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Rezensionen zu
Die Geschichtensammlerin

Jessica Kasper Kramer

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Bei der "Geschichtensammlerin" handelt es sich um die 10-jährige Ileana, welche mit ihren Eltern im rumänischen Bukarest des Jahres 1989 lebt. Das alltägliche Leben der Menschen ist mehr als eingeschränkt. Lebensmittel und Strom sind knapp. Die Geheimpolizei Securitate überwacht nahezu nahtlos alle Bereiche des öffentlichen und privaten Lebens. Ileana hat über längere Zeit schon Geschichten gesammelt, die zum Teil aus den Überlieferungen alter Sagen, teilweise aus Märchen oder aus Episoden des alltäglichen Lebens bestehen und welche sie oftmals miteinander verknüpft. Als ihr Onkel Andrej, ein systemkritischer Schriftsteller, von einem auf den anderen Tag verschwindet, geraten auch Ileana und ihre Eltern ins Visier der Securitate Um Ileana zu schützen, wird sie zu ihren Großeltern in die Bergregionen Rumäniens geschickt. Aber auch bis hier ist der Einfluß der Securitate schon vorgedrungen. Ileana, ihre neu gewonnene Freundin und die Dorfbewohner müssen sehr vorsichtig sein um nicht aufzufallen und somit Gefangennahme und Verbannung zu entgehen. Die Autorin Jessica Kasper Kramer lässt in ihrem 1.Roman Sagen und Legenden, welche in Rumänien oft von Mund-zu-Mund weiter erzählt werden, mit den Begebenheiten rund um die "rumänische Revolution" welche letztendlich den Sturz des Diktators Nicolae Ceaușescu und dessen Regime zur Folge hatte, mit einfließen. So schreibt sie eine äußerst spannende Geschichte mit wunderbarer Erzählkunst und man hat immer das Gefühl von großer Authentizität. Von der ersten bis zur letzten Seite habe ich dieses Buch genossen und kann es uneingeschränkt weiter empfehlen.

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...Worte können gefährlich sein.

Von: Franci Becker aus Ilmenau

07.06.2020

Jessica Kasper Kramer erzählt in ihrem Debüt "Die Geschichtensammlerin" eine tiefgründige, bewegende Geschichte aus Kindermund. Zum Großteil auf ruhige, dennoch intensive, Weise lässt sie die Ereignisse des Ceausescu Regimes & der folgenden Rumänischen Revolution 1989 aus der Sicht der zehnjährigen Ileana Revue passieren. Das Mädchen wächst in einer Zeit der Knappheit, Armut, Bespitzelung & Angst auf, jedes Wort kann folgen haben - & grade die sind es doch, die Ileana so viel Kraft geben, Freude bereiten: Wörter, denn die Kleine liebt Geschichten. Leidenschaftlich sammelt sie ihre eigenen, die ihres Vaters & Onkels aber auch jene, die sie aufschnappt, schreibt sie um, schreibt sie neu. Was Ileana im Verlauf lernen muss: manche Geschichten dürfen nicht erzählt werden. Das Mädchen war mir sofort unheimlich sympathisch: stur, witzig, intelligent. Trotz ihrer jungen Jahre hielt sie der Beeinflussung von Propaganda stand, klammerte sich stattdessen an ihren eigenen Glauben, an Hoffnungen & Worten fest. Ihre Liebe zu Geschichten & dem Schreiben sprudelte förmlich auf mich über. Dieses Buch wird authentisch aus der Sicht einer zehnjährigen erzählt, was mich, trotz der allgegenwärtigen bedrückenden Atmosphäre, manchmal Schmunzeln ließ - vor allem dank einem Märchen aus Ileanas Phantasie, das die erschreckende Handlung ab & zu unterbricht. Die Orte, die wir besuchen, die Zustände, die wir in diesem Roman erleben sind detailliert & bildlich dargestellt, so dass ich mich gedanklich im kommunistischen Rumänien wiederfand, auch die Gefahr & die konstante Anspannung ließ auf keiner der 352 Seite nach. Ich empfand ununterbrochen eine Beklemmung, während ich Ileana begleitete & die anderen Charaktere erlebte. Sichtbare Spannungsmomente mag man auf den ersten Blick nicht finden, jedoch geschieht auf leise, subtile & auch unterschwellige Weise so vieles, dass diese nicht von Nöten sind, um die Handlung interessiert, (an-)gespannt & auch mit Schrecken zu verfolgen. Jessica schafft es die Angst, den Terror auf eine märchenähnliche Art glaubhaft zu schildern. "Die Geschichtensammlerin" basiert auf wahren Begebenheiten, Tatsachenberichten aus dem Bekanntenkreis der Autorin, intensiver Recherche & einem Hauch schriftstellerischer Freiheit. Ein gelungenes Debüt, das Augen öffnet, Geheimnisse & Wahrheiten birgt. Erschreckend, Traurig & nichts, was man einfach vergisst!

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eine sehr gut erzählte Geschichte

Von: Natalie Bode

06.06.2020

Aus kindlicher Perspektive wird mit vielen Märchen-Elementen ein Teil rumänischer Geschichte erzählt, der nicht vergessen werden sollte. Ileana wird von ihren Eltern ganz allein in ein Dorf in den Bergen geschickt, als deren Widerstandstätigkeiten von der Regierung entdeckt werden. Dort wohnt sie bei ihren Großeltern, die sie zuvor nie getroffen hat und verarbeitet das Geschehene ganz anders als ich es erwartet hätte. Im Nachwort erfährt man, dass Jessica Kasper Kramer dieses Buch auf Geschichten, die ihr erzählt wurden aufgebaut hat. Sie hatte vorher keine Bindung zu Rumänien. Und das gefällt mir glaube ich am meisten. Sie hat die Geschichte eines Landes mit persönlichen Schicksalen und Folkloren verbunden, die sonst irgendwo in den Wäldern von Transsilvanien verloren gegangen wären. Und das gehört für mich zu den Aufgaben eines Schriftstellers und sie hat diese sehr gut gemeistert. Jetzt bin ich inspiriert eine Reise durch Südosteuropa zu wagen. Und ich habe den Genuss von Schokolade schätzen gelernt.

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Rumänien 1989, ein Land gebeutelt von der Herrschaft des Diktators Ceausescu. Die Autorin erzählt vom dunklen Kapitel eines Landes und seiner Befreiung, der Rumänischen Revolution. Eine Geschichte die uns bekannt vorkommen sollte und welche sich ähnlich zur etwa gleichen Zeit in unserem damals noch geteilten Land abspielte. Menschen, die ihre Meinung nur hinter vorgehaltener Hand kundtun durften, die verfolgt wurden und denen schlimmes bevorstand, sollte sich ihre Regime kritische Meinung herumsprechen. Güter des täglichen Bedarfs waren Mangelware und Schlangestehen gehörte zur Normalität. Der Besitz von Land, Tier und Nahrung stand unter Strafe, da alles "Gemeingut" war und der Allgemeinheit/ dem Staat gehörte und geteilt werden musste. Wie, das entschied natürlich die Führungsriege um den Diktator. Es ist furchtbar, das solche Zustände in anderen Ländern noch bis heute bestehen und sich machthungrige Menschen am Leid der kleinen Bevölkerung laben und sie ausnehmen. In diesem Roman dreht sich alles um die 10 jährige Iliana, einem Mädchen, das Geschichten liebt, sie sammelt und wiedergibt, die mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg hält und sich und ihre Familie letztendlich damit in Gefahr bringt. Ihre Familie steht der Regierung kritisch gegenüber, die Mutter kopiert heimlich kritische Texte mit ihrer Arbeits-Schreibmaschine, ihr Onkel ist Schriftsteller und wird wegen seiner Texte verfolgt und auch der Vater geht heimlich illegalen Aktivitäten nach. Das ganze eskaliert schließlich, der Onkel verschwindet und Ileana wird zu ihren Großeltern in die Berge geschickt. Dort angekommen, verändert sich ihr Leben drastisch und die Politik holt sie auch hier wieder ein. Mich hat das Buch ein klein wenig an Bücher wie "Der Märchenerzähler" oder "Ligas Welt" erinnert. Denn wie auch in diesen Werken, wird hier parallel ein Märchen erzählt. Das Märchen der "listigen Ileana", dem Lieblingsmärchen der "realen" Ileana, die sich die Geschichte um die Prinzessin immer wieder neu ausdenkt und welche viele Bezüge zur ihren realen Situationen aufweist. Eine tolle Idee, jedoch hat die Autorin (vielleicht liegt es aber auch nur an der Übersetzung),Ausdrücke der moderne Umgangssprache mit hineingemischt, die so überhaupt nicht dazu passen und mich eher irritiert zurück gelassen haben. Im großen und ganzen ist es ein toller Roman, mit kleinen Längen, der mir wieder einmal vor Augen geführt hat, das wir auch heute noch nicht aus unserer Vergangenheit gelernt haben und diese Fehler immer wieder aufs neue machen. Das Buch könnte also nicht aktueller sein, trotz der Geschichte, die eigentlich der düsteren Vergangenheit angehört. Traurig aber wahr!

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Die listige Ileana

Von: JoBerlin

05.06.2020

Banat, Siebenbürgen, Rumänien – das sind Gegenden, die mich zutiefst faszinieren und die ich gerne bereisen möchte. Und in genau diesen Regionen siedelt die amerikanische Autorin Jessica Kasper Kramer ihr Romangeschehen um "die Geschichtensammlerin" an und zieht mich damit von Anfang an in ihren Bann. Die gesammelten und erzählten Geschichten sind verwoben mit einer Rahmenhandlung, angesiedelt im Sommer 1989, kurz vor Ende des Diktators Ceausescu. Furcht und Mangel bestimmen das Lebensgefühl der Bevölkerung. Die Familie des Mädchens Ileana hat Angst, in ihrer regimekritischen Haltung entdeckt zu werden, es drohen Bespitzelung und dann Liquidierung durch die Securitate, dem berüchtigten rumänischen Geheimdienst. Die Tochter wird daher zur Sicherheit zu den Großeltern aufs Land gebracht. Hier geht sie ihrer Geschichtensammelleidenschaft nach – dabei handelt es sich zum Teil um selbst geschriebene Geschichten eigener Erlebnisse in der Dorfgemeinschaft, zum anderen aber auch um Wiedergabe rumänischer Legenden und Märchen. Letztere haben – wie wohl alle Volkssagen – einen besonderen Charme und sind geprägt von örtlicher Verwurzelung und Religiosität. Dazu sagt Ileana: "Von meinem Vater lernte ich, wie eine Geschichte funktioniert. Von meinem Onkel stammte die Idee, dass die Schriftstellerei kein unerreichbares Ziel sein muss. Aber allein meine Mutter zeigte mir, dass sich die 'Wahrheit' irgendwann nicht mehr wie ein einzelner Faden aus dem Gewebe einer Geschichte ziehen lässt." Gekonnt erzählt uns Jessica Kasper Kramer diesen Roman: Sehr gut geschrieben, stets interessant und flüssig zu lesen, fesselt gerade die Mischung aus märchenartigen Geschichten und dem realistischen Fortgang des Geschehens. Das Buch ist besonders auch für junge Leser geeignet und wird von mir als unbedingt empfehlenswert eingestuft.

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Über Wahrheiten die unvergessen sind

Von: Juliane L.

05.06.2020

Jessica Kasper Kramer erzählt in diesem packenden Roman die Geschichte der kleinen Ileana, die in einem diktatorisch geführten Rumänien lebt und aufwächst. Sie sammelt Geschichten, die von vielen verschiedenen interessanten Facetten des Alltags erzählen und eindrucksvoll die teils schockierenden und brutalen Wahrheiten eines Landes schildern, die für die Hauptheldin und ihre Familie immer gefährlicher werden. Alles in allem ein sehr imposantes Buch, das nicht nur für Geschichtsinteressierte lesenswert ist.

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Spannendes Buch

Von: lotta

05.06.2020

Tolles Buch! Schön zu lesen! :)

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Zum Inhalt: 1989 lebt die 10-jährige Ileana mit ihren Eltern in Bukarest. Oft gibt es sehr wenig zu essen, Wasser und Strom sind ebenfalls Mangelware. Doch Ileana und ihre Familie gleichen das mit Geschichten aus. Ileana ist immer begierig auf neue Geschichten, die sie in ihrer Sammelmappe aufschreibt, immer wieder verändert und die ungeschminkte Wahrheit mit einfließen lässt. Doch dies ist gefährlich wie sie eines Tages lernen muss, ihr geliebter Onkel Andrei, ein Schriftsteller, ist verschwunden. Ihre Eltern machen sich Sorgen, nicht nur um Andrei, nein auch um Ileana. Als sie auch noch bemerken dass ihre Wohnung verwanzt ist, wird Ileana alleine in ein Bergdorf zu ihren Großeltern geschickt. Dort ist sie sicher, so glauben ihre Eltern. Doch der Securitate, Ceausescus Schergen, ist das kleine Bergdorf bald ein Dorn im Auge. Und Ileana muss sich die Frage stellen ob sie ihrer eigenen Familie noch trauen kann. Meine Meinung: Das Cover ist schlicht und trotzdem sehr wirkungsvoll. Man sieht auch auf dem ersten Blick, dass es in der Story um ein Mädchen geht. Die Schriftstellerin Jessica Kasper Kramer schreibt in der Ich-Perspektive aus Sicht der 10-jährigen Ileana. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Geschichtliches und Story sind gut aufeinander abgestimmt. Gekonnt gibt Jessica Kasper Kramer die damaligen Zustände des Ceausescu-Regime wider, so spürt der Leser auch die Beklemmung und die Angst der Bevölkerung. Denn die Angst vor dem Regime zieht sich mit einem roten Faden durch das Buch. Zwischen der eigentlichen Geschichte um Ileana enthält das Buch Märchen und Geschichten, die Ileana sich ausdenkt, oder die sie gehört hat. Die Protagonistin Ileana wird wissbegierig, verschwiegen und auch sehr mutig dargestellt und ich konnte mir ihr Leben bildhaft vorstellen. Das hat mich oft während des Lesens daran erinnert wie dankbar ich bin, in einem Land ohne Angst zu leben und in dem man seine Meinung frei äußern darf. Fazit: Ein interessantes Buch um ein mutiges Mädchen, aufgewachsen zu einer Zeit da die Angst vor der Regierung das Leben bestimmt.

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