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Rezensionen zu
Staub zu Staub

Felix Weber

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Felix Weber, Pseudonym von Gauke Andriesse, hierzulande eher unbekannt. Nicht so in Holland, wurde er dort doch bereits mit zahlreichen Preisen für seine Kriminalromane ausgezeichnet. So auch für „Staub zu Staub“ (2016, Tot Stof), mit dem Gouden Strop prämiert, dem bedeutendsten Preis der niederländischen Kriminalliteratur. Worum geht es? Nach dem Zweiten Weltkrieg lebt Siem Coburg, ein ehemaliger Widerstandskämpfer, zurückgezogen auf seinem Hausboot und trauert um all das, was er verloren hat, bis ihn ein alter Freund um Hilfe bittet. Dessen 17-jähriger Enkel Siebold ist unter dubiosen Umständen zu Tode gekommen, in einem Heim für geistig Behinderte, das von Mönchen geleitet wird. Coburg fühlt sich in der Pflicht und schaut sich, als Journalist getarnt, die Einrichtung an. Schnell stellt er fest, dass SieboldsTod kein Einzelfall ist und gräbt tiefer, auch wenn das beharrliche Schweigen der Mönche und Dörfler seine Nachforschungen torpediert. Dieses Buch als Kriminalroman zu bezeichnen ist eindeutig zu kurz gesprungen, denn die Handlung rund um den Tod des Enkels tritt komplett in den Hintergrund, dient lediglich als Folie, vor der der Autor historischen Stoff aufarbeitet. Es ist ein Roman über den Krieg und dessen Auswirkungen auf die Menschen. Über den Umgang mit Schuld, die jeder Einzelne auf sich geladen hat. Über Vergeltung. Über Glauben, Sühne und Vergebung. Düster und berührend. Ein starkes, ein lesenswertes Stück niederländischer Geschichte.

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Niederlande, 1949 Der ehemalige Widerstandskämpfer Siem Coburg, gebrochen vom tragischen Tod seiner großen Liebe Rosa, lebt in selbstgewählter Isolation auf einem heruntergekommenen Hausboot. Dennoch schickt er sich an, ins Leben zurückzukehren, um eine Ehrenschuld zu begleichen. Im Krieg ging der alte Bauer Tammens ein immenses persönliches Risiko ein, um Coburg das Leben zu retten, wobei vor allem das Kreischen seines Enkels Siebold die “Moffen” (Deutschen) in die Flucht schlug. Doch nun muss Tammens Coburg darum bitten, Siebolds Tod aufzuklären… Der behinderte Junge kam unter fragwürdigen Umständen im Heim eines Klosters ums Leben, und Tammens will wenigstens Klarheit, wenn nicht Gerechtigkeit. Coburg muss in seinen Ermittlungen jedoch schnell feststellen, dass Siebolds Tod nicht das einzige mysteriöse Vorkommnis mit Todesfolge in diesem Heim war. “Staub zu Staub” zeichnet ein ungeschöntes, beklemmend düsteres Bild der letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit rund um das Jahr 1949 in den Niederlanden. Der Fokus liegt auf den Erlebnissen des Widerstandskämpfers Siem Coburg – ein schwieriger, indes interessanter Charakter voller moralischer Graustufen. Man kann seine Motivation und seine Gefühle durchaus verstehen, seine Gewaltbereitschaft ist dennoch erschreckend. Die Geschichte wird durch die Perspektiven diverser anderer Charaktere abgerundet. Viele davon bleiben über weite Strecken ambivalent und rätselhaft, dem Leser wird es nicht einfach gemacht, sie zu verstehen, geschweige denn als Identifikationsfiguren zu sehen. Man spürt aber immer eine gewisse Komplexität, und keine der handelnden Figuren wird platt vereinfacht. Hier wird eine Zeit dargestellt, die die Menschen an ihre Grenzen und darüber hinaus brachte, im Guten wie im Schlechten, und der Autor gibt beidem in der Darstellung seiner Charaktere Raum. Für mich handelt es sich nur unter Vorbehalt um einen Krimi. Eher sehe ich es als zeitgeschichtlichen Roman mit Krimielementen – damit möchte ich ihm die Spannung allerdings nicht absprechen! Das Buch ist auf seine ganz eigene Art fesselnd, und dabei originell, intelligent und flüssig geschrieben. Die Handlung teilt sich auf verschiedene Zeitebenen und Orte auf und springt zwischen diesen oft recht abrupt hin und her. Gerade anfangs ist es dadurch nicht immer einfach, sich zu orientieren: was passiert in welcher Reihenfolge und wo, wer ist involviert? Kann man anfangs das Gesamtbild höchstens erahnen, fügen sich die Splitter der Handlung nach und nach immer mehr zusammen. Daher sollte man nicht zu schnell aufgeben, wenn man erst Schwierigkeiten hat! Herausfordernd, aber lohnend, ist auch die schiere Anzahl der verarbeiteten Themen. Dabei eröffnen manche der Charaktere eigene Handlungsstränge, die erst nicht unbedingt zusammenlaufen mit den Erlebnissen von Coburg, aber später meist doch eine Rolle für dessen Ermittlungen spielen. Heime für behinderte Kinder in der NS-Zeit? Immer, wenn ich ein Buch lese oder einen Dokumentarfilm sehe, in denen die Zustände in Kinderheimen der Vergangenheit beschrieben werden, besonders solchen, die Kinder mit Behinderungen aufnahmen, fühle ich mich wieder schockiert und angeekelt – nicht von den Kindern, sondern von den Umständen, in denen sie leben mussten. Felix Weber zeigt diese Lebensumstände ohne Weichzeichner, aber auch ohne Dämonisierung der Schuldigen, die zum Teil (!) einfach unwissend und überfordert sind. Er verwendet Ausdrücke wie “Schwachsinnige”, was mich bei einer Geschichte, die in der heutigen Zeit spielt, enorm stören würde. Hier spricht meines Erachtens jedoch nicht der Autor als Person, sondern er lässt die Charaktere der Zeit sprechen. Würden heutige Ausdrücke verwendet, würde das meines Erachtens der Authentizität der Geschichte schaden – und damit dem Leser auch weniger deutlich machen, wie entsetzlich damals mit diesen Kindern umgegangen wurde, zum Teil mit besten Absichten. Im letzten Teil des Buches gibt es einige überraschende Entwicklungen. Diese werden allerdings nur zum Teil vollkommen aufgeklärt. Das Ende ist meines Erachtens etwas schwach – es bleibt in vielem zu schwammig und unentschlossen, sowohl als Krimi als auch als historischer Roman. Für mich wird damit aus einem herausragendem Buch eines, das mit leichten Abstrichen immer noch sehr lesenswert ist. Fazit Niederlande, 1949: Der ehemalige Widerstandskämpfer Siem Coburg wird von dem Mann, der ihn im Krieg versteckte und damit sein Leben rettete, gebeten, den Tod seines Enkels aufzuklären, der in einem christlichen Heim ums Leben kam. Schnell eröffnen sich wahre Abgründe. Fangen wir mit dem Ende an: das fand ich schwach, den Rest des Buches dafür aber originell, intelligent, vielschichtig und gut geschrieben. Man muss sich in den ersten Kapiteln erst daran gewöhnen, dass die Geschichte ohne Vorwarnung durch Zeiten und zwischen Charakteren und Orten springt, aber in meinen Augen lohnt sich die Mühe.

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Nachdem der Bauer Tammens Siem Coburg während des Krieges auf seinem Hof versteckt hatte, ist er ihm noch einen Gefallen schuldig. Er nimmt sich deshalb der Bitte des vereinsamten alten Mannes an und versucht herauszufinden die Todessache des behinderten Enkels herauszufinden, an dessen er große Zweifel hat. . Also macht er sich als Journalist getarnt auf die ungeklärten Fragen und besucht das Kloster mit seiner katholischen Einrichtung. Bei seinen Fragen stößt er auf großen Wiederspruch und keiner möchte Auskunft geben oder besser gesagt gegen das Abt aussagen. . Mit vielen Rückblicken in die Zeiten des Widerstands lernen wir die Protagonisten kennen. Auch die niedergeschriebenen Tagebuchauszüge des Klosterbruders Felix informieren den Leser über die damaligen grausamen Geschehnisse. Geprägte Kriegserfahren und grausame Verluste bleiben nicht spurlos und dies wird in diesem Kriminalroma deutlich geschildert. Coburg versucht Beweise zu finden, um hier etwas zu erreichen, damit dieser grausame Umgang mit den Kinderheimbewohnern ein Ende hat. Doch dies ist mehr als einfach, denn das Schweigen wird immer größer…. . 𝕄𝕖𝕚𝕟 𝔽𝕒𝕫𝕚𝕥: Bei „Staub zu Staub“ handelt es sich um keinen typischen Krimi-Roman, ich würde diesen eher als Drama sehen, denn für mich fehlte die typische Ermittlerarbeit. Dennoch schaffte es der Autor mich mit seiner Schreibweise zu fesseln und zum Nachdenken zu bringen. Die Zeiten des Widerstandes waren hart und grausam und hinterlassen Spuren, diese werden in diesem Werk deutlich dem Leser gezeigt und in gebrochenen, jähzornigen und traurigen Charakteren dargestellt. Ich gebe diesem Roman 🐞🐞🐞🐞 Rezi-Ladybug‘s.

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In schrecklichen Zeiten sind noch schrecklichere Dinge geschehen 1946 Staub zu Staub beginnt damit, dass Siem Coburg im Oktober 1946 einen BBC-Bericht im Radio anhört, in dem es um die Hinrichtung einer ganzen Reihe von Kriegsverbrechern geht. Siem selber war im Widerstand unterwegs, seine große Liebe Rosa Barto wurde kurz vor Kriegsende von den Deutschen erschossen und eigentlich sollte der Bericht ihm eine gewisse Genugtuung verschaffen - tat e aber nicht. 1949 Er führt weiterhin ein zurückgezogenes Leben, in dem er sich in seiner Verbitterung grob vernachlässigt und alle anderen Menschen mied. Bis 1949 der Coburger Bauer Tammens ihn um Hilfe bittet und damit wohl so etwas wie einen Weckruf startet. Tammens Enkel starb unter seltsamen Umständen im Norbertus-Asyl, einem Internat oder Heim für Behinderte, in der Limburger Stadt Wercke. Coburg transformeirt sich quasi selbst und beginnt zu ermitteln Verwirrung pur Insgesamt fand ich das Buch ausgesprochen verwirrend. Da waren zum einen die ständigen Zeitsprünge,so dass ich irgendwann gar nicht mehr wusste, wo ich denn nun wann war. Dazu kommen jede Menge Charaktere wie z.B. der tyrannische Bruder Superior Podocarpus, der Arzt Van Waesberghe, die Brüder Anselmus - und das sind nur einige der Hauptprotagonisten. Daneben gibt es noch reichlich Charaktere, die eine eher untergeordnete Rolle spielen Zum Leben erweckt Der Autor schafft es aber trotz aller Verwirrung die Welt rund um das Internat - sowohl in der Vergangenheit als auch im Jahre 1949 - zum Leben zu erwecken. Das Internat St. Norbertus ist eine geschlossene Einrichtung, die von katholischen Brüdern betrieben wird. Aber wollen sie wirklich nur das Beste für die behinderten Kinder? Siem zieht in ein nahegelegenes Bed & Breakfast und versucht zu ermitteln. Aber die Menschen vor Ort sind so verschlossen, dass es ihm schwer fällt etwas zu erfahren. Surreal Mühsam findet Siem Coburg aber doch Puzzleteil um Puzzleteil und setzt sie langsam zusammen. Nach und nach ruft Felix Weber eine Atmosphäre hervor, die unter die Haut kriecht. Zerstörte Gebäude, unfreundliche Mönche, ein unwirtlicher Winter und ein beinahe besessener Protagonist - irgendwie kommt mir da so ein bisschen der Gedanke Shutter Island, ein genialer Psychothriller von Dennis Lehane. Das Ende ist jedenfalls in beiden Storys gleichermaßen überraschend :-) Als Krimi eher mau Als historischen Roman fand ich Staub zu Staub wirklich großartig. Es trägt unter anderem meiner Meinung nach maßgeblich zum historischen Verständnis des Verlaufs der Ereignisse im Widerstand während des Zweiten Weltkriegs bei. Die Handlung ist interessant, aber eigentlich eher ein Mittel zur Beschreibung der Gräueltaten, die zu dieser Zeit stattfanden. Für einen Kriminalroman war mir hier viel zu wenig “kriminalistische Spannung” und wer sich nicht so für den Zweiten Weltkrieg und all seinen barbarischen Nebenerscheinungen interessiert dürfte sich vermutlich langweilen. Mein Fazit: Staub zu Staub von Felix Weber ist eher kein klassischer Kriminalroman, sondern eher ein historischer Roman in dem es um spannende, zeitgeschichtliche Ereignisse, die auf jeden Fall unter die Haut gehen. Für Leser mit Interesse an Geschichte, der NS-Zeit und den Gräueltaten in dieser Zeit auf jeden Fall empfehlenswert.

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Am Anfang, als ich das Buch in Händen hielt, wollte ich es nicht lesen. Aber schon die ersten Sätze haben mich so in den Bann gezogen, dass ich einfach nur lesen konnte. Der Autor hat eine sehr anspruchsvolle und bildhafte Sprache. Man kann sich sofort in sämtliche Situationen hineinversetzen, so grauenvoll sich so Manches liest. Meine Erwartungshaltung war ein Krimi. Aber ein Krimi im herkömmlichen Sinn ist dieses Buch wahrhaftig nicht. Es sind kriminelle Züge vorhanden, denn der Protagonist ist auf der Suche nach einem Totschläger. Dass Gauke Andriessen die bedeutendste niederländische Auszeichnung für Krimiautoren bekommen hat, kann ich gut verstehen. Das Buch ist außerordentlich spannend geschrieben. Es geht um den Widerstand und Euthanasie in den Niederlanden. Die Aufarbeitung der bedrückenden und teilweise sehr belastenden Erinnerungen während des zweiten Weltkriegs lesen sich nicht so leicht. Trotzdem möchte ich das Buch unbedingt als lesenswert empfehlen. Für mich ist es eine literarische Bereicherung .

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Ein Krimi wie er im Bilderbuch steht, wobei die Thematik eher ungewöhnlich ist. Eine sehr mysteriöse Behinderteneinrichtung, welche für das Verschwinden eines befreundeten Enkels verantwortlich ist. Schaurige Szenen, Kälte und eine dauernde Unbehaglichkeit überkommen den Leser in jedem Kapitel. Ich könnte mir dieses Buch als eine sehr spannende Vorlage für einen Blockbuster vorstellen.

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Guter Roman, aber kein Krimi

Von: aworldbehindwords

15.07.2020

1949 lebt der ehemalige Widerstandskämpfer Siem Coburg in den vom Krieg gebeutelten Niederlanden sehr zurückgezogen. Als er von dem alten Bauern Tammens, der ihm einst das Leben gerettet hat, gebeten wird, den ungeklärten Tod seines Enkels zu untersuchen, kann Siem nicht ablehnen. Wie sich herausstellt, gab es schon mehrere ähnliche Todesfälle in dem Heim für geistig behinderte Kinder, das in einem katholischen Mönchskloster untergebracht ist und wo Tammens' Enkel ums Leben kam. Nach und nach kommt Siem der Wahrheit auf die Spur. Das Buch war sehr angenehm zu lesen. Auch die Thematik war sehr interessant. Vor allem die Situation der Niederlande während und nach dem Krieg war anschaulich dargestellt. Es gibt viele Kapitel, die sich mit der Vergangenheit von Siem befassen, so dass man ihn gut kennenlernt. Für mich war das Buch allerdings eher ein Roman, als ein Krimi. Wirklich spannend wurde es leider nicht. Trotzdem war es eine gute Unterhaltung.

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Siem muss sein zurückgezogenes Leben aufgeben, denn Bauer Tammens hat einen Auftrag für ihn. Siem soll herausfinden, was mit seinem Enkel passiert ist. Siebold war 17 und in einem Heim für geistig behinderte Kinder, dort ist er auch gestorben. Allerdings hat Tammens starke Zweifel an der Todesursache des Jungen. Ich bin gut in das Buch reingekommen, der Schreibstil war auch gut, so das dieses Buch schön leicht zu lesen war. Es gibt auch immer wieder Einblicke über das Leben in diesem Kinderheim zu lesen. Für mich schon auf den ersten Seiten mitunter schockierend, was dort für Zustände an der Tagesordnung waren und wieviele Menschen sich in Schweigen und Ignoranz geübt haben. Ärzte, Pastoren usw. wirklich trauen konnte man keinem. Ich war wirklich gespannt ob und was Siem, der sich als Journalist tarnt, aufdecken wird. Ich fand das Buch wirklich gut, für mich waren es aber fast ein paar Erzählstränge zuviel, so das ich mich mitunter wirklich extrem konzentrieren musste. Mit Siem bin ich nicht wirklich warmgeworden, weil er mir das ganze Buch über viel zu steif rüberkam, das war sicher so gewollt, aber mir hat dann am Ende einfach bisschen das mitfiebern gefehlt. Für mich war das Buch mehr eine Erzählung als ein spannender Krimi. Trotzdem hat mir, wie schon gesagt, die Geschichte gefallen und ich würde das Buch auf jeden Fall auch weiterempfehlen.

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