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Rezensionen zu
Die Kinder

Wulf Dorn

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ACHUNG: DIESE REZENSION ENTHÄLT SPOILER Regen. Zwielicht. Eine verlassene Bergstraße. Und ein verunfalltes Auto mit einer Schwerverletzten und einer Leiche im Kofferraum. Bereits mit dem Auftakt seines neuen Thrillers gibt Wulf Dorn klar zu verstehen, daß er im Kampf um die Aufmerksamkeit des Lesers keine Konkurrenz duldet. Die Vernehmung der überlebenden Marketingagentin Laura Schrader durch einen Gerichtspsychologen bildet dabei den Rahmen, in den stückweisen Rückblicken entrollt sich die Handlung: Allerorts stehen plötzlich Kinder auf unerklärliche Weise in Kontakt zueinander, verhalten sich abweisend, geradezu aggressiv gegenüber Erwachsenen. Als diese Veränderung sich schließlich auch in Bluttaten zu manifestieren beginnt, drängt sich spontant der Verdacht auf, der Autor habe Sebastian Fitzek, seines Zeichens Routinier im Fach Psychothriller, übertreffen wollen. In dessen Roman "Das Kind" offenbart sich ein Zehnjähriger als Mörder - die Steigerung findet sich also nicht nur im Titel, sondern auch in der Handlung. Wie Fitzek reüssierte auch Wulf Dorn mit raffiniert komponierten Handlungen, die sich drehen, den Wirklichkeitsbegriff sowohl der Figuren als auch der Leser mehrfach infrage stellen, die sich Schicht für Schicht wie eine Zwiebel häuten. Und wie Fitzek (der mit "Noah" vor allem seine Leser überraschte), scheint auch Dorn nicht bereit, sich auf diese Form der Erzählung festzulegen, sondern stellt sich mit seinem aktuellen Titel nach seinen Jugendromanen dem erwachsenen Publikum neu vor. Im Vergleich etwa zu "Trigger", "Kalte Stille" und "Dunkler Wahn" ist "Die Kinder" linear und chronologisch geordnet erzählt. Was der Leser mit immer mulmigerem Gefühl zu erahnen beginnt, entpuppt sich tatsächlich als Kern des Romans, die große Überraschung besteht darin, daß große Überraschungen ausbleiben. "85 Tote bei Bombenanschlag" "Babyleiche in Mülltonne entdeckt" "Erneut Raketentests in Nordkorea" "Syrisches Krankenhaus bombardiert" (S. 68) Mit erschreckend aktuellen Schlagzeilen will der Autor seine Leser jenen Schluß zielen lassen, der den Antrieb des Romans bildet: Die Gesellschaft ist dekadent, von innen heraus verrottet, Erwachsene sind nicht in der Lage, ein friedliches Zusammenleben zu gewährleisten. Die Sozialkritik verbleibt jedoch im Ansatz, wird zu wenig eindringlich vorgetragen, um den Leser an jenen Punkt zu treiben, an dem die gewaltsame Lösung des Generationenkonflikts als einzige Lösung der Situation akzeptiert wird. Obwohl die Illusion des kurzfristigen Konsumglücks mit dem Elend von Kindern in vielen Teilen der Welt kontrastiert wird, scheint das Fundament des Romans zu wenig tragfähig für eine derart radikale Folgerung. Zudem verbleiben zu viele offene Fragen, wenn eine Welt ohne Erwachsene als Idealzustand skizziert wird: Wo wird die Altersgrenze gezogen, ab der ein Kind als erwachsen gilt? Warum soll der Zustand der Gewaltlosigkeit gerade durch Gewalt erreicht werden? Und wie sollen die Annehmlichkeiten komplexer zivilisatorischer Errungenschaften aufrechterhalten werden, wenn doch dafür umfangreiches Wissen und Kompetenzen erforderlich sind? Unklar bleibt auch das auslösende Moment für den kollektiven Aufstand der Kinder und die Wahl des Zeitpunktes für die verschärften Kontrollen an der Altersgrenze. Der Ansatz einer rationalen Erklärung auf den letzten Seitens wirkt daher wie der Versuch einer Vollbremsung vor der Logikmauer. Ist man bereit, die Voraussetzungen des Romans zu akzeptieren, erlebt man Wulf Dorn als brillianten Erzähler, der das Spiel mit Vorausdeutungen und offenen Kapitelenden souverän beherrscht und beinahe genüßlich den Leser vor spielenden Kindern auf einer Schmetterlingswiese das Fürchten lehrt. Persönliches Fazit Wäre zwischen den Buchdeckeln kein hochspannender Roman, sondern eine Musik-CD zu finden, würde Herbert Grönemeyers "Kinder an die Macht" zur Melodie von "Bad Moon Rising" aus den Lautsprechern hallen.

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Kurzbeschreibung: Auf einer abgelegenen Bergstraße wird die völlig verstörte Laura Schrader aus den Trümmern eines Wagens geborgen. Im Kofferraum entdecken die Retter eine grausam entstellte Leiche. Als die Polizei den Psychologen Robert Winter hinzuzieht, wird dieser mit dem rätselhaftesten Fall seiner Karriere konfrontiert: Die Geschichte, die Laura Schrader ihm erzählt, klingt unglaublich. Doch irgendwo innerhalb dieses Wahnkonstrukts muss die Wahrheit verborgen sein. Je weiter Robert vordringt, desto mehr muss er erkennen, dass die Gefahr, vor der Laura Schrader warnt, weitaus erschreckender ist als jeder Wahn. Zum Autor: Wulf Dorn, Jahrgang 1969, arbeitete zwanzig Jahre in einer psychiatrischen Klinik, ehe er sich ganz dem Schreiben widmete. Mit seinem 2009 erschienenen Debütroman Trigger gelang ihm ein Sensationserfolg. Seitdem stehen seine Bücher auf internationalen Bestsellerlisten und haben zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den französischen Prix Polar. Meinung: Von Wulf Dorn habe ich bereits einige Bücher gelesen, wobei sein Debüt Trigger für mich immer noch zu seinem besten Buch im Bereich Psychothriller zählt. Nun war ich auf sein neuestes Werk gespannt, was wiederum mit dem Titel Thriller auf dem Cover bezeichnet wird. Zwar ist Thrill enthalten, doch das Augenmerk liegt eindeutig woanders. Bereits der Beginn des Buches lässt einem wohlige Schauer über den Rücken laufen: Laura Schrader wird auf einer einsam gelegenen Passstraße verletzt aus ihrem Wagen geborgen, in ihrem Kofferraum befindet sich eine Leiche. Der zuständige Ermittler Frank Bennell zieht den erfahrenen Psychologen Robert Winter hinzu, der Laura über die Geschehnisse befragen soll. In Rückblenden erzählt Laura nun ihre Geschichte, die so unwahrscheinlich klingt und die selbst Winter ihr bis zum (bitteren) Ende nicht abnimmt. Auf die einzeln agierenden Charaktere möchte ich gar nicht mal so weit eingehen, da diese doch recht blass bleiben und nicht unbedingt einen größeren Eindruck hinterlassen. Da ist das Thema des Buches weitaus interessanter: Denn Wulf Dorn liefert hier nicht wie gewohnt einen Psychothriller ab, sondern mixt dieses Genre noch mit einem Schuss Horror und gehöriger Gesellschaftskritik, die bald schon ins Mystische und Fantastische übergeht. Zwischen den erzählenden Rückblenden aus Laura Schraders Sicht streut Dorn einzelne Kapitel ein, die sich immer mit Kindern beschäftigen, denen auf der ganzen Welt Schlimmes angetan wird: z.B. in Kambodscha, wo ein Mädchen von ihrem Vater einem Pädophilen gegen Bezahlung übergeben wird oder in Ghana, wo Kinder auf einer riesigen Mülldeponie giftige Dämpfe einatmen, weil sie dort Elektroschrott verbrennen, um an wertvolle Metallteile zu kommen. Diese Zwischensequenzen, die einen auch schnell mal aus dem Lesefluss bringen, da sie vermeintlich nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun haben, konnte ich zuerst überhaupt nicht für mich in die Geschichte einordnen, das wird erst später klar, wenn die Handlung ins Fantastische übergleitet. Und darin lag auch mein Problem: Es wird sehr gesellschaftskritisch und das leider auch ein wenig penetrant. Mich konnten auch die angesprochenen Zwischensequenzen beileibe nicht so schockieren, wie es eigentlich bei diesen Themen sein müsste. Das tut mir leid, aber wenn man sehr aufmerksam und täglich die Nachrichten verfolgt, wird man einfach zusehends abgestumpfter, so schrecklich, wie sich das auch anhört. Zum Ende hin erlebt man dann noch einige Horrorszenen, die sehr blutig daherkommen. Daher ist dieses Buch nichts für zartbesaitete Leser! Der Schluss konnte mich leider nicht begeistern: Ich wartete auf eine schlüssige Auflösung, doch die kam nicht. Das Ende war viel zu viel des Guten und hat mich dann doch eher unbefriedigt zurückgelassen. Allerdings möchte ich den Schreibstil von Wulf Dorn loben, denn dieser ließ sich wieder ungemein gut lesen und der Autor versteht es sehr gut, Gänsehaut zu erzeugen. Fazit: Wulf Dorn hat mit Die Kinder einen Roman erdacht, der zwar wie ein Thriller beginnt, aber nach und nach ins Mystische und Fantastische übergeht. Das dürfte nicht jedermann liegen, zumal das Buch im Verlauf vor Gesellschaftskritik nur so strotzt, die mich leider emotional nicht erreichen konnte. Trotzdem liest sich das Buch sehr flott und es gibt einige Gänsehautmomente, die einen gruseln lassen.

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3,5 von 5 🌟 ganz anders als die bisherigen Erfahrungen mit diesem Autor. Hat mich leider nicht vom Hocker gehauen. Das Ende ist nicht meins! Inhalt Auf einer abgelegenen Bergstraße wird die völlig verstörte Laura Schrader aus den Trümmern eines Wagens geborgen. Im Kofferraum entdecken die Retter eine grausam entstellte Leiche. Als die Polizei den Psychologen Robert Winter hinzuzieht, wird dieser mit dem rätselhaftesten Fall seiner Karriere konfrontiert: Die Geschichte, die Laura Schrader ihm erzählt, klingt unglaublich. Doch irgendwo innerhalb dieses Wahnkonstrukts muss die Wahrheit verborgen sein. Je weiter Robert vordringt, desto mehr muss er erkennen, dass die Gefahr, vor der Laura Schrader warnt, weitaus erschreckender ist als jeder Wahn. Ich bin ja ein Cover Junkie und irgendwie hat mich dieses mit der Kombination zum Autor gereizt. Und das obwohl ich ja doch immer ziemlich Probleme bei Gewalt gegen Kinder habe, aber was soll ich sagen, zuerst habe ich den Titel null mit der Story verbinden können. Der klare Schreibstil von Wolf Dorn hat mir immer gut gefallen, so dass ich mich auch auf dieses schon richtig gefreut habe. Er liebt ja Themen in denen er den Wahnsinn perfide und gekonnt in Szene setzt. Aber vielleicht lag es an meinen Erwartungen, denn mich hat diese Geschichte so gar nicht abgeholt. Zwar war auch hier sein flüssiger Schreibstil klar erkennbar, aber ich kann auch nicht den Finger auf eine bestimmte Stelle legen. Habe das Buch mehrfach weggelegt, was bei mir selten vorkommt, aber ich habe dankbar jede Ablenkung wahrgenommen um eine Pause zu machen. Die ersten Kapitel haben in meinen Augen nicht wirklich funktioniert. Mir fehlte der Fluss und so wusste ich manchmal nicht wo ich gerade bin, langsam kamen dann auch erste Momente, wo Thriller - Elemente deutlich wurden. Der eigenartige Psychologe, der der Protagonistin Laura Schrader helfen soll, finde ich doch irgendwie unseriös. Die Grundidee zur Story fand ich gut, aber die Umsetzung ließ doch zu wünschen übrig. Trotzdem wer auf Krimis mit guter Story steht ist hier genau richtig. Fakten 320 Seiten TB 16,99 € Ebook 13,99 € Erschienen im Heyne Verlag Kaufen kann man das Buch direkt beim Verlag und hier : https://www.amazon.de/gp/aw/d/3453270940/ref=mp_s_a_1_2?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85Z%C3%95%C3%91&qid=1509962943&sr=8-2&pi=AC_SX236_SY340_FMwebp_QL65&keywords=wolf+dorn+die+kinder&dpPl=1&dpID=41GjajP78RL&ref=plSrch Ich möchte mich bei RandomHouse für die Verfügung Stellung des Rezensionsexemplars bedanken. Dies hat keinerlei Einfluss auf meine persönliche Meinung! Ihr findet diese Rezension auch wie immer auf unserem Blog: http://ourfavorbooks.blogspot.de/?m=1

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Vorab muss ich sagen, dass ich mich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut habe. Ich bin ein großer Fan von Wulf Dorn und fand alle seine Bücher bisher klasse! Daher bin ich um so enttäuschter, dass mich dieses hier so überhaupt nicht überzeugen konnte 😦 Wer hier einen typischen Wulf Dorn (Psycho-)Thriller erwartet, liegt leider ziemlich weit daneben… Die Hauptstory, die uns das Geschehene aus Sicht der Laura Schrader erzählt, wird immer wieder von Passagen unterbrochen, in denen uns kurz ein Einblick in das Schicksal eines Kindes gegeben wird. Diese Unterbrechungen waren für mich absolut nervig und auch unpassend. Der Leser wird da mit was konfrontiert, was scheinbar erstmal in keinerlei Zusammenhang mit der Hauptstory steht und einfach nur total deplatziert wirkt. Und da ich leider Probleme hatte in die Hauptstory hineinzukommen, war jede dieser Passagen für mich ein „Zurück zum Punkt 0“ :-/ Zwar werden im Nachhinein noch die Zusammenhänge zu diesen Passagen erörtert, trotzdem sind sie für mich eher unnötig. Die Protagonistin Laura Schrader kommt einem zwar recht sympathisch rüber, ist mir jedoch leider zu oberflächlich gehalten. Durch die fehlende Tiefe dieses Charakters war es mir einfach nicht möglich Empathie zu empfinden. Generell sind leider alle agierenden Personen ziemlich oberflächlich gehalten. Sowas bin ich von seinen früheren Büchern überhaupt nicht gewohnt 😦 Die Story an sich hat mich stark an den Film Die Kinder des Zorns erinnert, der auf einer Kurzgeschichte von Stephen King basiert, was leider schon von Anfang an meine größte Befürchtung war. Nur war es hier nicht einfach nur ein Abklatsch dessen, sondern gepaart mit einem Abklatsch von Devil’s Due – Teufelsbrut oder Rosemary’s Baby und ein bisschen Silent Hill war auch dabei. Sätze wie: >> Sie waren ebenso blond wie das Mädchen an der Fleischtheke, und im Licht der Neonröhren sah ihr Haar fast weiß aus. << bestätigten meine Befürchtungen noch. Leider fehlt für mich auch ganz klar ein Hinweis auf dem Cover oder dem Klappentext, dass es sich hierbei nicht um einen „Thriller“ im herkömmlichen Stile handelt, sondern eher um einen Mystery-Horror-Roman. Sowas führt den Leser in die Irre und sorgt für späteren Unmut. Wenn Thriller drauf steht, erwartet der Leser auch einen Thriller! Was mich auch immer noch ziemlich ärgert ist das Fragezeichen, was zum Schluss bleibt. Zu Anfang lernen wir nämlich noch die Person Patrick Landers kennen, welcher daraufhin verschwindet um sich auf die Suche nach seiner Tochter Mia zu machen. Leider wird zum Schluss keinerlei Bezug mehr darauf gemacht und der Leser muss sich seinen Teil über den Verbleib Landers selbst denken. Ausserdem kommt es mir so vor, dass Wulf Dorn mit diesem Buch einen bestimmten Zweck verfolgt bzw einen Denkanstoss den Leuten geben möchte. Leider denke ich jedoch nicht, dass es damit funktionieren wird. Durch den gewohnt flüssig lesbaren Schreibstil kommt man zum Glück schnell durchs Buch. Nur leider ist das das einzig Gute daran 😦 Nichts desto trotz werde ich auch sein nächstes Buch noch lesen in der Hoffnung, dass es wieder ein gewohnter Dorn wird. Daher, so leid es mir auch tut, von mir nur 1,5 Sterne! 😦

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Ganz anders als erwartet! Das trifft es sehr im Kern und verunsichert mich stark in meinen Leseeindrücken. Dies war eigentlich(!) mein erster Satz dieser Besprechung. Denn meine Worte zum Buch standen nur in Stichworten und bevor ich mich bewusst an meine Rezension setzte, besuchte ich die Lesung von Wulf Dorn zu diesem Buch. Und ja, diesmal hat eben diese Lesung und der kleine Austausch mit dem Autor meine endgültige Meinung, meine Worte zum Buch, ein wenig beeinflusst. Ich habe zu Beginn die Vorbemerkung von Wulf Dorn gelesen und somit war mir bewusst wohin die Geschichten führen wird und auf welchen Hintergründen diese basiert. Ob vor oder nach der eigentlichen Geschichte, solltet Ihr die wenigen Zeilen lesen. Wobei, eher im Nachhinein, denn ich denke dies trug im kleinen zu meinen Erwartungen bei, welche nicht ganz erfüllt werden konnten. Ich werde mich bemühen dies im folgenden zu begründen, ohne zu viel zu verraten. Es ist ein Thema welches nachdenklich macht – egal was man als Leser*in vom Buch halten mag! Die Kinder stehen im Mittelpunkt, nicht wie gedacht die Gespräche der Protagonisten Laura und Dr. Winter. Dies war eine der Erwartungen meinerseits, ein psychologischer Plot, welcher durch den Klappentext sowie der Genrezuordnung hervorgerufen wurde. Eigentlich hatte ich darauf eingehen wollen, das ich mir mehr Intensität von Dr. Winter gewünscht hätte, mehr Einblicke in die Psyche und den Weg zur Wahrheit. Aber genau dies ist nicht wie gedacht der Schwerpunkt der Geschichte, sie lebt in erster Linie von den Rückblicken, die Tage vor Lauras Unfall. Diese werden durch gewisse Informationen seitens des Ermittlers ergänzt und bereits nach knapp 40 Seiten ist klar das hier etwas absolut nicht stimmt, ein ganzes Dorf scheint wie vom Erdboden verschwunden. Ich war sehr gespannt wohin die Geschichte führen wird und was Laura zu erzählen hatte. Von Seite zu Seite wurde deutlicher das auch mit Laura etwas nicht zu stimmen scheint. Auch Lauras Nichte Mia ist in ihrem Verhalten auffällig und es entwickelt sich daraus eine Geschichte die ich so nicht erwartet hatte. Dies muss nicht immer ein Kritikpunkt sein, vielmehr soll ein Buch ja auch überraschen. Der Fokus ist anders als der Klappentext einem glauben macht. Aus aller Welt werden Situationen von Kindern geschildert, die nicht reeller sein können, in ihrem Schmerz und Verlust. Somit war ich gespannt wie die einzelnen Sequenzen in die Geschichte von Laura einfließen, wie sie miteinander verwoben sind. Doch genau dies machte mir das Abtauchen nicht leicht, es nimmt einen Verlauf welcher mir aus den Fingern glitt. Was der Autor hier anspricht und aufzeigen will, war mir auch ohne die Lesung sehr bewusst, umso schwerer tat ich mich mit den darauf folgenden Ereignissen. Leider kann ich nicht weiter darauf eingehen, ohne etwas vorweg zunehmen. Es ist relativ früh abzusehen in welche Richtung die Geschichte gehen wird und doch möchte ich nicht vorgreifen. Eine erschreckend reelle Thematik, welche einen für mich eher unzufriedenen Verlauf nahm. Eben darauf sprach ich den Autoren auf der Lesung auch an. Und ich kann nun definitiv besser verstehen, warum es nicht der erwartete Thriller wurde. An dieser Stelle muss ich leider etwas vorgreifen: — SPOILER — Die Geschichte wird mit wahren Ereignissen erzählt, eingebettet in einem fiktiven Verlauf. Die Thematik ist einnehmenden, doch die Erklärung und der Verlauf war für mich eher unzufrieden stellend. Es wurde mir schlichtweg zu mystisch, damit habe ich ja bei einem Thriller schon grundlegend ein Problem, wenn dies zuvor für mich als Leserin nicht ersichtlich ist. Gepaart mit diesen Weltproblemen war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Vielleicht hätte ich auch einfach mal in mich gehen sollen, aber ich war einfach unzufrieden und so begann ich mit den ersten nicht ganz begeisterten Notizen für meine Rezension. Natürlich brannte es mir bei der Lesung auf der Seele und eben darauf sprach ich Wulf Dorn dann an. Er wollte etwas erzielen, dies wäre ihm nicht gelungen, wären all die Ereignisse aus Lauras Wahn heraus Geschehen und da kann ich ihm nur zustimmen – würde überhaupt ein Leser / eine Leserin bei diesem Verlauf weiter über die Ausgangssituation nachdenken? Dennoch ein gewagter Schritt, denn durch (diesen Touch) Mystik kann das Buch für andere Leser*innen auch ganz schnell in die Kategorie ‚Horror‘ à la „Das Dorf der Verdammten“ fallen. Natürlich komme ich jetzt nicht mit DER Umsetzungsmöglichkeit um die Ecke, denn wenn ein Thriller-Autor sein gewohntes Terrain verlässt und dennoch diesen Spannungsbogen mit einfließen lassen will, ist es nicht mal eben getan mit „Dann schreib doch einen gesellschaftskritischen Roman“ oder ähnlichem. Wulf Dorn hat Situationen beobachtet, Fakten recherchiert und hatte vor Beginn der Geschichte bereits die Schlussszene im Kopf. Auch wenn ein Buch für sich stehen sollte, so ist mir durch die Lesung dennoch bewusst geworden, warum er diese Form der Erzählung nutzte. Das Ende hätte in einem gesellschaftskritischen Roman keinen Platz gefunden und so bleibt mir nur zu schreiben: — SPOILER ENDE — Vieles steht und fällt mit den Erwartungen an dieser Geschichte. Ich kann nur sagen: lasst die Finger von Klappentext, achtet nicht auf das Genre und geht einfach unvoreingenommen heran – und dann lasst mir gerne Eure Eindrücke hier! Dies war mein erstes Buch von Wulf Dorn und zunächst war ich unsicher, ob ich noch weitere lesen möchte. Der Autor selbst schreibt in seiner Danksagung, das „Die Kinder“ ein neues Terrain für ihn ist und nachdem ich erfahren hatte, wie sehr sein früherer Beruf in seine ersten Werke einfloss, mussten eben diese direkt bei mir einziehen! Hier kommt Ihr zu meinem kleinen Lesungs"bericht": http://kejas-blogbuch.de/mein-abend-mit-wulf-dorn-autorenlesung/

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Mehr erwartet

Von: Mella

01.11.2017

Meine Meinung: Ich habe von Wulf Dorn noch kein Buch gelesen und habe mich wirklich gefreut, als ich dieses Buch erhalten habe. Ich hatte natürlich so einige Erwartungen, vor allem da der Klappentext eine spannenden Geschichte verspricht. Leider wurde ich aber sehr enttäuscht. In dem Buch geht es um Laura Schrader. Sie hat einen Autounfall und in ihrem Kofferraum wird eine Leiche gefunden. Sie wird in ein Krankenhaus gebracht. Diesen Fall übernimmt zum einen der Psychologen Robert Winter. Er will herausfinden was geschehen ist und was Sandra ihm so erzählt, lässt ihn fassungslos aber auch verwirrt zurück. Sandra hat ein sehr gutes Leben. Sie hat einen Freund, einen super Job, eine Schwester usw. Sie kann sich absolut nicht beklagen. Eines Tages findet sie aber etwas heraus und sie macht sich über vieles Gedanken. Sie trifft schwere Entscheidungen und um einfach mal den Kopf freizubekommen, verreist sie. Dabei passieren unglaubliche Dinge und Sandra muss um ihr Leben fürchten. Ich muss sagen, dass ich mir wirklich viel von der Geschichte versprochen habe. Allerdings war ich schon am Anfang total verwirrt und konnte der Geschichte nicht so richtig folgen. Vor allem haben wir immer wieder verschiedene Charaktere und deren Sichtweise oder auch andere Orte. Es war für mich alles ein wenig konfus. Daneben erfahren wir Sandras Geschichte, die schon interessant ist aber auch sehr merkwürdig. Als so langsam die ganze Tragweite bekannt wurde, war ich aber irgendwie enttäuscht. Zum einen hat es mich an eine andere Buchreihe erinnert und dies ist aber ein Dystopie und zum anderen ist es einfach kein Thriller für mich. Es ist finde ich mehr ein Roman. Es gab immer mal so kleine Lichtblicke, die mir dann ganz gut gefallen haben aber im Großen und Ganzen bin ich sehr enttäuscht von dem Buch. Fazit: Ich hatte mich auf einen spannenden Thriller gefreut allerdings habe ich einen Roman erhalten und dazu noch einen sehr verwirrenden. Ab und an gab es kleine Lichtblicke aber das war es dann leider auch schon. Ich finde man hätte aus der Geschichte noch viel mehr rausholen können. Bewertung: Cover: 5/5 Klappentext: 5/5 Inhalt: 2/5 Schreibstil: 2/5 Gesamtpaket: 2/5 2 von 5 Sterne

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Laura wird an einem Unfallort völlig verstört gefunden. Im Kofferraum des Autos entdeckt man eine Leiche. Der erfahrene Psychologe Robert Winter wird mit diesem Fall beauftragt Was Laura ihm erzählt ist wohl das unglaublichste was er jemals gehört hat. Ich habe bis jetzt jedes Buch von Wulf Dorn gelesen. Bei diesem Thriller ist eine ordentliche Portion "Grusel-Horror" mit von der Partie. An manchen Stellen hatte ich echt Gänsehaut. "Die Kinder" ist ein grausamer, beängstigender aber durchaus spannender Thriller.

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Das Cover dieses Thrillers hat mich schon neugierig gemacht. Eigentlich sind Thriller nicht ganz mein Ding, aber ich versuche mich immer mal wieder an Ihnen. Das Cover hat mich nun also verleitet mir dieses Buch genauer anzusehen. Die Geschichte klingt ja auch sehr gut, wir starten quasi mittendrin. Laura Schrader wird verletzt in Ihrem PKW aufgefunden und im Kofferraum liegt eine furchtbar entstellte Leiche. Die Protagonistin Laura wird mit zur Befragung genommen und eigentlich wird sie schon als Psychisch Krank mit Wahnvorstellungen eingestuft, denn das was sie da erzählt kann unmöglich stimmen. Doch auch Robert Winter wird nicht schlau aus dem Fall, weshalb er gezwungen ist Laura zuzuhören. Dann bekommen wir Stück für Stück eine unfassbare Geschichte zu hören/lesen. Das Genre Thriller passt anfangs ganz gut, aber im Laufe der Story dachte ich mir eher das dass Genre >Horror< wohl passender wäre, da eben Dinge passieren die nicht der Realität entsprechen.....Gott sei Dank XD Die Spannung wird hier großgeschrieben. Ich konnte mich in die Situation sehr hineinversetzen, da ich selbst Kinder habe. Die Veränderung die Lauras Schwester Su an ihrer Tochter erfahren muss würde mir auch Angst machen. Die Beschreibungen der Gesichtsausdrücke sind auch sehr gut gelungen, ich hatte ein richtiges Kino im Kopf. Es wird immer wieder auf Lauras Träume hingewiesen und diese bekommen eigene Kapitel, so bleibt die Geschichte übersichtlich. Bei den Träumen hatte ich schnell gemerkt worum es sich in diesem Buch drehen wird, also war es durchaus etwas vorhersehbar, das hat der Spannung allerdings nichts abgetan. Die letzten paar Seiten habe ich mir als Hörbuch angehört und lauschte sehr gebannt dem Leser David Nathan. Seine Stimme wirkt sehr fesselnd und passt perfekt. Das Ende lässt für Horror/Thriller Liebhaber keinerlei Wünsche übrig. Tolle, wenn auch verstörende Geschichte...

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