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Rezensionen zu
Die Geschichte der Bienen

Maja Lunde

Klimaquartett (1)

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"Die Geschichte der Bienen" wird in drei Handlungssträngen erzählt. Der kleinste gemeinsame Nenner zwischen England im Jahr 1852, USA (2007) und China (2098) ist zu Beginn allein die Verbindung zu Bienen. Wobei bei die Geschichte im China der Zukunft ohne die nützlichen Lebewesen auskommen muss. In dieser düsteren Vision wird geschildert, wie ein Leben ohne Bienen aussehen könnte. Vor allem die Aussicht, dass deren "Dienste" von Menschen übernommen werden müssen, ist bedrückend. Zu den drei Strängen möchte ich gar nicht mehr verraten, außer dass sie am Ende doch zueinander finden. Etwas herausfordernd aber vor allem spannend ist die Erzählweise: Die drei Stränge werden in loser Reihenfolge fortgeführt. Kurz nachdem man sich in einem neuen Kapitel wieder auf das Schicksal eines der Protagonisten eingestellt hat, folgt auch schon der Cliffhanger und die Perspektive wird geändert. Der flüssige und packende Schreibstil macht es schwer, das Buch am Ende eines Kapitels aus der Hand zu legen. Maja Lunde schrieb in der Vergangenheit Dreh-, Kinder- und Jugendbücher. "Die Geschichte der Bienen" ist ihr erster Roman für Erwachsene und in ihrer norwegischen Heimat überaus erfolgreich. Und dieser Erfolg setzt sich nun in vielen Ländern fort. Das Thema ist hochaktuell. Über Bienensterben in teils bedrohlichem Umfang wird regelmäßig berichtet. Einige Anhaltspunkte für die Ursachen gibt es, aber ein eindeutiges Bild oder gar wirkungsvolle Gegenmaßnahmen ergaben sich bislang aber leider nicht. Die Bedrohung durch das Bienensterben schwingt vor allem in der in China angesiedelten Geschichte ständig mit, gerät aber nie zu mahnend in den Vordergrund. Maja Lunde hat eine wichtiges Thema unterhaltsam aber trotzdem wirkungsvoll in diesem Roman verpackt.

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Das Bienensterben und die Auswirkung auf unser Leben

Von: orfe1975 aus Remagen

12.06.2017

Mein Eindruck: -------------------- "Ich blieb sitzen und betrachtete die Bienen, ihre Ausdauer, ihr ewiges Hin und Her, sie befanden sich niemals im Stillstand. Nicht, ehe ihre Flügel rissen." (William, S.450) Der Einstieg in das Buch in das Buch ist gut gelungen. Man wird sofort in das Leben der ersten Person (Tao) hineingeworfen und anschließend geht die Handlung in stetiger Abwechslung mit den Leben der anderen Protagonisten William und George weiter. Mir gefielen die 3 Zeitebenen sehr: Zukunft (2098, Tao), Mehr oder weniger Gegenwart (2007, George) und Vergangenheit (1852, William) und das in den 3 Unterschiedlichen Kontinenten USA, Asien und Europa. Alle drei Handlungsstränge sind in der Ich-Perspektive und in einer so wundervoll poetischen Sprache geschrieben, dass ich auch beim Perspektivenwechsel sofort wieder in der jeweiligen Handlung/Situation drin war. Hilfreich ist auch, dass auf jeder Seite unten der Name der aktuell handelnden Person stand, so wusste man stets, in welchen Strang man sich befand. Die Länge der Kapitel ist genau richtig mit jeweils nur ein paar Seiten, so dass man immer eine Möglichkeit hat, das Buch "sauber" zu unterbrechen. Allerdings wird man gerade durch die sich gegenseitig unterbrechenden Handlungsstränge dazu animiert, immer weiter lesen zu wollen, zumal die Kapitel oft an einem Cliffhanger enden. "..Doch dann, als der Kollaps schließlich kam, hatte mein Bezirk einen Wettbewerbsvorteil. Es hatte sich gewissermaßen ausgezahlt, dass wir unsere Natur so sehr verunreinigt hatten. Weil wir Vorreiter in Sachen Umweltverschmutzung gewesen waren, wurden wir später zu Vorreitern der Handbestäubung. Ein Paradox hatte uns gerettet." (Tao, S.8) Ich empfand alle drei Hauptfiguren authentisch gezeichnet. Bei allen klingt eine gewisse Hoffnungslosigkeit und teilweise auch Resignation gegenüber ihrer Situation an. Das bezieht sich zum einen auf ihr Privatleben, das in allen drei Fällen von schwierigen Beziehungen und mangelnder Kommunikation geprägt ist. Zum anderen ist dieses Gefühl aber auch auf die Bienen bezogen: Diejenigen, die sich ernsthaft Sorgen um die Bienen machen, denen ihre Natur und Erhalt am Herzen liegt, werden nicht ernst genommen. William wird als Forscher nicht ernst genommen, George als kleiner Imker muss vor den großen Bestäubungsunternehmen und dem Billigimporten aus China weichen. Und Taos Geschichte zeigt, zu welcher trostlosen Situation dies für die Menschheit letztendlich führt. Da Taos Geschichte ist eine düster erscheinende Dystopie über das Leben ohne Bienen. Während ich die Handlungen von George und William schlüssig und realistisch dargestellt fand, weist Taos Handlungsstrang ein paar unlogische Erklärungen auf. Ihre Geschichte ist letztendlich nicht vollständig nachvollziehbar, aber das tut der Botschaft des Buches m. E. keinen Abbruch. Am Ende werden alle drei Zeitebenen durch eine gemeinsame Geschichte vereint und es keimt am Ende ein Funke Hoffnung auf, durch den man am Ende das Buch befriedigt zuschlagen kann. "Doch Bienen kann man nicht zähmen. Man kann sie nur pflegen, ihnen Fürsorge geben."(Tao, S. 504) Dieses Buch ist zum einen spannend und gleichsam poetisch unterhaltsam geschrieben, aber es rüttelt auch auf und zeigt jetzt schon, dass wir unbedingt umdenken müssen bzw. es schon fast zu spät zur Umkehr scheint. Denn: unser Leben ist vom (Über)Leben dem der Bienen abhängig, mehr als man sich vielleicht vorstellen kann oder will. Dies kombiniert mit der Tatsache, dass man nebenbei vieles über die Bienen und ihr Leben erfährt lassen mich die volle Punktzahl vergeben. Es sollte einfach jeder gelesen haben! Fazit: -------------------- Spannend und unterhaltsam poetisch geschrieben, gleichzeitig wissensvermittelnd und aufrüttelnd - klare Leseempfehlung!

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"Rettet die Bienen!", dieser Schlachtruf ist dieser Tage in aller Munde, vor allen Dingen bei den Umweltschützern. Die Autorin Maja Lunde hat um die fleißigen Tierchen eine Geschichte gesponnen, die aktueller nicht sein kann. Tao, William und George drei Menschen, deren Schicksal enger verwoben ist als es zunächst scheint, müssen in ihrer jeweiligen Zeit mit vielerlei Problemen klar kommen. Dabei ist ihre Lebensgeschichte mit der der Bienen sehr verbunden. Alle drei sind sehr lebendig gezeichnete Charaktere, die in ihrer Zeit sich einem Kampf stellen müssen. Während William seine wissenschaftliche Karriere der Liebe wegen aufgegeben hat, zieht ihn sein Scheitern in eine schwere Depression herein, die ihn monatelang ans Bett fesselt. Allein seine Kinder, allen voran seine Tochter Charlotte, zeigt ihm einen Weg und neue Pläne, wieder an seine alten Leistungen in der Bienenforschung anzuknüpfen. George, ein Imker, erlebt das große Bienensterben und strebt gleichzeitig danach, dass sein Sohn mal das Familiengeschäft übernimmt. Verzweifelt versucht er seinen Betrieb zu retten, aber auch gleichzeitig die Beziehung zu seinem Sohn, nicht ganz zu zerstören. Tao bestäubt im China der Zukunft die Bäume. Bienen sind schon längst ausgestorben und die Arbeiter auf den Plantagen müssen nun deren Arbeit tun. Ein mysteriöser Vorfall mit ihrem Sohn, lässt viele Fragen offen und hinterlässt Rätsel, die gelöst werden wollen. Die Menschheit steht mal wieder vor einem neuen Umbruch. Das Schicksal/die Geschichte der Bienen ist hochaktuell und zeigt, wie weit wir mit unserem Verhalten der Umwelt schädigen. Pestizide vernichten nicht nur unliebsame Pflanzen und Tierchen, sondern auch die nützlichen Insekten. Wie eine Zukunft ohne diese fleißigen Bienchen aussehen kann, spinnt Maja Lunde in diesem Roman zurecht. Und diese Zukunft kommt so real herüber, dass es erschreckend ist. Jedem einzelnen der drei Sprecher ist es gelungen, seiner Rolle Leben einzuhauchen. Ich finde, sie passen bei den Charakteren wie die Faust aufs Auge. Die Handlung wird nicht von überschwenglichen Emotionen getragen. Sie ist aber auch nicht ein stur erzählter und kühler Roman. Den drei Sprechern ist dieser Spagat wunderbar gelungen. Die Norwegerin Maja Lunde hat einen intelligenten und auch spannenden Weg gefunden sowohl die Vergangenheit mit der Gegenwart als auch mit der Zukunft zu verbinden. Dabei trägt sie jedes einzelne Schicksal auf klare und deutliche Weise an den Leser ran. Das klingt jetzt sehr nüchtern, soll so aber gar nicht rüberkommen. Geschickt verwebt sie die einzelnen Zeitebenen miteinander, so dass sich ein unscheinbarer Faden durch die ganze Handlung schlängelt. Ein spannender Roman, der nicht nur mit den Zukunftsängsten einzelner spielt, sondern auch zeigt, dass es nie zu spät sein kann, mit der Natur in Einklang zu leben. Wir Menschen, müssen unsere Umwelt nicht ausbeuten, um den meisten Profit herauszuholen. Es geht auch anders. Das propagiert und zeigt uns "Die Geschichte der Bienen". Klug, spannend und eindringlich erzählt uns Maja Lunde "Die Geschichte der Bienen". Indem sie drei Zeitebenen geschickt miteinander verwebt, gelingt der norwegischen Autorin ein fesselnder Roman, der zum Nachdenken anregt und an manchen Stellen auch sein eigenes Handeln in Frage stellt. Die Menschheit ist von der Umwelt abhängiger als umgekehrt und das wird hier propagiert. Dieser Roman ist dabei weit weg von einer wissenschaftlichen Arbeit. Es ist eine spannende Erzählung, die ich unbedingt zu Ende hören musste und die ich euch einfach nur ans (Leser-)Herz legen möchte.

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Drei Länder, zwei Jahrhunderte und eine Gemeinsamkeit: die Bienen Mit „Die Geschichte der Bienen“ ist der Norwegerin Maja Lunde, erschienen im btb Verlag, ein beachtlicher nationaler sowie internationaler Erfolg gelungen: In Norwegen erhielt die Autorin den Buchhändlerpreis für den Roman des Jahres und stürmte damit auch in zahlreichen anderen Ländern die Bestsellerlisten. Und das alles nur wegen Bienen – faszinierenden wie bedrohten Tierart. England, USA und China: Drei Kontinente, drei Jahrhunderte und die Bienen William lebt 1852 in England. Er ernährt seine Familie mit den Einnahmen aus seiner Samenhandlung, obwohl er lieber ein angesehener Biologe wäre. Doch die Liebe und die damit einhergehende Kinderschar (8) verhinderten seine Karriere als Wissenschaftler. Deshalb verbringt er seine Tage depressiv im Bett. Bis ihm eines Tages ein Buch über Bienen in die Hände fällt. Sein Forscherinstinkt wird erneut geweckt und er begibt sich daran, einen revolutionierten Bienenstock zu bauen. 155 Jahre später führen uns die Bienen zu George in die USA nach Ohio. Er ist Imker mit Leib und Seele. Aber nicht einer dieser „Industrie-Imker“. George baut seine Bienenstöcke selber, hat nicht allzu viele Völker und kutschiert seine Bienen auch nicht durch die ganzen USA, um ihre Bestäubungsleistung zu verkaufen. Langsam älter werdend, möchte er seinen Sohn Tom dazu bringen, den Betrieb zu übernehmen: doch Tom hat andere Pläne. Als Georges Bienen auf einmal sterben, sieht die Familie ihre Existenz bedroht. 2098 in China: Tao lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn Wei-Wen in einer winzigen Wohnung. Als Familie haben sie nur wenig gemeinsame Zeit, müssen Tao und ihr Mann doch jeden Tag 12 Stunden in den riesigen Plantagen arbeiten und die Blüten der Obstbäume bestäuben: denn Bienen gibt es keine mehr. Die Drei leben ein Leben voller Entbehrungen, in einer Welt, in der nun auch der Mensch vom Aussterben bedroht ist und doch sind sie glücklich, denn sie haben sich. Bis Wei-Wen auf einem Ausflug etwas zustößt, das alles verändern könnte. Ein Roman und (k)ein Sachbuch Wir brauchen die Bienen und können deshalb nicht so weitermachen wie bisher: Das ist die Kernbotschaft der norwegischen Autorin Maja Lunde. Aber was wir tun können, damit die Bienen nicht ganz verschwinden und uns ein Schreckensszenario wie die Welt von Tao erspart bleibt, findet im Buch nicht wirklich eine Erwähnung. Und das ist das große Manko des Buches: Der Leser wird für das Thema sensibilisiert, aber dann mit leeren Händen stehengelassen. Andererseits ist es eben ein Roman und kein Sachbuch, obwohl die Schilderungen und Erkenntnisse gut recherchiert sind. So ist „Die Geschichte der Bienen“ ein gut geschriebener Roman, der vor allem durch die sich abwechselnden Episoden aus den Leben der einzelnen Protagonisten überzeugt. Die Sprache ist klar, schnörkellos und auf den Punkt. Hier merkt man der Autorin an, dass Sie zuvor vor allem Kinder- und Jugendliteratur verfasst hat. Neben den Bienen beleuchtet die Autorin vor allem das Thema „Vater und Sohn“ und welche Rolle, die Mütter dabei spielen. Wer an Familiengeschichten interessiert ist und nebenbei etwas über das Leben der Bienen und ihre immens wichtige Rolle für uns lernen möchte, sollte auf jeden Fall zu diesem Buch greifen.

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Maja Lundes Roman Die Geschichte der Bienen ist ein voller Erfolg und wurde bereits in über 30 Länder verkauft. Was ist es, das Geheimnis der Bienen? Verwoben in eine wunderschöne Geschichte, stellt Lunde elementare Fragen: Wie gehen wir mit der Natur um? Welche Welt wollen wir unseren Kindern hinterlassen? Und: Wofür sind wir bereit einzustehen? Bienen schwirren und summen durch die Weltliteratur. Am berühmtesten ist sicherlich Maja, 'die kleine, freche, schlaue Biene Maja', die der Feder des Kinderbuchautors Waldemar Bonsels entsprungen ist und schließlich als Zeichentrickfigur Karriere gemacht hat. Außerdem nicht zu vergessen: Sherlock Holmes! Auf Sir Arthur Conan Doyles Meisterdetektiv übten die Bienen eine so große Faszination aus, dass er im Ruhestand ein Buch über sie schrieb: Exactly, Watson. Here is the fruit of my leisured ease, the magnum opus of my latter years!" He picked up the volume from the table and read out the whole title, Practical Handbook of Bee Culture, with Some Observations upon the Segregation of the Queen. "Alone I did it. Behold the fruit of pensive nights and laborious days when I watched the little working gangs as once I watched the criminal world of London." Die little working gangs, wie Holmes die Bienen nennt, leisten Erstaunliches. Summend fliegen sie von Blüte zu Blüte, tauchen ihren Rüssel tief in die Kelche und saugen den Nektar auf. Das Sammeln von Nektar und das Bestäuben der Obstbäume ist anstrengend. Welch harte Arbeit die Bienen tagein tagaus verrichten und der Mensch sich auf eine üppige Obsternte freuen kann, erfährt zu Beginn von Die Geschichte der Bienen die Arbeiterin Tao am eigenen Leib: Im Jahr 2098 müssen die Bäume mühsam von Hand bestäubt werden, denn ... ... die Bienen war bereits in den 1980er Jahren verschwunden, lange vor dem Kollaps. Die Pflanzenschutzmittel waren schuld gewesen, und wenige Jahre später, als die Pestozide nicht mehr verwendet wurden, kehrten die Bienen zurück, doch zu diesem Zeitpunkt hatte man bereits mit der Handbestäubung begonnen. Maja Lunde verwebt klug Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit miteinander. Taos Geschichte erzählt von der Zukunft, von China im Jahr 2098. Williams Geschichte, seines Zeichens Biologe und Samenhändler im Jahr 1852 in England, erzählt von der Vergangenheit. Georges' Geschichte, der im Jahr 2007 eine Farm in Ohio, USA beschwirtschaftet und als Imker seinen Lebensunterhalt verdient, ist in der Gegenwart angesiedelt. Der unsichtbare Faden, mit dem Lunde die Familiengeschichten und die Geschichte der Bienen miteinander verwebt, ist faszinierend. Tao, George und William sind sehr unterschiedliche Charaktere, jedoch von der Autorin liebevoll gezeichnet und lebendig. Ebenso ihre Geschichten, die jede für sich, sehr fesselnd ist. Wenngleich der Roman eine deutliche Botschaft hat: Treibt keinen Raubbau an der Natur!, hebt Lunde nicht den moralischen Zeigefinger. Sie erzählt, und Erzählen kann sie hervorragend. Lebhaft und anschaulich. Fazit Rettet die Bienen!, liest man dieser Tage oft. Tatsächlich spielen Bienen eine außergewöhnliche Rolle in unserem Öko-System. Diesem Stoff hat sich die norwegische Autorin Maja Lunde, geboren 1975 in Oslo, in ihrem Roman Die Geschichte der Bienen angenommen. Hinter dem (nebenbei bemerkt wunderschönen) Cover der btb Ausgabe mit der aufgeprägten Biene, versteckt sich eine gut erzählte Dystopie, die es in sich hat. Einmal angefangen, mag man den Roman kaum aus der Hand legen!

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In "Die Geschichte der Bienen" werden drei Lebensläufe erzählt, die um Bienen kreisen. Eine Geschichte wird daraus, wenn man anhand dieser Lebensläufe verfolgen kann, wie die Menschen und die Bienen zusammenwirken bzw. zusammenwirkten. Die erste Person ist William, ein Wissenschaftler, der seine Karriere zugunsten der Familie aufgab und sich nun als gescheiterte Person ansieht. Er leidet unter Depressionen, kann sein Bett nicht mehr verlassen und seinem Beruf als Samenhändler nicht mehr nachgehen. Seine Familie leidet, bis er schließlich etwas (er)findet, was ihm wieder Mut macht: Einen Bienenstock. Doch wann ist es zu spät für eine wissenschaftliche Karriere? Und wie kann man sich behaupten in einer Zeit, in der die Forschung einen Höhepunkt nach dem anderen erreicht? Der zweite Protagonist ist George, ein Imker in den USA. Er hat viele Bienenstöcke, verdient seinen Lebensunterhalt mit den Bienen, ist Tag und Nacht um sie besorgt und wünscht sich nichts sehnlicher, als eines Tages seinen Hof Tom, seinem Sohn, zu vermachen. Doch Tom geht aufs College, hat mehr Interesse an Sprache und Journalismus und hilft seinem Vater nur widerwillig – bis eines Tages etwas geschieht, das Vater und Sohn gleichermaßen betrifft… Die dritte Geschichte ist in der Zukunft angesiedelt, im China des Jahres 2098. Die Bienen sind verschwunden, Obstbäume werden mühsam von Menschen mit der Hand bestäubt, die Weltbevölkerung ist drastisch zurückgegangen, überall herrscht Lebensmittelknappheit. Tao, eine der Bestäuberinnen, und ihr Mann nehmen eines Tages an einem freien Tag ihren Sohn Wei-Wen mit zu einem Ausflug, und dort geschieht ein Unglück. Doch niemand sagt ihr, was genau geschehen ist… Maja Lunde verwebt diese drei Geschichten miteinander, in schnellem Tempo wechseln sie sich ab, so dass insgesamt ein gewisser Sog entsteht. Nun ist keine der drei Stories sehr anspruchsvoll, was dem Roman auch schon oft vorgeworfen wurde. Vor allem die Geschichte um William war mir doch etwas einfach gestrickt. Doch das Tempo hält den Lesefluss aufrecht, wenn es zu sehr in eine Geschichte abdriftet, wechselt sie mit der nächsten ab. So bekommt man also Teilchen für Teilchen serviert, die sich ganz am Ende zu einem Bild zusammensetzen. Und dieses Bild ist es, das es lohnenswert macht, diesen Roman zu lesen. Ich nehme an, den meisten Menschen geht es so wie mir, sie haben sich nie viele Gedanken um unsere kleinen Freunde gemacht, die schon seit Jahren in einem Überlebenskampf verstrickt sind. Dieses Buch ist ein Augenöffner. Auch wenn es sich um einen Roman für ein breites Publikum handelt, der in Norwegen zum Bestseller wurde, und der Anspruch an die Geschichte nicht so hoch liegt, wie man es sich vielleicht wünschen würde: Ich spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus. Denn der Roman handelt nicht von William, George und Tao, der Roman handelt von den Bienen, und diese sollten in unser aller Leben eine größere Rolle spielen. Das Problem sollte präsenter sein, Menschen sollten überlegen, bevor sie wieder „Unkraut“ entfernen, oder die Ecke in der Wiese, wo alles wild wächst, beseitigen, oder die Ränder der Felder abmähen, oder alles mit Unkrautvernichter vollspritzen. Und dieser Roman mag da einiges bewirken. Bei mir sind die Bienen mehr denn je auf dem Schirm. Ich hoffe, dieser Roman findet viele Leser – er ist ein schönes Geschenk – und den ein oder anderen Menschen, der einige Dinge ändert. Denn die Bienen gehen uns alle an.

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„Literaturwerkstatt- kreativ“ rezensiert „Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde Maja Lunde erzählt in recht kurzen Kapiteln, abwechseln drei Lebensgeschichten aus der Sicht der jeweiligen Hauptperson. Diese leben in unterschiedlichen Jahrhunderten, haben aber eine gemeinsame Verbindung – die Bienen. Vergangenheit 1852, Maryville, Herdfordshire in England Der Protagonist ist William, ein englischer Biologe und Saatgut-Händler. Er ist verheiratet und hat sieben Töchter und einen Sohn, Edmund. Dieser Sohn ist Williams ganze Hoffnung und er buhlt immer wieder um dessen Anerkennung. Da William seine Familie ernähren muss, bleibt ihm wenig Zeit für seine Forschungen und sein Mentor wendet sich von ihm ab. Er ist daraufhin psychisch stark angeschlagen und verlässt wochenlang das Bett nicht mehr. Erst als sein Sohn ihm ein Buch über Bienen ans Bett legt, wird seine Neugierde und sein Forscherdrang wieder geweckt und er steht auf. Er beginnt mit der Erforschung der Bienen und entwickelt einen neuartigen Bienenstock. Gegenwart 2007, Ohio in den USA Der Hauptakteur der Gegenwart ist George. Er hat einen Hof mit vielen Bienenstöcken und ist mit Leib und Seele Imker. Er arbeitet nach alter Tradition und baut mühselig in Handarbeit seine Bienenstöcke selbst. Er möchte seinen Hof vergrößern und setzt all seine Hoffnungen in seinen Sohn Tom, der auch den Hof später erben soll. Doch Tom hat beruflich andere Pläne. Überall verschwinden aus unerklärlichen Gründen immer mehr Bienen und auch George`s Bienen sterben. Zukunft 2098, Bezirk 242, Shirong, Sichuan in China In der Zukunft ist die Protagonistin Tao. Sie lebt auf dem Land mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn Wei-Wen. Sie ist eine chinesische Arbeiterin und bestäubt mühevoll per Hand Obstbäume. Die Bienen sind schon lange ausgestorben und die Menschen müssen die Bestäubung in Handarbeit selber übernehmen. Tao hofft, dass ihr Sohn später einmal ein besseres Leben haben wird. Bei einem Ausflug bricht Wei-Wen unter starker Atemnot zusammen und ist bewusstlos. Die Ärzte äußern sich nicht zu dem Vorfall und geben ihr keine Auskünfte. Eines Tages wird Wei- Wen einfach in ein Krankenhaus nach Peking gebracht. Tao macht sich nun auf die Suche nach ihrem Sohn und reist nach Peking. Fazit: Maja Lundes Buch ist momentan in aller Munde. Und ich kann nur sagen zurecht steht ihr Buch auf den Bestsellerlisten sehr weit oben. Die Autorin hat mich mit ihrer Erzählweise in ihren Bann gezogen. Durch den ständigen Wechsel der drei Erzählstränge und ihren dazugehörigen Akteuren wurde das Buch für mich nie langweilig, die Spannung blieb erhalten. Alle drei Hauptpersonen wurden von der Autorin gut eingeführt und sind wunderbar beschreiben worden, so dass ich sie mir alle drei bildhaft vorstellen konnte. Maja Lundes Schreibweise ist flüssig und leicht, ohne viel Geschnörkel, die Handlungen sind leicht und verständlich beschrieben, sodass man nie den Überblick verliert. Sie schafft es auch treffend, das aktuelle Thema des Bienensterbens – ohne erhobenen Zeigefinger – in ihren Roman einzuweben. Die Bedeutung der Bienen für die Natur und letztlich für uns Menschen werden einem hier sehr bewusst; die Geschichte regt zum Nachdenken an. Das Cover ist sehr schlicht in hellgelb mit einer toten Biene gestaltet. Titel und Cover passen eigentlich wunderbar zusammen. Ich hätte aber dennoch nicht nach dem Buch gegriffen, weil ich weder das Cover noch den Titel ansprechend fand. Für mich kam es eher als Sachbuch daher. Maja Lunde hat ein wunderschönes, nachdenklich stimmendes Buch geschrieben. Ich kann es wärmsten weiterempfehlen und gebe eine absolute Leseempfehlung !!!

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Das Buch erzählt die Geschichte dreier Familien, deren Schicksal eng mit den Bienen verbunden ist. Dabei wechseln sich die drei folgenden Perspektiven mit jedem Kapitel ab. Zum einen gibt es die Sicht der Chinesin Tao, die im Jahre 2098 zusammen mit unzähligen anderen Arbeiterinnen und unter großen körperlichen Anstrengungen Obstbäume von Hand bestäubt, da zu dieser Zeit bereits alle bestäubenden Insekten ausgerottet sind. Es herrscht akute Nahrungsknappheit und die Bevölkerung ist stark dezimiert. In der zweiten Sicht folgen wir William, einem englischen Familienvater, der 1852 mit starken Depressionen ans Bett gefesselt ist und mit seinem Leben und den Entscheidungen in seiner Vergangenheit hadert. Denn er hat seine Träume aus den Augen verloren und hält sich für gescheitert, während seine kinderreiche Familie insbesondere finanziell unter der Situation leidet. Zuletzt gibt es noch die Sicht von George, einem sehr konservativen Imker aus Ohio im Jahre 2007. Er ist ein einfacher Mann, der viel Wert auf Traditionen legt und dadurch sowohl beruflich als auch familiär den Anschluss verliert. Die Beziehung zu seinem Sohn gestaltet sich schwierig und er sieht sich damit konfrontiert, dass sein Lebenswerk niemandem außer ihm etwas bedeutet. Mein Eindruck: Alle drei Erzählstränge schlagen einen eher traurigen Ton an, der mich neben dem wirklich schönen Schreibstil berühren konnte. Die Protagonisten sind sehr unterschiedlich und doch vereint sie neben den Bienen auch die Tatsache, dass ihre familiären Beziehungen stark belastet sind. Dabei empfand ich alle drei Perspektiven als interessant und unterhaltsam, hatte also nie das Bedürfnis ein Kapitel zu überspringen um zu einer bestimmten Person und Situation zurückzukehren. Ich mochte außerdem die Dynamik, die dieser häufige Perspektivwechsel erzeugt. Mit William hatte ich als Person ein paar Probleme, da ich ihn bis zum Ende des Buches nicht mal ansatzweise mochte. Sein Charakter und die Entwicklung, die er durchmacht waren für mich aber stets nachvollziehbar. Generell empfand ich die Figuren als vielschichtig und echt, denn die Motivation der Protagonisten war für mich stets greifbar. Insbesondere George hat mich mit seinen Sorgen und Ängsten sehr gerührt. Ich hätte mir noch mehr wissenschaftliche Informationen zu den Honigbienen gewünscht, da der Buchtitel einen solchen Fokus versprach. Tatsächlich stehen aber die familiären Konflikte und ihre Folgen im Zentrum dieses Buches. Fazit & Empfehlung: Ein sehr spannendes und unterhaltsames Buch für Leser von Familiengeschichten, die eine traurige Grundstimmung mögen und sich darüber hinaus für Honigbienen interessieren. Ich denke gern an die Lektüre zurück und kann mir vorstellen das Buch erneut zu lesen. Auch möchte ich nun weitere Bücher über Bienen lesen.

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