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Rezensionen zu
Ich war der Lärm, ich war die Kälte

Jenny Downham

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Unerwartet schönes Meisterwerk

Von: M. Pey

24.11.2020

Jenny Dowhams Buch "Ich war der Lärm, ich war die Kälte" ist ein subtil dahinplätschernder Strudel von Spannung und Mitgefühl der einen immer tiefer in seinen Bann zieht und dann nicht mehr loslässt. Die junge Lex - oder Lexi (Alexandra) ist eine fast typische 15 Jährige inmitten ihrer Pubertät. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester lebt sie zusammen in einem Haus, in das John (der Freund Ihrer Mutter und Vater ihrer Schwester Iris) eingezogen ist. Doch Lexi gibt immer wieder ihren Aggressionen nach und gerät in eine Art wütenden Rausch und während John aller Welt zeigt, wie schön und großartig seine neue Familie ist, wird Lexi immer mehr in die Rolle des Störfaktors gedrängt, bis sich selbst Ihre Mutter von Ihr abwendet. Aber dann gibt es da noch Kass. Den großartigen und wunderschönen Kass, der immer für Sie da zu sein scheint und dem Lexis Herz von dem Augenblick an gehört hat, in dem sie ihn das erste Mal sah. Doch er ist Johns Sohn und damit quasi Lexis Stiefbruder. Doch erwidert er Ihre Gefühle? Achtung Spoiler: Als Leser schafft man es, sich problemlos in die junge Lexi hinein zu versetzen. Der Strudel aus emotionalem Missbrauch, Erniedrigung und gelebter Abneigung ist beinahe spürbar und an manchen Stellen mag man das Buch wegen eben diesem Mitgefühl nicht mehr aus der Hand legen. John - der Stiefvater - ist eine emotionale und manipulative Bestie und er hat einiges an seinen Sohn weitergegeben. Ich finde den Aufbau gelungen inszeniert, da er in mehrere Teile untergliedert ist und man nach und nach erst mitbekommt was genau in dieser Familie nicht stimmt und eigentlich erst nach einem Großteil der Geschichte bemerkt, was hier eigentlich ganz genau gespielt wird. Aber es gibt eine Stelle in dem Buch, die mir besonders im Gedächtnis hängen geblieben ist. Als Lexi und ihre Schwester Iris von ihrem Versteck im Garten zurückkommen streiten sich ihre Mutter und John heftig und Iris hat etwas erkannt, was Lexi bis dahin nicht klar war. In dem Augenblick, in dem Lexi einen Wutanfall bekommt ist die Welt für alle anderen wieder okay und aller Streit ist vergessen. Was auch bedeutet - und das merkt man ab dieser Stelle immer mehr, dass die Familie Lexi als "Bauernopfer" benutzt um sich der ständigen emotionalen häuslichen Gewalt zu entziehen. Und das großartige daran ist, man begreift es zusammen mit Alexandra. Das war ein Gänsehautmoment, den es in den meisten Büchern eher selten gibt. Auch wenn die Übersetzung aus dem englischen ein winziges bisschen holpert, so ist der etwas andersartige Erzählstil genau das, was es für die sehr gut ausgearbeitete emotionale und gedankliche Welt eines Teenagers braucht. Dieses Buch ist eine rührende und spannende Erzählung über ein junges Mädchen mit einer Menge Wut im Bauch, ihrem Kampf um einen Platz in der Welt und wie diese Welt auf Sie reagiert. Es ist eine Geschichte um Liebe, Hass und das "Finden von sich selbst" in einem wunderbaren Erzählstil, welche alles Andere um einen herum leicht vergessen macht. Es eignet sich hervoragend für alle die gerne ernste Bücher lesen und ist ein "Must Read" für alle die sich mit ernsten Jugendbüchern auseinandersetzen wollen und das Thema häusliche Gewalt nicht scheuen.

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Ich war der Lärm, ich war die Kälte

Von: Doris N.

24.11.2020

Dieses Buch hat mich sehr berührt und emotional aufgerüttelt! Wie aus einem reizenden aufgeweckten Kind ein "Monster" entstehen kann, ohne das die Umwelt sich tiefergehende Gedanken darüber machen kann! Wie oft wird es psychische Misshandlungen an Kindern und Jugendlichen geben, die man einfach nicht erkennen kann oder will! Sehr zu empfehlen und sehr Beachtenswert!

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Wenn das Monster erwacht

Von: Sonjalein1985

23.11.2020

Inhalt: Die 15-jährige Lexi leidet seit einiger Zeit unter immer heftiger werdenden Wutausbrüchen, die sie selber nur „das Monster“ nennt. Wenn dieses Monster erwacht schlägt sie Dinge kaputt, schreit und beleidigt. Lexi versucht diese Wut zu unterdrücken, doch dadurch geht sie nicht weg. Dabei will sie eigentlich nur zu ihrer Familie dazugehören, die sich immer mehr von ihr abwendet. Meinung: „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ von Jenny Downham ist ein mitreißendes und berührendes Buch über Familie, Schwierigkeiten, Erwachsenwerden und erste Liebe, das mich sehr gut unterhalten konnte. Im Mittelpunkt steht die 15-jährige Lexi. Sie fühlt sich selbst als ein Außenseiter in ihrer eigene Familie und auch sonst komplett alleine gelassen. Lexi leidet unter Aggressionsproblemen, die wirkliche Schwierigkeit liegt allerdings woanders. Und so ist es kein Wunder, dass ich, von Seite zu Seite mehr mit Lexi mitgefiebert habe und auch selbst wütend geworden bin. Die 15-Jährige hat mir richtig gut gefallen. Sie würde praktisch alles für ihre kleine Schwester und ihren Stiefbruder tun. Und sie hat ständig das Gefühl, ihre Mutter beschützen zu müssen. Leider reitet sie sich immer in Situationen, in denen sie missverstanden wird und bekommt dann die Missbilligung ihrer Umgebung ab. Ihre Mutter ist oftmals überfordert. Sie will es ihrem neuen Partner recht machen und vergisst dabei alles andere. Ihre kleine Schwester Iris, das gemeinsame Kind ihrer Mutter und ihres Stiefvaters, scheint wunderschön und perfekt und wird von allen geliebt. Lexi ist jedoch nicht eifersüchtig, sondern liebt ihre Schwester ebenfalls abgöttisch. Kass ist ihr Stiefbruder und heimlicher Schwarm. Allerdings wohnt er weiter weg und so vermisst sie ihn ganz schrecklich. Und dann wäre da natürlich noch John, der Stiefvater. Er wirkt charmant und wie ein Märchenprinz. Jedoch wird schnell klar, wie wenig er von seiner Stieftochter hält. Die Geschichte ist mitreißend und ich habe die ganze Zeit über mit Lexi mitgefiebert und mitgelitten. Oftmals wollte ich die eine oder andere Figur schütteln und war selber richtig wütend. Jedoch nie auf Lexi. Sehr sympathisch waren mir auch Meryam, die beste Freundin der Mutter und ihr Sohn Ben. Gerade Ben gibt sich unheimlich Mühe nett zu Lexi zu sein, auch wenn er dafür oft eine abweisende Reaktion von ihr kassiert. Ben ist freundlich, liebenswert und einfach ein toller Kerl. Mir hat das Buch auf jeden Fall gut gefallen. Es wirkt echt und ungekünstelt und regt zum Nachdenken darüber an, dass man andere Menschen nicht einfach so verurteilen sollte, solange man nicht hinter deren Fassade blicken kann. Fazit: Mitreißendes und gelungenes Buch. Sehr zu empfehlen.

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Alexandra, genannt Lex war früher ein braves, liebes Mädchen. Dann kamen die Pubertät und John, ihr neuer Stiefvater. Seither bricht Lex immer öfter in überdimensionale Wutanfälle aus, nicht nur zu Hause, auch in der Schule kennt man sie als Unruhestifterin und als Monster. Sie wirft mit Gegenständen und beschimpft ihre Umgebung aufs Wüsteste. Lex verspricht jedes Mal sich zu bessern, aber es hält nie lange an. Ist das die Pubertät? Hat sie ADHS? Liegt es an John? Das Buch ist extrem packend, gleich von der ersten Seite weg bis hin zur letzten. Es ist sehr emotional und es kann anderen dabei helfen, sich selbst zu finden. Gib niemals auf und sei freundlich, das ist die Botschaft, die Lex uns vermittelt. Wer Bücher mag, wo es um Probleme und Problembewältigung geht, wo nicht immer alles nur purer Sonnenschein ist, der sollte dieses Buch unbedingt lesen!

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Must-Read für jede Person und Altersgruppe

Von: SaltyChickOnCouchDuty

21.11.2020

Dieses Buch hat mich gefesselt. Innerhalb von 2 Tagen hatte ich mich in der Rolle von Lexi der Hauptcharaktere reingefunden und saftig über die einzelnen Charakteren geflucht. Keiner ist unfehlbar und das schafft das Buch auf eine unglaubliche Art. Durch Märchen-Einwürfe wird das Buch wie eine Theateraufführung dargestellt. Slice of Life - in Verbindung mit Kritik am Umgang mit psychischen Missbrauch, Medikamentennutzung, Unsicherheiten und Modernen Medien. Ich selber kenne den Schmerz. Der Schmerz der kommt, ungehört zu bleiben (Mobbing in der Schule) und ausgenutzt zu werden (Beziehung). Ich wünschte dieses Buch hätte ich schon früher gehabt. Jahre vorher, um mich von diesen Traumvorstellungen abzulösen, dass alles irgendwann gut wird. Man muss es selbst anpacken. Daher sag ich, dass das Buch auch Jugendlichen helfen kann, die nicht ein so gutes Gefühl gegenüber Interaktionen haben. Das Buch macht eine gute Aufklärungsarbeit. Eine tolle Sache: Am Ende sind die Telefonnummern für Hilfe aufgelistet, wenn ihr oder jemanden anderes in der Lage kennt. Endnote: 4,5 Sterne und eine Prise Salz, da manchmal die Hauptcharaktere wie ein Kleinkind oder geistig eingeschränkt klang, obwohl Sie mit 15 Jahren und von der Story her es eigentlich nicht ist.

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Buchhandlung Johannes Heyn GmbH & Co. KG

Von: Kathrin Zupanc aus Klagenfurt

12.11.2020

Jenny Downham´s Roman ist eine fesselnde Geschichte über ein 15-jähriges Mädchen, das verzweifelt und vergebens versucht, so geliebt zu werden wie sie ist. Alexandra (Lexi), die Protagonistin des Romans, ist sehr impulsiv und neigt zu Wutausbrüchen. Obwohl sie ihrem Stiefvater einfach nur gefallen möchte. Ihrer Mutter zu Liebe. Diese ist ihrem Verlobten, der sich immer mehr als Tyrann entpuppt, völlig hörig und unterwirft sich ihm zusehends. Sie lässt sich von John emotional und finanziell unterdrücken. Lexi erkennt sein manipulatives Verhalten und wehrt sich immer mehr dagegen. Dies hat vermehrte Wutausbrüche und Eskalationen zur Folge. Es kommt zu einem Machtspiel, das vom Kräfteverhältnis alles andere als ausgeglichen ist. Auf der einen Seite steht Lexi, das junge Mädchen, das seine Mutter und seine kleine Schwester beschützen möchte - auf der anderen Seite John - der erfolgreiche Manager, stark und unverwüstlich. Eine Zeit lang befürchtet man, das Lexi diesen Kampf nicht gewinnen kann. Sie fällt in ein sehr tiefes Loch und findet scheinbar keinen Ausweg. Als Lexi merkt, dass sie Freunde an ihrer Seite hat, auf die sie bauen kann, entwickelt sie Kräfte, die es ihr schließlich möglich machen, den Tyrannen John zu bezwingen. Ihre Mutter löst sich endlich aus ihrer Abhängigkeit zu John und Lexi kann wieder Fuß fassen und ihr Leben wendet sich dem Guten zu. Der Roman hat mich emotional sehr berührt und wirft ein sehr heikles Thema auf. Emotionaler Missbrauch ist weitaus verbreiteter als man meinen möchte und wird leider sehr oft nicht erkannt bzw. zu einem Tabu erklärt. Ich empfehle dieses Buch auf jeden Fall weiter und freue mich schon auf das nächste von Jenny Downham...

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Als ich das erste Mal von „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ hörte, wusste ich einfach sofort, dass ich das Buch lesen muss. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und auch das Cover sprach direkt an. Hinzu kommt, dass ich vor einigen Jahren schon mal ein Werk aus der Feder von Jenny Downham gelesen habe, welches mir unglaublich gut gefallen hat. Auf ihren neuen Jugendroman war ich daher schon sehr gespannt! Die 15-jährige Lexi hat es echt nicht leicht. Sie möchte doch einfach nur Liebe und Anerkennung bekommen, aber ständig läuft alles schief. Vor allem für ihren zukünftigen Stiefvater John ist sie nie gut genug. Er gibt ihr stets nur zu deutlich zu verstehen, wie wenig er von ihr hält. Und seit ihr geliebter Stiefbruder Kass aufgrund seines Studiums weg ist, hat Lexi auch noch ihren wichtigsten Halt verloren. Hinzu kommt, dass das Verhältnis zu ihrer Mutter, die nichts gegen Johns manipulatives Verhalten unternimmt, zunehmend schlechter wird. Und als wäre das alles nicht schon mehr als genug, hat Lexi in der letzten Zeit mit unkontrollierbaren Wutausbrüchen zu kämpfen hat. Ihre brennen manchmal einfach die Sicherungen durch, sodass sie auf einmal Gegenstände kaputt macht oder Sachen durch die Gegend schmeißt. Ihre Aggressionsprobleme werden schließlich zu ihrer Waffe, mit der sie ihre Mutter und kleine Halbschwester Iris vor John zu beschützen versucht. Doch für wie lange kann das noch gut gehen? Häusliche Gewalt – kein leichtes, aber ein immens wichtiges Thema, über das man sich unbedingt verstärkt informieren sollte. Ich bin daher so froh darüber, dass sich Jenny Downham in ihrem neuen Jugendroman mit dieser bedeutsamen Thematik auseinandersetzt. In „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ bekommen wir es allerdings nicht mit körperlichem Missbrauch zu tun. Physische Verletzungen, die durch Handgreiflichkeiten oder Schläge zustande kommen, erwarten einen nicht in diesem Buch. Lexis Geschichte handelt von emotionalen Verletzungen, von psychischer Gewalt, hervorgerufen durch Unterdrückung und Tyrannei. Dass diese Form von Missbrauch ebenfalls eine ganz schlimme ist, führt uns Jenny Downham in „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ nur zu gut vor Augen. Mir hat „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ ein sehr nachdenkliches und intensives Leseerlebnis beschert. Da mich die Handlung von den ersten Zeilen an mitreißen und durchgehend fesseln konnte, habe ich das Buch trotz seiner über 400 Seiten innerhalb kurzer Zeit durchgesuchtet. In meinen Augen hat die englische Autorin Jenny Downham mit „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ ein richtig tolles und unglaublich wichtiges Buch geschrieben, das definitiv nicht nur für Jugendliche lesenswert ist, sondern auch für deutlich ältere Leser*innen. Erfahren tun wir den größten Teil der Handlung aus dem Blickwinkel der 15-jährigen Alexandra, genannt Lexi, in der Ich-Form. Ab und an gibt es aber auch mal kurze Kapitel, die aus der Beobachtersicht geschrieben sind. Da muss ich gestehen, dass diese Perspektivwechsel nicht komplett meins waren. Ich fand die Idee nicht schlecht, aber mich persönlich hat diese andere Erzählform irgendwie ein bisschen irritiert. Die Passagen aus Lexis Sicht mochte ich eindeutig lieber. Obwohl ich Lexi anfangs ein wenig komisch fand, war sie mir dennoch auf Anhieb sympathisch. Unsere Protagonistin besitzt eine ziemlich schräge und eigenwillige Art, an die ich mich erst gewöhnen musste. Da ihre Gefühls- und Gedankenwelt aber sehr feinfühlig und glaubhaft dargestellt wird, ist es mir trotzdem mühelos gelungen, mich in unsere Ich-Erzählerin hineinzuversetzen. Ich habe sehr oft entsetzlich mit Lexi mitgelitten und mitgefühlt. Ihre Verzweiflung, weil niemand wahrhaben will, dass nicht sie das Monster ist, sondern ihr Stiefvater John; ihre Sehnsucht nach ihrem Stiefbruder Kass, in den sie seit langer Zeit hoffnungslos verliebt ist; ihre Wut auf John, die immer größer wird – ich konnte alles nur zu gut verstehen und nachvollziehen. Als Leser*in entwickelt man von Beginn an eine große Abneigung gegenüber John. Wie er Lexi unterdrückt, kontrolliert und ständig niedermacht; wie er ihre Mutter so geschickt manipuliert, dass sie die Gewalt gar nicht erkennt – man kann wirklich gar nicht anders, als diesen Tyrann zu hassen. Gefallen hat mir John aber dennoch, da er eine absolut authentische Figur ist. Genauso schaut es mit den weiteren Charakteren aus: Allesamt wurden sie hervorragend ausgearbeitet, sodass sie wie echte Menschen wirken. Dank einiger Rückblicke, die die Vergangenheit näher beleuchten, wird verdeutlicht, wie sehr sich die Familienlage mit der Zeit immer weiter verschlimmert. Als Leser spürt man förmlich, dass dieser große Knall bald kommen wird. Wie wird sich dieser aber äußern? Zu was ist John wirklich fähig? Bis dahin vergehen allerdings so einige Jahre, in denen vor allem Lexi sehr viel durchmachen muss. Die Geschichte ist insgesamt sehr ernst, aber keine Sorge, zu hart oder beklemmend wird sie nicht. Ich muss gestehen, dass ich persönlich sogar mit einer etwas heftigeren Story gerechnet hatte. Ich habe schon ein paar Jugendbücher über diese Thematik gelesen und die habe ich irgendwie als etwas krasser und unter die Haut gehender empfunden. Die Handlung in „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ wühlt aber natürlich dennoch sehr auf und beschäftigt einen noch eine lange Zeit nach dem Lesen. Sie ist spannend, tiefgehend und bewegend und da sich Jenny Downham wahrlich bestens darin versteht mit einer enormen Sogwirkung zu schreiben, kann man gar nicht anders als das Buch zu verschlingen. Fazit: Lebensnah und ergreifend – ein extrem fesselndes Buch, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Jenny Downham hat mit „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ einen außerordentlich wichtigen Jugendroman aufs Papier gebracht, in welchem sie auf eine packende und gekonnte Weise die schwere Thematik emotionaler Missbrauch behandelt. Die Geschichte rüttelt so richtig auf. Sie ist realistisch und eindrücklich geschrieben und regt sehr zum Nachdenken an. Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen, allerdings hat es mir für die volle Sternenzahl am Ende trotz allem nicht gereicht. Irgendwie hat mir etwas gefehlt. Aber wie gesagt, ich bin dennoch hellauf begeistert und kann jedem Jugendlichen und Erwachsenen nur ans Herz legen, Lexis Geschichte zu lesen. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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„Also legte ich ein Gelübde ab. Ich schwor es auf Iris’ Leben, damit ich es niemals brechen konnte. Das Gelübde lautete: Hör auf, um Liebe zu betteln.“ Dieses Zitat aus „Ich war der Lärm, ich war die Kälte“ hat mich wirklich extrem berührt. Und es beschreibt die Geschichte perfekt. Es geht um die fünfzehnjährige Lexi, die immer wieder mit Aggressionsproblemen zu kämpfen hat. Dabei will sie eigentlich nur allen gefallen. „Mach das Monster“ wie ihre kleine Schwester Iris es so schön formuliert. Im Grunde begleiten wir Lexi, wie sie versucht mit ihrem Leben klar zu kommen. Eine kleine Triggerwarnung: Es geht um emotionalen Missbrauch. Ich finde dieses Thema wurde sehr gut aufgearbeitet. Auch wenn Lexis Gedanken teilweise etwas verdreht sind, weil sie eine teilweise sehr spezielle Art hat, die Welt um sich herum zu betrachten. Wir begleiten sie auf ihrer Entwicklung zu einem starken Charakter. Zu Beginn der Geschichte zeigt sie sich als Liebe bedürftig. Sie will nur ihrem Stiefvater gefallen, sie will von ihrem Stiefbruder geliebt werden und sie will, dass ihre Mutter glücklich ist. Dafür versucht sie alles, aber ihr Stiefvater scheint sie dennoch nicht zu akzeptieren und ihr die Schuld an allem zu geben, was schief läuft. Letztlich versteht Lexi aber, dass es nicht ihre Schuld ist, sondern dass ihr Stiefvater sich falsch verhält, es aber niemand wahrhaben will. Die Geschichte zeigt Extreme auf. Wie Lexi irgendwann nicht mehr weiter weiß, ihre Mutter und ihre Schwester einfach nur beschützen will. Und sie zeigt, wie ein emotionaler Missbrauch in Kombination mit einer emotionalen Abhängigkeit funktioniert. Es sind Wunden, die keiner sehen kann. Als Leser war es schon fast frustrierend, Lexi dabei zu zusehen, wie sie allen versucht zu sagen, was für ein Monster ihr Stiefvater ist. Auch wenn er sie nie geschlagen hat. Aber es will niemand so richtig verstehen. Grade weil Lexi durch ihre Aggressionsprobleme als schwieriges Kind gilt. Alles in allem hat mich der Schreibstil gepackt. Ich war in der Geschichte und habe mitgelitten, eine innere Wut aufgebaut. Ich habe komplett die Emotionen übernommen und Lexis Verhalten als sehr authentisch wahrgenommen. Auch wenn ich nicht immer alles nachvollziehen konnte, sie ist halt fünfzehn, da handelt man nicht immer rational. Demnach kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen, aber natürlich nur mit Triggerwarnung.

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