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Rezensionen zu
Haie in Zeiten von Erlösern

Kawai Strong Washburn

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Was wissen wir eigentlich über Hawaii? Was von seiner Geschichte (pre-USA)? Außer Bilder eines touristischen Sehnsuchtsortes und Aloha-Klischees ist da (zumindest bei mir) nicht viel los. Mit dir sollte sich das ändern, denn Kawai Strong Washburn hat hier nicht weniger getan, als einen Herzschlag der hawaiianischen Inseln einzufangen. Als der siebenjährige Nainoa bei einem Ausflug auf dem Pazifik über Bord geht und ihn Haie im offenen Maul unbeschadet zu seiner Mutter zurückbringen, verrutscht das Gefüge der Familie Flores endgültig. Gebeutelt von einem Leben in Armut klammern sich Nainoas Eltern an die Hoffnung, ihr Sohn stehe in der Gunst der Götter. Und tatsächlich scheint Nainoa übersinnliche Kräfte zu besitzen, denn die Menschen stehen plötzlich Schlange, um von ihm geheilt zu werden. Seine Geschwister Dean (ein aufstrebender Basketballspieler) und Kaui (ein Tech-Genie) verblassen neben Nainoa und der Bedeutung, die ihm für die Zukunft Hawaiis aufgebürdet wird. Du bist ein Text übers Überleben. Überleben von und in verschiedenen Systemen – wie die eigene Familie, Spiritualität, die erkrankte und ausgebeutete Wirtschaft Hawaiis, die Gesellschaft, alte Mythen, Zukunftsvisionen. Besonders berührt und fasziniert war ich von deinem Fokus auf die Beziehung unter den Geschwistern: Sie alle gehen irgendwann (getrennt voneinander) aufs US-amerikanische Festland, um das eigene Glück zu finden und sich zu fragen: Wie stehen wir eigentlich zueinander? Welchen Beitrag können/ welche Opfer müssen wir leisten, um der Heimat ein Stück dieses Glücks zurückzubringen? Kawai Strong Washburn versteht es, magischen Realismus einzusetzen, der nie in den Kitsch abdriftet. Sensibel und mit kritisch-offenem Blick macht der hawaiianische Autor jene Bänder sichtbar, für die wir keine Sprache haben. Nach der Lektüre bin ich zwar kein Hawaii-Profi, aber so dankbar für diese Perspektive!

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Haie in Zeiten von Erlösern von Kawai Strong Washburn ist das wahrscheinlich vielschichtigste Buch, das ich dieses Jahr gelesen haben. Immer wenn man eine Zwiebelhaut abgeschält hat, kommt die nächste Ebene zum Vorschein. Es ist Familienroman, Gesellschaft- und Sozialroman, gleichzeitig mystischer Hawaiiroman. Als der siebenjährige Nainoa auf einem Bootsausflug vor Big Island (Hawaii) ins Meer stürzt und von Haien vor dem Ertrinken gerettet wird, ist eine Legende geboren. Der von den Göttern erwählte Junge. Während Nainoa im Fokus des elterlichen Interesses steht und mit seinen mutmaßlich heilenden Kräften eine wichtige Einnahmequelle für diese wird, stehen sein Bruder Dean und seine Schwester Kaui in seinem Schatten. Der Roman folgt nach Kapiteln wechselnd - aus der Perspektive der drei Geschwister und der Eltern - dem Lebensweg der Familie, der alle Kinder aufs US-Festland führen wird. Doch ihre Leben verlaufen anders als erwartet und werden schließlich durch ein tragisches Ereignis komplett durcheinandergebracht. Dem Autor gelingt es meisterhaft die innerfamiliären Dynamiken ebenso wie die prekären sozialen Umstände vieler Hawaiianer zu sezieren. Was viele nicht wissen: Gemessen an der Einwohnerzahl gibt es auf Hawaii mehr Obdachlose als in jedem anderen Bundesstaat der USA. Auch die Familie von Nainoa ist immer nur einen sehr kleinen Schritt vom kompletten sozialen Abstieg entfernt. Ein wesentlicher Teil des Buch wird auch von Legenden um die alten Götter und Wesen Hawaiis bestimmt, die bis heute für viele Hawaiianer eine große Bedeutung haben. Dieser ungewöhnliche Roman konnte mich durch die gut geschriebene Geschichte, interessante Charaktere und eine fremde Welt, in die es einzutauchen sich für mich gelohnt hat, überzeugen. Daher eine klare Leseempfehlung

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„Sie redeten von den ‚aunakua‘, davon, dass ich von den Seelengöttern gesegnet war, auserwählt, und dass, das doch etwas bedeuten musste“ Nainoa ist sieben Jahre alt, als er von einem Ausflugsboot in den Pazifik fällt und bald von mehreren Haien umkreist wird. Alle befürchten das Schlimmste, doch der größte Hai trägt ihn sanft im offenen Maul zu seiner Mutter zurück – eine Legende ist geboren. Nainoas Familie gehört nicht zu den Reichen auf Hawaii, und als die Zuckerrohrindustrie zusammenbricht, haben sie mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Was sie als Gunstbeweis der alten hawaiianischen Götter gedeutet haben, weicht mit der Zeit der harschen Realität, alle drei Kinder gehen aufs amerikanische Festland, um ihren Weg zu machen, aber die Sehnsucht nach ihrer Heimat und auch die magischen Kräfte, die sie dorthin zurückziehen, sind stärker … Was für ein wunderbares Buch das sich einem aber erst erschließen muss. Ich kann deswegen genauso gut verstehen warum das Buch dem einen oder anderen so gar nicht gefallen hat, da ist zum einen die ungewöhnliche Sprache aber auch der stete Wechsel der Erzählperspektiven. Das Buch ist eine Familiengeschichte, die nicht nur mit gängigen Klischees gegenüber Hawaii aufräumt, sondern neben vielschichtige Figuren, auch viele Themen wie Natur, Mystik, Armut, Religion abbildet. Für mich war es ein großes Highlight das mich wieder nach Hawaii zurückgeführt hat. Viele Jahre lang war ich über Wochen jedes Jahr auf Big Island und habe all jene Orte besucht die hier beschrieben wurden. Auch hatte ich die Möglichkeit bei einer Kahuna, einer Schamanin traditionelle Rituale miterleben zu dürfen, und so kann ich nur sagen, dass Washburn das alte Hawaii wieder aufleben hat lassen. Er zeigt auch deutlich den struggle der jungen Hawaiianer auf, die aufs Festland ziehen weil ihnen Hawaii selbst schlechte Berufs- und Arbeitsbedingungen bietet. Und doch schlummert die Sehnsucht nach ihrem Zuhause in wohl jedem von ihnen. Mir ergeht es dabei nicht anders. «Mahalo Nui» (Vielen Dank)

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Spannendes Buch

Von: buchkati

30.11.2022

Enthält Spoiler Das Buch "Haie in Zeiten von Erlösern" von Kawai Strong Washburn, übersetzt aus dem Englischen von Cornelia Holfelder-von der Tann erzählt die Geschichte einer Familie aus Hawaii in den Jahren 1995-2009. Das Buch wird aus den verschiedenen Perspektiven der Familie erzählt. Die Mutter Malia, die Tochter Kaui, die Söhne Nainoa, Dean und dem Vater Augie. Durch die Schlüsselszene zu Beginn des Buches wird Nainoa von einem Hai gerettet und zurück zu seiner Mutter gebracht. Dies wird als Zeichen der Götter gewertet, und kurz darauf pilgern Menschen zur Familie, da sie sich durch das Medium Nainoa Hilfe für ihre Probleme erhoffen. Dies verschafft der armen Familie unerwartet Geld, aber Nainoa wird dadurch auch zum Mittelpunkt seiner Familie, welche dadurch sich eher voneinander entfernt. Später gehen die Kinder in die USA zum Arbeiten und Studieren, aber trotz ihrer besonderen Begabungen, bleibt die Fragen offen, ob sie damit glücklich werden. Dean ist ein begabter Sportler, schafft es aber nicht sein Potential zu entfalten, und steht auch familiär immer im Schatten des Bruders. Kaui ist sehr intelligent und möchte Ingenieurin werden. Nainoa wird Rettungssanitäter, er hat aber eine Gabe, was ihn aber nach einem missglücktem Einsatz dazu bringt, die USA zu verlassen, und zurück zu seinen Eltern zu ziehen. Darauf verschwindet Nainoa, was die Familienkonstruktion entsprechend beeinflusst. Das Buch ist eine Familiengeschichte, die nicht nur mit gängigen Klischees gegenüber Hawaii aufräumt, sondern neben vielschichtige Figuren, auch viele Themen wie Natur, Mystik, Armut, Religion etc. abbildet. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da die Beziehung der Kinder zueinander interessant waren, und auch die Auswahl an Themen. Im Lesekreis @dieweltlesen gab es aber wie immer auch andere Stimmen, manchen war die Auswahl an Themen zu überladen, und dadurch auch zu oberflächlich. Man war sich aber einig, ein Roman, der viel zwischen den Zeilen erzählt, und man das ein oder andere auf der Metaebene sicher nicht gleich erfasst.

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“Haie in der Zeit von Erlösern” ist kein Wohlfühlbuch, sondern eines, das uns mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wie Kafka schrieb: "Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns." Hawaii lebte auch in meiner Fantasie, als ein virtueller Urlaubsort, der wie ein für mich nie erreichbarer, irdischer Garten Eden sei. Dieser Roman ist ein wahres und zugleich magisches Bild des Archipels. Über die Armut hinter dem Tourismus, der nach und nach die Landwirtschaft als Einkommensquelle der Hawaiianer abgelöst hat. Über die Einheimischen, die nicht mehr ein Zehntel der Gesellschaft ausmachen. Über die Amerikanisierung, die die Sprache und die Mythologie der Insel ersetzt hat. Über das Leiden des Ökosystems der Insel durch den Klimawandel. Der Tanz Hola, wie auch der Glaube, die Götter, die Vulkane, die Wälder, die Berge der Hawaii-Inseln sind nicht so, wie sie in unserer westlichen Kultur meist vorgestellt werden. In der Ausstellung “Worldbuilding” der Julia Stoschek Collection Düsseldorf sah ich ein Video über eine hawaiianer Vogelspezies, den Kaua’i ‘ö’ö, der seit Ende der 80ern als ausgestorben gilt. 2009 wurde allerdings eine Tonaufnahme vom Paarungsruf des Vogels auf Youtube hochgeladen. Davon inspiriert, erzählt diese Videoarbeit die Geschichte der Insel Kaua’ii und des Vogels und schafft eine virtuelle Landschaft. (Foto) Kawai Strong Washburns Roman versucht, die Gegenwart zu kartografieren. Lassen sich die Kultur, die Mythologie und die biologische Vielfalt des Archipels - seine natürlichen und übernatürlichen Kräfte - noch erforschen? Gibt es noch Hoffnung auf Entdeckung und Rettung, insbesondere für junge Hawaiianer, die sich im Kontext der amerikanischen Leistungsgesellschaft behaupten müssen? Obwohl die Hauptfiguren, die drei Geschwister im Roman, besonders begabt sind und fleißig arbeiten, und einer von ihnen, Nainoa, sogar über mystische Stärke verfügt, bleiben diese Fragen offen. Ein Grund, warum dieser Roman keine leichte Lektüre ist, liegt vielleicht darin, dass viele der Fragen, die die Geschichte aufwirft, weitgehend unbeantwortet bleiben. Trotzdem und gerade deshalb ist es lesenswert!

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Klappentext Nainoa ist sieben Jahre alt, als er von einem Ausflugsboot in den Pazifik fällt und bald von mehreren Haien umkreist wird. Alle befürchten das Schlimmste, doch der größte Hai trägt ihn sanft im offenen Maul zu seiner Mutter zurück - eine Legende ist geboren. Nainoas Familie gehört nicht zu den Reichen auf Hawaii, und als die Zuckerrohrindustrie zusammenbricht, haben sie mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Was sie als Gunstbeweis der alten Hawaiianischen Götter gedeutet haben, weicht mit der Zeit der harscher Realität, alle drei Kinder gehen aufs amerikanische Festland, um ihren Weg zu machen, aber die Sehnsucht nach ihrer Heimat und auch die magischen Kräfte, die sie dorthin zurückziehen, sind stärker … Ein außergewöhnlicher Roman, der die Legenden über die Götter von Hawaii mit einer aufrüttelnden Familiengeschichte verbindet. Schreibstil Ich musste mich erstmal etwas damit auseinandersetzen, dann war er aber mitreisend und packend. Cover Das Cover hätte mich wahrscheinlich nicht angesprochen, ich bin durch Instagram auf das Buch aufmerksam geworden. Inhalt/Rezension Auf Instagram wurde das Buch sehr gut besprochen und das hat mich neugierig gemacht. Nach kurzen Startschwierigkeiten bin ich in die Geschichte, um Nainoa und seine Familie, eingetaucht und war total gefesselt. Der kleine Junge lebt mit seiner Familie und seinen beiden Geschwistern auf Hawai, sie haben wenig Geld. Doch als sich schicksalshaftes Ereignis ereignet ändert sich das. Nainoa wir als Heiler angesehen und nimmt außergewöhnliche Fähigkeiten an sich wahr. Die Familiengeschichte zeigt auch ein Auseinanderleben und wieder zueinanderfinden auf. Mich hat das sehr berührt und auch zum Nachdenken angeregt. Man begleitet die Familie 14 Jahre lang und liest aus jeder einzelnen Sicht der Familie, das hat mich tief in die Geschichte hinein tauchen lassen. Fazit Eine außergewöhnliche Familiengeschichte, die mich noch lange in den Gedanken begleiten wird. Zum Buch Verlag: Luchterhand Autor: Kawai Strong Washburn Buchlänge: 443 Seiten

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Eine wunderbare mystische Geschichte mit Familientradition und kulturellen Werten. Ich habe mich ein wenig an Vaina für Erwachsene erinnert gefühlt und direkt einen Urlaub gebucht. Ein echtes Lese- und Familienabenteuer.

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Hervorragend

Von: Lesehummel

29.09.2022

Auf einer Exkursion mit einem Ausflugsboot vor der hawaiianischen Küste geht der siebenjährige Nainoa über Bord und wird kurz darauf von mehreren Haien umschwärmt. Als einer der Haie das Kind in sein Maul nimmt, befürchtet man bereits das Schlimmste - doch der Junge wird unversehrt zurück zum Boot gebracht. Die Eltern des Jungen, welcher darüberhinaus plötzlich heilende Fähigkeiten besitzt, deuten dies als Schicksalsschlag der hawaiianischen Gottheiten, denn durch die Gabe ihres Sohnes scheint sich ihnen ein Weg aus der Armut zu öffnen. Doch mit jenem Ereignis ist auch eine quer durchs Land bekannte Legende um den Jungen geboren, welche das Leben der Familie noch bis über viele Jahre hinweg prägt und doch so stark an ihren Grundpfeilern rüttelt. Und so bleibt schließlich nichts, außer dem allmählichen Auseinanderbrechen der Familie zuzusehen. Denn während das Wunderkind Nainoa unter der Hoffnung der Eltern, durch ihn als Geldquelle aus der Armut zu entkommen, zusehends leidet, lösen sich seine beiden Geschwister beinahe komplett vom kulturellen Erbe der Eltern. Der älteste Sohn wird zur Basketballkoryphäe auf dem amerikanischen Festland, die Tochter schlägt eine akademische Laufbahn in Kalifornien ein. Die Idee der Geschichte hat mir unheimlich gut gefallen und auch die Umsetzung ist gut gelungen. Sprachlich mitreißend erzählt werden hawaiianische Legenden, Geister- und Götterglauben peu a peu mit der Handlung verzweigt, was dem Roman sehr gut getan hat und eine eindrückliche Atmosphäre erschaffen hat. Während Nainoas Charakter unter den Erwartungen und dem Druck der Eltern immer stärker zugrunde geht, leiden die Geschwister unter mangelnder elterlicher Fürsorge. Die Familiendynamik ist fragil, und zerbricht nach einem einschlagendem Ereignis fast komplett. Der Schauplatz ist von Sagen und Mythen umwoben, ein Stück Kapitalismuskritik wird auch fein platziert und die Rückbesinnung auf die eigene Herkunft rundet den Roman vollends ab. "Haie in Zeiten von Erlösern" ist ein durchweg außergewöhnlicher Roman, der den Zauber und die Magie der hawaiianischen Inseln ein Stück weit einfängt und mich komplett überzeugen konnte.

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