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Rezensionen zu
Mr. Mercedes

Stephen King

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Der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam, als ich den Titel „Mr. Mercedes“ las, war einer an ein früheres Werk Stephen Kings. Es handelte sich um „Christine“, das faszinierende Auto, das eine persönliche Bindung zu seinem Besitzer aufbaute und ihn gegen seine Feinde verteidigte. Der zweite Gedanke schweift zu „Der Buick“, einem Auto, das ebenfalls ein schauriges Eigenleben entwickelt. Nachdem ich von beiden Büchern begeistert war, musste ich nun auch „Mr. Mercedes“ lesen und wurde, was meine Gedankengänge betrifft, eines Besseren belehrt. Gleich zum Einstieg wird man als Leser Zeuge eines nächtlichen Anschlages auf Arbeitssuchende. Ein Unbekannter fuhr mit einem großen Mercedes mitten in die Warteschlange und tötete damit acht Menschen, die auf nichts anderes hofften, als auf einen Job für den nächsten Tag oder länger. Der daraufhin ermittelnde Beamte Bill Hodges kann diesen Fall nicht vor seiner Pensionierung aufklären und muss diesen Job seinen Nachfolgern überlassen. Nach seiner Pensionierung fehlt Hodges jegliche Motivation. Er verbringt seine Tage vor dem Fernseher mit dümmlichen Sendungen und spielt mit dem Gedanken, sich irgendwann mit Hilfe der Schusswaffe seines Vaters, aus dem Leben zu verabschieden. Bis ihn eine Nachricht erreicht, die seine Lebensgeister weckt. Diese Nachricht enthält Details zum Anschlag auf die Arbeitssuchenden vor dem Citycenter, die niemals an die Öffentlichkeit herausgegeben wurden und Andeutungen auf ein weiteres noch schwereres Verbrechen, das noch folgen sollte - Der Attentäter hat Kontakt zu ihm aufgenommen - Nun ermittelt der Ex-Polizist auf eigene Faust weiter und bringt dadurch nicht nur sich, sondern auch viele andere Menschen in höchste Gefahr… Stephen King setzt mit „Mr. Mercedes“ nicht wie üblich auf Showeffekte, Horrorszenarien und fließendes Blut, sondern geht einen für seine Fans ungewohnten neuen, ruhigeren, aber nicht weniger spannenden Weg einer Geschichte die in Richtung Kriminalroman und Psychothriller zielt. Dieser sehr wandlungsfähige Autor brilliert hier in einem Stil, den er bisher nur am Rande in Anspruch nahm, was er ebenfalls wunderbar im Griff hat. Der Autor spielt von Anfang an mit offenen Karten. Der Täter Bradie Hartsfield alias Mr. Mercedes ist dem Leser sehr schnell bekannt. Das Ziel Kings war es, den Leser an einem spannenden Katz-und-Maus-Spiel zwischen Ex-Polizist Hodges und Hartsfield, dem Attentäter teilhaben zu lassen. Unterschwellig baut King auch den in den USA noch weit verbreiteten Rassenhass in Bezug auf den Schüler Jerome mit ein und verzichtet auch nicht auf eine eher skurrile Person wie Holly, die psychisch angeschlagene, von ihrer Mutter dominierte fast fünfzigjährige, die wie Jerome Hodges hilfreich zur Seite steht. Erstaunte mich King bereits mit „Joyland“, das ich einfach nur als wunderschönes, zu Herzen gehendes Buch bezeichne, so hat er mich mit „Mr. Mercedes“ wieder überrascht und keineswegs enttäuscht. Es ist faszinierend zu sehen, wie ein Autor, der scheinbar über Jahrzehnte in seinem Genre „gefangen“ war, plötzlich losprescht und auch andere Genres scheinbar mühelos bedient. Klappentext: Ein Mercedes S 600 – »zwei Tonnen deutsche Ingenieurskunst« – rast in eine Menschenmenge. Es gibt viele Todesopfer, der Fahrer entkommt. Der Wagen wird später gefunden. Auf dem Beifahrersitz liegt eine Clownsmaske, das Lenkrad ziert ein grinsender Smiley. Monate später meldet sich der Massenmörder und droht ein Inferno mit Tausenden Opfern an. Stephen King, der Meister des Schreckens, verschafft uns in Mr. Mercedes beunruhigende Einblicke in den Geist eines besessenen Mörders bar jeglichen Gewissens. Eine wirtschaftlich geplagte Großstadt im Mittleren Westen der USA. In den frühen Morgenstunden haben sich auf dem Parkplatz vor der Stadthalle Hunderte verzweifelte Arbeitsuchende eingefunden. Jeder will der Erste sein, wenn die Jobbörse ihre Tore öffnet. Im Morgendunst blendet ein Autofahrer auf. Ohne Vorwarnung pflügt er mit einem gestohlenen Mercedes durch die wartende Menge, setzt zurück und nimmt erneut Anlauf. Es gibt viele Tote und Verletzte. Der Mörder entkommt. Noch Monate später quält den inzwischen pensionierten Detective Bill Hodges, dass er den Fall des Mercedes-Killers nicht aufklären konnte. Auf einmal bekommt er Post von jemand, der sich selbst der Tat bezichtigt und ein noch diabolischeres Verbrechen ankündigt. Hodges erwacht aus seiner Rentnerlethargie. Im Verein mit ein paar merkwürdigen Verbündeten setzt er alles daran, den geisteskranken Killer zu stoppen. Aber der ist seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus. Mein Fazit: Mr. Mercedes ist ein Werk Stephen Kings, das ich jedem Fan von Kriminalromanen zu 100% empfehle

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Natürlich ist die Erzählweise Kings auch in diesem Roman wieder einmal großartig. Allerdings ist das Cop-im-Ruhestand Thema für mich in einer Weise umgesetzt, die sicherlich alles andere als langweilig ist, mich jedoch nicht so gefesselt hat, wie andere Romane Kings. Ein Protagonist, der zugegebener Maßen von einigen stereotypischen Beschreibungen lebt und eine Handlung, die es in nahezu jeder Crimeserie schon einmal gab. Ein ungelöster Fall, der nun wieder ans Tageslicht gespült wird. Dass Stephen King mit seinen Werken fast spielerisch zwischen verschiedenen Genren switchen kann ist ja bekannt, und so scheint auch ein Krimi für ihn keine Herausforderung zu sein. Denn genau das ist Mister Mercedes für mich – ein im besten Sinne typischer Krimi. Auch durch die Interpretation David Nathans wird die Story immer besser. Und der Leser erlebt eine spannende Jagd. Allerdings muss man sich dazu auf die Handlung einlassen und das hat dieser besondere Roman mit jeder Zeile verdient. Ein Roman für King- und Krimifans.

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Zum Cover: Mr. Mercedes hat bisher mein liebstes Cover von allen Stephen King Büchern. Sehr passende Bilder, die Smilies die sich auch durch die ganze Geschichte ziehen und auch der Eiswagen der eine große Rolle spielt passen perfekt. Die blutigen Tropfen geben dem Ganzen noch etwas grusseliges. Mir gefällt das Cover sehr gut. Zum Inhalt: Mr. Mercedes ist der Auftakt einer Trilogie. Bill Hodge ist ein pensionierter Polizist, doch lässt ihn sein letzter Fall nicht los. Ständig muss er an den Mercedeskiller denken, dieser hat vor einiger Zeit mit einem gestohlenen Mercedes einige Menschen umgebracht indem er in sie hineingerast ist. Nichtsahnend sortiert Bill seine Post und entdeckt einen merkwürdigen Brief, dieser stammt vom Mercedeskiller. Bill ist völlig Fassungslos und die Wut steigt mit jeder Zeile die er ließt unaufhörlich. Intime und Private Details reibt der Killer ihm unter die Nase, wodurch Bill erschrocken darüber ist, woher er soviel über ihn weiß. Der Mercedeskiller gibt Bill ein Passwort für eine Social Media Seite auf der er mit Bill Kontakt aufnehmen möchte. Lange weigert Bill sich dieses Passwort zu benutzen. Bill ist total verwirrt und versucht seine Gedanken zu ordnen, wie kommt der Brief zu ihm, woher hat der Killer seine Adresse und woher weiß er soviel über Bill. Schnell wird ihm klar, dass es jemand sein muss, der sich tagtäglich in seiner Nähe aufhält, ist es der Gärtner, der Eismann oder doch der Postbote? Fragen über Fragen und schnell stellt sich heraus, dass es nicht der Gärtner ist den Jerome will Bill helfen den Killer zu schnappen. Da Bill leider nicht viel mit der Hilfe der örtlichen Polizei rechnen kann, macht er sich selbst auf die Suche nach dem Killer. Durch seine Ermittlungen gelangt er an die Adresse, der Besitzerin des Mercedes, welchen der Killer damals gefahren hat. Auch sie hat einen solchen Brief vom Killer erhalten wie auch Bill. Nur hier bittet der Killer sie um Vergebung. Wie auch Bill hat auch sie ein Passwort für die selbe Sozial Media Seite bekommen und Bill beschließt doch Kontakt mit dem Mercedeskiller aufzunehmen. Die Jagt nimmt kein Ende und der Killer plant einen weiteren Anschlag. Ob es Bill gelingt den Killer zu stoppen und ob es ihm gelingt mit ihm Kontakt aufzunehmen müsst ihr selbst herausfinden. Meine Meinung: Stephen King zählt für mich zu einem meiner Lieblingsautoren und hat es auch diesmal wieder geschafft mich zu überzeugen. Er schafft es jedes mal mich in seine Welt zu ziehen. Es gefällt mir nur nicht, dass er stellenweise wieder zu sehr abschweift und zu viel Geschichte drum herum erzählt, aber damit muss man klarkommen wenn man einen King ließt und damit muss man rechnen. Mein Fazit: Wer King mag der wird auch Mr. Mercedes mögen. Absolut empfehlenswert.

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Meinung: Bis vor zwei Jahren hätte ich nie im Leben einen Stephen King Roman angepackt, aber dann kam “The Green Mile” und Stpehen King hat mich mit seiner Erzählkraft und seiner genialen Figurenentwicklung eingefangen. So auch bei “Mr. Mercedes”. Bereits die ersten paar Minuten gesprochen von David Nathan haben mich gefesselt und ich bin völlig in die Geschichte um den pensionierten Cop Bill Hodges und seinen Gegenspieler Brady Hartsfield, den Mercedes-Mörder, eingetaucht. Der Beginn des Hörbuches ist direkt sehr heftig, denn die ersten Minuten gehören ganz dem Wahnsinn des Mercedes-Mörder und den Menschen vor der Jobbörse. Die nur auf einen guten Job in Zeiten der Wirtschaftskrise 2009 warten und dann dem mörderischen Wahnsinn von Brady Hartsfield erliegen. Jenen Brady Hartsfield möchte im realen Leben niemals begegnen, denn er ist ein wahrer Psychopath. Dies erkennt auch im Laufe, der wirklich nicht genehmigten, Ermittlung auch Ex-Detective Hodges, der seinen letzten Fall, nach dem Hartsfield ihn mit einem Brief wieder auf die Spur brachte, nun noch abschließen will. Zusammen mit seinem Nachbarsjungen Jerome beginnt er zu recherchieren auf “Under Debbies blue Umbrella”. Durch die beiden Perspektiven von Hodges und Hartsfield, die Stephen King, immer im Wechsel bringt, ist der Leser wesentlich näher am Geschehen dran, als der arme Hodges. Der zunächst zusammen mit Jerome und dann auch später zusätzlich mit Holly mühsam jedes Puzzlestück entdeckt und man selber etwas weiter ist. Dabei würde man ihnen so gerne helfen. Vor allem die Charaktere sind liebevoll gestaltet. Hodges, Jerome und auch die etwas spezielle Holly habe ich direkt ins Herz geschlossen. Hodges, etwas füllig um die Taille und der nichts mit den neuen Errungenschaften der Technikwelt anfangen kann auf der einen Seite und dann Jerome, immer witzig und hilfsbereit und Holly, gestraft mit einer nervenden Mutter und etwas spleenig und hibbelig, haben mich immer wieder begeistert. King schaffte es immer wieder das ich mal Lachen, mal den Kopf schütteln und in manchen Momenten am liebsten gewisse Personen einmal kräftig geschüttelt und die Meinung gesagt hätte. Auch der Gegenpart zu den dreien hat Stephen King vortrefflich da gestellt: Im Prinzip ein armes Würstchen, der auch im Erwachsenenalter noch bei seiner alkoholkranken Mutter lebt, ohne jegliche Beziehung zu einer Frau, sich mit zwei Jobs über Wasser hält und wirklich bösartige Gedanken hegt und pflegt, und auch noch ein Computergenie ist. Einen Punkt muss ich noch herausstellen: Stephen King hat auch wieder Bezüge zu seinen früheren Romanen einfließen lassen und dies war für mich ein weiteres Highlight. David Nathan hat mich von den ersten Minuten an begeistert. Er schafft es jedem Charakter eine eigene Stimme zu verleihen, die er auch stringent durch hält. Selbst dabei gelingt es ihm, auch jeder Charakterstimme Nuancen zu geben, wenn sie traurig, ängstlich oder aufgeregt sind. Dadurch hat er es geschafft, dass ich während der ganzen Geschichte am Ball blieb und meine Gedanken nie abschweiften. Gerade die stimmliche Darstellung von Brady Hartsfield hat mir imponiert. Er hat ihm so eine bösartige und auch sarkastische Stimme verliehen, dass es mir öfters kalt den Rücken runter lief und ich Gänsehaut bekam. Auch die spleenige Holly hat er wundervoll dargestellt und ich hatte ständig das Gefühl, dass sie neben mir steht und mich beim Hören beobachtet. David Nathan hat es geschafft, dass Mr. Mercedes mich nicht nur von der Handlung gepackt hat, sondern auch durch seine Erzählstimme in den Bann gezogen hat. Dieses Hörbuch kann ich jeden nur empfehlen.

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Ein etwas anderer Stehen King

Von: Ela

25.05.2015

Meine Meinung Wie schon viele vor mir, empfinde auch ich Mr. Mercedes als Ausnahme der Regel für Stephen Kings Werke. Allein durch die Prämisse, dass es eine Trilogie werden wird, sticht dieses Buch heraus. In Mr. Mercedes lernen wir Bill Hodges, einen kürzlich pensionierten Polizeibeamten kennen, der nicht wirklich viel mit seinem Ruhestand und seinem derzeitigen Leben, anfangen kann. Meistens verbringt er seine Tage vor dem Fernseher und gibt sich seinen Gedanken hin. Sein Leben und auch seine Persönlichkeit nimmt erst dann wieder an fahrt auf, als ein anonymer Brief ins Haus flattert. Augenscheinlich von dem mysteriösen Mercedes-Killer, dessen Fall nie von Hodges und seinem Partner gelöst werden konnte. Von da an nimmt das Buch an fahrt auf und lässt einen so schnell nicht mehr los. Man begibt sich mit Hodges, und später seinen zwei kuriosen Gehilfen, auf eine Achterbahnfart der Krimiliteratur. Denn ja, dass muss man zugeben - Mr. Mercedes ist für mich noch eher ein Krimi, als ein Thriller. Schon relativ früh lernt man eine weitere Perspektive kennen, nämlich die Brady Hartfields - dem Mercedes Killer. Meinem Empfinden nach lebt dieses Buch vor allem durch seine Charaktere (ich meine welcher King tut das nicht?). Jedoch merkt man hier ganz eindeutig wie perfektioniert King in Charakterentwicklung mittlerweile ist. Er hat ein Auge für Details und kann Persönlichkeiten so greifbar machen, dass man zu glauben scheint, sie treten jeden Augenblick aus dem Buch heraus! Besonders Jerome und Holly sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich bin sehr froh, dass die beiden in Teil zwei wieder auftauchen. Jerome ist ein 17. Jähriger, Schwarzer. Hochintelligent und steht Hodges schon von Anfang an Rat und Tat zur Seite. Holly ist eine neurotische Zwangspatientin in ihren Vierzigern. Besonders Holly konnte ich in mein Herz schließen, weil King es geschafft hat sie so lebensecht erscheinen zu lassen. Zudem, wie oben schon gesagt, war ihre Charakterentwicklung auf den Punkt gebracht. Da hätte man einfach nichts besser machen können. Allein wie er diese Entwicklung von statten gehen lässt, hat mich staunen lassen. Nichtsdestotrotz musste ich einige Male schlucken, vor allem wenn man Brady näher kennen lernt. Der Anfang 30 ist und noch bei seiner Alkoholkranken Mutter lebt. Der Horror kommt dann doch hin und wieder um die Ecke, wie man das kennt. Jedoch gab es Kleinigkeiten, die mich etwas gestört haben, sonst hätte es ja schließlich auch 5 Sterne bekommen. Zunächst wird sehr häufig auf Hodges Gewicht eingegangen. Am Anfang dachte ich, dies wär zur Verdeutlichung von seinen derzeitigen Lebensumständen. Leider hörte es gar nicht mehr auf und irgendwann konnte ich nicht anders, als ihn mir als viel zu übergewichtigen, glatzköpfigen und schwitzenden Mann vorzustellen. Dabei war er mir durchweg immer sympathisch, der Geschichte hat es nur nicht viel gebracht. Und wer kann das glauben? Ich jedenfalls bis jetzt noch nicht. Es gab Insta-Love! In einem King Buch?! Ich dachte wirklich ich lese nicht richtig. Im Endeffekt, wenn ich ganz ehrlich bin, hat es mir dann doch nicht so gestört. Ich war sogar ganz glücklich darüber. Aber im ersten Augenblick war ich doch etwas schockiert. Fazit Wenn man noch nie Werk von King gelesen hat und gerne damit anfangen würde, empfehle ich zu einem anderen bzw. einem älteren Buch zu greifen, da er hier nicht zeigt, was er kann (auf "sein" Genre Horror bezogen). Ist man eingeschüchtert und traut sich nicht so richtig an die anderen Sachen heran, dann ist Mr. Mercedes vielleicht doch eine interessante Wahl. Jedoch bin ich der Ansicht, dass vor allem King-Kenner dieses Buch zu schätzen wissen.

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Zum Buch Mr. Mercedes – so nennt die Polizei und Presse den unbekannten Täter, der mit einem Mercedes in eine Gruppe von Menschen fährt und dabei viele Tote zurücklässt. Den Ermittlern wird schnell klar, dass sich der Typ einen bösen Spaß erlauben wollte und nicht aus Zufall in die Menschenmenge gefahren ist. Der Täter verschwindet und wird nie gefunden. Doch es ist nicht allein dieser Fall – sein letzter – der Detective Bill Hodges zusetzt. Der gealterte Cop kommt mit der Rente nicht zurecht. Er isst zu viel, sitzt vor der Glotze, die Waffe neben sich. Irgendwann wird der Mut schon groß genug sein, sich die silberne Kugel zum Hamburger zu geben – am besten zwischen der Vormittagsquizshow und den Nachmittagsnachrichten. Doch dann erhält er einen Brief, der sein Leben verändert. Mr. Mercedes bleibt für den Leser nicht lange ein Unbekannter – er ist der Absender des Briefes, mit dem er den Ex-Cop in den Suizid treiben will. Doch er hat nicht mit dem plötzlichen Wandel gerechnet. Denn Hodges hat keine Lust sich von einem Mörder verarschen zu lassen. Er recherchiert. Allein. Ohne seine früheren Kollegen. Dabei stellt er sich routiniert an und auch viel Gegenwind bekommt er erst mal nicht. Kontakt hält er mit Mr. Mercedes per Internet – das ihm ein bisschen fremd ist. Doch dafür hat er den Nachbarsjungen: Jerome mäht Hodges den Rasen und nun hilft er ihm bei seinem letzten Fall. Mehr und mehr rutscht der Junge – mit schwarzer Hautfarbe übrigens – mit in die Geschehnisse hinein. Jeder weiß, das kann nicht gut gehen. Dann lernt Hodges Janelly (Janey) Patterson (früher: Trelawney) kennen – die Schwester der Frau, deren Mercedes als Tatwaffe diente. Parallel und, wie schon erwähnt, sehr früh lernt der Leser den Mörder kennen. Brady arbeitet als IT-Spezialist, verkauft nebenbei Eis in den Straßen, lebt bei seiner Mutter und ist verdammt noch mal ziemlich verrückt. Sein Bruder ist tot, sein Vater ist es auch. Beide starben durch tragische Unfälle, bei dem einen wurde etwas nachgeholfen. Und Brady gefällt es gar nicht, dass Hodges nicht zur Waffe greift, sondern zu ermitteln beginnt. Sein Plan war anders und die Pläne eines Wahnsinnigen sollten besser nicht durchkreuzt werden. Hodges meint, er sei Brady stets einen Schritt voraus. Doch er irrt gewaltig. Was ich dazu meine »Mr. Mercedes« von Stephen King ist kein Horrorroman. Wer auf mystische oder gruselige Begegnungen hofft, der wird enttäuscht. Das wäre nicht weiter schlimm, im Gegenteil, doch die Handlung ist vorhersehbar, dazu kommen zahlreiche Übersetzungsschnitzer und seltsame Handlungen der Charaktere, über die ich mich nicht selten geärgert habe. Beispiel: Wenn Hodges ins Internet geht, dann geht er nicht oder surft, nein, er öffnet grundsätzlich erst einmal Firefox. Eine allgemeine Formulierung wäre deutlich besser, wie: Er öffnete seinen Browser. Dann kann sich jeder einzelne User selbst überlegen, welchen Browser Hodges anwendet – und das wird vermutlich der sein, – der individuell vom jeweiligen Leser angewendet wird (Chrome, Internet Explorer, Safari etc.) Gut, hier bin ich kleinlich, gebe ich zu. Wie ist es damit: “Er verrichtete sein Geschäft.” Was meint der geneigte Leser, wer da was macht? Ein Hund verrichtet sein Geschäft im Wald oder ein Typ verrichtet sein Geschäft auf der Toilette. Klingt richtig. Doch hier verrichtet Brady – also durchaus ein Typ – sein Geschäft in einem Kaufhaus. Dort geht er nicht auf die Toilette, er kauft etwas. Er schließt also ein Geschäft mit dem Kaufhaus ab. Selbst diese Ausdruckweise klingt zu gestelzt. Aber ein Geschäft verrichten, weil etwas gekauft wird – das ist sprachlich falsch. Vermutlich ist das ein Übersetzungsfehler. Und wenn nicht, hätte der Übersetzer sich die Freihheit rausnehmen müssen und es besser formulieren sollen. Aber ich will dem Übersetzer keinen Vorwurf machen. Wir wissen ja, dass alle Übersetzer, speziell von King-Romanen sehr unter Zeitdruck stehen. Und am Lektor wird auch meist gespart. Sehr schade. Ach und da wäre noch die Sache mit der Schönheits-Op: Beim ersten Treffen zwischen Janelly Patterson (später: Janey) und Hodges grübelt Hodges darüber, ob sie ihre geerbten Millionen in ihr Äußeres investiert hat. Und auf S. 163 heißt es u.a. “Er wendet sich ihr wieder zu, dieser Frau Mitte vierzig, die sich nicht davor scheut…” Später wundert er sich, dass sie erst 44 Jahre alt, denn er hätte sie für jünger gehalten, so Anfang Vierzig. Also was denn jetzt? Ab wann beginnen die OPs für Po und Gesicht in den USA? Ab 35? Oder schmeichelt er ihr erst mit dem Alter nachdem sie im Bett waren? Puh. Leider waren das nicht die einzigen Fälle, über die ich gestolpert bin. Davon abgesehen ertrinkt »Mr Mercedes« in Klischees: Pensionierter Cop spielt mit dem Gedanken sich umzubringen. Dann bekommt er die Chance seinen letzten Fall zu lösen. Der Böse mit tragischer Kindheit. Der Böse, der bei seiner Mutter lebt und ein IT-Spezialist ist – glücklicherweise nicht dick -, da war ich froh. Der schwarze Junge, der den Rasen mäht, über PC-Kenntnisse verfügt und über ein detektivisches Verständnis. Praktischerweise hat er auch noch einen Führerschein. Ach und natürlich: Die hübsche Frau. Ein bisschen Sex, ein bisschen Liebe. Tod und viel Vorhersehbares. Buch – Aufmachung & seltsame Besonderheiten Das Buch ist ein Buch. Äußerlich kein Highlight, kein Lesebändchen. Nur ein Schutzumschlag. Es roch am Anfang sehr streng, so stark, dass ich davon Halsschmerzen bekam. Auf S. 505 ist ein Fleck – nein, den habe ich nicht gemacht, der war schon da, als ich die Seite 503/504 umgeblättert habe. Es sieht aus wie Kleber. Hier wurde nicht sonderlich gut gearbeitet und ich bin ja immer der Meinung: Was stinkt, kann nicht gesund sein. Schade, dass auch hier gespart wird. Das ist zwar die deutsche Marktwirtschaft, aber gut muss ich die ja nicht finden. Fazit: Wer kann, sollte das Original lesen. Die Story ist mit zu vielen Klischees behaftet und zu vorhersehbar, stellenweise fühlte ich mich gut unterhalten und am Ende sogar mit den Charakteren verbunden, aber richtig gepackt hat mich die Story nur beim 1. Kapitel. Aber ich bin sicher, das Buch wird verfilmt – in der Hauptrolle: Bruce Willis als Bill Hodges. Leider langweilig. Aber King darf das. Es ist okay. »Mr. Mercedes« ist ein Thriller für alle, die Stephen Kings Werke nicht kennen, Horror nicht mögen oder auch den Einkaufszettel von Stephen King lesen würden. :-) ← DAS ist ein Mr. Mercedes Insider. Komplette Rezension: http://www.nicole-rensmann.de/2014/10/09/gelesen-mr-mercedes-von-stephen-king/

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Inhalt Augie Odenkirk wartet mit einer Menge anderer Arbeitsloser vor dem Arbeitsamt auf dessen Öffnung, in der Hoffnung einen Job zu ergattern. Doch dazu soll es nicht kommen: Ein verrückter rast mit seinem Mercedes mitten in die wartenden hinein und verursacht ein Blutbad. Detective Hodges ist in pensionierter Cop und wie viele seiner Kollegen nicht glücklich damit. Er steht alleine im Leben und probt es immer wieder sich dieses zu nehmen. Bis dieser Brief kommt: Der Brief eines Verrückten, der Hodges Lebensgeister wieder weckt, denn nun hat er eine neue Aufgabe: Den Verfasser des Briefes hinter Gitter zu bringen. Eigene Meinung "Mr. Mercedes" ist mein erster richtiger King gewesen und ich war etwas überrascht. Allerdings weiß ich mittlerweile, dass dies kein "typischer" King ist, was aber keinesfalls schlecht ist. Statt eines Horrors hält man hier eher einen Krimi der alten Schule in den Händen, in denen nicht die Bluttaten, sondern die Charakter im Vordergrund stehen. Hodges ist ein Ex-Cop, wie man ihn sich vorstellt - ein paar Kilos zu viel, einsam und des Lebens nicht mehr froh. Umso schöner ist es zu erleben wie seine Lebensgeister wieder erweckt werden und seine Wandlung im Laufe des Buches. Auch sein "Komplize" Jerome ist ein Charakter für sich, den man einfach gernhaben muss. Die Handlung erstreckt sich über zwei Erzählstränge, einmal aus Hodges Sicht und einmal aus der Sicht des Täters, Brady Hartsfield. So weiß man zu jeder Zeit was auf beiden Seiten passiert, aber dennoch ist es nicht langweilig. Die Schreibweise von King ist auch für mich als "Neuling" grandios und auch wenn einfach mal nichts spektakuläres passiert, macht es einfach nur Spaß diesen Schreibstil in sich aufzunehmen. Leider war es für mich als Thriller-Liebhaberin am Ende etwas fad, daher der Punktabzug. Aber nichts desto trotz hat mir das Lesen dieses Buches sehr viel Spaß gemacht und ich werde mit Sicherheit nochmal auf etwas anderes vom Meister des Horror zurückgreifen. Fazit Kein King wie ich ihn erwartet habe, aber dennoch absolut lesenswert. Die Charakter und die Schreibweise sind einfach grandios. Empfehlung Wer ein typisches Horror-Buch von King sucht, der ist hier falsch. Freunde von Krimis mit wunderbaren Charaktern und einem Hauch Thriller werden hier ihre wahre Freude haben.

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Ich habe seit Der Anschlag keinen Roman mehr von Stephen King konsumiert, vielleicht, weil ich ihn derzeit als seinen besten erachte. Jetzt dachte ich aber, es ist Zeit, sich einen neuen vorzunehmen und meine Wahl fiel auf diesen. Mr. Mercedes ist ein Thriller und ein Beweis dafür, dass King keineswegs auf das Horrorgenre festgenagelt ist. Aber das ist er ja schon lange nicht mehr. Der Roman beginnt mit einem Vorfall, in dem ein Mercedes ungebremst in eine Menschenmenge fährt und dann entkommt. Hodges, der zuständige Polizist, der diesen Fall nie lösen konnte, geht irgendwann in Rente. Sitzt in seinem Sessel und denkt ernsthaft darüber nach, sich umzubringen, als der Mercedes Killer sich bei ihm meldet, um ein Spiel zu spielen. Und das weckt die Lebensgeister des alten Mannes noch einmal. Schon beim lesen dachte ich manchmal, die Story und die Figuren sind in dieser Geschichte ein wenig zu stereotyp. Hatten wir alles so schonmal. Was der Lesefreude keinen Abbruch tut. Das ist ein King-typisches dickes Buch, trotzdem liest man es schnell und gerne, es macht einfach Spaß. Aber es gibt diesmal ein paar Haken. Für den einen kann Stephen King nichts. Ich bin bei der Übersetzung mehr als einmal gestolpert. Zum einen geht der Übersetzer davon aus, dass es der iPad ist. Da es ein Eigenname ist, definiert Apple den Artikel und Apple, wie auch Wikipedia und der Rest der Welt, sagt das iPad. Jedesmal also, wenn da steht: Sie hatte ihren iPad im Auto liegen lassen. Dann stört mich das extrem im Lesefluss. Reisst mich aus der Geschichte. Und das sollte eine Übersetzung nicht passieren. Weiterhin ist, ohne zuviel verraten zu wollen, im Laufe der Geschichte ein gewisser Autoschlüssel des Mercedes relevant, der im englischen valet key heißt. Valet kommt vom französischen Diener und beschreibt die Leute, die für einen die Autos vor dem Hotel oder Restaurant oder so entgegennehmen und sie für einen einparken. Dafür gibt es spezielle Fahrzeugschlüssel, mit denen man den Wagen eingeschränkt benutzen kann. Man kann die Türen öffnen und den Motor starten, aber den Kofferraum nicht öffnen. Diese Schlüssel heißen valet keys. Im Deutschen heißen die Werkstattschlüssel, weil wir hierzulande kaum so einen Fahrdienst in Anspruch nehmen, dafür aber den Wagen öfter mal in die Werkstatt bringen. In der deutschen Ausgabe steht nun einfach Valetschlüssel, ohne eine Erklärung. Und ich unterbreche mein Lesen und bin verwirrt und muss googeln, um überhaupt herauszufinden, was das sein soll. Und um herauszufinden, dass das definitiv kein deutsches Wort ist. Das dürfte nicht passieren. Aber wie gesagt, nicht die Schuld von Stephen King. Was aber auf seine Kappe geht ist die eigenartige Form des Erzählers, den er für dieses Buch gewählt hat. Ein auktorialer Erzähler, der die Gedanken und Ansichten aller Figuren hat und auch Wissen über die Zukunft hat. Nicht gegen einzuwenden, wenn es konsequent verwendet wird. Aber in einigen Moment nutzt King seine Macht als Schriftsteller aus und verwehrt dem Leser bewusst Informationen, die den Figuren schon vorliegen. Meiner Meinung nach, um an manchen Stellen noch Spannung zu schüren, da steht dann beispielsweise, und diesen Satz erfinde ich jetzt, er steht so nicht im Buch: Er kauft eine Spitzhacke, vier Meter Seil, Gummihandschuhe und ein Ding, das so groß ist, dass es fast nicht in sein Auto passt. Was soll das denn bitte? Traut hier jemand seiner eigenen Geschichte nicht und glaubt, er muss sie mit solchen Tricks spannender machen? Mich hat jede dieser Stellen, die tatsächlich ein paar Mal vorkommen, wirklich gestört und den Spaß genommen. Alles in allem ist es immer noch ein Buch, das man lesen kann. Aber es gehört weder zu den besten Büchern von Stephen King, noch zu den besten Thrillern.

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