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Rezensionen zu
Beklaute Frauen

Leonie Schöler

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Buchmesse-Fund Dieses Buch ist mir bis zum Messedonnerstag vollkommen entgangen. Dann hat mich Leonie Schöler in ihrer von Hugendubel veranstalteten Lesung jedoch für ihre Non-Fiktion geistert. Sie sprach nur von wenigen Fällen beklauter Frauen und las nur aus einem einzigen Kapitel, doch das Konzept des Buches stand fest: Es soll den Frauen Sichtbarkeit schenken, die im Laufe der letzten 200 Jahre in den Geschichtsbüchern praktisch ausradiert wurden. Ein weiteres Detail teilen diese Frauen: Sie haben etwas zu tun vermocht, womit Männer im Anschluss bekannt wurden. Die zahlreichen Fälle, die Schöler bespricht, überzeugen nicht nur in ihrer Anzahl (nur ein Bruchteil derer, von denen sie hätte erzählen können), sondern auch durch ihre Bekanntheit. Zumindest mit der jener Männer, die durch die nun diskutierten und vorgestellten Frauen heute einen Namen haben. Ich war schockiert, erstaunt, aber schlussendlich auch ungemein bestärkt in meinem Frau-Sein. Wenn du denkst, das hat noch nie eine Frau gemacht, dann kannst du dir sicher sein, dass das nicht wahr ist. Und dass du es genauso kannst. Einfach zu folgen trotz verschiedenster Kontexte und Bereiche Leonie Schöler vermag es, ihre Leser*innen von der ersten Seite an abzuholen. Sie beginnt mit altvertrauten Geschichten über Sammler und Jäger, bzw. Sammlerinnen und Jäger. Von da an baut sie ihre informative und faszinierende Argumentation auf. In sechs größeren Kapiteln stellt sie uns dann nicht nur bedeutende Frauen vor, sondern bettet diese auch gekonnt und verständlich in ihre sozialen und historischen Kontexte ein. Bereits in der Einleitung kommuniziert sie, dass sie sich auf die letzten 200 Jahre fokussieren wird. So beginnen ihre ersten Fälle mit der Französischen Revolution und den Frauen, die nach Versailles marschierten, und enden mit den diskriminierenden KIs unserer heutigen Zeit. Sie entführt uns geschickt in andere Jahrhunderte, indem sie uns mit den damaligen Umständen vertraut macht. Schörle findet immer einen Ansatzpunkt, der uns allen bekannt ist–mögen es Persönlichkeiten wie Albert Einstein oder Picasso oder auch Ereignisse wie Weltkriege oder Revolutionen sein. Sie lädt uns mit dem ein, was uns bereits vertraut ist, und lässt uns dann tiefer in die wirklichen Geschehnisse und verborgenen Geschichten eintauchen. Besonders gelungen ist es ihr zumeist, die größeren Kapitel wirklich rund zu machen und die Geschichten darinnen zu verknüpfen. Alle kennen Albert Einstein, aber wer ist eigentlich Mileva Marić? Eine der Missverhältnisse, die mich besonders fasziniert haben, ist das zwischen Mileva Marić und Albert Einstein. Mit zahlreichen Referenzen (40 Seiten Anmerkungen und 30 Seiten Literatur- und Quellenverzeichnis) unterlegt Leonie Schöler diese und auch alle anderen Berichte. Zudem erzählt sie auf einfühlsame, aber trotz allem zügige Art. Wir können uns annähernd vorstellen, was zum Beispiel Mileva Marić durchgemacht hat, jedoch tauchen wir nicht vollends in ihr Leben ein. Stattdessen blicke wir aus heutiger Sicht auf die Entwicklungen, die dank ihr stattgefunden haben und uns heute indirekt beeinflussen. Auch fragen wir uns, wie die Welt heute aussehen würde, hätte man (Mann) ihr und den anderen Frauen einen Namen für sich selbst zugestanden. Das ist nicht nur der Fall in den Wissenschaften, sondern auch im Militär, in der Kunst, in der Politik, in der Bildung. Leonie Schöler hat zahlreiche bewegende und ausdrucksstarke Beispiele gewählt und diese verständlich und nachhallend aufbereitet. Fazit Von bekannten Ereignissen und Persönlichkeiten ausgehend führt uns Leonie Schöler durch die letzten 200 Jahre. Dabei stellt sie uns faszinierende Frauen und ihre schockierenden Geschichten vor. Mit zahlreichen Referenzen und ihrem einladenden Schreibstil findet die Autorin die perfekte Balance zwischen Argumentation und Unterhaltung, sodass das Lesen und Lernen zum Vergnügen wird. Hinweis für spätere Auflagen: Auf Seite 111 findet sich eine Dopplung von "das".

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Werbung | Rezensionsexemplar Bestohlen, betrogen und in ihren Fähigkeiten unterdrückt. Vielen Frauen passiert das noch bis heute. Die enormen Schwankungen im Gesetz, die Frauen schützten sollten, erläutert Schöler ausdrücklich in ihrem Buch. Es handelt von Einzelschicksalen und ganzen Völkergruppen, die ihre Fähigkeiten unter Beweis stellten, die Welt bereicherten und doch ohne Anerkennung von uns gingen. Frauen, die von Männern öffentlich bloßgestellt und ausgelacht wurden und sich ihrem vermeintlichen Schicksal als fleißige Hausfrau beugen mussten. Wie Schöler Geschichte vermittelt ist locker, teilweise witzig und oft überraschend. Dennoch blieben ganze Kapitel sehr langatmig. Wenn seitenweise über den weißen Mann geschrieben, die Kolonialisierungsgeschichte ausgerollt und über die LGBTQIA+-Community geschrieben wird, dann sind das alles sehr wichtige Themen, über die ich von Schöler eigene Bücher lesen würde, doch schießen sie aus meiner Sicht etwas über den Buchtitel hinaus. Hier hätte ich lieber mehr Einzelschicksale gelesen. Erschreckend aufklärend sind die Daten des Buches. Es führt deutlich vor Augen, dass einige Rechte der Frauen erst vor Kurzem, im 21. Jahrhundert, durchgesetzt wurden. In einer Gesellschaft, die sich fortschritlich schimpft, gibt es bis heute nicht die gewünschte Gleichberechtigung. Auch schaffte es Schöler, dass mir die Lust an Klassikern von weißen Männern gehörig vergangen ist. Denn wer errät es? Da ist sehr viel Musen-Inspiration eingeflossen, ohne diese jemals zu honorieren. Insgesamt überrascht das Buch, zeigt deutliche und interessante Fakten und ich würde es jedem empfehlen, der sich mit der Geschichte der Frauen auseinandersetze möchte. Manchmal jedoch leider etwas langatmig und zu männlich. #bookstagram #germanbookstagram #buchblogger #bookblogger #penguinrandomhouse #heeyleonie #beklautefrauen #Emanzipation #Feminismus #bookaddicted #bookworm #bookrecommendation

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„Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält.“ Schon gewusst, dass Bertold Brecht seine Texte bzw. Stücke nicht allein geschrieben hat? Oder dass Einsteins Ehefrau an seinen Theorien mitgewirkt hat? Dass die „Entdecker“ der DNA als Doppelhelix die Ergebnisse von einer Frau gestohlen und dann als die ihren verkauft haben? Ich war beim Lesen dieses Buches sehr überrascht und auch sehr wütend. Als ich durch war, habe ich mich gefragt, ob wohl irgendein Mann seinen Erfolg allein sich selbst zu verdanken hat. Dass ist sehr überspitzt formuliert, aber wer das Buch auch gelesen hat, wird mich vielleicht verstehen können. Die Frauen, über die Leonie Schöler hier berichtet, haben so viel Besseres verdient, als (wenn überhaupt) eine schlichte Randnotiz in der Zeitgeschichte zu sein. Das gilt für Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Ehefrauen von bekannten Männern gleichermaßen. Es macht wütend zu sehen, wie Frauen systematisch ihre Erfolge aberkannt oder gar gestohlen bekommen. Das Buch ist sehr schön gestaltet, gut gefallen haben mir die Abbildungen und die Infokästen und die Erläuterungen zur verwendeten Sprache bzw. Begriffen. Die Kapitel sind gut eingeteilt und vermischen theoretische Fakten mit Beispielen aus dem echten Leben. Die Schicksale der Frauen sind sehr bewegend und mitreißend, weil man sich so sehr Gerechtigkeit für sie wünscht. Mein einziger kleiner Kritikpunkt ist die „Stimme“ der Autorin, die mir für ein Sachbuch manchmal ein wenig zu deutlich hervorgestochen ist. Sie war fast schon bissig, was der Thematik nach auf jeden Fall nachvollziehbar ist, ich für ein Sachbuch aber nicht unbedingt angebracht fand. Ansonsten möchte ich das Buch gerne weiterempfehlen, weil es wichtig ist zu wissen, dass diese „Beklauten Frauen“ existiert und mehr Anerkennung verdient haben! 4,25/5 Sternen

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