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Rezensionen zu
KaDeWe. Haus der Träume

Marie Lacrosse

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€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

Diesen mehr als 700 Seiten umfassenden Roman zum Berliner "Kadewe" - dem Haus der Träume - dem ersten Band um das berühmte Kaufhaus - habe ich neulich gelesen und bin begeistert. Man kann sehr gut eintauchen in die Zeit, die Charaktere und die Historie des Gebäudes und Kaufhauses als Ganzes. Marie Lacrosse hat mich mit diesem Buch überzeugt und mich bestens unterhalten, spannend und kurzweilig. Wir befinden uns im Berlin des 20. Jahrhunderts. Judith Bergmann lernen wir kennen und das einst glanzvolle Kaufhaus mit dem Luxus dieser Zeit. Judith ist die Tochter des Kaufhausjustiziars. Sie soll Harry Jandorf heiraten. Er ist der einzige Sohn des Gründers des Kadewe. Dann ist da noch Rieke Krause, die als Verkäuferin im Kadewe anfängt und aus ärmlichen Verhältnissen stammt. Sie verliebt sich in Hermann, ihren Kollegen. Dann ziehen dunkle Zeiten auf, der Erste Weltkrieg bringt die Leben der Charaktere durcheinander. Auch das Kadewe hat es nicht leicht und muss schauen, wie es durch diese Zeiten manövriert werden kann. Dem eigentlichen Roman voran gestellt ist eine Liste der handelnden Personen, das ist gut so, da es doch zahlreiche Charaktere gibt und man sich hier einen guten Überblick verschaffen kann. Auch sind hier die historischen Persönlichkeiten benannt. Wir steigen mit einem Prolog im Sommer des Jahres 1907 in die Handlung ein. Sie beginnt gleich extrem spannend und diese Spannung zieht sich durch die gesamte Romanhandlung, die sehr gut historische recherchiert ist und in ihrer Thematik mit der fiktiven Geschichte perfekt einhergeht. Im kommenden Sommer wird das "Haus der Wünsche" in die Buchläden kommen, ich bin schon jetzt auf diesen zweiten Band der Saga gespannt. Ich fand die Lektüre sehr ansprechend, rundherum gelungen, die Charaktere sind in ihren Handlungen und Gefühlen glaubwürdig dargestellt und die Handlung ist bildhaft beschrieben, sodass man sich sehr gut hineinversetzen kann. Ich könnte mir hier eine Verfilmung sehr gut vorstellen. Das Buch zieht schon wie ein Film während des Lesens an mir vorüber. Sehr lebendig und fesselnd geschrieben. Prima !!!

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Intrigen, Luxus und der Traum vom Glück

Von: KaDo aus Bad Soden

21.10.2022

Der neue Roman von Marie Lacrosse macht schon beim Auspacken Lust aufs Lesen. Das Buchcover ist wunderschön gestaltet, mit hervorgehobenen Lettern in Gold gedruckt und vermittelt einen ersten Eindruck von der Eleganz und der Luxuriösität für die das Kadewe steht. Die Geschichte von Rieke und Judith, den beiden Protagonistinnen des Romans, wird vor dem Hintergrund des ersten Weltkriegs und der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen bis 1926 erzählt. Mit dem Prolog und dem Kennenlernen der beiden bin ich sofort mitten im Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts. Rieke und Judith kommen aus ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten. Gemeinsam haben die beiden Frauen den unbedingten Willen aus ihrem Leben etwas zu machen und es aktiv zu gestalten. Dabei nehmen sie Rückschläge in Kauf, verlieren aber zu keinem Zeitpunkt Mut und Kampfgeist. Neben ihren beruflichen Ambitionen, die beide konsequent verfolgen, suchen sie auch ihr privates Glück. Verbunden sind sie durch Judiths Bruder Johannes, der ebenso wie Rieke im Kadewe arbeitet und seine Leute durch Anstand und gute Führung zu Höchstleistungen anleitet. Durch einen schweren Schicksalsschlag werden Rieke und Judith endgültig zu Freundinnen, trotz ihrer unterschiedlichen Hintergründe. Parallel zu den Lebenswegen der beiden Frauen schildert Marie Lacrosse eindrücklich die Schrecken des ersten Weltkriegs, insbesondere das Schicksal der verwundeten Kriegsheimkehrer geht an die Nieren. Die heimliche Hauptfigur des Romans ist jedoch das Luxuskaufhaus Kadewe selbst, das großen Einfluss auf die Lebenswege der handelnden Personen nimmt und unbeirrt durch all die Irrungen und Wirrungen stets das Versprechen von Luxus und Exklusivität aufrechterhält. Die meisten der handelnden Personen zahlen diese Kontinuität und Verlässlichkeit ihrerseits mit Loyalität zum Haus und auch dessen Eigner Alfred Jandorf zurück. Das Sittenbild der Berliner Gesellschaft zwischen den beiden Weltkriegen, der Hunger nach Leben (Was kostet die Welt? Und „Nach mir die Sintflut-Haltung“) und seine vielfältigen Ausprägungen wird von Marie Lacrosse sehr lebendig gezeichnet. Als Leserin bin ich mittendrin und hinter den Kulissen und sauge staunend die Stimmung im Berlin der zwanziger Jahre auf. Wie in allen ihren bisherigen Romanen verwebt Marie Lacrosse auch hier gekonnt die Schicksale real existierender und fiktiver Personen. Ein Register der handelnden Personen zu Beginn und Erläuterungen zu Fiktion und Wahrheit am Ende runden das Buch bestens ab. Mein Fazit: Kadewe – Haus der Träume ist ein spannender Gesellschaftsroman, vollgepackt mit menschlichen Schicksalen in einer maßlosen Zeit.

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Ein sehr lesenswertes Buch!

Von: Mareike aus Daaden

19.10.2022

Schon lange habe ich mich auf ein neues Buch von „Marie Lacrosse“ gefreut und nun endlich konnte ich den ersten Band der Kaufhaus-Saga lesen. Ich liebe den Schreibstil der Autorin und finde sie hat wieder großartig recherchiert. Ihre Charaktere sind zum Teil fiktiv, aber es kommen auch reale und historische Persönlichkeiten in der Geschichte vor, die wunderbar miteinander verwoben sind. Hier in dieser Geschichte nun geht es um das berühmte Kaufhaus KaDeWe in Berlin, Anfang des 20. Jahrhunderts. Ich habe Judith Bergmann kennengelernt, die Tochter des KaDeWe - Justiziars, die davon träumt, eines Tages studieren zu können, doch solch eine Laufbahn war für Mädchen damals im wilhelminischen Kaiserreich äußerst ungewöhnlich. Ihre Eltern wollen, dass sie Harry Jandorf heiratet, den einzigen Sohn des Kaufhausgründers und daher soll sie eine Ausbildung an der Sozialen Frauenschule absolvieren. Judith, die schon immer an Luxus gewöhnt ist, hat sich allerdings vorgenommen, dass sie unbedingt etwas gegen die Armut und den Hunger anderer Menschen tun will. Damals, als das Kaufhaus neu eröffnet hat und der König Rama V. einer der ersten Besucher war, hat sie nämlich ein Mädchen namens Rieke dort kennengelernt, die aus ärmlichen Verhältnissen stammt und sie hat ihr versprochen, dass sie ihre Freundin sei und sie beschützen würde. Rieke wohnt mit ihren Eltern und ihren beiden Geschwistern in einer sehr ärmlichen Wohnung, in der großen Mietskaserne Meyers Hof im Wedding. Sie muss sich mit ihrer vier Jahre jüngeren Schwester Sanni ein Bett teilen. Ihre Mutter Käthe ist im KaDeWe beschäftigt, sie ist dort die Leiterin einer Putzkolonne. Riekes Vater Otto trinkt sehr viel Alkohol und wird dann stets gewalttätig. Er hat seinen Arbeitsplatz verloren und ist oft neidisch auf seine Frau, die eine gut bezahlte Stelle hat. Als Rieke dann eines Tages auch eine Anstellung in dem Luxuskaufhaus bekommt, zwar erst nur als Kassenmädchen, ist sie total stolz und bemüht sich dort täglich ihr Bestes zu geben. Ich fand es großartig, zu lesen, wie Judith und Rieke sich damals überhaupt kennengelernt gelernt haben, vor allem unter welchen Umständen, aber dazu möchte ich hier nicht mehr verraten und auch vom weiteren Inhalt nicht, denn ich denke, all das muss man unbedingt selbst gelesen haben und ich möchte natürlich niemandem etwas vorwegnehmen. Das Leben der beiden Frauen verändert sich dann allerdings durch den Krieg gewaltig, denn es waren sehr bewegte Zeiten und die Welt war im Umbruch und auch das Kaufhaus wurde durch die Ereignisse sehr beeinflusst. Ach, es geschehen so viele Dinge, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Ich habe die beiden Frauen sofort in mein Herz geschlossen, obwohl sie so unterschiedlich waren, aber vielleicht auch gerade deshalb. Vorne im Buch gibt es ein Personenregister und im Anhang erzählt die Autorin von ihrer Recherche, die ich sehr lesenswert fand. Ich freue mich schon riesig darauf, obwohl es noch so lange dauert, bis am 14. Juni 2023 der zweite Band erscheinen soll. Ich hatte wunderschöne Lesestunden mit diesem Roman und daher möchte ich mich bei der Autorin und auch bei dem Goldmann Verlag recht herzlich für das Rezensionsexemplar bedanken!

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Haus der Träume

Von: Ariettas Bücherwelt aus Traben- Trarbach

17.10.2022

Meine Meinung zur Autorin und Buch: Marie Lacrosse, ist eine großartige Schriftstellerin, die jedesmal weiß wie sie ihre Leser mit Ihren Werken beeindrucken kann. Auch in ihrem neusten Saga, über die Anfänge des wohl mit berühmtesten Kaufhaus der Welt, dem KaDeWe, versteht sie es einem auf die Folter zu spannen, und lässt uns in eine glamouröse und herzzerreißende Welt versinken. Ihre Recherchearbeit ist mal wieder sehr akribisch und genau, überhaupt alles was aus ihrer Feder fließt, ist mit viel Herzblut geschrieben. Ihre Charaktere sind zum großen Teil fiktiv, aber auch die realen und historischen Persönlichkeiten hat sie wunderbar miteinander verwoben. Auch das damalige Politische Zeitgeschehen, kommt nicht zu kurz. Sehr schön finde ich das sie das Buch im Vorwort den Menschen aus der Ukraine gewidmet hat. Echt gesagt mir viel es oft schwer alles über den Krieg und die Hungersnot zu lesen, die Angst vor einem neuen Krieg kam hin und wieder hoch. Ich sah die großen Augen von Rieke förmlich vor mir, als sie mit ihrer Mutter die dort als Putzfrau arbeitete vor mir. All das glitzern und funkeln, es war für das Kind damals als würde sie einen verwunschenen Palast betreten. Wenn man bedenkt aus was für einem schäbigen Viertel in Wedding sie stammte. All dieser Überfluss, ich fragte mich wie muss sie sich gefühlt haben? Dann auch noch als sie heimlich den König von Siam mit seiner Familie hinter dem schweren Vorhang beobachtete. Die Begegnung mit Judith der Tochter des Justiziar Bergmann unerwartet auf einander treffen. Ich konnte, mir ein schmunzeln nicht verkneifen, und fand die kleine Judith von da an sehr bezaubernd und warmherzig. Die Jahre gehen ins Land, Rieke schafft es vom Kassenmädchen, angefangen, langsam aber sicher aufzusteigen. Dann brach dieser unsägliche 1. Weltkrieg aus, und brachte das Leben der zwei, so,unterschiedlichen Mädchen und Freundinnen völlig durcheinander. Irgendwie war ich froh das nach dem Krieg, für Judith nicht zur Ehe mit Harry Jandorf dem Sohn des Kaufhausbesitzers kam. Judith und Rieke habe ich beide sehr bewundert, wie sie über sich selbst hinaus wuchsen, um ihre Lebensträume zu verwirklichen. Sehr ans Herz ist mir auch Johannes gewachsen, der Bruder von Judith, ein sehr offener und warmherzigen Menschen, der aber unter den Folgen des 1. Weltkrieges immer noch leidet. Das Leben aller Personen wird stark durcheinander gewirbelt, mit teils schlimmen und unerwarteten Problemen. Mehr möchte ich mich über das Buch nicht auslassen, sonst komme ich in die große Versuchung zu viel zu verraten. Ich kann nur eines euch empfehlen dieses Buch unbedingt zu Lesen. Im Anhang findet ihr mehr über die Wahrheit und Fiktion , im Glossar über die Bedeutung bestimmter Ausdrücke. Ebenso am Anfang, die bedeutsamsten Figuren und Persönlichkeiten. Es war ein Muss für mich das Buch zu lesen, ich bin mit meinem Mann nach Berlin geflogen, kurz vor der Eröffnung der Mauer, und wir waren natürlich auch im KaDeWe , und der berühmten Lebensmittel Abteilung dort. Ein Traum, noch schöner und besser als das Harrods in London, und das war schon ein Traum.

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Meine Meinung zur Autorin und Buch: Marie Lacrosse, ist eine großartige Schriftstellerin, die jedesmal weiß wie sie ihre Leser mit Ihren Werken beeindrucken kann. Auch in ihrem neusten Saga, über die Anfänge des wohl mit berühmtesten Kaufhaus der Welt, dem KaDeWe, versteht sie es einem auf die Folter zu spannen, und lässt uns in eine glamouröse und herzzerreißende Welt versinken. Ihre Recherchearbeit ist mal wieder sehr akribisch und genau, überhaupt alles was aus ihrer Feder fließt, ist mit viel Herzblut geschrieben. Ihre Charaktere sind zum großen Teil fiktiv, aber auch die realen und historischen Persönlichkeiten hat sie wunderbar miteinander verwoben. Auch das damalige Politische Zeitgeschehen, kommt nicht zu kurz. Sehr schön finde ich das sie das Buch im Vorwort den Menschen aus der Ukraine gewidmet hat. Echt gesagt mir viel es oft schwer alles über den Krieg und die Hungersnot zu lesen, die Angst vor einem neuen Krieg kam hin und wieder hoch. Ich sah die großen Augen von Rieke förmlich vor mir, als sie mit ihrer Mutter die dort als Putzfrau arbeitete vor mir. All das glitzern und funkeln, es war für das Kind damals als würde sie einen verwunschenen Palast betreten. Wenn man bedenkt aus was für einem schäbigen Viertel in Wedding sie stammte. All dieser Überfluss, ich fragte mich wie muss sie sich gefühlt haben? Dann auch noch als sie heimlich den König von Siam mit seiner Familie hinter dem schweren Vorhang beobachtete. Die Begegnung mit Judith der Tochter des Justiziar Bergmann unerwartet auf einander treffen. Ich konnte, mir ein schmunzeln nicht verkneifen, und fand die kleine Judith von da an sehr bezaubernd und warmherzig. Die Jahre gehen ins Land, Rieke schafft es vom Kassenmädchen, angefangen, langsam aber sicher aufzusteigen. Dann brach dieser unsägliche 1. Weltkrieg aus, und brachte das Leben der zwei, so,unterschiedlichen Mädchen und Freundinnen völlig durcheinander. Irgendwie war ich froh das nach dem Krieg, für Judith nicht zur Ehe mit Harry Jandorf dem Sohn des Kaufhausbesitzers kam. Judith und Rieke habe ich beide sehr bewundert, wie sie über sich selbst hinaus wuchsen, um ihre Lebensträume zu verwirklichen. Sehr ans Herz ist mir auch Johannes gewachsen, der Bruder von Judith, ein sehr offener und warmherzigen Menschen, der aber unter den Folgen des 1. Weltkrieges immer noch leidet. Das Leben aller Personen wird stark durcheinander gewirbelt, mit teils schlimmen und unerwarteten Problemen. Mehr möchte ich mich über das Buch nicht auslassen, sonst komme ich in die große Versuchung zu viel zu verraten. Ich kann nur eines euch empfehlen dieses Buch unbedingt zu Lesen. Im Anhang findet ihr mehr über die Wahrheit und Fiktion , im Glossar über die Bedeutung bestimmter Ausdrücke. Ebenso am Anfang, die bedeutsamsten Figuren und Persönlichkeiten. Es war ein Muss für mich das Buch zu lesen, ich bin mit meinem Mann nach Berlin geflogen, kurz vor der Eröffnung der Mauer, und wir waren natürlich auch im KaDeWe , und der berühmten Lebensmittel Abteilung dort. Ein Traum, noch schöner und besser als das Harrods in London, und das war schon ein Traum.

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Berlin, Anfang des 20 Jahrhunderts: Judith Bergmann ist die Tochter des KaDeWe-Justiziars. Sie wird an der Sozialen Frauenschule ausgebildet und träumt davon studieren zu können. Doch die an Luxus gewöhnt Judith soll Harry Jandorf, den Sohn des Kaufhausbesitzers heiraten. Rieke Krause stammt aus einfachen Verhältnissen. Sie ist von der Pracht und dem Luxus das vom Kadewe ausgeht überwältigt. Sie bemüht sich um eine Anstellung in dem Luxuskaufhaus. Dort verliebt sie sich in ihren Kollegen Hermann. Der erste Weltkrieg lässt die Pläne von Judith und Rieke zerplatzen. Auch für das Kaufhaus bedeutet der Krieg und die schweren Nachkriegsjahre große Herausforderungen. „Kadewe - Haus der Träume“ ist wieder eine wunderbar erzählte Geschichte über das wohl bekannteste Kaufhaus Deutschlands von Marie Lacrosse. Der Prolog spielt im Jahre 1907. Das Kaufhaus ist neu eröffnet als Rama V. König von Siam (dem heutigen Thailand) zu Besuch in Berlin weilt. Natürlich besucht Rama V. auch das Kadewe und tätigt dort einige Einkäufe. Zu ehren des Königs gibt Adolf Jandorf ein Essen für den König. Als Gast nimmt auch der Justiziar Paul Bergmann mit seiner Frau und seiner Tochter Judith teil. Rieke deren Mutter die Reinigungskolonne im Kaufhaus leitet versteckt sich und beobachtet die Feierlichkeit. Natürlich wird sie am Ende entdeckt doch Judith legt schützend die Hand über sie und erklärt sie als ihre Freundin. Über dieses erste Zusammentreffen von Judith und Rieke musste ich schmunzeln. Interessant fand ich zu lesen, dass König Rama V. einer der ersten berühmten Besucher des Kaufhauses war. Heute gehören 50,1% des Kadewe einer Thailändischen Familie. Im ersten Band begleiten wir dann die Protagonisten von 1914-1926. Judith und Rieke haben Träume. Judith ist Glanz und Luxus ist sie gewohnt. Im Kadewe fühlt sie sich wie zu Hause. Sie soll Harry Jandorf, den einzigen Sohn des Kaufhausbesitzers heiraten. Doch Judith lernt nicht zuletzt durch Rieke auch die andere Seite von Berlin kennen in dem die Armut vorherrscht. Sie hat den festen Willen gegen den Hunger und die Armut etwas zu unternehmen. Rieke die aus ärmlichen Verhältnissen stammt ist überwältigt vom Luxus den das Kadewe ausstrahlt. Sie lebt mit ihren Eltern und Geschwister auf engem Raum. Gewalt vom Vater ist an der Tagesordnung. Sie ist stolz als sie eine Anstellung in dem Luxuskaufhaus bekommt. Sie verliebt sich in ihren Kollegen Hermann. Das Leben beider Frauen wird durch den ersten Weltkrieg gehörig durcheinandergewirbelt. Die Kriegsjahre und die Nachkriegszeit gehen aber auch nicht spurlos am Kadewe vorbei. Marie Lacrosse erzählt die Geschichte wieder einmal auf eine so tolle Art, dass es nur Freude macht das Buch zu lesen. Die Autorin erzählt in erster Linie die Geschichte des Kadewe, seinem Besitzer und den Angestellten. Marie Lacrosse erzählt auch ein Stück unserer deutscher Geschichte die natürlich auch Einfluss auf das Kaufhaus hat. Ihre Protagonisten egal ob real oder fiktiv sind wie immer gut gezeichnet. Judith und Rieke, so unterschiedlich sie auch sind, waren mir beide gleich sympathisch gewesen. Das Buch ist wunderschön gestaltet. Am Anfang gibt es ein Personenregister in dem die historischen Persönlichkeiten gekennzeichnet sind. Am Ende erzählt die Autorin in einem Nachwort von ihrer Recherche. Marie Lacrosse schreibt, dass sie die vielen Überlieferungen gut als Gerüst nutzen konnte aber um die Geschichte mit Leben zu füllen musste sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Ich finde das ist ihr wieder einmal großartig gelungen. Die Geschichte, die Charaktere alles passt so gut zueinander, dass man es sich kaum anders vorstellen kann. Es war wieder ein tolles Leseerlebnis und ein weiteres Lesehighlight auf meiner Liste. Ganz am Ende gibt es noch eine Leseprobe vom 2. Band Kadewe-Haus der Wünsche der am 14. Juni 2023 erscheinen soll. Ich freue mich schon sehr darauf.

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Das Buch „KaDeWe – Haus der Träume“ von Marie Lacrosse ist der Auftakt einer als Dilogie angelegten Buchreihe, welche den Werdegang des KaDeWe in Berlin im 20. Jahrhundert beschreibt. Berlin, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Die junge Rieke, welche aus ärmlichen Verhältnissen stammt, kennt das luxuriöse Kaufhaus schon seit ihrer Kindheit, da ihre Mutter dort als Leiterin der Putzkolonne tätig ist. Rieke bekommt eine Stelle als Kassenmädchen und macht sich mit ihrem Fleiß und ihrer Strebsamkeit nicht nur Freunde. Auch die junge Judith Bergmann, Tochter des KaDeWe-Justiziars, kennt das Kaufhaus seit Kindesbeinen an, kann aber durch ihren familiären Wohlstand den Glanz und Luxus dort genießen. Und Judith soll Harry Jandorf heiraten, den einzigen Sohn des Kaufhausgründers. Doch als sie erkennt, dass in Berlin auch bittere Armut und Not herrschen und dadurch auch Kinder verhungern, beschließt sie dagegen anzugehen. All die Pläne und Hoffnungen der Menschen werden jedoch durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der dramatischen Nachkriegszeit kräftig durcheinander gebracht und stellen nicht nur Rieke und Judith vor große Herausforderungen sondern auch das KaDeWe und seinen Eigner Adolf Jandorf selbst. Marie Lacrosse ist das Pseudonym der Autorin Marita Spang. Unter beiden Namen begleitet und verzaubert sie mich schon seit einigen Jahren mit ihren historischen Romanen. Die Buchreihen um „Das Weingut“ (erschienen 2018, 2019) und „Das Kaffeehaus“ (erschienen 2020, 2021) haben mich bestens unterhalten und stehen an der Spitze meiner absoluten Lieblingsbücher. Als sie zu Beginn des Jahres 2022 ihre neue zweiteilige Reihe über das KaDeWe ankündigte, war mein Interesse direktgeweckt. Ich durfte dieses Kaufhaus 2005 und 2008 besuchen und war beide Male von der Größe und dem immensen Angebot fasziniert. Auch wenn der ursprüngliche Bau im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, gilt das KaDeWe als das bekannteste Warenhaus in Deutschland und ist mit 60.000 Quadratmetern Verkaufsfläche eines der größten Warenhäuser in Europa. Dieses Buch wollte – nein musste – ich einfach lesen. Dank der lieben Autorin und einer Blogger-Aktion des Goldmann-Verlags bekam ich das Buch vorzeitig mit einigen Goodies zugesendet. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Wie auch bereits in den anderen beiden Buchreihen der Autorin, befindet sich am Anfang des Buches ein ausführliches Personenregister: Etwa 3 ½ Seiten Namen von fiktiven, aber auch historischen Persönlichkeiten. Ich war sofort sehr gespannt darauf, wie die Autorin ihre fiktiven Charakter neben und mit historischen Persönlichkeiten agieren lässt. Zwei fiktive Frauen, welche von ihren familiären Hintergründen her nicht unterschiedlicher sein könnten, stehen im Mittelpunkt der Geschichte: Rieke und Judith, welche der Leser/ die Leserin bereits im Prolog als junge Mädchen kennenlernt. Beide sind bereits seit ihrer Kindheit mit dem KaDeWe vertraut, doch während Rieke es durch die harte Arbeit ihrer Mutter erlebt, kann Judith durch die hochgestellte Arbeit ihres Vaters eher den Luxus und Glanz des Kaufhauses genießen. Rieke ist eine äußerst hilfsbereite und sympathische junge Frau, welche sich durch ihren Fleiß im KaDeWe hocharbeitet. Vor allem ihre hart arbeitende Mutter und ihre beiden Geschwister sind ihr sehr wichtig, einzig mit ihrem gewalttätigen und trinkenden Vater verbindet sie nichts. Sie alle müssen auf engsten Raum zusammenleben, was immer wieder zu Streit und Gewalt führt. Als der Erste Weltkrieg auch ihre Familie nicht verschont, fällt Rieke folgenschwere Entscheidungen, welche sie in große Gefahr bringen. Ich mochte Riekes zu Beginn sehr undurchsichtigen Charakter und auch ihre glaubhafte Entwicklung während der Geschichte sehr gerne. Sie ist nicht perfekt, da sie durch große Not Fehler begeht und trotz allem Leid auch immer für andere Menschen in ihrer Umgebung da ist. Sie nimmt ihr Leben in die Hand und gibt sich nicht auf. Judith, die Tochter des KaDeWe-Justiziars, ist wie Rieke äußerst sympathisch und freundlich. Ihre Familie ist wohlhabend und Judith hat das Glück, dass ihre Eltern ihr auch die Bildung nicht verwehren. Sie verschließt ihre Augen nicht, als sie erkennt, welch bittere Armut und Not in einigen Teilen der Stadt herrschen. Sie hat stets neue Einfälle, was gemacht werden kann und wie und wo sie Hilfe organisiert. Auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt, gibt sie nicht auf. Zu ihren Eltern, vor allem aber zu ihrem Vater, hat sie ein sehr vertrauensvolles Verhältnis. Judiths hilfsbereiter Charakter und auch ihre sehr sympathische Art nahmen mich gleich zu Beginn des Romans und im weiteren Verlauf der Geschichte für sie ein und ich mochte zudem auch ihren authentischen Werdegang. Direkt neben diesen beiden Hauptprotagonistinnen stehen ihre jeweiligen Familien, welche sehr unterschiedlich sind. Rieke stammt aus einer Arbeiterfamilie, welche in sehr beengten und ärmlichen Wohnverhältnissen in der berüchtigten Mietskaserne Meyers Hof lebt. Ihre hart arbeitende Mutter, welche sich für keine Arbeit zu schade ist, steht im krassen Gegensatz zu ihrem gewalttätigen und arbeitslosen Vater. Riekes Schwester Sanni ist noch sehr jung, als ihr eine schwere Aufgabe aufgebürdet wird, welche sie nicht zu schultern weiß. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit ihr im zweiten Teil weitergehen wird. In Judiths Familie herrschen dagegen auf den ersten Blick Harmonie und Eintracht, auf den zweiten Blick gibt es aber auch dort Geheimnisse und persönliche Konflikte. Hier möchte ich auf jeden Fall noch Judiths Bruder Johannes nennen, da er eine höchst interessante und unvergessliche Figur ist, deren Geschichte noch lange nachklingen wird. Ganz besonders begeistert haben mich die historischen Figuren Eglantyne Jebb und Alice Salomon, deren eindrucksvolle Lebensgeschichten eng mit Judiths fiktiver Geschichte verbunden sind. Eine weitere historische Figur ist der KaDeWe-Eigner Adolf Jandorf, welcher sehr vielfältig beschrieben ist. Um ihn agieren noch einige fiktive aber auch historische Figuren, welche mich alle mit ihren unterschiedlichen und unvergesslichen Lebensgeschichten bewegen konnten – auch wenn nicht alle zu den guten Menschen gehören. Sie werden von ihren Erlebnissen und Ansichten angetrieben und ich bin schon so gespannt, wie es mit mit ihnen allen im zweiten Teil der Reihe weitergehen wird. Marie Lacrosse versteht es außerordentlich gut, den Werdegang ihrer fiktiven Figuren mit den Lebensläufen der historischen Figuren wunderbar miteinander zu verknüpfen. Die Handlung des Buches wird fortlaufend erzählt und umspannt die Zeit von 1907 bis 1926. Mit ihrem lebendigen und detaillierten aber niemals langatmigen Sprachstil, zog mich Marie Lacrosse sehr schnell in der Geschichte. Die Einstreuung des Berliner Akzents, die Beschreibungen und Details über der Stadt und des KaDeWe sowie die vielfältigen Menschen ließen mich das Buch wie eine Zeitreise in vergangene Zeiten empfinden und ich legte es nur ungern aus den Händen. Im Zentrum des Romans steht das KaDeWe und dessen Geschichte, vor allem aber wird die Mitarbeiterhierarchie in einem Kaufhaus zu dieser Zeit sehr anschaulich dargestellt. Marie Lacrosse zeigt aber auch sehr eindrucksvoll wie zu dieser Zeit gesellschaftliche Gegensätze aufeinander prallen, wie der Erste Weltkrieg mit unvorstellbarer Grausamkeit wütet aber auch wie die Nachkriegszeit den Menschen durch die galoppierende Inflation, die hohe Arbeitslosigkeit und die Lebensmittelknappheit keine Entspannung gönnt und jeder Tag ein Kampf ums Überleben wird. Ein weiteres Thema ist die soziale Diskrepanz zwischen Arm und Reich – hier stellt Marie Lacrosse völlig ungeschönt die Lebenssituation der ärmsten der Armen im frühen 20. Jahrhundert dar, zeigt aber auch, dass es Menschen gab, denen die Armut anderer Menschen nicht egal war und aktiv etwas dagegen unternommen haben. Auch der beginnende Hass auf Juden, die Ablehnung der noch jungen Weimarer Republik in der Bevölkerung werden in dem Roman „KaDeWe – Haus der Träume“ mit aufgenommen. Dabei beschreibt Marie Lacrosse diese historischen Dreh- und Wendepunkte so meisterhaft, dass ich oft das Gefühl hatte live dabei zu sein und diese mitzuerleben. Außerdem verwebt sie historische Fakten mit Fiktion, wie auch in ihren anderen Büchern, wieder absolut perfekt in- und miteinander. Das wunderbare Cover, die hochwertige Klappbroschur und ein ausführliches Nachwort der Autorin runden dieses Lese-Erlebnis wieder ausgezeichnet ab. Die Spannung und Vorfreude auf den zweiten Teil ist jetzt schon riesig und ich kann es kaum erwarten, diesen ab dem 14. Juni 2022 in den Händen zu halten. Danke liebe Marie Lacrosse für dieses wunderbare Lese-Erlebnis. Fazit: Auch wenn das Buch nun zugeklappt im Regal steht, wird diese mitreißende Geschichte noch länger in mir arbeiten. Marie Lacrosse schreibt unglaublich detailliert und doch lässt sie auf keiner Seite Langeweile aufkommen. Dazu viele unvergessliche Charaktere und eine absolut erleb- und fühlbare Atmosphäre. Wieder mal ein Meisterwerk meiner Lieblingsautorin. Top!

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