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Rezensionen zu
Die Welt ohne Fenster

Barbara Newhall Follett, Jackie Morris

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Worum geht es? Die kleine Eepersip läuft einfach von zuhause weg. Das Leben in einem Haus wird ihr nicht gerecht. Die Welt steht einem offen und so macht sie sich auf dem Weg in die weite Natur. Sie lebt an unterschiedlichen Orten, vergisst die Zeit und genießt das Leben, wie es kommt - Weg von der eigenen Familie und fernab der Menschen an sich. Wie hat es mir gefallen? (Enthält Spoiler!!) Das Buch ist grob aufgeteilt in drei Episoden, in denen unterschiedliche Wohnort Eepersips beschrieben werden. Der Wald, das Meer und die Berge. Auf vielen unterschiedlichen Ebenen finde ich das Buch faszinierend. Zum Einen wurde es von der 12-jährigen, geboren 1914, Barbara Follet geschrieben. Eine großartige Leistung für ein Kind, was mich sehr erstaunt. Zum Anderen ist das Buch wunderschön geschrieben und mit so einer Leichtigkeit verfasst, dass man sich darin verliert. Ohne Zweifel ist es ein Buch, welches immer mehr notwendig wird. Eine Hommage an die Natur und die Freiheit. Sich selbst fallen lassen, die Natur kennen und lieben zu lernen. Man braucht nicht tausend Dinge, um glücklich zu sein. Eepersip spiegelt eine unendliche Ruhe wider und man verliert sich selbst auf der Reise mit ihr, die viel zu kurz andauert. Eepersip ist ein toller Charakter, der zeigt, wie leicht das Leben sein kann. Jedoch, auch wenn der Grundgedanke schön ist, sich nur auf sich selbst zu konzentrieren, finde ich es erschreckend wie egal Eepersip ihre eigenen Eltern sind. Sie macht sich davon und kommt nicht mehr zurück. Die Eltern leiden sehr, machen sich auf dem Weg die Tochter zu suchen und finden sie auch. Alle Versuche, Eepersip wieder mit nachhause zu bekommen, scheitern und so geben sie schließlich auf nachdem ihre Tochter ganz von der Bildfläche verschwinden. Was Eepersip nicht weiß: Die Mutter ist schwanger mit ihrer Schwester. Nachdem sie das erfahren hat, kehrt sie nach Jahren zurück und versucht die Schwester ebenso mit in die Natur zu nehmen. Nur weil sie nicht alleine sein möchte und eine Sehnsucht nach der eigenen Schwester spürt. Bleiben möchte sie nicht, so laufen beide gemeinsam weg. Der Schmerz der der Familie zuteil wird gleich alle ihrer Kinder zu verlieren, ist glaube ich nicht vorstellbar. Das finde ich sehr makaber, auch wenn die Schwester schließlich nachhause zurückkehrt. Alles in einem finde ich das Buch sehr empfehlenswert - locker, leicht und großartig geschrieben - für alle, die das wichtigste im Leben manchmal ein bisschen aus den Augen verlieren. 4,5 von 5 Sternen

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Die Welt ohne Fenster von Barbara Newhall Follet ist mir zuerst ins Auge gefallen wegen des wirklich hübsch gestalteten Covers mit den goldenen Schmetterlingen. Das geht im Buch so weiter. Zahlreiche elegante Illustrationen von Jackie Morris, die auch das Vorwort verfasst hat, zieren den schmalen Band. Was soll das für ein Buch sein? Ein schwelgerisch-fantastischer Natur-Roman einer gerade erst 12-jährigen Autorin, die dann in ihren Zwanzigern auf mysteriöse Weise verschwunden ist? Das kann man sich schon mal näher angucken, und sei es nur aus Gründen der Kuriosität. Natürlich stellt sich die Frage: Kann, und wie kann man, den Roman solch jungen Menschen rezensieren? Einerseits könnte man darauf abstellen, ob das ein gelungener Text „für ihr Alter“ sei. Das allerdings hilft LeserInnen nicht, die einfach einen guten Roman lesen wollen. Außerdem ist es vielleicht ein wenig herablassend, festlegen zu wollen, was Zwölfjährige zu können haben. Andererseits kann man den Roman behandeln wie jeden anderen auch, und das wäre vom ästhetischen Gesichtspunkt her am redlichsten. Aber natürlich will man ein Kind ermutigen, nicht niedermachen, selbst wenn es sich eher auf Dan Brown- als auf Virginia Woolf-Niveau bewegt. Wer schreibt schon mit 12 einen Roman? In diesem Fall ist das Dilemma aber stark abgeschwächt. Newhall Follet ist im Alter von 25 Jahren verschwunden, und wenn sie heute noch lebte, wäre sie 104 Jahre alt und es wäre ihr gelungen, sich etwa sieben Jahrzehnte vor ihrem alten Leben zu verstecken. Diese Frau, bin ich mir sicher, würde auch eine negative Kritik aushalten. Doch das Buch ist tatsächlich sogar relativ lesenswert. Nicht nur als Kuriosität eines 12-jährigen „Wunderkindes“, sondern auch als literarische Träumerei, die auf viele Regeln pfeift und trotzdem meist nicht langweilt. Exkurs zum Thema „Wunderkinder“ Ehe ich mich dem Buch zuwende, möchte ich allerdings noch einmal kurz den in den Diskussionen um Newhall Follet oft gebrauchten Begriff „Wunderkind“ thematisieren. Der scheint sich in diesem Fall einzig und allein darauf zu stürzen, dass Newhall Follet im Alter von 12 und 14 zwei Romane geschrieben hat. Allerdings: Zumindest der erste Roman ist durchaus kindlich, eigentlich gießt er einfach Träumereien eines Kindes mit sehr rudimentärer Handlung in Buchstaben. Der zweite scheint ein umfangreicheres Unterfangen gewesen sein, für das Newhall Follet sogar zu Recherchezwecken eine lange Schiffsfahrt unternahm. Allerdings handelt es sich nach allem, was ich rausfinden konnte, dann wiederum um einen Bericht dieser Reise mit leicht fiktionalen Elementen. Die meisten Kinder kämen wahrscheinlich nicht auf die Idee, so etwas aufzuschreiben. Aber wie elaboriert wir Dorfkinder in diesem Alter, nein eigentlich sogar noch davor, gespielt haben! Unsere Ritterspiele am Wasserloch waren mittlere Shakespeare-Dramen, und was wir mit der Pirateninsel von Lego angestellt haben, hatte wenig zu tun mit den immergleichen Kämpfen. Da wurde an Figuren und Dialogen gefeilt, da wurden der Cliffhanger und der tragische Tod samt langem Sterbe-Monolog zelebriert. Und wir waren, obschon keine bildungsfernen Kinder, keine Kinder aus Akademiker-Haushalten. Wir wussten damals, es war die Grundschulzeit, sicherlich nichts von Shakespeare und wenn wir Bücher lasen, dann Die Drei Fragezeichen und vielleicht Winnetou. Newhall Follet kommt aus einem sehr literarischen Elternhaus. Ihre Mutter ist Kinderbuchautorin, ihr Vater Verlagslektor. Immer wieder wurde das Kind so nicht nur zum Schreiben animiert, sondern der Genuss des Schreibens wurde ihr geradezu vorgelebt. Anders als heutige Kinder, deren Bildung von der Grundschule an auf den Arbeitsmarkt gemainstreamt wird, scheint Newhall Follet zudem im Heimunterricht eine eher klassische Bildung genossen zu haben, worauf unter anderem die vielen Verweise auf griechische Mythologie und der unglaubliche Wortschatz betreffend der Naturphänomene hinweisen. Ich sage das nicht, um die Autorin abzuwerten, im Gegenteil. Sie scheint eine sehr kluge, fantasiebegabte und talentierte Zwölfjährige gewesen zu sein, die zudem die Kraft besaß, an einem Projekt, das sie sich ausgesucht hat, konzentriert zu arbeiten. Sogar zweimal, denn das erste Manuskript soll zerstört worden sein.1 Aber ich möchte aufwerten, was man anderen Kindern zutraut. Das Spiel von Kindern kann unglaublich kreativ sein und trägt die Keimzelle zu allen Kunstformen in sich. Und wenn die Lust besteht und das Umfeld stimmt, kann so etwas durchaus auch schon künstlerischen Niederschlag finden. Dafür muss man kein ominöses „Wunderkind“ sein, Intellekt, Interesse und Unterstützung dürften in vielen Fällen ausreichen. Und ob jemand dann als „intelligent“ und „kreativ“ oder als „Tagträumer“ u.ä. wahrgenommen wird, hat auch viel mit dem sozialen Hintergrund zu tun. Und ob man die Anregung bekommt, solche Träume aufzuschreiben und dann auch noch die Tür zu einem Verlag geöffnet bekommt, erst recht. Ein verträumtes Buch mit dünnem „Plot“ Genug der Vorrede. Die Welt ohne Fenster erzählt also die Geschichte der jungen Eepersiep, die ihren Eltern davonläuft und erst in Wald und auf Wiesen, dann am Meer, dann im Gebirge lebt. Nach mehreren Jahren erfährt sie, dass sie eine Schwester hat und möchte auch diese zu einem „wilden“ Kind machen. Sie kehrt zurück, verführt die Schwester mitzukommen, doch deren Drang, die Eltern wiederzusehen, ist zu groß. Die beiden trennen sich und Eepersiep wird eine Waldnymphe. Die größte Stärke des Romans dabei ist sicherlich die Schwelgerei in den Sphären der Natur. Die Welt ohne Fenster wartet immer wieder mit schönen Beschreibungen auf, etwa: Auf der anderen Seite disses Teppichs befand sich ein Stück Wald, dann ein weiterer Teppich. Diesmal aus Gras und etwas kleiner, und dann war da noch eine lange Reihe mächtiger Kiefern und dahinter ein See wie ein Opal. Derweil setzte die Sonne ihren Weg hinter den Horizont fort, die Masse aus Farben wurde kleiner und heller, und Fleuriss, die in ihrem jungen Leben noch nie so viel Schönheit gesehen hatte, kam aus dem Staunen nicht heraus. Die Farbe verblasste langsam, bis nur noch ein tiefes Rot übrig war, und Fleuriss kam es vor, als befinde sie sich im Herzen einer riesigen Rose. Diese glänzen sowohl durch leichten Sprachfluss als auch durch reichen Wortschatz und eine Bildgestaltung, die das Alltägliche magisch erscheinen lässt. Am stärksten zeigt sich der Text dabei im ersten Drittel und gegen Ende. Vom Meer, so hat man das Gefühl, weiß Newhall Follet nicht allzu viel zu sagen, das sich in Bilder übersetzen lässt. So hübsch das alles zu lesen ist, über die nur 160 Seiten zieht sich der Text durchaus öfter so, dass man ihn ganz beiseite legen möchte. Vor allem der Mittelteil ist ein einziges retardierendes Moment. Knapp nach den ersten 30 Seiten schwärmen die Erwachsenen aus, um Eepersiep einzufangen, und hier sitzt der spannungstechnische Höhepunkt der Handlung. Wollte man den Text im Ganzen genießbarer machen, man würde dort deutlich straffen und den Versuch, die Schwester zu sich zu locken, statt 100 Seiten danach vielleicht 20 später stattfinden lassen. Denn dazwischen geschieht wenig, und die Beschreibungen wiederholen sich sowohl im Wortlaut als auch in der Stimmung, die hervorgerufen wird. Auch wird immer wieder deutlich, wie viel wohler sich Newhall Follet in den Sphären der kindlichen Träumerei und des Spiels fühlt als in denen der Handlung, die Interaktion mit Erwachsenen beinhaltet. Rund um die Expedition der Erwachsenen wirkt das Buch handwerklich einfach so deutlich schwächer. Entscheidungen kommen aus heiterem Himmel und werden auch so eingeführt nach dem Motto: „Jetzt wollten die Erwachsenen das und das. Aber plötzlich hatten sie die und die Idee. Nein, da geschah es, dass…“ Die Erzählerin hat offenkundig größte Schwierigkeiten, sich vorzustellen, wie Erwachsene versuchen würden, so ein ausgerissenes Kind einzufangen und vor allem, was sie dabei fühlen würden. Trauer, ja. Angst, ja. Aber das bleibt sehr generisch und wirkt wie auf einer ganz anderen Ebene, nein, in einem ganz anderen Buch, erzählt als die einsamen Erlebnisse Eepersieps. Nachtrag zum Verschwinden Newhall Follets Die Welt ohne Fenster ist eine Lektüre, mit der man keine Zeit verschwenden wird, und sie hält ein paar schöne Momente bereit. Eine „Pflichtlektüre“ ist es nicht. Womöglich wird die Neu- Veröffentlichung die Diskussion wieder anheizen, was wirklich mit Newhall Follet passiert ist. Faszinierend, wie wenig man in dieser so skandal- und mysteriengeilen Welt darüber zurzeit lesen kann. Denn das ist ein Fall, wie gemacht für die Öffentlichkeit. Ich möchte hier nicht ins Detail gehen, lest es auf Wikipedia nach. Interessant ist allerdings, wie ausschließlich das Vorwort zum Roman die Theorie folgt, Newhall Follet habe endlich genau das getan, was sie sich im Roman erträumt habe und sei davongelaufen. Die Geschichte, dass die junge Autorin einfach verschwunden sei, beruht einzig und allein auf der Aussage des Ehemanns, der ihr Verschwinden erst nach zwei Wochen gemeldet hat. Die Mutter dagegen ging aufgrund von Ungereimtheiten in der Folge eher von einem Verbrechen aus. Nun ist es natürlich sehr verlockend, sich Newhall Follets Leben in Analogie zu ihrem Werk vorzustellen und es würde auch zu der großen Reiselust der Autorin passen, von der u.a. wiederum das Vorwort berichtet. Aber man sollte sich doch zumindest nicht allein auf diese romantische Version kaprizieren, wenn es eine weitere, naheliegende, deutlich düsterere gibt. 1Man sollte allerdings auch nicht ganz verdrängen, dass alles, was wir über den Schreibprozess wissen, von der Autorin selbst und den Eltern stammt. Und die hatten damals nicht zuletzt auch ein finanzielles Interesse an einer guten Geschichte hinter der Geschichte.

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Als dieser Roman 1926 in Amerika erschien, war die Autorin Barbara Newhall Follett gerade erst 12 Jahre alt. Barbara Newhall Follett war, ähnlich ihrer Protagonistin Eepersip, ein Naturkind. Nur draußen in der Natur fühlte sie sich wohl. Durchstreifte die Wälder und wanderte als achtzehnjährige auf dem berühmten Appalachian Trail. Sie heiratete 1934, fühlte sich jedoch eingeengt im häuslichen Dasein. Im Dezember 1939 verließ sie ihre Wohnung und wurde nie wieder gesehen. Durch Zufall stolpert die Illustratorin Jackie Morris über das rätselhafte Verschwinden der Autorin und ihrem besonderen Roman. Sie beschließt dieses Buch zu illustrieren und neu herauszugeben. „Die Welt ohne Fenster“ erzählt die Geschichte der jungen Eepersip, die in der freien Natur, ohne Türen und Fenster leben möchte. So läuft sie davon und ihre Eltern, die unermüdlich versuchen sie wieder einzufangen, müssen sie schweren Herzens gehen lassen. Märchenhaft, poetisch, ein wenig nostalgisch wird diese Geschichte erzählt. Manchmal ein wenig naiven der Beschreibung, was sicherlich an dem jungen Alter der Autorin liegt. Das Geheimnis um das Verschwinden von Barbara Newhall Follett wird wohl nie gelöst werden. Als Vermächtnis bleibt aber dieser bezaubernde Roman.

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Dieses so hübsche, feine, kleine Buch ist mir schon ein paar Mal begegnet und die Geschichte des Mädchens, das wegläuft, um draußen zu leben, hat mich interessiert. Ein modernes Märchen. Es ist naiv geschrieben, nicht wie bei Ronja Räubertochter, die vor Kälte und Hunger fast umkommt und sich vor allerlei bösen Geistern in acht nehmen muss, nein, die Protagonistin Eepersip freundet sich mit den Tieren an, wird Teil ihrer Umgebung, tanzt und singt. Von den Eltern wieder eingefangen, hält sie es nicht lange aus, das Drinnen-Sein. Die Lebenslust führt sie in den Wald, ans Meer und in die Berge. Rastlos erscheint sie, ohne ein Zuhause, Gefährten gehen immer nur einen Teil des Weges mit ihr. Doch sie ist glücklich, sie lebt ihre Bestimmung. Nun hört sich das an wie eine unerträglich kitschige Erzählung, verklärt und von geringem Anspruch, in schöner, aber einfacher Sprache gehalten. Ja, so ist es im Grunde genommen auch. Um zu verstehen, weshalb dieses Buch für mich trotzdem eine der Entdeckungen des Jahres ist, muss ich auf das Vorwort eingehen. Veröffentlicht wurde dieses Buch 1926 von Barbara Newhall Follett, es ist ein von Jackie Morris innig geliebter und deshalb mit zauberhaften Illustrationen neuaufgelegter Klassiker. Geschrieben hat die Autorin diese Geschichte 1923 - im Alter von 9 Jahren - als Geschenk für ihre Mutter. Vermutlich aus eigener Sehnsucht und der Liebe zur Natur erfand sie Eepersip und ließ sie statt ihrer von zu Hause fortlaufen. Doch das Manuskript verbrannte kurz darauf. Barbara ließ sich dadurch nicht entmutigen, und rekonstruierte alles Wort für Wort, um es 3 Jahre später - 12-jährig - durch ihren Vater einem Verlag vorzustellen. Es wurde ein Bestseller. Heute gibt es nur noch ganz wenige Exemplare, dank Jackie Morris gerät dieses einzigartige Stück Literatur nicht in Vergessenheit. Letztendlich wurde Barbara doch zu ihrer eigenen Hauptfigur. Mit 24 Jahren, nachdem es sie immer wieder selbst in "Welten ohne Fenster" zog, verschwand sie eines Tages spurlos. Hier ist es die Geschichte hinter dem Buch, die alles in einem anderen Licht erscheinen lässt. Lesenswert für jung und alt, ich würde es tatsächlich von 5 bis 105 Jahre empfehlen!

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"Die Welt ohne Fenster" ist ein ganz besonderes Buch, welches von einem 12-jährigen Mädchen im Jahre 1927 geschrieben wurde. Die realen Geschichten rund um die junge Barbara Newhall Follett sind mindestens so mysteriös und bewegend, wie das Buch das sie einst als Kind schrieb. So geht es in ihrem Buch um Eepersip, die von ihren Eltern davon läuft um in der Natur zu leben. Sehr eindrücklich schildert die damals junge Autorin die Wälder, Flüsse und Berge, welche Eepersip umgeben. Dabei versuchen die Erwachsenen das Mädchen immer wieder zurückzuholen und schaffen es doch nie. Eepersip ist so stark mit der Natur verbunden, dass sie schon fast magisch Kräfte hat. So wird sie auch immer wieder als Waldfee beschrieben. Die Parallelen zur Autorin sind greifbar und eindrücklich. So war Barbara selbst ein Freigeist, welchen es immer wieder in die Natur gezogen hat. Dazu kommt der Aspekt, dass sie mit 25 Jahren ihren Ehemann verliess und in die Natur verschwand. Seit dem hat sie niemand mehr gesehen... Alles in allem war die Neuveröffentlichung des Buches sehr schön aufgemacht und mit tollen Illustrationen hinterlegt. Trotzdem gibt es eine kleine Kritik dafür, dass der Fokus sehr auf den Naturbeschreibungen lag und wenig Seiten der Personenbeschreibung gewidmet wurden. Hier und da hätten ein paar Ausführungen mehr, etwas Licht ins Dunkle gebracht. Bewertet man das Buch jedoch anhand dessen, dass es von einer Zwölfjährigen geschrieben wurde, ist es nahezu ein Meisterwerk.

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Die Welt ohne Fenster – Barbara Newhall Follett Rezensionsexemplar Vorweg muss ich festhalten, wie wunderschön dieses Buch gestaltet ist. Es hat einen wunderschönen Schutzumschlag, sowie goldene Prägungen auf dem tiefblauen Einband. Es erinnert weniger an einen Roman, als vielmehr an einen aufwendig gestalteten Gedichtband. Worum geht`s? Eepersip ist ein junges Mädchen, welches von der Natur und ihren Bewohnern magisch angezogen wird. Das Leben im Haus ist für die beengend, es reicht ihr nicht, die Natur nur durch Fenster hindurch betrachten zu können. Eines Tages verlässt Eepersip ihr Elternhaus und erkundet Wiesen, Wälder, das Meer und die Berge mit all ihren Bewohnern und wird mal zu einer Nymphe, mal zu einer Fee, oder auch zu einer Meerjungfrau. Ihre Eltern versuchen mehrfach Eepersip einzufangen, um sie nach Hause zu bringen. Doch wie ein wildes Tier schafft es Eepersip immer wieder zu entkommen. Manchmal wünscht sie sich dennoch einen menschlichen Freund bei sich zu haben, doch niemals würde sie ihr freies Leben in der Natur, ihrer Welt ohne Fenster, dafür aufgeben. Das hat mir gefallen: Das Buch, welches von der erst 12jährigen Barbara Newhall Follett geschrieben wurde ist eine Liebeserklärung an die Natur. Auf märchenhafte Weise erzählt Eepersip von all den Wundern, die sie in der Natur erkennen kann und welche glücklichen Gefühle diese in ihr auslösen. Beim Lesen begleiten wir Eepersip bei ihren Streifzügen durch verschiedene Landschaften. Wir können dabei die Natur durch die Augen eines jungen Mädchens wahrnehmen, das sich selbst als Teil der Natur begreift und diese vielleicht auch in ein Spiel einbindet, in welchem sie selbst als Nymphe, Fee oder Nixe vorkommt. Kritik: Gleich zu Beginn des Buches verlässt Eepersip das Haus, um in die Natur zu ziehen. Man erfährt leider nichts über die Beweggründe des jungen Mädchens, obwohl mich gerade diese interessiert hätten. Auch sind Eepersip ihre Eltern sofort egal und ihr Verhalten wird augenblicklich zu dem eines wilden Tieres. Da anschließend nicht mehr viel Handlung passiert, wurden die vielen recht ähnlichen Beschreibungen von Naturphänomenen etwas eintönig. Fazit: Es fällt mir schwer, dieses Buch zu bewerten. Klar ist: Es ist eine literarische Ausnahmeleistung für eine so junge Schriftstellerin, die ein besonderes Talent für Naturbeschreibungen und eine fantasievoll-märchenhafte Erzählweise hat. Es gibt in diesem Buch allerdings keine besondere Stelle/ Situation, die bei mir hängen bleibt, sondern lediglich ein stimmungsvoller Gesamteindruck, der einen die Natur durch die Augen einer Zwölfjährigen sehen lässt. https://www.instagram.com/p/CQkvKt_Harl/

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Die Freiheit im Herzen

Von: buecherfluesterin

16.06.2021

Ist euch eure Wohnung auch schon mal zu eng vorgekommen und ihr habt das Verlangen nach mehr gehabt? • So geht es Eepersip, die mit jungen Jahren merkt, dass sie nicht mehr in einem normalen Haus mit Fenster und Türen wohnen und leben kann. • Es zieht sie raus auf die Wiese, abseits ihrer Eltern, welche selbstverständlich tiefbetrübt sind und Eepersip mehrfach versuchen wieder nach Hause zu bringen. Doch Eepersip gelingt erneut die Flucht. Sie will frei und wild leben und einzig ihrem Herzen folgen. • Mich hat es sehr überrascht, als ich die einleitenden Worte im Buch gelesen habe. Barbara Newhall Follett war nämlich erst 12 Jahre als sie diese Geschichte veröffentlichte! Und ihr Erstlingswerk wurde mit 2.500 Auflagen verlegt und war trotzdem nach 2 Wochen nach Erscheinung vergriffen 😵‍💫 • Wahnsinn oder? • An manchen Stellen merkt man, dass die Autorin noch recht jung war, aber auch nur, wenn man es weiß. Ansonsten liest sich die Geschichte wie eine, die von einem gestandenem Autor/Autorin geschrieben wurde. Und das hat mich zutiefst beeindruckt! • Das Buch bietet sehr viel Tiefgang (wenn man es zulässt und über das gelesene nachdenkt/nachdenken will). Ich brauchte für diese Lektüre Ruhe zum lesen - mit großer Geräuschkulisse drumherum konnte ich nicht lesen. Da ist mir zu viel verloren gegangen dabei. • Der Schreibstil ist schön. Jedoch hätte ich mir seitens der Eltern etwas mehr Verbissenheit gewünscht und auch das Ende kam dann doch irgendwie zu schnell… Ich wollte einfach noch mehr über Eepersip lesen 🙈 • Für eine ‚[Die] Welt ohne Fenster’, voller Freiheitvon gibt es von mir 4 von 5 ⭐️ und ist damit aber trotzdem eins meiner Highlights dieses Jahr ❤️

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»Das ist das Märchenland!«, flüsterte Eepersip. »Ich habe die Wiese geliebt, ich habe das Meer noch mehr geliebt, aber noch bevor ich wirklich in den Bergen angekommen bin, weiß ich, dass ich sie am allermeisten liebe.« „Die Welt ohne Fenster“ ist eine überschäumende Liebeserklärung an die Natur und an das Alleinsein. Fantasievoll, kompromisslos und faszinierend. Barbara Newhall Follett war erst zwölf Jahre alt, als sie diesen Roman schrieb. Mit wachsender Begeisterung habe ich dieses Buch gelesen und bin der jungen Heldin Eepersip auf ihre Wiese gefolgt, habe ihr beim Tanzen und Singen zugeschaut, sie ans Meer begleitet und bin zuletzt mit ihr in das zauberhafte Reich der Berge gestiegen. Newhall Folletts Schilderungen haben mich an meine eigene Kindheit erinnert, an Sommernachmittage in der Buche vor meinem Elternhaus, die für mich ein kleiner Palast war mit verschiedenen Geschossen. An meine Erkundungstouren in den Hecken und Büschen unserer Nachbarschaft. Die kleine Eepersip lässt alles hinter sich, verlässt ihre Eltern und geht mehr und mehr in der Natur auf, die sie so liebt. Häuser, Menschen und die Zivilisation sind ihr zuwider, es zieht sie hinaus in die freie wilde Natur. Sie lebt mit Rehen, Streifenhörnchen und Schmetterlingen, trinkt Wasser aus Bächen und Seen und trägt Kleider aus Farnen. Stets folgt sie ihrem Herzen, ist fröhlich und macht nur, was ihr gefällt und worauf sie gerade Lust hat. Die Naturbeschreibungen von Barbara Newhall Follett wirken wie Traumbilder. Sie haben mich entspannt und erfreut. Zwar gibt es immer wieder ähnliche Schilderungen, in denen Eepersip tanzt und lacht und ihr wildes Leben geniesst. Die Geschichte hat aber mehr Handlung, als ich zuerst erwartet hatte. Und einen passenden Schluss, der Eepersips mehrjähriges Abenteuer wunderbar abrundet. Der Roman von Eepersips Leben in der Natur hat mich wiederholt an D. H. Lawrences „Der Mann, der Inseln liebte“, erinnert. Sie ist sozusagen das kindliche, heitere Gegenstück zu Lawrences düsterer Geschichte einer Abkehr. Das Buch ist sehr schön und hochwertig gestaltet mit Aquarellen und einer interessanten Einführung von Jackie Morris. Darin erfährt man einiges über die Entstehung dieses aussergewöhlichen Buches und auch über Barbaras Leben. Mit 25 Jahren verliess diese die Wohnung, die sie mit ihrem Ehemann bewohnte, und verschwand für immer. Vor diesem Hintergrund berührt ihre Geschichte von der kleinen Ausreisserin Eepersip um so mehr, in der sie ihr eigenes Verschwinden vorweggenommen hat. Ein wunderschönes Buch für alle, die mit ihrem inneren Kind in Kontakt kommen möchten und die sich für die Fantasie und Naturverbundenheit eines besonderen Mädchens interessieren. Für alle, die vom Weggehen träumen und die Natur lieben

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