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Rezensionen zu
Das Haus der tausend Welten

T.S. Orgel

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Zunächst einmal: Wer hat bitte diesen Klappentext geschrieben?! Meiner Meinung nach ziemlich missverständlich und am Inhalt vorbei formuliert. Nun also kurz zum Inhalt aus meiner Sicht: Auf teils abenteuerliche Weise gelangen die Charaktere in das "Haus der aufgehenden Sonne", welches das besagte Haus der tausend Welten ist und es beginnt ein spannender Wettlauf zwischen drei Gruppen, Rückkehr ungewiss. Ich ging also auf Grund des Klappentextes mit leicht falschen Erwartungen an dieses Buch heran und es brauchte 155 Seiten bis ich mir dachte, das kann noch was werden. Ab da konnte ich das Buch dann allerdings nur noch schwer aus den Händen legen und habe die letzten 200 Seiten förmlich an einem Stück verschlungen. Sehr gut gefallen hat mir der Schreibstil. Zudem ist es sehr bildgewaltig, aber auch nicht zu detailreich. Man versinkt voll und ganz in der Welt und hat die Schauplätze und Charaktere quasi vor Augen. Auch die Einführung der Charaktere fand ich an sich gelungen, vielleicht etwas langatmig, aber das ist mir im Grunde lieber als wenn es direkt losgeht und man sich fragt, wer war das jetzt nochmal. Auf jeden Fall möchte ich weitere Titel des mir unbekannten Autorenduos lesen, weil mir die Art wie sie diese Welt erschaffen haben super gefallen hat und ich gespannt bin wie die anderen Welten aussehen. Alles in allem, also ein empfehlenswertes Fantasybuch. Und wenn man nicht mit der Erwartung startet, dass das Abenteuer im Haus der tausend Welten direkt losgeht oder auch einfach nicht den besagten Klappentext liest, kommen einem die ersten Seiten wahrscheinlich nicht so zäh vor wie mir.

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Gutes Buch - aber teilweise verwirrend

Von: FrauNoi

31.03.2020

Das "Haus der Tausend Welten" handelt von verschiedenen Gruppen von Abenteurern, die in einem sich ständig verändernden Haus auf Schatzsuche sind. Dabei geraten sie in immer neue Irrungen und Wirrungen auf ihrem Weg in das obere Stockwerk, in dem sich der Legende nach die Wünsche der Menschen erfüllen. Zu Beginn des Buches werden die einzelnen Gruppen bzw. Personen ausführlich vorgestellt. Was genau ihre Beweggründe sind, in das Haus einzudringen, wird nicht immer ganz klar, aber ich habe darauf vertraut, das das im Laufe des Buches noch genauer dargestellt wird. Teilweise hat sich dieser Wunsch auch erfüllt, teilweise nicht. Die Einleitung hat mich vollkommen gefesselt und ich war sehr gespannt darauf, zu erfahren, was mit den einzelnen Personen geschieht und wie sich die Handlungsstränge verwickeln. Als aber einmal alle im Haus waren und sich ihren Weg gesucht haben, wurde es für mich zunehmend verwirrender. Ich weiß nicht, ob es so von den Autoren gedacht war, oder ob ich einfach den Überblick verloren habe, aber ich fand es zunehmend anstrengender zu lesen. Die Geschichte um Fuchs hat mich dabei am meisten mitgenommen, er war generell meine Lieblingsfigur im Buch weil ich mit ihm am besten mitfühlen konnte. Nach zahlreichen Gefahren, die die Protagonisten mehr oder weniger lebendig überstehen, erreichen sie das oberste Stockwerk. Und hier muss ich ehrlich sagen, hat das Buch mich enttäuscht. Ich hatte auf ein für mich schlüssiges Ende gehofft, leider wurden - in meinen Augen- viel zu schnell viel zu viele Beweggründe hinter den Figuren beschrieben, die ich nicht alle so schnell nachvollziehen konnte. Das Ende hätte ich mir ein bisschen klarer und genauer ausgestaltet gewünscht. Zudem wurden viele sehr interessante Dinge nicht genauer beleuchtet. Was hat es mit der Siegelmagie auf sich? Generell hätte ich es super gefunden, wenn die Magie im Buch mehr genutzt bzw. eingebaut worden wäre. Ich bin mir sicher, dass viele Leser das Buch prima finden, es hat mir auch gut gefallen - aber es ist leider kein Buch, über das ich immer wieder nachdenken oder es noch einmal lesen werde.

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Tausend Enttäuschungen

Von: Tiuri

31.03.2020

Das Haus der tausend Welten von T.R.Orgel handelt von einem mysteriösen Haus, das viele Türen besitzt hinter denen, laut Erzählungen, viele Reichtümer verborgen sein sollen. Die Faszination dieses Ortes und seiner Schätze zieht Stern und ihre Räubergruppe, Ako die Reisende, Salter den Magister, Baelis die Söldnerin und Mlima die Königin der Nacht magisch an. Das Haus ist jedoch voller Gefahren und noch nie ist jemand, der das Haus betrat zurückgekehrt. Es ist mir anfangs sehr schwer gefallen in das Buch reinzukommen, da die vielen Protagonisten mich verwirrt haben. Trotz ihrer unterschiedlichen Charakterzüge und Beweggründe habe ich oft die Figuren verwechselt oder miteinander vermischt. Das ist sehr schade, denn ich glaube, dass weniger und dafür ausgeprägtere Persönlichkeiten mehr bewirkt hätten. Ganz hinten im Buch befindet sich ein Namensverzeichnis und ein Glossar für Begriffe der Fantasywelt. Das ist wirklich sehr hilfreich. Oft ist es so, dass Begriffe im Roman auftauchen ohne, dass sie erklärt werden und man dann selbstständig nachblättern muss, um diese zu verstehen. Das hat mich jedoch nicht weiter gestört. Die Idee des Romans finde ich sehr interessant und ansprechend, die Umsetzung hingegen ist, meiner Meinung nach, nur mäßig gelungen. Es gibt viele Logikfehler und die Wendungen der Geschichte sind oft viel zu unerwartet und passten irgendwie nicht zu meinen Vorstellungen. Oft musste ich beim Lesen lachen, weil etwas so unpassendes oder unlogisches passiert ist. Das Buch hat mich also auf jeden Fall unterhalten, aber die Geschichte wurde so erzwungen, dass ich sie nicht noch einmal lesen würde. Ich hätte mir gewünscht, dass das Haus und seine Räume mehr erkundet wird. Außerdem war ich mit dem Ende äußerst unzufrieden. Das Buch ist mit seinen fast 600 Seiten sehr abschreckend für Leser, die nur wenig Zeit zum Lesen finden. Ich empfehle sich für diesen Roman auf jeden Fall genug Zeit zu nehmen, um die Zusammenhänge zu verstehen. Einen Tag nicht zu lesen stellt nämlich schon eine kleine Herausforderung dar, wie ich finde. Auf dem Cover sieht man eine Zeichnung des Hauses aus der Geschichte, die mir persönlich ganz gut gefällt. Die Schriftfarbe und die generelle Farbgestaltung des Covers sagt mir weniger zu.

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Für diese Rezension habe ich gerade den Klappentext des Buches noch mal gelesen und verwirrt festgestellt, dass einige Dinge nicht stimmen oder einen sehr falschen Eindruck hervorrufen. Zum Glück habe ich ihn nicht noch mal gelesen, bevor ich das Buch angefangen habe. Sonst wären bei mir einige Erwartungen geweckt worden, die das Buch dann gar nicht erfüllt. Beispielsweise erweckt der Klappentext den Eindruck als sei Stern die Protagonistin. Das ziehe ich jedoch stark in Zweifel. Zum einen, weil sie im Gegensatz zu den meisten anderen Charakteren nie die Erzählperspektive übernimmt, zum anderen, weil sie zwar eine Gruppe anführt, die das Haus betritt, ansonsten für die Geschichte selbst aber kaum eine Rolle spielt. Ich finde es daher sehr irreführend, wie der Klappentext um sie herum aufgebaut ist. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass Baelis und Salter gar nicht zu ihren Gefährten gehören, sondern zu anderen Gruppen, sodass sie sich irgendwann im Laufe der Handlung das erste Mal treffen. Letztlich tut das dem Buch keinen Abbruch, weil ich den Klappentext erst im Nachhinein gelesen habe, aber erwähnenswert finde ich es trotzdem, gerade auch um andere Leser vor falschen Erwartungen zu warnen. Zum Buch selbst muss ich sagen, dass ich mich am Anfang sehr schwer getan habe. Das erste Fünftel, immerhin über 100 Seiten, befasst sich im Grunde nur mit der Vorstellung der Charaktere. Die ersten fünf Kapitel werden von vier unterschiedlichen Personen erzählt und der Prolog zuvor von noch einer anderen Figur. Grundsätzlich habe ich kein Problem mit verschiedenen Erzählperspektiven in einem Buch, aber hier dauerte es einfach ewig, bis die Beschreibungen von Handlung abgelöst wurden. Da die Figuren unterschiedlichen Berufen nachgehen, nämlich Dieb, Heilerin, Magier und Söldnerin, und unterschiedlicher Herkunft sind, wodurch Geographie, Gesellschaftssysteme, Religionen etc. in verschiedenen Teilen der Nation vorgestellt werden, ist der Anfang des Buches sehr zäh. Teilweise hatte ich das Gefühl als hätte ich gerade von fünf unterschiedlichen Büchern jeweils das erste Kapitel gelesen. Da die Figuren jeweils auch noch mit anderen namentlich genannten Personen interagieren, gab es bereits am Anfang eine solche Flut aus Namen, dass ich mir nicht einmal mehr sicher war, wie viele Erzähler es denn nun eigentlich gab. Ganz zu schweigen davon, dass ich die Namen der anderen Figuren dem jeweiligen Erzählstrang überhaupt nicht zuordnen konnte. Jedes Mal, wenn die Perspektive wechselte, musste ich eine ganze Weile darüber nachdenken, um welche Person es jetzt geht und welche der vorherigen Kapitel ihr zugeordnet waren. Mit der Zeit wurde es besser, weil ich die Namen langsam gelernt habe und weil viele Charaktere gestorben sind, sodass es grundsätzlich weniger Figuren wurden. Trotzdem muss ich zu den vielen Figuren und Perspektiven sagen, dass ich die Überlegung dahinter verstehe. Die Charaktere betreten bald das Haus der Aufgehenden Sonne, sodass weitere Beschreibungen der Welt und der Umstände außerhalb des Hauses schwierig unterzubringen wäre, weshalb die vielen Beschreibungen vermutlich alle an den Anfang geschoben wurden. Außerdem bieten sich durch die unterschiedlichen Perspektiven viele Möglichkeiten, die Wunder des Hauses zu beschreiben, ohne eine Gruppe von Figuren durch alle skurrilen Räume und tödliche Gefahren hetzen zu müssen. Nachdem ich die Charaktere und ihre Gruppen einmal auseinanderhalten konnte, hat mir diese Umsetzung sehr gefallen, weil dadurch viele verschiedene Räume besucht wurden. Ich fand dieses magische Haus mit seinen unmöglichen Zimmern wirklich faszinierend. Hin und wieder werden die Erzählstränge miteinander verknüpft, indem Räume durchquert werden, indem schon andere Gruppen waren, oder indem die Figuren auf Wesen treffen, die eine andere Gruppe bereits terrorisiert haben. Dadurch gibt es bei den Handlungssträngen schon auf dem Weg zum großen Finale immer wieder Berührungspunkte. Nachdem ich mich einmal halbwegs unter den Charakteren zurechtgefunden habe, fand ich die Geschichte an sich richtig interessant. Die Idee hinter allem und die Reise durch die unzähligen Räume des Hauses war wirklich spannend. Worauf alles hinauslaufen würde, wusste ich zwar schon relativ bald, aber das hat der Spannung nicht geschadet, weil ich die Rollen der einzelnen Figuren meist nicht vorhersehen konnte. Irgendwo bin ich dann doch immer wieder überrascht worden. Zum Teil liegt auch das wieder an meiner Verwirrung über die vielen Perspektiven und Charaktere. An einem Punkt wurden Hintergründe zu einer Figur offenbart, was ich aber nach zehn oder elf Seiten erst gemerkt habe. Für mich war praktisch fast unvorhersehbar, wer welche Motive und welches Ziel hat, weil ich schon beschäftigt genug damit war, die Figuren überhaupt auseinanderzuhalten. An diesem Punkt hat mich das allerdings nicht mehr gestört, weil es mir einige Überraschungen beschert hat, die sehr geschickt vorbereitet wurden und die ich wirklich nicht haben kommen sehen. Fazit Der Anfang des Buches war sehr zäh. Es wird aus vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wobei zunächst alle Figuren inklusive Herkunft etc. vorgestellt werden. Diese Vorstellungsphase dauert mehr als 100 Seiten, wonach dann endlich die Handlung wirklich beginnt. Ab dann fand ich die Geschichte aber spannend. Die vielen Perspektiven haben durchaus ihren Sinn und werden auch immer wieder miteinander verknüpft. „Das Haus der tausend Welten“ war nach dem langwierigen Einstieg ein spannendes, interessantes Buch mit einer sehr coolen Idee und bekommt dafür vier Schreibfedern. Ich bedanke mich beim Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Für mich ist es mittlerweile beinahe zur Tradition geworden, jeden März – denn eher schaffe ich es zumeist nicht – vor der Buchmesse den neuen Roman von Tom und Stephan Orgel zu lesen. Seit ihrer Blausteinkriege-Trilogie konnten sie mich mit jedem ihrer Bücher, auch mit diesem neuesten, wunderbar unter- und in Atem halten. Dieses neue Abenteuer erzählt von einer Welt, in denen Shao es wenigen erlaubt, besondere Kräfte zu benutzen. Diese göttliche Kraft ist auch einigen der auftretenden Charaktere gegeben, während sich andere allein mit Muskel- und auch Geisteskraft durchs Leben und schließlich durch das Haus der Tausend Welten – im Buch benannt als Gasthaus zur Aufgehenden Sonne, wenn sich dort auch nur der Eingang zu diesem befindet – zu kämpfen. Nach einem überraschend kurzen Prolog, der uns dem späteren Schauplatz schon einmal zu einem viel früheren Zeitpunkt in der Geschichte näherbringt, lernen wir unsere Helden, wenn man sie denn als solche bezeichnen mag, kennen. Für mich allerdings bringen sie neben einigen Makeln und kleineren Charakterschwächen vor allem Mut, Gerissen- und Klugheit mit sich. Schlagfertigkeit ist bei einigen von ihnen auch nicht zu wenig angesiedelt, weswegen dieser Buch von den Orgel – Brüdern wie erwartet mit vielen unterhaltsamen Kommentaren anmutet. Sechs Bewaffnete an seinem Fuß. Vielleicht Helden, vielleicht aber auch Räuber auf einem Beutezug. Der Unterschied war ohnehin nicht so groß. Die einen gaben vor, für das Gute zu kämpfen, die anderen waren einfach nur ehrlicher. – S.214 Nach der beinahe übermächtigen Charakterflut, die dem Leser in den Blausteinkriegen gegenüberstand, haben sich die Autoren hier – ob bewusst oder nicht – für eine kleinere und angenehmere Anzahl von Figuren entschieden. So fiel es mir leichter, mich mit jedem einzelnen von ihnen vertraut zu machen, ihre Ticks und Tricks zu verstehen und sogar ein wenig lieb zu gewinnen. Den Gefahren, denen sie sich bereits seit der ersten Seite ihrer Geschichte stellen müssen, blickt man mit ihnen gemeinsam dank der detailreichen Schilderungen ins Auge und spürt nicht nur ihre Aufregung und Panik, sondern auch ihre Angst, sowie ihren Überlebenswillen. An den Charakteren und ihren Entwicklungen, ihren teils spannenden Offenbarungen, habe ich absolut nichts zu bemängeln, stattdessen sogar zu loben. Mit diesen Helden könnte ich mit viele weitere Abenteuer vorstellen, nachdem ich ihnen und auch der Welt, in der sie sich bewegen näher gekommen bin. Einzig an dieser Stelle muss ich anmerken, dass der Einstieg für noch nicht mit dem Stil der Orgels vertraute Leser möglicherweise überfordernd wirkt: die Welt rückt dem Leser mit unheimlich vielen neuen, unbekannten Wörtern und Dingen näher, die man als in gewisser Weise erfahrener Leser auszublenden weiß. Andere hingegen könnten die umso mehr authentischen Gedankengänge und dadurch nicht immer vorhandenen, im Nachhinein auch nicht besonders wichtigen Erklärungen verunsichern. Man wird als Leser in die Welt geworfen, ähnlich einer unserer Protagonistinnen Ako, ohne sich darin auszukennen. Mein Fazit Ein Aufeinandertreffen fantastischer Charaktere, welche bald schon nicht mehr nur gegeneinander, sondern auch um ihr Leben und ihren freien Willen kämpfen. Faszinierende Schilderungen, beängstigende Kulissen, coole Sprüche und eine großartige Botschaft – ein rundum gelungener Fantasy – Roman!

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Zwiegespalten

Von: Cornelia Bühne

27.03.2020

Es ist erneut eine Welt mit viel Potenzial, die die Orgel-Brüder hier geschaffen haben. Allein - sie schöpfen dieses Potenzial nicht aus. Vielleicht ist dies auch deshalb nur ein Einbänder, keine Trilogie wie die "Blausteinkriege", obwohl eine Fortsetzung problemlos möglich wäre. Tatsächlich erinnert "Das Haus der tausend Welten" eher an ein Jump-'n'-Run-Computerspiel - irgendwo in Mervyn Peakes "Gormenghast" angesiedelt und mit Anklängen an E. R. Eddisons "Der Wurm Ouroboros" - statt an eine sorgfältig ersonnene Welt mit ebenso sorgfältig ersonnenen Charakteren, denn sowohl Welt als auch Charaktere bleiben oft blass. Das ist ausgesprochen schade, denn beispielsweise Fuchs, der Goog oder Stein hätten deutlich mehr als holzschnittartige Züge verdient. Ebenso hätten unerwartete Wendungen mehr Aufmerksamkeit gebraucht, so blieben sie ein immerhin interessantes Skelett. Und warum auch immer gleich im Titel des Buchs gespoilert wird, bleibt vermutlich das Geheimnis des Lektorats. Die Gründe für das Handeln der Hauptcharaktere bleiben großteils nebulös, kauzige Nebencharaktere einfach in der Geschichte zurück, offensichtlich zu erkennende Hintergrundhandlungen ungeklärt, das Ende ist unbefriedigend. Alles in allem eine nette Unterhaltung zwischendurch, aber weit von den "Blausteinkriegen" entfernt.

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Sechs „Helden“ – neun Schicksale und als Leser erkennt man nicht immer wer „Held“ – „Nebenfigur“ oder „Strippenzieher“ der Handlung ist; fast schon wie im realen Leben. Der Spielraum der Handlung verengt sich immer mehr von einer Welt, auf eine Stadt und schließlich auf eine Haus und eröffnet bei aller Beschränkung des Ortes immer wieder vielseitige Szenarien. Atail ist eine Stadt hoch in den Bergen, die etwas Besonderes haben muss. Hier ist das Klima – im Gegensatz zum rauen Hochgebirge, in der sie liegt – stets angenehm milde und freundlich. Das Leben pulsiert, wie in anderen Städten auch. Und die Stadt kann mit einer kleinen Attraktion aufwarten, der „Aufgehenden Sonne“, einem schon legendären Gasthaus. Und dorthin führt letztendlich der Weg all der Helden, um die es in diesem Roman geht. Streuner, Barden, Krieger, Magier – wenn man so will die klassische Heldenrunde, jedoch mit sehr menschlichen Ecken und Kanten – nicht einfach nur edel und mutig. Da das Leben aller unterschiedlich verlief erhofft sich jeder von Ihnen etwas anderes von seiner Reise durch dieses wundersame Haus und stellt sich den dort lauernden Gefahren anders. Daraus ergibt sich eine tiefgründige, spannende und zugleich atemberaubende Geschichte, voller Wendungen und Entwicklungen, die nicht immer gleich vorher zu sehen sind. Zudem besticht der gesamte Roman durch Charaktere, die wirklich individuell und nicht stereotyp heldenhaft angelegt sind, so dass sich trotz bisweilen dichter atmosphärischer Grundstimmung situationsbedingte humorvolle bis witzige Dialoge ergeben, die das Buch zu einem schönen Erlebnis machen. Generell muss man den Autoren absolut Anerkennung zollen, wie gekonnt sie immer wieder Andeutungen auf unsere reale Erlebniswelt machen, Bekanntes aus dieser entlehnen und zu einer absolut eigenständigen Welt umformen. Ein Highlight für mich war eine der ersten Beschreibungen des Gasthauses der „Aufgehenden Sonne“. Ich hatte das Gefühl, dass man als Protagonist nur noch einmal wieder vor die Tür des Gasthauses treten müsste um zu sagen: „Es ist von Innen viel Größer!“. Ich hatte über 500 Seiten absoluten Lesespaß und kann den Roman nur empfehlen. Man muss ihn einfach gelesen haben. Und ja, ich denke, dass er Pen- und Paperspielern besonders viel Vergnügen bereiten wird, denn mann fühlt sich selber an so manch Abenteuer erinnert, in denen es bisweilen Entscheidungen zu treffen galt, von denen man selber wusste: „Dumme Idee, aber so bin ich halt nun mal.“

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Das Haus der Tausend Welten ist nun nach den Blausteinkriegen die zweite High Fantasy Welt, in die ich zusammen mit den Brüdern T.S. Orgel eintauche. Das Haus, welches unendlich viele verborgene Räume und Gefahren verbirgt, von denen niemand geahnt hat, bevor er sich auf das Abenteuer eingelassen hat, ist wahnsinnig faszinierend und bietet als Setting ein unheimlich großes Potenzial. Mehrere Gruppen von Leuten machen sich (anfangs) unabhängig voneinander los, das Tor zu öffnen, welches die geheimen Räume verschließt, und in den Stockwerken des Hauses unendlich wertvolle Schätze zu bergen. Neben der Truppe um die Straßenkämpferin Stern versucht auch die Besitzerin des Hauses selbst zuerst an die sagenumwobenen Schätze zu kommen. Doch das Haus ist nicht bereit diese so einfach herzugeben und ein tödlicher Wettkampf beginnt. Da ich die Blausteinkriege bereits kenne, wusste ich worauf ich mich einlasse: Viele teilweise komplizierte Namen. Wie immer hilft zur groben Orientierung ein Namensverzeichnis und Glossar hinten im Buch, wenn man sich die Mühe machen will nachzublättern. Es half aber auch schon, dass zu Beginn jedem wichtigen Charakter ein Kapitel gewidmet war. Hier wurden die Charaktere und ihre Hintergründe kurz angerissen und es wurde klar, wie sie alle ins Haus der Aufgehenden Sonne gekommen sind. An dieser Stelle konnte man auch einen kurzen Blick auf die "Außenwelt" vorm Haus erhaschen, die sicher auch eine Erzählung wert wäre. Im Haus zog das Tempo und die Spannung dann nochmal um einiges an. Blutige Schlachten, im Dunkel lauernde Gefahren und die Unwissenheit, was noch kommen wird, ziehen den Leser in den Bann und lassen ihn gespannt die Geschichte verfolgen. Das Buch wartet nicht nur mit spannenden Kämpfen, sondern auch mit so manchen Überraschungen auf. In der zweiten Hälfte kam darüber hinaus noch ein erzählerischer Kniff dazu, den ich sehr gelungen fand und der mir so vorher auch noch nie in einem Buch begegnet ist. Besonders spannend fand ich persönlich die Magie in dieser Welt, das Shao. Dieses ist nicht nur einigen Charakteren inne und verleiht ihnen besondere Kräfte, sondern auch dem Haus selbst. Dadurch ist dort so gut wie alles möglich. Finstere Räume, wechseln sich mit lebenden Bäumen und Wäldern innerhalb des Hauses ab, Zeit und Raum werden relativ. Dadurch wird die Erkundung dieses unheimlichen Gebäudes nie langweilig. Wer das Buch lesen möchte, sollte allerdings wissen, dass hier der Fokus vor allem auf den Beschreibungen liegt, besonders den Schlachten, und weniger auf den Charakteren. Das hat natürlich den Vorteil, dass man die Welt so genau wie möglich kennen lernt und seine Umgebung praktisch vor Augen sieht. Allerdings leidet dadurch meine Bindung zu den Charakteren erheblich. Und damit steht und fällt für mich die Geschichte, denn der Funke konnte leider nicht komplett bei mir überspringen, weil ich absolut keine Bindung zu den Charakteren aufbauen konnte. Natürlich gab es einige Charaktere, die ich interessanter fand oder besser leiden konnte als andere, aber wirklich am Herzen lag mir keiner. Grund dafür ist auch, dass es einfach zu viele gab, auf die man sich konzentrieren musste. Auch die Tode einiger Charaktere wurden teils nur kurz in einem Satz oder nebenbei erwähnt, sodass sie mich eigentlich gar nicht wirklich interessiert haben und ich am Ende einfach nur froh war, mir einen Namen weniger merken zu müssen. Auch mit dem Ende bin ich nicht ganz zufrieden. Ich fand die Wendung, die die Geschichte gemacht hat wirklich spannend, aber zum Schluss bleiben bei mir eindeutig noch zu viele Fragen offen. Das Fokus des Finales lag eindeutig auf dem Kampf und nicht den schlüssigen Erklärungen, sodass ich mich am Ende immer noch frage, wozu das Ganze? Die Beweggründe einiger Charaktere liegen für mich immer noch im Dunkeln, wären für die plausible Rundung der Geschichte aber recht wichtig gewesen. Fazit Ich gehe mit gemischten Gefühle aus diesem Buch heraus. Das Haus der Tausend Welten bietet auf jeden Fall ein fulminantes Abenteuer mit mitreißenden Kämpfen, tödlich magischen Gefahren und überraschenden Wendungen. Leider bleiben die Charaktere auf der Strecke und am Ende sind noch zu viele Fragen offen. Eingefleischten High Fantasy Fans kann ich das Buch aber trotzdem empfehlen.

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