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Rezensionen zu
Höllendämmerung

Richard Kadrey

Sandman Slim (1)

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Eigentlich habe ich mich riesig auf das Buch gefreut. Ich fand die Beschreibung so spannend, doch irgendwie war das Buch nichts für mich. Aber von vorne: Ich kam erst gar nicht richtig in das Buch rein. Als Leser wird man in die Handlung geworfen und man lernt dann erst den Hauptcharakter kennen, aber der bleibt in den ersten 50 Seiten einfach eindimensional und wird auch nicht sympathisch. Das Schreibtempo plätschert auch irgendwie vor sich hin und so richtig Spannung wird auch nicht aufgebaut. Mir war einfach gar nicht klar, wohin das Buch möchte. Was mir auch auf den ersten 50 Seiten gefehlt hat war die Magie. Ja er kommt aus der Hölle und war dort ewig eingesperrt und ja man muss auch erst einmal ihn als Charakter aufbauen. Aber wenn der Inhalt Magie anteast und ich davon nichts sehe, frage ich mich auch, wo das Urban Fantasy Element sein soll. Ich konnte auch das LA, was kaum beschrieben wurde, nicht so richtig greifen. Ich bin ja eigentlich immer ein großer Fan von Urban Fantasy, aber da war mir einfach zu wenig von unserer Welt bzw. auch einfach zu wenig Fantasy Elemente.

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Zuallererst ein paar Worte zu dem Cover das mir persönlich wirklich ausgesprochen gut gefällt. Es passt zum Inhalt und stimmt schon richtig auf die Geschichte ein. Mit dem Schreibstil musste ich erst einige Seiten lang warmwerden kann mir aber jetzt den Schreibstil des Autors nicht mehr wegdenken. Er schreibt sarkastisch und derb und trifft damit genau meinen Humor. Mit etwa 450 Seiten hat das Buch es geschafft mich so zu fesseln das ich es in einem Rutsch durchlesen musste. Es liest sich wirklich flüssig und man wird nur so in die Geschichte gesogen. Ich musste immer wieder lachen sowie mit fiebern und habe diese Geschichte sehr genossen. Für mich hat sich dieses Buch sogar zum Jahreshighlight gemausert und das warten auf die Fortsetzung gestaltet sich sehr schwer. Die Charaktere sind alle glaubhaft gelungen und der Protagonist definitiv kein Held. Genau deshalb habe ich auch in diesem Punkt etwas gebraucht bis ich mich mit dem Protagonist anfreunden konnte. Doch mittlerweile kann ich mir keinen besseren Charakter vorstellen der mit diesem Schreibstil seine Geschichte erzählt. Auch alle anderen sind sehr gut ausgearbeitet und runden das Buch im Gesamtbild perfekt ab. Ein tolles, spannendes und lustiges Leseerlebnis das wahrscheinlich aufgrund des Humors nicht jedem gefallen wird mich aber sehr begeistern konnte. Ich freue mich auf die Fortsetzung! ,

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Höllendämmerung ist der erste Teil der Sandman Slim Reihe und handelt von dem Magier Stark, welcher vor 11 Jahren von seinen "Freunden" lebend in die Hölle geschickt wurde und es nun geschafft hat sich zu befreien. Zurück in LA hat Stark nur einen Plan: Rache an den Personen die ihm das angetan haben. Da ich großer Fan von Antihelden Geschichten bin, war für mich sehr schnell klar, dass ich die Geschichte unbedingt lesen möchte und wurde von dem Buch nicht enttäuscht. Stark ist ein sehr sarkastischer, etwas sturer und vielleicht auch ein bisschen rachsüchtiger Charakter, aber nach 11 Jahren als Spielfigur von Dämonen, darf er das meiner Meinung auch sein 😅🙈 Das es sich bei Stark und seinen "Freunden" um Magier handelt fand ich einen sehr interessanten Punkt, denn von einem Magier Antihelden hab ich bisher noch nichts gelesen, leider, fand ich, kam die Erklärung der Magie in dem Buch aber etwas zu kurz. Das kann aber auch die Schuld des Protagonisten sein, da er früher nie lernen musste mit der Magie umzugehen sondern es einfach immer konnte und nun die Magie aus der Hölle benutzt, die er auch nur so halb versteht. Ich hoffe einfach darauf, dass die Magie in den folgenden Bänden noch genauer erklärt wird, denn im englischen gibt es bereits 12(!!!) Teile der Reihe. Ich freu mich jetzt schon sehr darauf mehr aus der Welt von Sandman Slim, dem Monster das Monster tötet, zu erfahren und ihn besser kennenzulernen, dann vielleicht mit ein paar weniger Rachegedanken und mehr Charakterentwicklung 🙈

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Sarkasmus, Humor und ein Protagonist der ordentlich einstecken darf - was braucht es mehr, wenn der besagte Protagonist elf Jahre Hölle hinter sich hat und sich nun rächen will? Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es konnte mich unterhalten, hat Spaß gemacht und war nach einigen meiner letzten Bücher endlich wieder etwas, was ich wirklich entspannt und unangestrengt lesen konnte. Und mit leicht und entspannt mein ich definitiv nicht schwach, sondern dass es so gut geschrieben ist, dass es einfach fließen kann. Dass es sich nicht anfühlt, als müsse man sich durch das Buch durch arbeiten, oder jeden Satz drei mal lesen um den tieferen Sinn zu sehen. Hier kann man wirklich noch einfach lesen und sich in der Geschichte fallen lassen, jedenfalls empfinde ich das so. Und doch war das Buch gleich auf verschiedene Arten sehr überraschend, dabei aber überhaupt nicht negativ. Es hat wie gesagt richtig Spaß gemacht und macht Lust auf Nachschub, vor allem der Schreibstil hat mir aus oben genannten Gründen super gefallen, denn so war es tatsächlich so, als würde man einfach eine gute Serie gucken - die man daraus bestimmt echt gut machen könnte. Gucken würde ich sie jedenfalls. Der Stil passt absolut perfekt zum Buch und ich würde ihn auch nicht ändern wollen. Natürlich kann man sich über die genutzte Sprache und Ausdrucksweise Streiten, so viel ist sicher. Es wird nicht jedem gefallen, wie die Charaktere hier sprechen, oder wie geflucht wird. Aber das Risiko besteht wohl so ziemlich bei jedem Buch. Ich persönlich empfinde es für diese Geschichte, die Charaktere und die Stimmung - für das gesamte Setting als passend. Selbst wenn ich ein Wort nicht unbedingt als Schimpfwort brauche, was aber nicht heißt, dass ich was gegen das Gefluche im Buch habe. Ich würde es ohne Gefluche (oder mit weniger) tatsächlich gar nicht ernst nehmen können, glaube ich. Ohne würde es einfach nicht passen, so macht es aber alles rund. Der Titel und Klappentext sollten da aber schon so ziemlich alles sagen, denn ganz ehrlich, was erwartet man, wenn jemand elf Jahre in der Hölle war? Dass er Sternenstaub pupst? Man sollte das Buch aber auch nur dann lesen, wenn man gern (sarkastischen) Humor liest und wie gesagt nichts gegen Gefluche und allgemein derberen Austausch hat. Ich fands super und habe teils sehr lachen müssen. Da waren schon einige witzige Dialoge dabei. Stark ist ein cooler Typ, der ständig eins drauf kriegt, der elf Jahre lebendig in der Hölle war und es überlebt hat, und er ist echt nicht auf den Mund gefallen. Nett? Naja, nicht unbedingt ein Wort, womit ich ihn beschreiben würde. Er kann auf jeden Fall ein Arsch sein, jedenfalls für die Menschen um ihn herum. Er ist bei weitem nicht Schwiegermutters Liebling, aber er ist mir trotzdem sympathisch. Ein Antiheld, aber eben trotzdem mit Herz und Gewissen. Ein Protagonist, dem man wohl auf absolut jedem Rachefeldzug nur Glück wünschen will. Sein Verhalten und Handeln ist für mich vollkommen nachvollziehbar, auch dann, wenn er handelt ohne vorher drüber nachzudenken. Seine Vergangenheit, aber auch die elf Jahre in der Hölle werden kaum spurlos an ihm vorbeigegangen sein. In diesem Buch wird vor allem gezeigt, dass auch die Guten nicht unbedingt die super tollen Leute sind, dass es mehr als Gut und Böse gibt, vor allem aber, dass ein Monster nicht unbedingt Monströs oder böse sein muss und Monster verschieden definiert werden, je nachdem, wer es als dieses bezeichnet. Witzig fand ich, dass mir erst bei Seite 40 aufgefallen ist, dass es im Buch keinerlei Kapitel gibt, es gibt nur Absätze, die es ähnlich wie Kapitel unterteilen. Ziemlich ungewöhnlich, tatsächlich habe ich noch nie ein Buch ohne Kapitel gesehen. Dann, bei ca. 60 Seiten, ist mir dann aufgefallen, dass das Buch im Präsens geschrieben ist, etwas womit ich mich bei vielen Büchern gern mal schwer tue, wenn auch nicht bei allen. Das Verrückte daran ist: Hier habe ich es wie gesagt absolut nicht bemerkt! Wenn es dann einen Rückblick mit entsprechender Zeitform gab, stolperte ich hier tatsächlich eher. Wobei auch diese immer super zu lesen sind. Es macht so gut wie keinen Unterschied, weil es so oder so einfach funktioniert und passt. Da hakt und klemmt absolut gar nichts. Ich konnte das Buch überhaupt direkt gut durchlesen, man fließt geradezu durch die Geschichte, die Seiten rauschen vorbei. Gefühlt ist man im Handumdrehen durch und das Buch zu Ende. Dabei habe ich mich zusätzlich kein einziges Mal gelangweilt und mich durchweg sehr gut unterhalten gefühlt. Ich hatte wirklich Spaß mit der Story und bin absolut gespannt, wie es nun weitergehen wird. Definitiv eine Serie, die ich weiter verfolgen werde. Ich bin schon neugierig wie es mit Stark weitergeht und in wie weit er sich vielleicht entwickeln wird.

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Stark findet sich plötzlich auf der Erde wieder. Zwar geschwächt, aber er hat es tatsächlich geschafft! Er ist aus der Hölle entkommen. Jetzt hat er nur ein Ziel: Rache an den Menschen, die ihn dorthin gebracht haben. Und Rache am Mord an seiner Frau! Dabei stolpert Stark von einem Unglück ins Nächste, macht einen dummen Fehler nach dem Anderen. Doch er merkt schnell, dass er nicht nur einige mächtige Objekte aus der Hölle mitgebracht hat, sondern auch besondere Fähigkeiten. Auf der Suche nach seinen Zielen trifft er jedoch auf unerwarteten Widerstand. Seine Gegner waren in den letzten 11 Jahren nicht untätig und sind stärker denn je. Stark merkt, dass seine Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Taktik evtl. nicht die Richtige ist. Anfangs war ich ein wenig verwirrt, weil Stark immer wieder an seinen Aufenthalt in der Hölle zurück denkt und dabei wie selbstverständlich die unterschiedlichen Begriffe für die Dämonen, Waffen und besonderen Umstände erwähnt, ohne diese genauer zu erklären. Doch nach und nach folgen dann doch immer mehr Details, sodass man versteht, was dort unten abgelaufen ist und auch, wie es dazu kam, dass Stark LEBEND in der Hölle gelandet ist. Ich war dann doch schnell von der Geschichte fasziniert, zumal Stark ein interessanter Antiheld ist, der jede Menge Macken und Makel hat. Es geht in dem Buch denn auch richtig zur Sache, Stark wird angeschossen, angesenkt und verprügelt. Er muß mächtig einstecken doch teilt auch gut aus. Außerdem wird auch mit mystischen Elementen nicht gegeizt, kein Wunder, wenn man gegen Magier, Dämonen und andere Höllen- und Himmelswesen kämpft. Ich fand das Buch Klasse, es ist rasant, abwechslungsreich und irgendwie mal wieder was ganz anderes. Es ist dreckig, böse und gemein. Es ist faszinierend, geheimnisvoll und überraschend. Ich freue mich darauf, noch viel mehr von Sandman Slim zu lesen!

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Über die Handlung Nach elf Jahren in der Hölle gelingt Stark die Flucht. Sein Ziel: Rache für den Mord an seiner Ex-Freundin Alice. Sechs Namen stehen auf seiner Liste, doch sein Hauptziel sind nur zwei. Parker und Mason. Der Killer, der Alice auf de Gewissen hat und der machthungrige Magier, der den Auftrag gab. Mit einem runtergekommenen Videoladen als Basis und einem Haufen geklauter Wagen jagt er seiner Vergangenheit hinterher und macht sich dabei mächtigerere Feinde, als er je ahnte. Nachdem er es schafft die Sub-Rosa, seine einzigen Verbündeten, gefährliche Engel und noch gefährlichere Anti-Engel gegen sich aufzubringen, muss er auch noch die Welt retten. Über die Protagonisten Stark kam mir zu Beginn wie ein ziemlicher Klischee-„Harter-Kerl“ vor: Finster, knallhart, hat so eine schlimme Vergangenheit, dass ihm Schmerz und Folter nichts mehr ausmachen, immer einen tollen Spruch auf Lager, braucht eigentlich immer dringend eine Zigartte und einen Drink, etc. Und auch, wenn sich das im Grunde nicht geändert hat, muss ich sagen, dass mir der Charakter trotzdem irgrndwann ziemlich gefallen hat. Der Autor hat einfach eine so humorvolle Art zu schreiben, dass mir der Protagonist einfach wirklich symphatisch wurde, trotz seiner defnitiv vorhandenen Schwächen. Nach seiner Rückkehr gewinnt Stark sowohl neue Verbündete, als auch Alte zurück. Sein zweihundert Jahre alter Vaterersatz Vidoq ist ein franzlösischer Alchemsit,d er durch eines seiner Experimente unsterblich geworden ist. Er war mir definitiv einer der liebsten Charaktere, aufgrund seiner perfekten Ausgeglichenheit – sowohl harter Kerl, als auch sanft und vernünftig. Allegra arbeitet in dem Videoladen, den Stark quasi gekarpert hat und hatte ein eher unglückliches Kennenlernen mit der Magie, nachdem sie von Starks Feinden im Laden angegriffen wurde. Dennoch war sie Feuer und Flamme für die magische Welt und möchte Stark bei seiner Mission unterstützen. Ehrlich gesagt ist sie für meine Verhätlnisse relativ irrelevant für das Buch, war aber trotzdem ganz symphatisch. Zuletzt wären da noch Dr. Kinski und Candy, seine Assistentin und Sekretätin. Die beiden waren wirklich was Besonderes und haben im Verlauf des Buchs eine ausschlaggebende Rolle gespielt, die mir wirklich gut gefallen hat. Über den Schreibstil Zu Beginn war ich mir etwas unsicher wegen des Schreibstils. Im Grunde ließ sich das Buch super lesen, doch der Autor hat auch außerhalb der Konversationen sehr viel Umgangssprache verwendet, was mir persönlich einfach nicht zusagt. Allerdings konnte mich die Geschichte schnell fesseln, weshalb ich vor Spannung kaum noch darauf geachtet habe. Am einprägsamsten war definitiv der teils schwarze Humor des Autors. Natürlich wurden extrem viele Kraftausdrücke und Flüche verwendet, allerdings auch oft so trocken lustige Vergleiche oder Wortspiele, dass ich wirklich lachen musste. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass das Buch extrem gewalttätige Inhalte hat! Über das Worldbuilding (leichte Spoiler!) Die Welt von „Sandman Slim“ hatte starke Parallelen zu Shows wie Supernatural oder Lucifer – für Letztere ist Kadrey sogar mitverantwortlich, was die Ähnlichkeit erklären sollte. Gott, Himmel und Hölle, Engel und Dämonen (oder hier: Hellionen) sind alle echt. Und ob das jetzt an der Perspektive des Protagonisten liegt, oder auch objektiv betrachtet so ist, aber die „gute“ Seite ist mindestens genauso problematisch wie die Böse. Die Kreaturen, die die Welt bedrohen gehören keiner Seite wirklich sein. Sie sind ein Fehler Gottes und sogenannte „Anti-Engel“ oder Kishi. Mörderische Vakuumkreaturen, die aus dem manifestiertem Nichts zu bestehen scheinen und deren einziges Ziel es ist, Chaos zu schaffen. Es gibt verschiedene Truppen auf der Welt, mit denen diese in Berührung kommen. Die Sub-Rosa sind die Verschwiegenen – Menschen, die mit magischen Fähigkeiten geboren wurden. Zu ihnen hat Stark einst gehört, genauso wie seine ehemaligen Freunde, von denen einige jetzt gemeinsame Sache mit den Kishi machen. Während der „Rat“ der Sub-Rosa sich relativ raushält, gibt es auch noch eine Gruppe menschlicher Verbündete, die unter der Führung eines Engels für Recht und Ordnung sorgen wollen. Richard Kadrey hat eine Menge Arbeit in den Aufbau dieser übernatürlichen Welt gesteckt, mit dutzenden verschiedenen Kreaturen, Artefakten, Gruppierungen, Legenden, und und und. Die vielen verschiedenen Einblicke haben mir wirklich gut gefallen und für ein tolles Gesamtbild gesorgt, das letztendlich zu einem ziemlich aufregendem Leseerlebnis wird. Mein Fazit Dieser actiongeladene Auftakt der Sandman Slim Reihe konnte mich wirklich positiv überraschen, und trotz einiger Auffälligkeiten, die mich normalerweise stören, definitiv von sich überzeugen! Der schwarze Humor des Autors sorgt trotz des ein oder anderen Blutbads für viele Lacher!

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Ausbaufähig

Von: Martin S

31.03.2022

Bereits 2009 erschien der erste Teil der Sandman Slim- Reihe, die seit dem in über 20 Bänden fortgesetzt wurde. Der Blanvalet-Verlag bringt nun den ersten Teil in überarbeiteter Version neu heraus. Und eigentlich klingt die Handlung ziemlich interessant. Urban Fantasy mit düsterem Touch. Aber so ganz überzeugt hat mich HÖLLENDÄMMERUNG nicht. Das mag vielleicht am Alter der Geschichte liegen andererseits gibt es so manchen Klassiker, der selbst nach Jahrzehnten noch überzeugen kann) oder der Umsetzung. Engel und Dämonen bieten so einiges an interessantem Potential, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass das genutzt wurde. Es gibt interessante Charaktere (vor allem Vidocq hat mir gefallen), aber durch die Vielzahl der agierenden Personen verliert man schnell den Überblick, zumal der Großteil der Figuren eher oberflächlich beschrieben werden und austauschbar scheinen. Selbst Stark ist nicht wirklich überzeugend. Es gibt einige spannende Szenen, aber manchmal fällt es schwer den Roten Faden zu finden und manche Szenen wirken lieblos aneinandergereiht. Dabei ist die Haupthandlung ziemlich einfach, auch wenn sie durch zahlreiche Nebenhandlungen so verwässert wird, dass man schnell das Interesse verliert. Dadurch wirkt der Plot teilweise zu langatmig erzählt. So wird eine interessant erscheinende Geschichte belanglos. Kann man lesen, muss man aber nicht und ich werde die KULT-Serie (dessen Status für mich nicht nachvollziehbar ist, es sei denn die Nachfolgeteile wären besser) nicht weiter verfolgen. HÖLLENDÄMMERUNG mag vielleicht für Urban-Fantasy-Fans geeignet sein, die auf coole Szenen stehen (von denen es durchaus einuige gibt) und sich wenig um Charakterentwicklung kümmern, aber das Genre hat besseres zu bieten.

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Gestaltung: Ich finde die Aufmachung des Buches sehr cool, weil es mich direkt an "Vicious" von V. E. Schwab erinnert hat, das ich grandios fand. Für mich sieht die Kombination aus Rot und Schwarz sofort nach düsteren Machenschaften, Geheimnissen und Mordgelüsten aus. Erst später habe ich gesehen, dass diese schicke Ausgabe eine Neuauflage ist, die mir optisch auch um einiges besser gefällt als das deutsche Ursprungscover aus dem Rowohlt Verlag. Ich wurde direkt von der Optik gecatcht und wollte gerne erfahren, was für eine Persönlichkeit sich hinter dem dunklen Kerl im Mantel verbirgt. Darum geht's: Unser Protagonist Stark kehrt nach vielen Jahren aus der Hölle zurück und will vor allem eines: Rache nehmen an denen, die ihn verraten und seine Geliebte getötet haben. In den Straßen von L. A. macht er sich auf die Suche nach früheren Bekannten und ehemaligen Verbündeten, die alle in die vorherrschende Magie der Welt eingeweiht sind. Und besonders einer soll bluten für das, was er ihm und seiner großen Liebe damals angetan hat... Idee/ Umsetzung: Ich mag ab und an solche düsteren, etwas abgewrackten Settings und Figuren gerne, weil sich dahinter häufig spannende Schicksale verbergen und die Atmosphäre beim Lesen einzigartig beklemmend und schaurig sein kann. Die Geschichte bringt die Atmosphäre des Covers sehr gut herüber. Als Magier Stark auf die Erde zurückkehrt, ist erst mal alles in seinem Leben einsam und trist. Schauplätze wie heruntergekommene Bars, dunkle Hinterhöfe und schmutzige kleine Wohnungen sind genau das: derb, kalt und bedrohlich. Diese Art von Kulisse muss man mögen, denn auch im weiteren Verlauf der Geschichte wird es nicht gerade freundlicher, weder die Menschen und ihr Umgang miteinander, noch die Schauplätze des ganzen. Die Atmosphäre des Buches bleibt die ganze Zeit über bedrückend und düster. Figuren: Die Figuren passen gut in die Geschichte hinein, auch wenn sie in meinen Augen nicht allzu ausgereift gezeichnet wurden. Am besten lernen wir Protagonist Stark kennen, der einen gewissen schwarzen Humor mit sich bringt. Manches fand ich ganz nett, z. B., dass die Hölle immer als Backofen bezeichnet wird, aber insgesamt hatte ich mir etwas mehr intelligenten Humor und witzigen Schlagabtausch zwischen den Figuren erhofft. Die Dialoge waren eher eintönig, die Sprache insgesamt simpel gehalten. Ich bin außer Stark niemandem so richtig nahe gekommen, weil alle typische Bösewichte waren, mal etwas origineller und gewieft beschrieben, mal ziemlich 0815. Bei Stark kommt die emotionale Komponente des Verlusts seiner Geliebten ins Spiel, was aber eher am Rande miterzählt wird. Ich konnte leider nicht wirklich eine tiefergehende emotionale Beziehung zu einem der Charaktere aufbauen. Handlung: Die Fantasy Elemente der Geschichte mochte ich teilweise gerne, anderes fand ich ziemlich ausgelutscht. Die Idee, dass Stark in der Hölle gelebt hat und Luzifer persönlich kennt, fand ich äußerst spannend. Er erzählt immer mal wieder von seinen Erlebnissen aus dieser Zeit, ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte etwas früher einsetzt und wir mitbekommen, wie es dort aussieht und wie die Leute dort leben. Die Vorgeschichte hätte mich hier wesentlich mehr interessiert als die eigentliche Handlung. Die übergeordnete Fantasy Thematik bezieht sich auf das recht klassische Motiv "Himmel vs. Hölle", was nicht so meins ist. Engel kommen vor, und auch andere Schattenwesen, aber nicht in neuer oder besonders ausgeklügelter Form. Starks Magier Fähigkeiten waren ganz interessant beschrieben, aber auch nichts neues. So entsteht hier ein recht typisches Urban Fantasy Setting, das Fans dieses Subgenres gut gefallen könnte. Mir war es an vielen Stellen etwas zu gewöhnlich und verbraucht. Der Verlauf der Handlung war erstaunlich plätschernd dafür, dass das Buch mit rasanter Spannung und schnellen Schnitten beworben wird. Es liest sich tatsächlich ein bisschen wie ein Actionfilm mit einzelnen Szenen und einem sehr simplen Plot: Es geht die ganze Zeit nur darum, dass Stark Menschen aus der Vergangenheit ausfindig macht, bedroht, Gewalt anwendet oder von ihnen bei der Suche nach seinem Erzfeind unterstützt wird. Das fand ich etwas dünn und zudem teilweise langatmig erzählt. Die fehlende Kapiteleinteilung hat auch nicht unbedingt dazu beigetragen, dass das Erzähltempo angezogen wurde, es wirkte etwas "aneinandergereiht". Zudem gibt es einige überdrehte, skurrile Szenen in dem Buch, die wahrscheinlich lustig sein sollen, mir aber deutlich too much waren, wie in einem trashigen Action-Splatter-Streifen. Ende: Am Ende wird es nochmal spannend und actionreich, wenn auch nicht überraschend. Eigentlich kann man sich die ganze Zeit denken, wie das Buch ausgeht. Da es der Auftakt einer längeren Reihe ist, wird einiges offen gelassen, was mich aber nicht so sehr reizt, als dass ich weiterlesen wollen würde. Dafür gibt es zu wenige spannende Themen Abseits der Rachegelüste Starks und der konkurrierenden Mächte in dieser Welt. Fazit: "Höllendämmerung" überzeugt mit einem düsteren L. A. Setting, abgewrackten Figuren und einem eigensinnigen Humor. Mir war es an mancher Stelle zu derb und abgedreht erzählt. Die Spannung blieb häufig auf der Strecke, was an dem simplen Plot lag. Es gibt sicherlich Fans dieser Erzählweise, meinen Geschmack hat es leider weniger getroffen.

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