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Rezensionen zu
Später

Stephen King

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Das Buch ist aus der Sicht des Jamie Conklin geschrieben, der im Mannesalter an seine Vergangenheit zurückdenkt und erzählt, was in seiner Jugend und später passierte.. Denn Jamie hat eine ganz besondere Begabung: er kann Geister sehen… bis zu ein paar Tagen nach dem Tod der Menschen. Dann verschwinden sie irgendwann. Natürlich ist das keine Begabung, auf die eine Mutter stolz ist. Sie ignoriert es daher und Jamie lernt, diese Gabe zu verheimlichen… bis… Jamie hilft seiner Mutter, ihren Job und ihre Zukunft zu retten, indem er seine Gabe nutzt, um dem kürzlich verstorbenen Autor, den seine Mutter unter Vertrag hatte, das Geheimnis seines letzten Bestsellerbuches zu entlocken. Das Buch erscheint und alle Geldsorgen sind vergessen.. Doch dann soll Jamie für jemanden ein weiteres Mal seine Gabe einsetzen… und dies geht leider gehörig schief. Fortan muß der Junge um sein Leben fürchten… Die Idee des Buches ist sehr spannend. Die Handlung an sich ist eher unspektakulär, auch wenn der Autor mehrmals textlich darauf hinweist, dass es sich um eine “Horrorstory” handelt. Dem würde ich allerdings widersprechen. Wenn, dann eine Horrorstory für Angsthasen 😉 Ich würde es eher ein Drama mit Fantasy-Elementen nennen. Die Geschichte ist sehr ruhig, stellenweise fast schon langweilig. Die Geschehnisse haben bei mir wenig Emotionen hervorgerufen außer eine gewissen Neugier, wie es weiter geht. Das heißt aber nicht, dass ich das Buch schlecht fand. Es war halt nur nicht das, was ICH unter Horror verstehe. Es hat ein wenig was von ES, nur ohne ES. Da gibt es das Kind, das seine kleinen Problemchen hat, ein wenig Mobbing, ein wenig Geldsorgen, ein wenig Vernachlässigung durch die Mutter, keine Freunde.. Dann plätschert die Handlung dahin, während Jamie älter wird… in die Schule kommt… selbstständig wird… immer mal eine kleine Anekdote zu seiner Gabe, aber nie dramatisch oder angsteinflößend. Eher irgendwie süß. Die Entwicklung der Geschichte ist interessant, Jamie ein spannender Charakter und seine kindlichen Handlungen durchaus nachvollziehbar. Sehe ich also in dem Buch KEINE Horrorstory sondern ein Buch über einen Jungen mit einer einsamen und teils traurigen Kindheit garniert mit kleinen gruseligen Elementen, ist es ein spannendes Werk. Allerdings wären die gruseligen Elemente es durchaus Wert gewesen, sie richtig auszuarbeiten, DANN wäre da eine coole Horrorstory draus geworden! Schade. Das Buch ist aus der Sicht des Jamie Conklin geschrieben, der im Mannesalter an seine Vergangenheit zurückdenkt und erzählt, was in seiner Jugend und später passierte.. Denn Jamie hat eine ganz besondere Begabung: er kann Geister sehen… bis zu ein paar Tagen nach dem Tod der Menschen. Dann verschwinden sie irgendwann. Natürlich ist das keine Begabung, auf die eine Mutter stolz ist. Sie ignoriert es daher und Jamie lernt, diese Gabe zu verheimlichen… bis… Jamie hilft seiner Mutter, ihren Job und ihre Zukunft zu retten, indem er seine Gabe nutzt, um dem kürzlich verstorbenen Autor, den seine Mutter unter Vertrag hatte, das Geheimnis seines letzten Bestsellerbuches zu entlocken. Das Buch erscheint und alle Geldsorgen sind vergessen.. Doch dann soll Jamie für jemanden ein weiteres Mal seine Gabe einsetzen… und dies geht leider gehörig schief. Fortan muß der Junge um sein Leben fürchten… Die Idee des Buches ist sehr spannend. Die Handlung an sich ist eher unspektakulär, auch wenn der Autor mehrmals textlich darauf hinweist, dass es sich um eine “Horrorstory” handelt. Dem würde ich allerdings widersprechen. Wenn, dann eine Horrorstory für Angsthasen 😉 Ich würde es eher ein Drama mit Fantasy-Elementen nennen. Die Geschichte ist sehr ruhig, stellenweise fast schon langweilig. Die Geschehnisse haben bei mir wenig Emotionen hervorgerufen außer eine gewissen Neugier, wie es weiter geht. Das heißt aber nicht, dass ich das Buch schlecht fand. Es war halt nur nicht das, was ICH unter Horror verstehe. Es hat ein wenig was von ES, nur ohne ES. Da gibt es das Kind, das seine kleinen Problemchen hat, ein wenig Mobbing, ein wenig Geldsorgen, ein wenig Vernachlässigung durch die Mutter, keine Freunde.. Dann plätschert die Handlung dahin, während Jamie älter wird… in die Schule kommt… selbstständig wird… immer mal eine kleine Anekdote zu seiner Gabe, aber nie dramatisch oder angsteinflößend. Eher irgendwie süß. Die Entwicklung der Geschichte ist interessant, Jamie ein spannender Charakter und seine kindlichen Handlungen durchaus nachvollziehbar. Sehe ich also in dem Buch KEINE Horrorstory sondern ein Buch über einen Jungen mit einer einsamen und teils traurigen Kindheit garniert mit kleinen gruseligen Elementen, ist es ein spannendes Werk. Allerdings wären die gruseligen Elemente es durchaus Wert gewesen, sie richtig auszuarbeiten, DANN wäre da eine coole Horrorstory draus geworden! Schade.

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Erster Satz: "Ich sehe tote Menschen." Nein, das war natürlich ein Spaß. Wer sich jetzt allerdings an "The Sixth Sense" erinnert fühlt, liegt bei der Storyline gar nicht so verkehrt und tatsächlich lässt King die Anspielung zum Blockbuster in sein Buch mit einfließen. Doch zurück zum Anfang - worin geht es eigentlich in der neusten Geschichte vom Horror-Meister Stephen King? Erster Satz: "Ich fange nicht gerne mit einer Rechtfertigung an - wahrscheinlich gibt es dagegen sogar eine Regel wie die, einen Satz nie mit einer Präposition enden zu lassen -, aber nach dem Durchlesen der Dreißig Seiten, die ich bisher geschrieben habe, glaube ich, das tun zu müssen." Wir begleiten unseren Protagonisten, Jamie Conklin, auf seinem Weg ins Erwachsenwerden. Und natürlich wäre es kein Buch von Stephen King, wenn Jamie ein gewöhnlicher, kleiner Junge wäre. Dass das nicht der Fall ist haben Jamie und seine Mutter Tia auf unangenehme Weise heraus gefunden. Denn: Jamie kann tatsächlich tote Menschen sehen. Nach ein paar Tagen verblassen diese allerdings sehr schnell, bis sie schließlich ganz verschwinden. Als sich Jamies Mutter, die Literaturagentin ist, finanziell verspekuliert und die beiden in einer finanziell misslichen Lage sind, stirbt ausgerechnet noch Tias größter Autor weg - ohne Aufzeichnungen zu seinem letzten und wichtigsten Buch! Kurzerhand beschließt Tia die Gabe von Jamie zu nutzen. Schließlich müssen die Geister die gestellten Fragen stets wahrheitsgemäß beantworten. Doch jede Tat hat ihre Konsequenzen. Und ab hier beginnt die Horror-Story. "Im Sommer las ich "Dracula" - na gut, nicht das eigentliche Buch, sondern eine supergeile Graphic Novel, die ich bei Fortbilden Planet erworben hatte -, und darin erklärte ein gewisser van Helbing, ein Vampir könne nicht zu einem hereinkommen, wenn man ihn nicht ausdrücklich dazu einlade. Wenn das für Vampire galt, war es nur logisch (zumindest für mich als Dreizehnjährigen), dass das auch auf andere übernatürliche Wesen zutraf. [...] Jetzt (später!) erkenne ich, dass das einen symbolischen Sinn hat. Wenn wir über einen freien Willen verfügen, dann müssen wir das Böse erst einmal einladen." Seite 181-182 Kings neustes Buch ist ein verheißungsvolles Versprechen auf mehr! Denn da, wo sich die Story eigentlich erst so richtig entfalten soll, wird sie zusammengepackt und auf "Später" verschoben. Natürlich wird damit die Vorfreude geweckt, aber eben nicht nur! Auch wenn wir auf den 304 Seiten mit der Coming-of-Age Story mit Schauerelementen einiges geboten bekommen und die Erzählperspektive aus Jamies Sicht authentisch klingt, kam mir das Lesevergnügen zu kurz. Daher hoffe ich beim nächsten Buch von Stephen King wieder auf ein dickeres Exemplar. Zumindest lässt es nicht lange auf sich warten ;)

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Jamie Conklin ist zweiundzwanzig, als er uns seine Geschichte erzählt. Eine wahre Horrorstory, wie er selbst sagt. Doch zunächst fängt es gar nicht so gruselig an. Klar, Jamie kann Tote sehen und mit ihnen sprechen, er weiß sogar, dass sie nicht lügen können, wenn man ihnen eine Frage stellt. Und wenn ich mich selbst frage, ob ich einen Toten, egal wie nett er auch wäre, sehen wollen würde, wäre meine Antwort ein klares Nein. Allerdings ist Jamies Erzählung so durch und durch sympathisch, dass es mich weder vor der verstorbenen Frau des Nachbarn gruselte, noch vor dem toten Schriftsteller, dessen Abschlussband einer großen Saga nun nicht mehr geschrieben werden sollte (Hey Stephen, parodierst du hier etwa deinen Kollegen George R.R. Martin ein wenig, hm?). Aber das Böse lässt nicht allzu lang auf sich warten, denn nicht jeder Geist eines Verstorbenen ist freundlich, und manchmal klopft das wahre Böse erst nach dem Tode an. Dass Jamies Gabe größtenteils vor seinen Mitmenschen verschwiegen wird, das ist verständlich. Wer würde einem kleinen Jungen schon glauben, dass er mit Toten kommunizieren kann? Aber seine Mutter glaubt ihm, nicht sofort, aber doch mit der Zeit. Überhaupt fand ich das Mutter-Sohn-Verhältnis unglaublich schön dargestellt, inklusive aller Ups’n’Downs, die es in Familien nun einmal so gibt. Dass Jamies Vater keine Rolle in seinem Leben einnimmt, stört da gar nicht so sehr. Doch eine Person weiß ebenfalls von Jamies Talent, und wird es im Laufe der Geschichte zu seinen Gunsten ausnutzen wollen. Ob das gelingt, und wenn ja, zu welchem Preis? Das müsst ihr natürlich selbst herausfinden. Da bleibt mir nur noch eines euch mit auf den Weg zu geben: Wenn ihr einem Toten eine Frage stellen könnt, seid euch sicher, dass ihr die Antwort auch hören möchtet. Übrigens: Einen wohligen Schauer der Erinnerung brachte mir diese Geschichte, indem sie das berühmt-berüchtigte Ritual von Chüd thematisiert. Wir erinnern uns, in ES war es dieses Ritual des geistigen auf-die-Zunge-des-Dämons-beißens, welches schlussendlich dem Club der Verlierer den Sieg über Pennywise brachte. Wie das wohl Jamie helfen könnte? Fazit Eine durch und durch sympathische Geschichte, die mit einigen schmackhaften Gruseligkeiten aufwarten kann. Den ganz großen Horror fand ich nicht – und zugegebenermaßen hätten mir hier auch 300 Seiten Ausschmückungen wirklich gefallen, um ein wenig länger an Jamies Seite zu verweilen – aber manchmal muss man eine Geschichte wohl auch einfach erzählen, ohne zu viele Schnörkel am Wegesrand.

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Später

Von: Anni

28.03.2021

Ich habe noch nicht viele Bücher von Stephen King gelesen, so 10 oder 12 Stück sind es bis jetzt, aber jedes seiner Bücher konnte mich immer fesseln und begeistern. Als ich gesehen habe, dass es wieder ein neues Buch von Stephen King gibt, wusste ich einfach, dass ich es lesen muss! Denn schon der Klappentext klang sehr vielversprechend. Das Cover finde ich im Übrigen, richtig schön!😍 Die Farben harmonieren großartig zusammen und wer sich das Blau mal genauer anschaut, erkennt da vielleicht das ein oder andere 😉 In dem Buch geht es um den Jungen Jamie Conklin, der eigentlich völlig normal ist, wäre da nicht die Tatsache, dass er tote Menschen sehen kann. (Wer nun an den Film „The Sixth Sense“ mit Bruce Willis denkt, liegt damit gar nicht so falsch… Denn auch Stephen King erwähnt den Film im Buch, aber das Buch ist doch komplett anders.) Jamie spricht immer mal wieder mit den Toten, denn ab und an möchte er etwas von ihnen wissen oder aber er muss jemanden weiterhelfen, wie z.B. einmal seiner Mum. Denn die Toten müssen immer die Wahrheit sagen und können einfach nicht lügen. Als jedoch die Ex-Freundin Liz, von seiner Mum, rauskriegt was Jamie kann, nutzt sie seine Fähigkeiten immer wieder für ihre Zwecke aus. Stephen King hat einen außergewöhnlichen und bildlichen Schreibstil. Er schafft es immer wieder mich als Leser zu fesseln und in seinen Bann zu ziehen. Dieses Buch fängt erst ruhig und entspannt an und baut dann immer mehr an Spannung auf. Hier bekommt man als Leser wieder Horror und Mysterie der „alten Schule“. In diesem Buch ist Gänsehaut vorprogrammiert. Die Charaktere wurden großartig beschrieben und gerade Jamie ist mir beim Lesen ans Herz gewachsen! Er weiß am Anfang nicht so recht was er mit seiner Gabe anfangen soll und im Laufe der Geschichte entwickelt er sich immer weiter und er muss sich immer mehr mit den Toten, aber auch mit den Lebenden herumschlagen. Und obwohl „Später“ wirklich nicht sehr dick ist, es hat gerade mal an die 300 Seiten, passt hier einfach alles zusammen. „Später“ ist gut durchdacht, spannend, hat Horror-Elemente, spielt mit der Angst vor dem Tod und ist trotzdem Witzig.

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Horror meets Coming-of-age!

Von: Tinttonic

27.03.2021

Story: In ‚Später‘ begleiten wir als Leser den jungen Jamie Conklin, den wir durch seine Kindheit/Jugend. Gemeinsam mit seiner Mutter wohnt er in einem schicken Appartement in Manhattan, geht normal zur Schule und kann übrigens die Geister von kürzlich Verstorbenen sehen. Eine Fähigkeit, mit der er ohnehin schon selbst zu kämpfen hat, die dann aber auch in Missbrauch durch Dritte gerät. Fazit: Zu allererst ... OMG, dieser Schreibstil, so herrlich flüssig und mit einer so sympathischen Leichtigkeit, wie er kaum besser zu einer Coming-of-Age Geschichte passen könnte. Aber ‚Später‘ ist viel mehr als das und hebt sich dadurch doch etwas von diesem Genre ab, was schön daran zu erkennen ist, das unser Ich-Erzähler (Jamie) seine Geschichte als Horrorstory bezeichnet. Horror, der weniger in das eigentliche Genre fällt und sich eher damit beschäftigt, was so eine Art von Fähigkeit mit einem Neunjährigen anstellt, besonders wenn die eigenen Erziehungsberechtigten ihren Nutzen daraus ziehen. Ein kleiner Kritikpunkt, den ich bisher auch schon bei vielen anderen Rezension beobachten habe, ist, dass ‚Später‘ (mit seinen 300 Seiten) eher kurzgeschichtenmäßig daherkommt. Was meines Erachtens eventuell daran liegen mag, dass die Rahmenhandlung sehr eng gehalten ist: wenig Schauplätze, wenig Akteure und viel Zeitsprünge im Leben des Jamie. Dafür bietet ‚Später‘ eine unheimlich authentische, wenn auch stellenweise ruhige Geschichte, über das Leben eines Neunjährigen, die etwas komplizierte Beziehung zu seiner Mutter und seinem Leben mit Geistern.

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So ganz konnte die Geschichte meinen Erwartungen leider nicht gerecht werden, ich hatte einfach mehr erwartet. Zwar ist die Idee wirklich toll und ich mag Jamie als Charakter, aber ansonsten fehlte mir tatsächlich einfach die Spannung. Ich hatte gar nicht wirklich das Bedürfnis weiterzulesen und hätte das Buch beinahe jederzeit genauso gut weglegen können. Es hat mich nicht wirklich gepackt. Dazu kommt, dass der mittlerweile erwachsene Jamie uns, angefangen im Vorschulalter, seine Geschichte erzählt. Es wird von ihm immer wieder mal darauf verwiesen, dass es eine Horrorstory wäre, aber wirklich gruselig war es eigentlich auch nicht. Wenngleich ich sagen muss, dass es für den Protagonisten, immerhin als Kind(!) sicher an einigen Stellen der pure Horror war! Es kam einfach nur nicht ganz rüber. Als würde der Charakter das ganze mit viel Abstand betrachten und erzählen. Ich wäre dem Protagonisten gern näher gewesen um es wirklich Hautnah miterleben zu können. Als erstes hatte ich nach der Hälfte des Buches das Gefühl, dass jetzt wirklich was passiert, dass die ganze Vorgeschichte durch ist und jetzt die Nervenzerfetzende, spannende Geschichte kommt, leider entpuppte sich das aber als falscher Alarm und so musste ich mich bis zum Ende begnügen, bis es wieder spannender war. Leider konnte mich aber auch die Szene nur in Teilen erreichen. Es blieb immer weit entfernt, kam nie ganz zu mir durch und konnte mich so einfach nicht mitfiebern lassen. Ich war nie wirklich mittendrin und ich bin mittlerweile sehr davon überzeugt, dass es die Art war, wie die Geschichte erzählt wurde. Zum einen weiß man allein dadurch, dass er es als erwachsener erzählt, dass es ja nicht all zu schlecht ausgehen kann, das nimmt schon mal viel der Spannung, auch wenn es am Ende durchaus Überraschungen gibt. Zum anderen ist da immer so eine gewisse Distanz, die bei mir einfach nicht durchbrochen werden konnte. So konnte ich ganz einfach gar nicht richtig in das Geschehen gezogen werden, was ich wirklich schade finde. Ich habe mir viel mehr erwartet, aber die Gefühle kamen nicht wirklich bei mir an. Es ist eine Geschichte, die nicht ganz halten kann, was sie verspricht, trotzdem ist sie nicht schlecht und ich bin mir sicher, dass sie durchaus anklang finden kann, wenn man nicht gerade nach einer haarsträubenden Gruselgeschichte sucht. An Kings "Das Institut" reicht sie für mich allerdings absolut nicht ran, auch wenn der Klappentext mich gerade daran erinnerte und mich dadurch noch mehr ansprach. Schon allein wegen der Thematik eines begabten Kindes.

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Immer wieder wollte ich die Rezension zum neuesten Roman von Stephen King schreiben und dachte: „Später.“ ;-) Ich bin nämlich eher der Typ, der ein Buch immer erst einmal sacken lassen muss, um sich eine abschließende Meinung zu bilden. Wer jetzt übrigens eine Inhaltsangabe erwartet, den werde ich enttäuschen. Der Klappentext ist aussagekräftig genug. Mehr zu verraten, nimmt dem Buch seinen Reiz – glaubt mir. Ich werde also ausnahmsweise auf eine Inhaltsangabe verzichten. Dass Stephen King einer der beeindruckendsten Schriftsteller unserer Zeit ist, muss ich hoffentlich niemandem mehr erklären. Seine Bücher wurden über 400 Millionen Mal verkauft (und das nur bis 2017!) und in über 50 Sprachen übersetzt. Seine Bücher handeln oft von ganz normalen Menschen. Menschen wie du und ich, die in Alltagssituationen von übernatürlichen Ereignissen oder Wesen überrascht werden. Und so ist es auch in seinem neuesten Werk „Später“. Jamie Conklin erzählt seine Geschichte selbst. Das verlieh dem Buch seinen ganz eigenen Charme. King spielte hier mit der jugendlichen Sprache und ließ seinen Protagonisten (auch schon im Kindesalter) gern fluchen und mit dem Wort „später“ spielen, was bei mir an der einen oder anderen Stelle zu herzhaften Lachern geführt hat. Man merkt, dass King beim Schreiben aus der Sicht des Jungen Spaß hatte. Das Charmante an der Erzählweise war außerdem, dass Jamie (bzw. King) es geschafft hat, seine Geschichte so vorzutragen, als würde er sie tatsächlich nur für mich erzählen. Ich habe extrem schnell eine enorme Sympathie für ihn empfunden. „Leute, die behaupten, im Leben gehe es nur um Entscheidungen, die wir treffen, und um die Wege, die wir wählen, haben meiner Meinung nach keinen blassen Schimmer. […] Wenn der flatterhafte Finger des Schicksals auf einen zeigt, führen alle Wege zum selben Ort, meiner Meinung nach jedenfalls.“ Seite 13 Jamie wird in der Geschichte älter und so begleitet man ihn nicht nur durch seine Horror-Story, wie er es selber immer wieder nennt, sondern auch beim Erwachsenwerden. Diese eingebundenen Coming of Age-Elemente zeigen wieder einmal auf, wie vielseitig Kings Schreibe ist. Und das betone ich hier ganz besonders, weil es der Spannung keinen Abbruch getan hat. Das kann allerdings auch daran liegen, dass King sich diesmal tatsächlich entgegen seiner sonstigen Gewohnheiten nur auf etwas über 300 Seiten fokussiert hat. Ich weiß, dass viele der King-Jünger seine dicken Schmöker lieben. Ich persönlich bevorzuge jedoch Bücher, die sich zwischen 300 und 400 Seiten bewegen und fand das auch für diese Story hier perfekt gewählt. Kein Wort war zu viel, keine Anekdote überflüssig, es war einfach auf den Punkt. Die Figuren waren allesamt hervorragend ausgearbeitet, sodass man sie sich bildlich vorstellen konnte, mit all ihren kleinen Macken. Auch auf 300 Seiten schafft es der Autor also problemlos seinen Figuren Leben einzuhauchen und sie einzigartig zu gestalten. Die Spannungskurve baute sich stetig auf, es gab absolut keine Langweile. Und trotzdem war es am Ende nicht der Horror, den Stephen King früher in seinen Büchern beschrieb. Es war viel psychischer, weniger effekthaschend. Es ist halt auch nicht mehr 1977, es ist später. ;-) 🤣 (Sorry, ich kann nicht anders!) Es sind aber wieder ganz normale Alltagssituationen, aus denen King so viel herausholt, dass man am Ende doch, wenn man nachts wach wird, um auf Toilette zu gehen, zum Badezimmer sprintet und auf jedes Geräusch und jeden Schatten Acht gibt, weil man gewisse Szenen im Kopf behält. Ich persönlich kann euch nicht sagen, ob Stephen King einfach nur genial oder doch irre ist. 😅🤩 Fakt ist, seine Bücher sind ein wahrer Genuss! Und auch wenn ich nicht jedes als Highlight empfand und auch längst noch nicht alle gelesen habe, weiß ich, dass er einer der besten Schriftsteller ist, die es gibt. Er erfindet sich immer wieder neu: "Später" gefiel mit hervorragend. Und nun heißt es wieder gespannt warten auf neuen Stoff des Großmeisters! Amen! 🙏 Ach, fast hätte ich es vergessen: Die Cover von Kings Bücher finde ich ja oft ziemlich grausig. Dieses hier aber gefällt mir richtig, richtig gut und passt hervorragend zur Story. 😍

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New York: Der kleine Jamie Conklin wächst zwar ohne Vater auf, hat jedoch ein sehr inniges Verhältnis zu seiner Mutter Tia, die als Literaturagentin recht erfolgreich ist. Doch Jamie besitzt auch eine besondere Gabe, er kann Tote sehen und mit ihnen sprechen. Seine Mutter glaubt zunächst an eine überbordende Fantasie, doch als sie »Zeuge« einiger dieser Begegnungen wird und Jamie ihr Details, die ein Außenstehender unmöglich wissen kann, erzählt, akzeptiert sie die Fähigkeiten ihres Sohnes. Es bleibt ein Geheimnis zwischen ihnen, bis eines Tages Tias wichtigster Autor plötzlich verstirbt und keinerlei Aufzeichnungen zu seinem letzten und wichtigsten Buch hinterlässt. Tia, die sich finanziell verspekuliert hat, ist aber auf die Veröffentlichung des Buches angewiesen. Was liegt also näher, als ihren Sohn zu bitten, den Toten nach dem Manuskript zu fragen und das Buch selbst fertigzustellen? Ghostwriting im wahrsten Wortsinn sozusagen. Der Stoff, den Stephen King in »Später« verarbeitet hat, ist nicht neu. Er selbst verweist auf den Blockbuster »The Sixth Sense« und es finden sich natürlich auch etliche subtilere Verweise auf seine eigenen Werke. Abgesehen von der Tatsache, dass Jamie die Toten sehen und mit ihnen sprechen kann, hat sich King aber durchaus ein paar zusätzliche Kniffe erdacht. Die Toten sind der Welt der Lebenden gegenüber gleichgültig und auch nicht unbedingt bösartig oder furchterregend, sie bleiben etwa eine Woche und verschwinden dann, werden blasser und leiser. Fragt man sie etwas, so antworten sie stets wahrheitsgemäß, denn das müssen sie. Und genau hier beginnt die Geschichte natürlich interessant zu werden. Doch King wäre nicht King, wenn er nur mit einem Ass im Ärmel spielen würde. Und die Geschichte wäre sehr vorhersehbar, wenn es letztlich »nur« darum ginge, den Toten Geheimnisse zu entlocken. Und so bildet Jamies übersinnliche Fähigkeit einen gelungenen Rahmen für eine Geschichte, die vom Erwachsenwerden, von Enttäuschungen, Freundschaft, Liebe und natürlich von Mut und Stärke erzählt. Und das alles in gewohnt einnehmender Manier, wie es nur wenige Autoren vermögen. Ach und natürlich ist dies auch eine Horrorstory … zumindest später. Für mich persönlich liegt aber das Augenmerk eher auf einer gut erzählten und spannend aufgebauten Coming-of-Age Geschichte, die mit Schauermomenten und Krimi-Aspekten gespickt wurde. Es gibt wunderbare zu Herzen gehende Weisheiten, Momente der Freundschaft, der Familienbande und des Vertrauens aber eben auch die einschneidenden Momente wie Vertrauensmissbrauch, Verrat und Lüge, die das Leben mit sich bringt. »Mal ehrlich, das Schlimmste am Erwachsenwerden ist, dass es einen derart zum Schweigen bringt.« King spielt wohl überlegt und legt zum Ende hin auch alle Karten auf den Tisch. Und das Ende kommt hier eher früher als später, nämlich bereits nach etwa 300 Seiten. Leider konnte mich das letzte Drittel dann auch nicht komplett überzeugen, das Tempo wurde angezogen – okay, doch auf mich wirkten die Ereignisse dann leider auch etwas plump aneinandergereiht. Es passierte viel aber einiges dann doch ein wenig zu gewollt. Stephen King erfindet das Rad auch hier nicht neu, aber das muss er auch nicht, denn er versteht es wie kein anderer alle seine Geschichten zu einer großen Ganzen zu schmieden. Und so hat mich »Später« nicht nur gut unterhalten und fesseln können, auch gab es etliche wunderbare Momente im Roman, die mich bewegt haben. Ein Werk, das seine Stärke im Novellencharakter zeigt, und sicher nicht nur den eingefleischten King-Fans gefallen dürfte.

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