ihr Handeln sind schlüssig erarbeitet und man kann ein wenig miträtseln. Dazu lernt man etwas über die Glasgower Kunstschule – ein durchaus lesenswerter Roman.

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Olivia möchte eigentlich nur eines: Zeichnen und Malen. Doch sie kommt aus einfachen Verhältnissen und jeder Penny muss umgedreht werden. Als sie in der Fabrik anfangen soll zu arbeiten ergreift sie die Chance statt dessen und fängt bei Miss Cranston in einem ihrer Teesalons an. Diese erkennt Olivias künstlerisches Talent und fördert sie. So kommt sie an die Glasgow School of Arts und hat dort die Möglichkeit einen eigenen Stil zu entwickeln und auch Geld mit ihrer Kunst zu verdienen. Doch nicht jeder hat ihr Wohl im Sinn. Susanne Goga entführt uns in ein Milieu in Glasgow, das ich bis jetzt nicht kannte. Die Glasgow School of Arts hat mir bis dato nichts gesagt, umso schöner war es, die Menschen dort in diesem Buch kennenzulernen. Die Autorin bettet Olivias Geschichte in die realen Vorkommnisse der Zeit ein und viele der erwähnten Künstler haben zu dieser Zeit tatsächlich an dieser Schule gelernt und gelehrt. Auch Miss Cranston und ihre Teesalons gab es wirklich, die müssen damals wirklich ganz außerordentlich gewesen sein und Miss Cranston war wohl auch eine Unterstützerin der Schule und ihrer Künstler. Olivia hat in dieser Geschichte sicherlich viel Glück, aber sie arbeitet auch hart dafür. Neben ihren Studien an der Schule arbeitet sie für ihren Lebensunterhalt und entwirft noch nebenbei Dinge für den freien Markt, mit denen sie ihre ersten Verdienste hat. Umso schöner war es zu erleben, dass sie an der Schule nicht nur Förderer sondern auch wahre Freunde trifft, die ihr beistehen. Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Man lernt ganz nebenbei die Glasgow School of Arts kennen und den berühmten Glasgower Stil, der in dieser Zeit entstanden ist. Die Geschichte liest sich mitreißend und man fiebert mit Olivia mit und hofft, dass sie die Chance bekommt, ihr Leben so zu leben, wie sie sich das vorstellt. Die Charaktere sind toll gezeichnet mit ihren Vorzügen, aber eben auch mit ihren Schwächen. Und das Glasgow dieser Zeit wird einfach lebendig beim Lesen. Ich kann das Buch nur empfehlen und würde mich freuen noch mehr von Olivia und ihrem weiteren Lebensweg zu lesen. Da gäbe es sicherlich noch ganz viel zu erzählen.

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Olivia stammt aus der ärmlichen Arbeiterklasse Glasgows, als sie 1892 die Chance erhält an der berühmten Scholl of Art zu studieren kann sie ihr Glück kaum fassen. Doch Olivia ist auf diese andere Welt nicht vorbereitet, auch die Intrigen in die sie gerät konnte sie als diese nicht erkennen. Olivia geht ihren Weg aber voller Mut weiter und kann sich dadurch Respekt erarbeiten. Als Olivia dann den jungen Künstler Gabriel aus London kennenlernt fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen. Auch Gabriel empfindet etwas für Olivia, doch er hat ein Geheimnis welches alles zerstören könnte. Die Romane von Susanne Goga lese ich immer sehr gerne und so war ich neugierig was Olivias persönliche Geschichte sein wird, denn ganz ehrlich mit der Kunst kenne ich mich nicht so aus. Olivia ist ein Mädchen aus einfachen Verhältnissen, ihre größte Leidenschaft ist es zu zeichnen auch wenn sie dies nur in ihrer Freizeit tun kann. Als sie dann die einmalige Chance erhält in der bekannten Kunstschule zu studieren ergreift sie diese Chance. So lernt Olivia auch den Londoner Künstler Gabriel kennen mit dem sie sich gut versteht und zu dem sie sich auch hingezogen fühlt. Gabriel hat ein dunkles Geheimnis das alles zwischen ihnen zerstören könnte. Zu Beginn des Buches habe ich kurz meine Zeit gebraucht bis ich richtig in die Geschichte eingetaucht war, doch als dies geschehen war kam ich dann auch gut voran. Den Erzählstil den Frau Goga gewählt hat empfand ich als recht angenehm und als ich die verschiedenen Figuren besser kennengelernt hatte konnte ich auch alles sehr gut zuordnen. Der Hauptteil der Geschichte wurde aus der Sicht von Olivia erzählt aber es gab noch ca. 3 weitere Handlungsstränge und so ergab dann alles ein stimmiges rundes Bild für mich als Leserin. Da der Handlungsverlauf für mich immer sehr gut nachvollziehbar war hatte ich nie Probleme allem zu folgen und auch wenn es damals eine andere Zeit war so konnte ich alle Entscheidungen die getroffen wurden sehr gut nachvollziehen. Auch der Spannungsbogen war sehr straff gespannt und es gab nie Längen beim Lesen, so wie es ja auch sein soll. Für mich persönlich waren alle Figuren des Romans mit viel Liebe zum Detail beschrieben, so konnte ich sie mir sehr gut während des Lesens vorstellen. Olivia ist eine sympathische junge Frau die sich das was sie hat selbst erarbeitet hat und ja manchmal ist sie etwas Naiv aber das finde ich nicht so schlimm, in mein Leserherz habe sie gerne geschlossen. Auch die für mich völlig fremden Handlungsorte waren sehr anschaulich beschrieben, so konnte ich mir alles völlig problemlos vor meinem inneren Auge entstehen lassen. Nachdem ich die kleinen anfänglichen Schwierigkeiten hinter mich gebracht hatte habe ich meine Lesezeit mit Olivia in Glasgow sehr genossen auch wenn ich nicht sagen kann das es mir die Kunst näher gebracht hat. Sehr gerne vergebe ich alle fünf Sterne für dieses Buch.

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Susanne Goga nimmt uns in ihrem neuen historischen Roman „Glasgow Girls“ mit an die 1845 gegründete Glasgow School of Art, bis heute eine renommierte Adresse, wenn es um künstlerische Innovationen in Design, Gebrauchskunst, Architektur und Malerei geht. Im Zeitraum von 1892 – 1898 begleiten wir Olivia MacLeod (fiktiv), die ihr künstlerisches Talent von ihrem früh verstorbenen Vater geerbt hat und sich dort mit Hilfe einer wohlmeinenden Mäzenin ihren Traum Realität werden lässt. Die Autorin hat gründlich recherchiert, was die Literaturliste im Anhang beweist. In dem Roman selbst spielen über weite Strecken reale Personen aus der Kunstszene, eine Rolle: der herausragenden Jugendstil-Architekt Charles Rennie Mackintosh oder die Newberys, die MacDonald Schwestern und De Courcy Dewar. Aber auch Olivias Arbeitgeberin und Unterstützerin Kate Cranston, die maßgeblichen Einfluss auf die schottische Teestubenkultur hatte, ist vertreten. Die Beschreibung des Kunstbetriebs fand ich durchaus informativ und gelungen, aber ich hadere mit den fiktiven Charakteren aus dem persönlichen Umfeld der Protagonistin und den daraus resultierenden Dramen. Offenbar kommt kein historischer Roman ohne Love Story aus, und hier bekommen wir sie gleich im Doppelpack aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln serviert. Einmal in Form von Allie, dem Jugendfreund Olivias, dessen unerfüllte Liebe nicht vergeht, und später dann ihre Beziehung zu Gabriel, dem Londoner Maler, in der die Erfüllung findet. Klischee in Reinform. Vernachlässigt wird dafür ein anderer wichtiger Punkt, der zwar in Ansätzen thematisiert, aber nicht hinreichend ausgeführt wird. Herkunft ist kein Thema, und nur das künstlerische Talent zählt? Ist es wohl, denn nur, wer sich die Studiengebühren leisten kann oder wie Olivia Unterstützung findet, wird aufgenommen. Und ja, es gibt sie, die Klassengegensätze. Und Olivia, aufgewachsen in einem Arbeiterviertel in ärmlichen Verhältnissen, findet sich problemlos in ihrer neuen Welt zurecht, muss sich nicht mit Geringschätzung und Vorurteilen auseinandersetzen, in der sie von Menschen umgeben ist, die mit einem silbernen Löffel im Mund geboren wurden. Im Gegenteil. Alle in ihrem Umfeld reichen ihr helfend die Hand, wenn es nötig ist. Das scheint mir dann doch reichlich unrealistisch zu sein und kratzt damit an dem guten Eindruck, den die historisch belegten Fakten hinterlassen haben.

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Ich mag die historischen Romane von Susanne Goga. Als ich bei der Vorschau das Cover sah und den Klappentext las, war ich sogleich Feuer und Flamme. Mir gefallen einfach Geschichten, in denen sich Personen von einfachem Stand ihren Traum erkämpfen möchten. Olivia zeichnet für ihr Leben gern, eine Leidenschaft die sie mit ihrem verstorbenen Vater geteilt hat. Sie hat ein feines Gespür für Formen und Farben und entwirft kleine Stickmuster. Ihre Mutter teilt ihre Begeisterung nicht, hält ihre Werke eher für ein Hobby. Deshalb möchte sie, dass Oliva nach dem Schulbesuch mit knapp 14 gegen gute Bezahlung in einer Weberei anfängt. Doch diese hat ganz andere Pläne. Sie sucht sich selbst eine Anstellung im angesagten Teesalon von Miss Cranston und arbeitet sich dort mit Fleiß und Ehrgeiz empor. Als diese auf Olivias Talent aufmerksam wird, finanziert sie ihr ein Studium an der berühmten Glasgow School of Art. Dort schließt Olivia einige Freundschaften, jedoch gerät Ihr Können auch in falsche Hände und droht ihre Zukunft zu zerstören. Zu allem Übel steht noch ihre Liebe auf dem Spiel. Der wunderbar bildhafte, teils poetisch anmutende Schreibstil der Autorin machte es mir leicht in die Geschichte einzutauchen. So hatte ich eine lebhafte Vorstellung von Glasgow, sei es in der ärmlichen Altstadt oder den neuen reichen Vierteln. Die Beschreibungen sind sehr plastisch und atmosphärisch, so dass mir meine Gedanken die jeweilige Kulisse lebhaft vor Augen führten. Beispielhaft möchte ich hier den großen Stadtfriedhof Necropolis erwähnen, der düster und bedrückend hoch oben auf dem Hügel liegt. Ich habe von Anfang an Oliva bewundert, einmal für ihr unglaubliches Talent und des Weiteren für Ihren Mut und Ehrgeiz, mit dem sie ihre Ziele verfolgt. Im Vordergrund steht hier nicht, wie vielleicht einige vermuten werden, die Kunst der Malerei. Nein es sind vielmehr die schmückenden Künste in Form der Gestaltung von Inneneinrichtungen, Gebäudeentwürfen, Modedesign, Porzellanmalerei sowie Stickereien aller Art. Schön sind nicht nur imposante große Dinge, sondern auch die kleinen und einfachen. In der reichen Mitstudentin de Courcy Lewthwaite Dewar findet Olivia eine ehrliche und gute Freundin, die ihr jederzeit zur Seite steht. Auch Jessie Newbery, der Frau des Schulleiters liegt Olivia sehr am Herzen. Gegen den Lehrer Mr. Robinson hatte ich von Anfang an eine Abneigung, wie sich später zeigt zu Recht. Schon bei der ersten Begegnung mit Gabriel Jones hat mich dieser Charakter fasziniert, irgendwie umgab ihn etwas Geheimnisvolles und Liebenswertes. Überhaupt sind es sehr vielschichtige Charaktere die mir im Laufe der Geschichte begegnen. Susanne Goga hat mir mit diesem Buch einen wunderbaren Einblick in die Glasgower Kunstszene gegen Ende des 19. Jahrhunderts bereitet, als der berühmte Glasgow Style entstand. Sie hat historisch belegbaren Personen und Gegebenheiten Leben eingehaucht und sie mit fiktiven Charakteren und Ausschmückungen zu einer tollen Story verwoben. Mich würde interessieren, wie es mit Oliva weiter geht. Vielen Dank an die Autorin und den Diana Verlag für die Bereitstellung des Buches. Von mir eine klare Leseempfehlung und 4,5 von 5 Sternen. Mein Fazit: Mit diesem Buch bereitete mir Susanne Goga eine wunderbare Reise in die Vergangenheit zu den Anfängen der berühmten Glasgow-Kunst. Historisches und Fiktion wurden perfekt vereint und durch viele in der seinerzeitigen Szene bekannten Charaktere untermauert. Die Idee, ein junges Mädchen der Arbeiterklasse mit Talent einen Weg gehen zu lassen, der sonst nur gut situierten Personen gewährt wurde, ist absolut gelungen.

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Ein Mut machendes Wohlfühlbuch

Von: iGirl

21.12.2022

Olivia MacLeod, die Protagonistin der Geschichte ist eine bewundernswerte junge Frau. Schon in jungen Jahren ist Zeichnen ihre Leidenschaft. Doch in Glasgow, Ende des 19-ten Jahrhunderts, scheint es zunächst keine Chance für sie zu geben aus den eher ärmlichen Familienverhältnissen heraus ihren eigenen Weg zu finden. Allein ihr Glaube an sich und ihr Talent, eine ordentliche Portion Mut sowie eine unerwartete Förderin, treue Weggefährten und letztendlich auch ihre Familie geben ihr immer wieder die nötige Kraft zum Weitermachen. Und natürlich auch die Gefühle zu Gabriel, einem ungewöhnlichen Künstler aus London. Susanne Goga hat mit „Glasgow Girls“ eine wunderbare Geschichte geschrieben, die eine fiktive Lebensgeschichte einer jungen Frau mit realen Personen und Künstler:innen und der Glasgower Kunstschule GSA verknüpft. Der Autorin ist es hervorragend gelungen den Lesenden in das Geschehen zu ziehen, Bilder von Menschen, Örtlichkeiten und Kunst zu zeichnen und sogar Gerüche heraufzubeschwören, so dass ich das Gefühl hatte selbst bei Tee und duftendem Gebäck im Teesalon zu sitzen. Ich habe mich keine Sekunde beim Lesen gelangweilt oder die Augen verdreht, wenn es Richtung Romanze zu gehen schien. Ganz im Gegenteil, für mich ist es eine durchaus denkbare Geschichte, die in einer Zeit spielt in der Frauen vorrangig eine klassische Rolle zugedacht wurde. Und es doch starke und sehr mutige Frauen gab, die sich bereits damals über geltende Konventionen hinweg setzten. An dieser Stelle „Chapeau“ für alle Frauen dieser Zeit, die etwas wagten und „Chapeau“ für alle Frauen, die auch heute noch um Gleichberechtigung, Verwirklichung und Wahrgenommenwerden kämpfen. Gerade heute, am 21.12.22, wurde den afghanischen Frauen das Recht zu studieren aberkannt. Hat dieses fortwährende Kleinmachen denn nie ein Ende? Mein Fazit: „Glasgow Girls“ ist ein Roman zum Mitfiebern, zum Bangen und Hoffen und letztendlich zum Beifall klatschen angesichts einer mutigen jungen Frau, die ihren eigenen Weg geht. Und ein Roman, der auf romantisches Schmalz verzichten kann angesichts einer gut erzählten Geschichte. Ich kann dafür eine 5-Sterne-Leseempfehlung aussprechen!

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Das Buch „Glasgow Girls – Aufbruch in die Welt der Kunst“ von Susanne Goga ist ein historischer Roman, welcher Ende des 19. Jahrhunderts in Glasgow spielt und den Werdegang einer jungen Künstlerin an der renommierten ‚School of Art‘ beschreibt. Glasgow im Jahr 1882: Der Lebensweg der jungen Olivia scheint nach dem viel zu frühen Tod ihres Vaters vorgezeichnet: Um ihre Mutter finanziell zu unterstützen, soll sie einer Teppichweberei arbeiten, doch dagegen versperrt sich das künstlerisch hochbegabte Mädchen. Sie findet eine Anstellung in einem Teesalon, dort erkennt die einflussreiche Inhaberin ihr Potenzial – aber auch die Künstlerin in ihr. Mit deren finanziellen Unterstützung erhält Olivia die Chance ihres Lebens und wird an der renommierten ‚School of Art‘ angenommen – dort setzt sie mit viel Engagement und Ehrgeiz ihren weiteren Weg zur Designerin fort. Doch es sind nicht alle Menschen freundlich zu ihr und Olivia findet sich in einer Intrige wieder, welche alles bedroht, was sie sich mühsam aufgebaut hat. Und dann ist da noch Gabriel, ein junger Künstler aus London, welcher Olivia den Kopf verdreht. Aber er trägt ein gut gehütetes Geheimnis mit sich herum, dessen Aufdeckung das gemeinsame Glück gefährdet. Nachdem ich zu Beginn des Jahres 2022 die „Leo Wechsler – Reihe“ von Susanne Goga mit großem Interesse gelesen habe und diese mich von Anfang bis Ende begeistert hat, landete das neue Buch „Glasgow Girls – Aufbruch in die Welt der Kunst“ von Susanne Goga auch direkt auf meiner Liste der Bücher, die ich unbedingt lesen wollte. Im Oktober 2022 fragte die Autorin bei mir an, ob ich ihr neues Buch auch gerne lesen und rezensieren wollte – da musste ich nicht lange überlegen und sagte ihr direkt zu. Das Buch erreichte mich dann eine Woche vor dem Erscheinungstermin über den Verlag als Rezensionsexemplar, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte. Zusätzlich bedanke ich mich bei der Autorin für den sehr freundlichen Kontakt in den Sozialen Medien. Schon als das Buch angekündigt wurde, verzauberte mich das äußerst stimmungsvolle Cover. Es zeigt eine abendliche/ nächtliche Szene in einer belebten Straße. Auf dem Gehweg stehen und laufen vor beleuchteten Geschäften einige Menschen – sie alle sind der Zeit entsprechend gekleidet: Die Herren mit Frack und Zylinder, die Damen mit langen Kleidern und Hüten. Auf der Straße fährt eine gut beladene Kutsche, welche sich für den Betrachter in das Bild hineinbewegt. Die Häuserfassaden sind zu Beginn äußerst detailliert dargestellt, verschwimmen dann aber im hinteren Bereich. Interessant finde ich auch, dass das Bild auf der Buchrückseite fortgesetzt wird und damit ersichtlich wird, dass sich der Häuserzeile gegenüber ein Hafen befindet. Dieses Cover strahlt so viel Leben, Energie und Geschäftigkeit aus und weckte direkt meine Lust auf die Zeit und die Handlung des Buches. Das Buch selbst ist ein hochwertig gestaltetes Taschenbuch mit Klappen. In der vorderen Klappe beantwortet die Autorin drei Fragen, in der hinteren Klappe befindet sich eine Kurzbiographie und ein Foto der Autorin. Den Anfang des Buches bildet der Prolog, welcher im März 1892 spielt. Es folgt der Hauptteil, dieser spaltet sich in drei Teile auf: „Teil 1 – Anfänge 1892-1896“, „Teil 2 – Die School of Arts 1896-1897“ und „Teil 3 – Die Künstlerin 1897-1898“. Nach dem Hauptteil schließen sich Epilog und „Einige Worte zum Schluss“ sowie eine Übersicht der historischen Figuren, die Angaben zur „Literatur“ und der „Dank“ der Autorin an. Damit wirkt das gesamte Buch sehr vollendet und perfekt abgerundet. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die zu Beginn sehr junge Olivia MacLeod. Sie wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und der frühe Tod des Vaters verschärft die finanzielle Lage ihrer Mutter sehr. Olivia ist eine Figur, welche ich schon nach den ersten Seiten sehr fest in mein Herz geschlossen habe. Ihre offene und stets liebenswerte Art ließen sie mir direkt zur Freundin werden und ich fieberte mit ihr mit und hoffte, dass sich ihre Träume und Wünsche erfüllen. Da sie noch sehr jung ist und noch wenig Lebenserfahrung gesammelt hat, ist sie mitunter etwas naiv und zu vertrauensselig. Olivia ist ein fiktiver Figur, welche sich aber sehr gut zwischen die vielen historischen Figuren einordnet, ihren Platz findet und mich mit ihrer facettenreichen Zeichnung und ihrer authentischen Entwicklung begeistern konnte. Sie lebt einzig und allein für ihre Kunst. „In solchen Momenten spürte sie ein Glück, das mit nichts zu vergleichen war. Etwas zu erschaffen, etwas ganz eigenes, noch nicht Dagewesenes in sich zu entdecken, machte sie zufrieden wie sonst nichts auf der Welt.“ [Seite 278, Zeile 9 bis 12] Viele der Menschen in Olivias näheren Umfeld sind historisch, einige sind fiktive Charaktere. Sie alle sind exzellent gezeichnet und konnten mich mit ihren Geschichten und ihren Hintergründen sehr überzeugen. Olivias Mutter ist, ähnlich wie ihre Tochter, eine Kämpferin. Sie gibt sich nicht auf, ist nach dem Tod ihres Mannes für ihre beiden Kinder da. Allerdings bestärkt sie Olivia nicht immer, möchte ihr oft ihren Willen aufzwingen und ist mitunter verärgert und erbost, wenn Olivia dann einen anderen Weg findet und diesen auch geht. Trotz allem bildet sie für Olivia immer wieder den Fels in der Brandung – kein Mensch kennt Olivia so gut, wie ihre Mutter. Die Gespräche zwischen den Beiden sind oft sehr lebhaft, vor allem aber intensiv. Allie, Olivias Freund aus der Kindheit, muss man einfach gerne haben. Auch wenn er immer wieder Enttäuschungen und Rückschläge hinnehmen muss, sprüht er vor Energie und Ideen. Neben Olivia ist Kate Cranston eine tragende Figur in diesem Roman. Sie ist eine historische Figur und erlangte als Gründerin und Besitzerin von ‚Tea Rooms‘ in Glasgow große Bekanntheit. Um den Aufenthalt in ihren Salons zum Erlebnis werden zu lassen, richtete sie diese sorgfältig und geschmackvoll ein – oft in Zusammenarbeit mit diversen Künstlern. Auch wenn die Kate Cranston im Buch zu Beginn der Handlung sehr distanziert und kühl rüber kommt, findet der Leser/ die Leserin im weiteren Verlauf heraus, dass sie ihr Herz am rechten Fleck hat und Menschen gerne eine Chance gibt. Hier sehe ich eine der vielen Stärken von Susanne Gogas erzählerischen Stil: Ihre Figuren, deren Geschichten und Hintergründe entfalten sich im Laufe der Geschichte. Erste Eindrücke können des Öfteren auch einmal täuschen. Der Künstler Gabriel aus London, welcher Olivia den Kopf verdreht, ist zwar fiktiv, seine Lebensgeschichte aber äußerst eindrucksvoll erzählt. Auch er ist anfangs schwer zu fassen, da auch seine Hintergrundgeschichte erst im Laufe der Handlung offensichtlich wird. Immer wieder tauchen neben Olivia historische Figuren auf. Diese hat Susanne Goga sehr lebensecht nachgezeichnet und erweckt sie in ihrem Roman zum Leben – als Beispiele seien Charles Rennie Mackintosh, Francis Newbery und Jessie Newbery genannt. Diese historischen Figuren kombiniert Susanne Goga mit ihren fiktiven Figuren und deren Schicksalen und so schafft sie ein sehr authentisches Bild der britischen Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Diese Gesellschaft war geprägt von der vollständigen Industrialisierung, aber auch gekennzeichnet von zahlreichen Konflikten: Konflikte gab es zwischen den verschiedenen sozialen Klassen, zwischen Reichen und Armen, zwischen Gebildeten und Ungebildeten aber auch zwischen der städtischen und der ländlichen Gesellschaft. Vor allem die Unterschiede der verschiedenen gesellschaftlichen und sozialen Schichten thematisiert Susanne Goga in ihrem Roman „Glasgow Girls – Aufbruch in die Welt der Kunst“. Viele an der Glasgower „School of Art“ Studierenden (auch Frauen waren als Lehrende und Lernende in allen Bereichen zugelassen), stammten aus der wohlhabenden Mittelschicht – Olivia hingegen stammt aus der armen Arbeiterschicht und ist auf eine Gönnerin angewiesen, mit deren Hilfe sie ihren Weg an die ‚School of Art‘ findet und somit ihren Traum erfüllen kann – sie muss für ihr Glück kämpfen. Zudem zeigt Susanne Goga auch anhand von Olivia und ihrer fiktiven Geschichte, wie Frauen sich damals untereinander halfen und unterstützten. Hier hat sie unter anderem den historischen Frauen De Courcy Lewthwaite Dewar, Frances Macdonald und Margaret Macdonald ein Denkmal gesetzt. Den geschichtlichen Hintergrund bildet das ausgehende 19. Jahrhundert in Schottland – hier steht die Stadt Glasgow und die ‚School of Art‘ im Mittelpunkt des Geschehens: Die ‚School of Art‘ wurde im Jahr 1845 als ‚Glasgow Government School of Design‘ gegründet und brachte ab dem Jahr 1870 die Künstlergruppe „Glasgow School“ hervor. Wichtige Untergruppen waren ‚The Four‘, auch bekannt als die ‚Spook School‘, die ‚Glasgow Girls‘ und die ‚Glasgow Boys‘. Zu dieser Zeit erlebte die Stadt Glasgow einen wirtschaftlichen Aufschwung, mit dem zeitgleich eine bedeutende Arts-und-Crafts- und Jugendstil-Bewegung einsetzte, vor allem in den Bereichen der Architektur, Innenarchitektur und Malerei. Das Schulgebäude, welches während der Handlung des Romans entsteht, wurde in den Jahren 2014 und 2018 durch Feuer schwer beschädigt. Mittlerweile steht ein teilweiser Abriss der Brandruinen im Raum. Auf der einen Seite wird ein originalgetreuer Nachbau des imposanten Gebäudes, welches von Charles Rennie Mackintosh entworfen wurde, gewünscht, andere Stimmen sprechen sich für ein völlig neues Gebäude aus. Die Handlung des Buches wird chronologisch erzählt. Mit ihrem sehr bildhaften und detaillierten Sprachstil erschafft Susanne Goga eine äußerst stimmungsvolle und farbenprächtige Atmosphäre, in die ich völlig abtauchen konnte. Ich nahm das Buch immer wieder gern in die Hand und legte es dann nur noch äußerst ungern zur Seite. Die 384 Seiten flogen so dahin und es kam auf keiner Seite Langeweile auf. Ich war sehr traurig, als die letzte Seite gelesen war, stelle das Buch aber mit einem guten Gefühl ins Regal und empfehle es euch sehr gerne weiter. Danke liebe Susanne Goga für dieses absolut lesenswerte Buch, welches ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Fazit: Dieses Buch möchte ich als ein Highlight bezeichnen. Mit wunderbaren, unvergesslichen Charakteren, einer packenden Handlung, einem äußerst bildhaften Sprachstil und einer farbenprächtigen Atmosphäre konnte mich das Buch von Anfang bis Ende begeistern. Zusätzlich vermittelt Susanne Goga so viel (kunst-)geschichtliches Wissen – eine Geschichts- und Kunstlektion, welche Spaß und Freude bereitet. Unbedingt lesen!

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