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Rezensionen zu
Winterland

Kim Faber, Janni Pedersen

Juncker & Kristiansen (1)

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€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

Spätestens seit den Millenium-Romanen von Stieg Larsson stehen skandinavische Kriminalromane und Thriller für eine Mischung aus Spannung und politischer beziehungsweise gesellschaftlicher Brrisanz. Ob es sich um Gewalt gegen Frauen, Fremdenhass und Rassismus oder die wachsende soziale Schere handelt - eine ganze Reihe von Autoren legen den Finger in offene Wunden. Vielleicht ist es kein Zufall, dass die meisten Vertreter dieses Genres zuvor als Journalisten arbeiteten. So auch Kim Faber und Janni Pedersen, die sich mit ihrem Buch "Winterland" ganz wunderbar in diese skandinavische Tradition einbringen. Ist der erste Band einer als Triologie angelegten Reihe ein Krimi oder ein Polit-Thriller? Am Ende werden die Grenzen verwischen, doch spannend, vielseitig und nachdenkenswert ist der Fall der Kopenhagener Polizistin Signe Kristiansen und ihres Kollegen Martin Junckersen, der als Kleinstadtpolizist in seinen Heimatort Sandstedt gewechselt ist, um seinen dementen Vater zu versorgen. Für den erfahrenen Mordermittler ein schwieriger Ortswechsel, zumal das Verhältnis zum Vater schon seit der Jugend schwierig war und seine Ehe in einer Krise steckt. Bis weit in die Hälfte des Buches hinein verfolgen Signe und Juncker unterschiedliche Fälle. Signe muss sich kurz vor Heiligabend mit einem Terroranschlag auf dem Kopenhagener Weihnachtsmarkt auseinandersetzen. Zu dem Druck, schnell Ergebnisse und Tatverdächtige präsentieren zu müssen, kommt in den ersten Stunden des Einsatzes die große Sorge: Wollte nicht ihre jüngere Schwester mit Familie den Weihnachtsmarkt besuchen? Spielt die Tatsache, dass im nahen Gerichtsgebäude ein Prozess um Bandenkriminalität geplant war, eine Rolle, oder handelt es sich um einen islamistischen Terrorakt, auch wenn bislang kein Bekennerschreiben oder Video aufgetaucht ist? Juncker wiederum, der in seinem Kleinstadtrevier nur einen Polizeischüler mit möglicher posttraumatischer Störung nach einem Afghanistan-Einsatz und eine aus einer Einwandererfamilie stammende Polizeiassistentin zur Unterstützung hat, muss sich mit einer Vergewaltigung auseinandersetzen, für die Bewohner eines Flüchtingsheims verantwortlich sein sollen. Dann wird die Leiche eines zurückgezogen lebenden Mannes mit rechtsextremen Verbindungen gefunden, seine Frau wird vermisst. . Als die Ermittlungen des Kopenhagener Anschlags auf eine Spur nach Sandstedt stoßen, arbeiten Signe und Juncker plötzlich wieder gemeinsam an einem Fall. Und sie stellen fest, dass in einer Allianz des Terrors ziemlich unvermutete Bündnisgenossen zusammen gefunden haben könnten. Die Suche nach der Wahrheit fördert auch Dinge zutage, die unter den Tisch gekehrt werden sollen. Je mehr die Ermittler erfahren, desto mehr nehmen auch Versuche der Einflussnahme zu. Die Wahrheit, das wird schnell klar, könnte gefährlich sein. Mit "Winterland" nehmen sich die Autoren ziemlich viel Zeit, Protagonisten und Nebenfiguren mit ihren Problemen und ihrem Privatleben ausführlich vorzustellen - ohne dass es dabei langweilig oder überladen wird. So wird schon einmal eine komplexes Beziehungsnetz angelegt, das in den Folgebänden sicherlich eine Rolle spielen wird. Doch auch ein Ende, das in seinen eher düster gezeichneten Tönen an die Romane von John le Carré erinnert, macht neugierig auf den Folgeband, denn vieles. was bisher nur angedeutet wurde, wartet darauf. aufgedeckt zu werden. Komplex, spannend und gerade angesichts des Realismus nachdenklich machend, überzeugt "Winterland" mit Plot und Figuren, die vielschichtig und überzeugend gezeichnet sind. Juncker und Signe sind keine Superhelden, sondern Menschen, die einen schwierigen Job und ein nicht immer leichtes Privatleben unter einen Hut bringen müssen - und die Entscheidungen treffen, deren Konsequenzen noch nicht absehbar sind. Das macht neugierig, sehr neugierig auf den Folgeband, der zum Glück bereits im Dezember erscheinen soll.

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Spannung mit Geduld

Von: Chrissi

26.10.2021

Ich habe bei diesem Buch länger als sonst gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden und mich in die Personen einzufühlen. Stellenweise waren mir einige Passagen zu langatmig ausgeschmückt und Einzelheiten zu detailliert beschrieben. Die Hinführung zum Höhepunkt erfordert manchmal viel Geduld vom Leser und die Geschichte verliert an Spannung. Allerdings wechseln sich diese Absätze ab mit gut gestalteten Dialogen, die dann zum Weiterlesen motivieren. Die Charakteren der Figuren werden sehr plastisch dargestellt, so dass der Leser sie sich gut vorstellen kann und es leicht gelingt, in das Leben und die Gefühlswelt der Figuren einzutauchen und sich mit ihnen zu identifizieren. Insgesamt gesehen ein gut gelungener Krimi.

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Starker Reihenauftakt

Von: MissDefyingGravity

26.10.2021

Mit Juncker und Kristiansen haben die Autoren ein smartes und gelungenes Ermittlerduo geschaffen. Die beiden Fälle, in denen ermittelt wird, sind realistisch, spannend und clever konstruiert, nahe am Puls der Zeit und von politischer Aktualität. Juncker ermittelt in einem brutalen Mordfall in der dänischen Provinzstadt Sandsted, Kristiansen geht in Kopenhagen den Spuren eines Bombenanschlags auf dem Weihnachtsmarkt nach. Besonders gefallen hat mir, dass das Privatleben der Protagonisten hier nicht zu kurz kam. Sie haben jeweils eine eigene Geschichte, Probleme und ihre Charaktere so viel Farbe. Mit über 600 Seiten wies dieser Kriminalroman an ein paar Stellen Längen auf, aber es handelt sich dennoch um einen packenden Auftakt einer neuen Kriminalreihe. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.

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Während Signe Kristiansen in Kopenhagen den verheerenden Bombenanschlag auf den Weihnachtsmarkt mit 19 Toten untersucht und aufzuklären versucht, wird Junckers als leitender Ermittler im Todesfall „Larsen“ in dem Örtchen Sandsted eingesetzt. Junckers wohnt nach seiner „Strafversetzung“ wieder dort, genauer: in seinem Elternhaus, bei seinem schwer an Demenz erkrankten Vater, mit dem ihm ein zwiespältiges Verhältnis verbindet. Zusammen mit zwei sehr jungen Kollegen (Polizeianwärterin und Polizeischüler) untersucht er eben jenen Mord, sowie eine Vergewaltigung, derer zwei Asylbewerber bezichtigt werden, die ebenfalls in Sandsted im Asylheim leben. So nach und nach kommen einige Dinge ans Tageslicht, die rechte Szene sowie islamistischer Terror sind Teil davon und bald schwant den Ermittlern, dass die Geschehnisse (Mord und Bombenanschlag und irgendwie auch die Vergewaltigung) nicht mehr einzeln betrachtet werden können. Dass sogar der dänische Geheimdienst seine Finger im Spiel zu haben scheint, setzt dem Ganzen die brisante Krone auf. Ich bin durch die 591 (die restlichen sind eine Leseprobe zu Teil 2) geradezu geflogen. Der fesselnde, sehr gut zu lesende Schreibstil macht es einem leicht, sich in die Geschichte einzufinden. Ganz toll ist dabei die Struktur: die einzelnen Kapitel, die alle nicht so lang sind, wechseln sich ab. Erst wird aus Sicht von Signe erzählt, dann aus Sicht von Juncker. Immer im Wechsel. So erlebt der Leser einerseits die Geschehnisse in der Großstadt Kopenhagen, Signes Ermittlungen und ihre privaten Päckchen, die sie zu tragen hat. Andererseits dann die Mordermittlung Junckers in dem Provinzkaff Sandsted, in dem jeder jeden kennt sowie seine privaten Probleme mit Vater und derzeit getrenntlebender Ehefrau. Der Mix aus sehr interessanter und spannender Ermittlungsarbeit und privaten Anteilen der beiden Hauptcharaktere ist für meinen Geschmack perfekt gelungen. Hinzu kommen die politischen Einflüsse, das aktuelle Zeitgeschehen, beides sehr realitätsnah und brisant. Wie alle Stränge so nach und nach miteinander verwoben werden, ist meisterlich und ich war bis zum Schluss absolut gefesselt. Der Schreibstil mit Sogwirkung, die detaillierten, tiefgründigen Charaktere, der Bezug zur politischen Aktualität, die kriminalistischen Details – all das trug dazu bei, dass ich einen unheimlich packenden dänischen Krimi nicht nur gelesen, sondern erlebt habe. Große Klasse und ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen. Für alle, die Wert auf realistische, sehr packende Thriller mit politischen Anteilen und fesselndem, unverschnörkeltem Schreibstil legen, ist Winterland absolut zu empfehlen.

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Wenn man ein neues Buch in die Hand nimmt, ist man gespannt, aufgeregt, das Kopfkino beginnt zu rotieren... Als Leser hat man Erwartungen, Vorstellungen, dann nimmt man das Buch in die Hand. Das Cover gefällt mir sehr gut, ist optisch und haptisch hochwertig und dadurch besonders. Nun zur Handlung. Ein Bombenanschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Kopenhagen, bei dem 19 Menschen grausam sterben, keiner bekennt sich dazu, niemand übernimmt die Verantwortung. Fast gleichzeitig geschieht in einem kleinen verschlafenen Ort, in Sandsted, dem Heimatort eines der besten dänischen Ermittler, ein brutaler Mord an einem Mann. Seine Frau wird vermißt. Die beiden Ermittler Juncker und Kristiansen ermittelten vorher zusammen, waren ein eingespieltes und routiniertes Team... wurden aber durch einen schwerwiegenden Fehler Junckers auseinander gerissen. Er wurde strafversetzt nach Sandsted, Kristiansen ermittelt in Kopenhagen. Gehören die Ermittlungen zusammen, gibt es eine Verbindung zwischen den einzelnen Fällen? Empfehlenswert, spannend erzählt, das Ende bleibt offen... die Geschichte muß ja weitergehen! Bin gespannt auf die Fortsetzung.

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Mit „Winterland“ schaffen die Autoren Kim Faber und Janni Pedersen ein vielversprechendes Setting. Während Martin Junckersen, der von allen nur Juncker genannt wird, sich strafversetzt als Leiter einer kleinen Polizeidienststelle in Sandsted, seinem Heimatort, mit einem äußerst brutalen Doppelmord befassen muss, hält Signe Kristiansen, mit der er zuvor in Kopenhagen zusammengearbeitet hat, ein Bombenanschlag auf einen Weihnachtsmarkt in der Hauptstadt beschäftigt. Die beiden Protagonisten decken in ihrem ersten Fall ein Netz von Verwicklungen auf, in dem islamistischer Terror, deutsche Geschichte und dänische Geheimdienstarbeit eine tragende Rolle spielen und das ist erst der Anfang. Bei ihren Ermittlungen werden sie von Kolleginnen und Kollegen unterstützt, deren Charakterzeichnungen denen der beiden Hauptakteure in nichts nachstehen und nicht weniger interessant vom Autorenduo gestaltet sind. Durch den Prolog wird ein Spannungsbogen geschaffen, der bis zum Ende und im Grunde genommen noch darüber hinaus gehalten wird, da die Ermittlungsarbeit immer neue Facetten zutage fördert. In meinen Augen besitzt der erste Band die Ernsthaftigkeit, die es braucht, um die Reihe zu einem echten Krimiklassiker werden zu lassen. Die Lektüre von „Winterland“ lässt mich gespannt die Fälle „Todland“ und „Blutland“ erwarten. Einziges Manko des Kriminalromans ist, dass man hin und wieder an einigen Stellen die Übersetzungsarbeit merkt, wenn z. B. Kasus, Präpositionen etc. nicht so treffsicher gesetzt sind. Mit ein bisschen mehr zielsprachlicher Glätte könnte die Reihe im Deutschen noch gewinnen. Fans klassischer Ermittlungsfälle und tiefer Charakterzeichnungen sollten den Krimi unbedingt lesen.

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Gelungener Kriminalroman!

Von: Familie Büchertester

24.10.2021

Kim Faber ist Architekt und Journalist bei »Politiken«, einer der größten dänischen Tageszeitungen. Zusammen mit seiner Frau, der Journalistin Janni Pedersen, schrieb Kim Faber mit »Winterland« einen explosiven und packenden Kriminalroman über Terror, Gewalt, Trauer und Einsamkeit

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Kein ruhiges Winterland...

Von: Andrea

24.10.2021

Dänemark zur Weihnachtszeit. Weihnachtsmarkt und freudige Erwartungen sollten eigentlich im Vordergrund stehen. Wenn da nicht das Bombenattentat auf den Weihnachtsmarkt in Koppenhagen und, etwas außerhalb, der Anschlag auf ein Asylheim wären. Der strafversetzte Kommissar Juncker darf sich, neben seinem an Demenz erkrankten Vater, um das Asylheim kümmern. Ihm zu Seite stehen zwei noch unerfahrene Kollegen. In Koppenhagen ermittelt derweil seine Ex-Kollegin Kristiansen. Erst im weiteren Verlauf stoßen beide auf ein Netz von Intrigen, welches sie schlußendlich gemeinsam weiter ermitteln lässt. Die Ernsthaftigkeit und Eindringlichkeit, mit der hier die auf die verschiedensten Gründe der Anschläge (islamistischer Terror, Machenschaften des dänischen Geheimdienstes und auch die deutsche Geschichte) hat mich beeindruckt. Der Schreibstil ist flüssig und sehr bildhaft; man fühlt sich sofort in die Geschenisse mit eingebunden und mitgenommen. Lediglich an wenigen Stellen hätte ich eine etwas andere Ausdrucksweise verwandt; mag vielleicht der Übersetzung geschuldet sein. Die Protagonisten und auch die Nebenfiguren sind lebendig herausgearbeitet, sodaß man sowohl an ihrem beruflichen als auch ihrem privaten Verlauf teilnimmt. Der Spannungsbogen wird vom ersten Moment hoch aufgebaut und hällt sich über den kompletten Roman. Mein Fazit: Ein Erstlingswerk, was Spaß auf mehr macht! Klare Erzählweise, vielschichtige Handlungen und Personen und ein kontinuierlicher Spannungsbogen sorgen für ein durchweg gelungenes Lesevergnügen. Ich bin gespannt auf den 2. Band!

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