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Rezensionen zu
Der Flug des Raben

Richard Wagamese

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Das verlorene Paradies

Von: Susanne

31.10.2021

Richard Wagamese hat ein teils autobiographisches Buch geschrieben, welches dem Leser einen tiefen Einblick in die Geschichte und Kultur der kanadischen First Nations gibt. Ein politisches und weises Werk. Da der Autor sich und seinen Stamm in diesem Buch als „Indianer“ bezeichnet, wird es in Ordnung sein, wenn ich dieses hier auch tue… Die kanadische Regierung hat sich im Umgang mit ihren indigenen Bewohnern nicht gerade mit Ruhm bekleckert, unter anderem wurden zahlreiche indianische Kinder aus ihren Familien gerissen und einer Umerziehung unterworfen. Alles indianische galt als schlecht- so dass der Protagonist des Romans lange seine Herkunft verleugnet hat. Gleichzeitig hat er aber auch eine starke Sehnsucht irgendwo dazuzugehören. Nach Jahren kommt er zurück zu seiner Familie und seinem Stamm. Hier lernt er viel über die indianische Lebensweise. Und der Leser mit ihm. Mit nahezu poetischen Worten und einer guten Prise Humor, wird die Verbundenheit zu Mutter Erde und dem Stammesleben beschrieben. Am Ende ist man ein wenig traurig nicht auch ein Indianer zu sein. Wohlmöglich haben auch wir ein Paradies verloren als wir uns so ganz und gar unserer modernen Lebensweise verschrieben haben.

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Der Flug des Rabens

Von: Nadja

30.10.2021

Der Hauptprotagonist erzählt unterhaltsam, witzig, aber auch sehr einfühlsam seine eigene Geschichte, von dem langen Weg zu seinem Selbst und seinen eigenen Wurzeln. Er wird im Alter von 5 Jahren seinem Elternhaus entrissen und lebt fortan in Waisenhäusern und verschiedenen Pflegefamilien. Im jungen Erwachsenenalter zieht er durch's Land, jobt und freundet sich mit anderen Menschen an. Wegen einer Straftat kommt er für einige Jahre ins Gefängnis und dort nimmt sein Bruder Kontakt zu ihm auf und schreibt ihm. Er kehrt nach seiner Entlassung zurück in seine Heimat. Das Buch ist spannend und auf jeden Fall empfehlenswert. Es ist das Erstlingswerk des grossen kanadischen Schriftstellers Richard Wagamese; ein berührender Roman über das Erwachen Kanadas First Nations, den Indianern, ein Buch voller Weisheit und mit viel Humor.

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Im Herzen Indianerin

Von: Frie

27.10.2021

Ich wusste schon vorher, dass mir das Buch gefallen würde, als ich den Text auf dem Buchdeckel las. Aber es ist viel mehr: die Geschichte hat sich in meine Seele geschlichen. Es ist, als hätte ich das alles verstanden, als hätte ich das gelernt, gefühlt, gewusst. Was für ein Erzähler, der uns an dieser teilweise biografischen Geschichte teilhaben lässt. Am liebsten würde ich mich mit meinem Kanu auf die innere Reise auf die andere Seite des Sees machen um mit Leinen und Tabak meine Dankbarkeit für meinen Lebensweg zu zeigen. Es ist uns schon einiges verloren gegangen in den letzten Jahrhunderten in Bezug auf die Verbindung zur Natur. Die Geschichte ist voll witziger Anekdoten und ich bedauere zutiefst, dass ich keinen Indianer im Freundeskreis habe. Auf jeden Fall können sich in der Familie Raven die Menschen gut selbst auf die Schippe nehmen. Garnet Raven und Richard Wagamese ziehen in mein Regal ein und werden für immer bleiben. Der Einband hat Bezug zum Inhalt und spricht mich mit seiner ruhigen Ausstrahlung an. Auch wenn ich jetzt 5 Punkte vergebe, möchte ich nicht mit jedem darüber sprechen- es ist doch mein Buch.... Es wird wie eine Adlerfeder überreicht, als etwas Besonderes.

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Garnet Raven erlebte mit drei Jahren, wie viele Kinder kanadischer First Nations auch, das Schicksal von der eigenen Familie getrennt und in Pflegefamilien gesteckt zu worden zu sein. Über seine Herkunft weiß er fast gar nichts, wächst bei Weißen auf und merkt, dass egal was er macht, er nicht als Weißer gesehen wird. Anfangs erfindet er die skurrilsten Geschichten wenn er auf seine Abstammung angesprochen wird. In den 70ern freundet er sich mit Leuten aus der Black Community an, lässt sich einen Afro frisieren und trägt farbenfrohe Kleidung, ganz nach seinem Idol James Brown. Als er wegen kleinerer Drogendelikte ins Gefängnis kommt, erhält er nach einiger Zeit einen Brief. Zu seiner Überraschung schreibt ihm ein gewisser Stanley Raven, der behauptet sein Bruder zu sein. In diesem schildert er ihm, wie man Garnet als Kind der Familie entrissen und wie die Familie all die Jahre nach ihm gesucht hat. Nach seiner Entlassung beschließt Garnet nach Ontario zu reisen, um seine Familie im Reservat zu besuchen. Als er ankommt, muss er feststellen wie groß seine Familie ist, welche Probleme sie haben und wie ungewohnt und fremd ihm alles ist. Einer der Ältesten, Keeper, nimmt sich seiner an. Als letzter Hüter der Ojibwe unterweist er Garnet und macht ihn mit den Traditionen und der Geschichte seines Stammes vertraut. Dies lässt Garnet bald verstehen woher er abstammt, was Land den First Nations bedeutet und lässt ihn die tiefe Verbundenheit mit dem Leben spüren, die er bisher immer vermisst hat. Richard Wagamese war ein fantastischer Erzähler. In seinen Büchern widmete er sich der Geschichte seines Stammes und den Widrigkeiten, die sie zu ertragen hatten. Er selbst ist in Heimen und bei Pflegefamilien aufgewachsen, bis er mit Anfang 20 endlich wieder mit seiner Familie vereint wurde. Mit diesen Erfahrungen schrieb er weise, berührende Bücher in sensiblen Worten, um die Geschichten zu bewahren und seinem Volk eine Stimme zu geben. Der Autor verstarb in 2017. Absolut lesenswert.

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Emotionaler Roman mit wichtigem Thema

Von: Naraya

27.10.2021

Garnet Raven ist 3 Jahre alt, als er aus dem Ojibwe-Reservat entführt wird. Von da an wächst er in Pflegefamilien auf, wo er seine Herkunft verleugnen muss und gerät schon als Teenager auf die schiefe Bahn. Als er mit Anfang 20 eine Haftstrafe verbüßt, erhält er einen Brief seines Bruders Stanley, der ihn bittet, nach der Entlassung nachhause zu kommen. Aber was bedeutet Zuhause für Garnet? Er kennt weder Sprache noch Traditionen seiner Vorfahren, trägt einen Afro und fühlt sich dank seines besten Freundes eher Schwarz als Ojibwe. Doch dann nimmt ihn Keeper, ein älterer Mann seines Stammes unter seine Fittiche und die beiden stellen fest, dass sie jede Menge von einander zu lernen haben. In „Der Flug des Raben“, schon einmal erschienen unter dem Titel „Hüter der Trommel“, erzählt der 2017 verstorbene Richard Wagamese im Prinzip eine literarisierte Version seiner eigenen Geschichte. Die Handlung wird hauptsächlich aus Garnets Sicht erzählt, aber auch Keeper kommt immer wieder zu Wort und liefert seinen Blick auf dessen Entwicklung und das Volk der Ojibwe. Der Schreibstil ist dabei sehr persönlich, teilweise umgangssprachlich und fühlt sich an, als würde Garnet alles unmittelbar erzählen. Der Roman (Original 1994) macht deutlich, wie sehr die indigene Bevölkerung unter den „Missionierungsversuchen“ von Kirche und Staat zu leiden hatte. Kinder wurden unter dem Vorwand der Bildung aus ihren Familien gerissen, um ihnen alles Indigene auszutreiben – seien es lange Haare oder die eigene Sprache. Sie landeten in Pflegefamilien und eigens dafür eingerichteten Heimen und selbst, wenn sie eines Tages zurückkehren konnten, blieben viele von ihnen doch für immer entwurzelt. Unlängst entdeckte Massengräber lassen erahnen, dass diesem System tausende Kinder zum Opfer fielen. Im Roman hat Garnet Raven mehr Glück – mit einer Familie und einem Stamm, der ihn mit offenen Armen empfängt. Keeper als spirituelles Vorbild hilft ihm dabei, zu den eigenen Wurzeln zurückzufinden, während er selbst aus der Freundschaft mit dem jungen Mann die Kraft schöpft, seine Alkoholkrankheit zu bekämpfen. Ein emotionaler Roman mit wichtigem Thema

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Thema wichtig, Umsetzung so lala

Von: june87

23.10.2021

Ich fand es leider enttäuschend. Es war zwar interessant und schlimm, was mit den Kindern der Indianern gemacht wurde und wie der Autor seinen Weg gefunden hat, aber es war leider gar nicht fesselnd geschrieben. Für so einen bekannten Autor hätte ich mir Besseres erwartet - auch wenn es sein Debütroman war. Dennoch 3 Sterne, weil das Thema so wichtig ist.

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Indianergeschichte

Von: MrsHoney

21.10.2021

Das Buch " Der Flug des Raben" ist eine wunderschöne Geschichte von einem jungen Mann, der erst im Alter von 25 Jahren seine Wurzeln als Indianer kennenlernt. Das Buch beschreibt aus Sicht von Garnet Raven seine gesamte Jugend in Pflegefamilien und seine Suche nach seiner Identität. Zwischendurch taucht dann ein alter Indianer auf und erzählt einiges aus seinem Blickwinkel. Ein tolles Buch, welches Einblicke in die Geschichte der Indianer in Kanada gibt. Einfach schön geschrieben!

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Das Recht, zu wissen wer man ist!

Von: Moma58

20.10.2021

Der Roman "Der Flug des Raben" war das Erstlingswerk von Richard Wagamese. Leider verstarb dieser wunderbare Autor und Geschichtenerzähler viel zu früh. Als Vertreter der First Nation ist ihm mit diesem Roman eine einfühlsame und teils sehr ergreifende Erzählung gelungen, die zum Nachdenken anregt. Zum Inhalt: Ende der 70er-Jahre will der junge Garnet Raven alles sein, nur nicht ein Ojibwe (ein sogenannter Waldindianer). In Pflegefamilien aufgewachsen macht er sich als Jugendlicher auf in die Großstadt und kommt dort in schlechte Gesellschaft. Erst ein mehrjähriger Gefängnisaufenthalt und ein Brief seines Bruders sorgen dafür, dass er zurück in den Norden Ontarios in sein Reservat fährt. Ab jetzt beginnt ein schwerer Lebensabschnitt für ihn. Hin- und hergerissen zwischen alten Traditionen und seinem modenen Leben erfährt Garnet nach und nach die lebenswerte Art seiner Familie. Viel Hilfe bekommt er dazu von einem alten Mann. Keeper - der Hüter der Gesetze - macht ihn nach und nach vertraut mit den Riten seines Stammes. Es ist ein Eintauchen in eine andere Welt. Eine Welt der Mythen, Sitten, Riten, Tänze, Gebete. Die Natur ist allgegenwärtig und spielt eine wichtige Rolle. Alle Beschreibungen dazu könnten nicht stimmiger sein. Beide zusammen (Garnet und Keeper) ergeben nach und nach ein Ganzes. In einem flüssigen und eingehenden Schreibstil in Ich-Form beschreibt Garnet seine Suche nach Visionen und dem Leben der Väter und Vorväter. Es wurde eine intensive und berührende Erzählung. Danke Richard Wagamese!

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