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Rezensionen zu
Die vergessene Heimat

Deana Zinßmeister

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Verschwiegen, nicht vergessen!

Von: Aischa aus Kissing

12.11.2020

Deana Zinsßmeister hat es als Autorin historischer Romane zu einiger Bekannheit und Beliebtheit gebracht, zu Recht wie ich finde: Ihre Plots sind bis ins Detail akribisch recherchiert, und ich schätze auch den sprachlichen Duktus ihrer bisherigen Werke. Mit "Die vergessene Heimat" hat Zinßmeister ihr bewährtes Genre verlassen. Dieser Roman ist stark autobiografisch, sie verarbeitet darin die Fluchtgeschichte ihrer Eltern aus der damaligen DDR sowie die Demenzerkrankung ihres Vaters gut 50 Jahre danach. Die Krankheit ist es auch, die die Flucht in der Familie - nach dem jahrzehntelang kaum davon gesprochen wurde - wieder zum Thema werden lässt, denn der Vater der Autorin spricht in seiner Verwirrung immer wieder von dieser Zeit. Zinßmeister erzählt auf diesen zwei zeitlichen Ebenen, die sich in kurzen Kapiteln rasch abwechseln. Für meinen Geschmack waren diese Perspektivwechsel etwas zu rasch, die Kapitel sind meist nur wenige Seiten lang, und kaum hatte ich mich in einer Szenerie zurecht gefunden, folgte schon der nächste Zeitsprung. Dafür kommt jedoch definitiv keine Langeweile auf, der Roman hat einen durchweg hohen Spannungsbogen. Die Flucht ist sehr detailliert beschrieben, man fiebert förmlich mit, obwohl man ja durch den Klappentext bereits vom glücklichen Ausgang weiß. Besonders gefällt mir, dass Zinßmeister nicht - wie so viele andere Geschichten mit dieser Thematik - aufhört zu erzählen, sobald ihre Protagonisten in der Bundesrepublik angekommen sind, sondern auch vom nicht gerade einfachen Neubeginn der Flüchtlinge berichtet: vom Alltag im Auffanglager, der Angst, als Spion zu gelten oder auch noch im Westen nicht sicher vor dem Zugriff der Stasi zu sein. Sprachlich konnte mich dieser Roman leider nicht ganz überzeugen. Manche Dialoge wirkten seltsam hölzern, und ich hatte oft Schwierigkeiten, wer nun welche handelnde Person ist. Das liegt daran, dass die Familienmitglieder der Autorin (abgesehen von ihren Eltern und Geschwistern) namenlos bleiben. So heißt es oft "der jüngere Bruder", "die Schwägerin" etc., auch wenn diese Personen miteinander sprechen. Einerseits verständlich, es hat laut Zinßmeister damit zu tun, dass die meisten nicht mehr leben und sie daher einer Veröffentlichung nicht mehr zustimmen konnten. Andererseits hätte man ja einfach fiktionale Namen vergeben können, auch die Ich-Erzählerin heißt schließlich im Roman nicht Deana. Bei der Geschichte über die Demenz des Vaters wurde für mich Potenzial verschenkt. Zwar erfährt man viel über diese Krankheit und darüber, welche Belastung es für die Angehörigen darstellen kann, körperlich wie psychisch. Aber ich hätte mir bei einem Thema von dieser Tragweite mehr Reflexion gewünscht. Die Töchter versuchen - fast nach dem Motto "koste es, was es wolle" - eine stationäre Unterbringung des Vaters so lange wie möglich zu verhindern, selbst als dies zu Lasten der Gesundheit der Mutter geht. Der Sohn hingegen, der etwas nüchterner mit der Situation umgeht, kommt für meine Begriffe zu schlecht weg. Und die innerfamiliären Konflikte, die die Pflege eines Demenzkranken unweigerlich mit sich bringen, wurden zu kurz abgehandelt, schade. Dennoch - vor allem wegen der wirklich guten Darstellung der Flucht - ein lesenswerter Roman.

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📖 𝗗𝗶𝗲 𝘃𝗲𝗿𝗴𝗲𝘀𝘀𝗲𝗻𝗲 𝗛𝗲𝗶𝗺𝗮𝘁 📝 𝗗𝗲𝗮𝗻𝗮 𝗭𝗶𝗻𝘀𝘀𝗺𝗲𝗶𝘀𝘁𝗲𝗿 🔎: KT Inhalt : Die Geschichte von der Flucht ihrer Eltern aus der DDR kennt Britta Hofmeister seit Kindesbeinen. Sie selbst kam in der Bundesrepublik zur Welt, wuchs mit ihren Geschwistern behütet auf und hatte nie Grund, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Bis ihr Vater an Demenz erkrankt. Zunehmend verwirrt, beginnt er, von früher zu erzählen. Und bald wird klar: Was bei der Flucht 1961 wirklich geschah, hat er jahrzehntelang verschwiegen. Nun kommt die dramatische Wahrheit ans Licht und stellt die Familie vor eine Zerreißprobe … 🖌 REZI: Eines der persönlichsten Bücher, welches ich bisher gelesen habe. @deanazinssmeister beschreibt offen, ehrlich und besonders liebevoll ihr Leben mit einem demenzkranken Vater. Danke für so viele Einblicke in Ihr privates Leben !!! Der Wechsel zwischen den Jahren in den einzelnen Kapiteln gefiel mir richtig gut. Es entstand von Seite zu Seite eine Spannung , die man kaum in Worte fassen kann. Ich selbst bin ein in der DDR geborenes „Kind“, ich bin dort groß geworden und war zum Zeitpunkt der Wende 9 Jahre alt. Ich lese so gern aus dieser Zeit , um ein wenig zu verstehen , warum Menschen geflüchtet sind, und wie ihre Flucht verlief. Dieses Buch ist ein wahrer Schatz ! Den Einblick in ein Leben mit einem schwer an Demenz erkrankten Familienmitglied gelang Ihnen außerordentlich gut. Ich selbst habe außer im Berufsleben keinen Kontakt zu solchen Menschen, bin Ihnen aber dennoch sehr dankbar, die Sichtweisen von Ihnen, Ihrer Mutter & Ihren Geschwistern so beschrieben zu haben, dass es auch mir vlt. ein wenig leichter fallen wird, mit an Demenz erkrankten Menschen umzugehen. Manchmal bin ich ratlos, fassungslos und sprachlos wenn ich Kunden betreue, die gefühlt gestern noch „normal“ waren! Dieses Buch hat mir nicht nur in Sachen DRR, Mauerbau und Flucht ein wenig mehr die Augen geöffnet, es hat mir gezeigt, wie besonders Menschen denken, leben & fühlen, die ihr Leben von Tag zu Tag mehr vergessen. Ich danke Ihnen von Herzen für dieses besondere Buch !!! #steffsbücherliebe #steffsbücherjahr2020 #gegendasvergessen #dievergesseneheimat

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Als ich vor ein paar Wochen durch Zufall gelesen habe, dass die Autorin Deana Zinßmeister, bekannt durch ihre historischen Romane aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die Geschichte ihrer Familie aufgeschrieben hatte war ich neugierig. Als ich dann anhand des Klappentextes las, worum es in dem Buch ging, musste ich es einfach haben. Ich habe es innerhalb eines Tages ausgelesen und habe dann an dem Abend noch eine E-Mail an die Autorin geschrieben. Da es schwerfällt, meine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen, hier einfach mal einen Auszug aus der Mail: »Danke für so ein wunderbar berührendes Buch. Ein Buch das ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte und eine so heimtückische Krankheit auf eine Art und Weise verknüpft, wie ich das nie für möglich gehalten hätte. Ich habe beim Lesen mitgebangt und mitgelitten und als Ernst sich im Pflegeheim so verändert hat, bettlägerig wurde und dann für immer eingeschlafen ist, konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Hier kamen Erinnerungen an meinen Onkel hoch, der 15 Jahre von meiner Tante zu Hause gepflegt wurde und erst ins Pflegeheim kam, als sie es kräftemäßig nicht mehr stemmen konnte. Vielen herzlichen Dank für diese Geschichte und dafür, dass Sie so etwas Persönliches mit ihren Lesern teilen.« Was hat mich an dem Buch so begeistern können: das persönliche. Das Deana Zinßmeister den Mut hatte, das Schicksal ihrer Eltern der breiten Masse zugänglich zu machen. Das Buch teilt sich in zwei Handlungsstränge auf. Zum einen gehen wir in den August 1961 zurück und erleben mit, die die Grenzen der DDR dichtgemacht werden, wie vor den Augen von Leni und Ernst der Stacheldraht hochgezogen wird. Gemeinsam mit ihnen – und es ist ein gemeinsam denn ich war bei Lesen mittendrin – planen wir die Flucht nach Westberlin. Wir erleben das flaue Gefühl, wenn man glaubt und weiß, dass man bespitzelt wird. Wenn man nicht mehr weiß wem man trauen kann. Wir sind bei der Flucht hautnah mit dabei, erleben wie akribisch das ganze vorbereitet wird, spüren förmlich die Zweifel vor der Flucht, die Angst währenddessen und die Erleichterung, als es vorbei ist. Der Blick in das Auffanglanger Marienfelde – krass wie es da zugegangen sein muss. Der zweite Handlungsstrang hat mich in Teilen noch ein Stück mehr berührt als der Teil der Flucht. Denn hier sind wir hier im hier und jetzt und müssen miterleben, wie die Familie erneut auf den Kopf gestellt wird. Denn Ernst erkrankt an Demenz. Hier schildert die Autorin gefühlvoll und behutsam die Zeit der Entdeckung der Krankheit, die so heimtückisch ist. Ohne zu dramatisieren oder zu beschönigen beschreibt sie den Alltag mit einem Demenzkranken, das Gefühl des „ich muss mich schämen wie mein Vater sich verhält“ und des Verdrängens „Nein, mein Vater hat keine Demenz, das muss andere Ursachen haben“ und des Begreifens und Akzeptierens „wir brauchen Hilfe“. Der Schock über die Diagnose, die Strapazen der Pflege und das hintenanstellen der eigenen Bedürfnisse kommen in dem Teil wunderbar rüber, ohne das auf der Mitleidsschiene „geritten“. Auch der Bruch in der Familie, welcher auf Grund der Umstände einfach normal ist, wird herausgearbeitet. Ich kann nicht sagen, welche Teil des Romans mir besser gefallen hat – die Vergangenheit oder die Gegenwart. Ich kann nur sagen, ich bin ein Kind der DDR (geboren 1975) und habe das Thema Bückware, nicht alles bekommen und nicht reisen können, erlebt. Ich sage extra erlebt, denn wirklich bewusst wahrgenommen habe ich es nicht. 14 Jahre nach meiner Geburt war dann alles anders und das Thema DDR und der Grenzbau war dann bei uns nie ein Thema. Wohl aber das Thema „Überwachung“ denn auch wir wurden überwacht. Das Thema der Gegenwart hat mich, wie ich in meiner Mail an die Autorin ja geschrieben habe, sehr bewegt da es auch bei uns in der Familie einen Fall von Demenz gab und ich das „Abbauen“ und das Verändern des Wesens meines Onkels sehr bewusst wahrgenommen habe. Obwohl er, soweit ich weiß, eher der liebe und dankbare war und aggressive Phasen selten waren. Ich kann nur noch einmal DANKE für das sehr bewegende Buch sagen und eine klare Leseempfehlung aussprechen. Von mir bekommt das Buch auf jeden Fall 5 von 5 Sternen und ist eines meiner Highlight des Jahres.

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Deana Zinßmeister ist vielen bereits bekannt als Autorin historischer Romane, die sie mitreißend, realistisch und vor allen bitgewaltig schreibt. Ihre Bücher sprechen von der Leidenschaft für Geschichte und von viel Interesse an der Recherche. Im aktuellen Roman führt sie ihre Leser ebenso wieder in die Vergangenheit. Zwar nicht in die Zeit der Pest oder Burgen, aber auch in die „Die vergessene Heimat“ geht es um erschütternde Wahrheiten und Menschen, die für ihr Glück alles auf sich nehmen. „Die vergessene Heimat“ basiert auf der wahren Geschichte ihrer Eltern und erzählt davon wie ihr Vater an Demenz erkrankt. Mit Fortschreiten der Krankheit offenbart er seinen hilflosen Kindern immer mehr Details zu Zeiten des Mauerbaus 1961 und seiner darauf folgenden Flucht aus der DDR. In Rückblenden beschreibt die Autorin die damalige Situation für Leni und Ernst. Persönliche Niederlagen, Rückschläge und vor allen das Gefühl eingesperrt zu sein. Ernst arbeitet damals noch im Westen und hat als Grenzgänger zunächst Vorteile, doch die sich mehrende Überwachung durch den Staat, das ständige Gefühl beobachtet zu werden oder die Angst eine falsche Äußerung zu tätigen verstärken seine Pläne in den Westen zu gehen. In der Gegenwart beschreibt sie die Hilflosigkeit als Angehörige eines dementen Familienmitglieds. Zunächst ist große Sorge im Vordergrund, aber es gibt auch Streit zwischen den Geschwistern, weil nicht alle den Ernst der Lage sehen bzw. sehen wollen. Mich hat das sehr berührt! Solche ein Schicksalsschlag ist sicher nicht leicht. Was jedoch tröstet – und das spürt man immer wieder -, dass zwischen Leni und Ernst eine große Verbundenheit herrscht! Hier haben sich zwei starke Charaktere gefunden, die trotz aller Widrigkeiten an ihrem Traum ihren Kindern eine bessere Zukunft zu bieten festhalten. Deana Zinßmeister hat mich mit in „Die vergessene Heimat“ sehr bewegt, mitgerissen und begeistert. Eine klare Empfehlung nicht nur für Leser, die das Thema Republikflucht und die ehemalige DDR fasziniert, sondern auch für Angehörige von an Demenz erkrankten Familienmitgliedern.

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In ihrem Buch "Die vergessene Heimat" erzählt uns Deana Zinßmeister die Geschichte ihrer Eltern, die im August 1961 aus der DDR in die BRD geflüchtet sind und von ihrem Vater, der 2014 unheilbar an Demenz erkrankte. Wir wechseln immer zwischen den beiden Zeitebenen hin und her und ich habe voller Spannung die Planung und die Flucht miterlebt, habe mitgefiebert, ob alles trotz guter Vorarbeit problemlos gelingt. Aus Angst vor der Stasi wurde in der Familie nie über die Flucht gesprochen, erst durch die Erkrankung des Vaters kam vieles ans Licht. Die Krankengeschichte hat mich dann sehr zu Tränen gerührt. Man weiß natürlich, dass man bei Demenz irgendwann alles vergißt. Aber ich hatte leider keinerlei Ahnung, inwieweit sich alles auf den Alltag ausweitet, was es alles zu beachten gilt und wie auch die Familie darunter leidet und man sich sogar entzweit. Wie schlimm muß es für beide sein, wenn man sein Lebtag zusammen ist, Höhen und Tiefen durchsteht und am Schluß den Partner nicht mehr kennt. Bei so einem Schicksal ist eine Sternebewertung eigentlich unangebracht. Aber ich vergebe meine 5 Sterne für den wunderbaren einfühlsamen und lebendigen Schreibstil, der mich durchs Buch hat fliegen lassen und mich zum Nachdenken gebracht hat, wirklich bewußter durchs Leben zu gehen und Wert zu schätzen, wenn es einem gut geht. Die Geschichte wird mir bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben. Ich danke der Autorin sehr, dass sie uns an dieser wirklich sehr emotionalen Geschichte hat teilhaben lassen. Vielen Dank an den Goldmann Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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Absolut lesenswert, packende Geschichte

Von: S.Meng aus Nk

16.10.2020

Gerade habe ich das neue Buch von Deana Zinßmeister „Die vergessene Heimat“ zu Ende gelesen. Ein spannendes, gut erzähltes Buch nach einer wahren Geschichte. Die Autorin nimmt uns Leser mit auf die Flucht ihrer Eltern aus der DDR. Schon nach wenigen Zeiten konnte ich gedanklich in die Zeit des Mauerbaus eintauchen und verstand, warum viele den Weg in den Westen suchten und sich nach Freiheit und Demokratie sehnten. Wir begleiten die Familie der Autorin auf zwei Zeitachsen. Die Zeit der Flucht und die Zeit der Demenzerkrankung ihres Vaters, dessen unbeugsamer Wille mit dafür verantwortlich war, das die Flucht aus der DDR gelang. Durch die Krankheit des Vaters erfahren wir Stück für Stück, was es auch für Angehörige bedeutet, wenn ein nahestehender Mensch an Demenz erkrankt und sich immer mehr verliert. Und dennoch bleibt vieles bestehen, Erinnerungen, die Jahrzehnte im Alltag begraben waren, kommen ans Licht und entfalten neue Augenblicke. Die Familie steht in schweren Zeiten zusammen und wächst mit der Krankheit. „Die vergessene Heimat“ ist ein besonderes Geschichtsbuch, eine spannende Biografie, ein Buch der Hoffnung und Zuversicht!

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Britta Hofmeister kennt seit ihrer Kindheit die Geschichte wie ihre Eltern aus der DDR geflüchtet sind. So richtig hat sie sich aber genauso wie ihre Geschwister nie mit der Flucht beschäftigt da sie alle in der Bundesrepublik zur Welt gekommen sind. Als aber ihr Vater Ernst an Demenz erkrankt beginnt er die Flucht genau zu planen und so erfahren die Geschwister wie es 1961 zur Flucht kam und was dabei passiert ist. Von Deana Zinßmeister kenne ich bis jetzt nur die Historischen Romane. Dieser Roman hie aht mich aus zwei Grünen angesprochen da wir selbst Demenzfälle in der Familie und auch in der Nachbarschaft und der zweite Aspekt war ich bin neugierig geworden wie man es schaffen konnte unbemerkt in den Westen zu fliehen. Zu Beginn des Romans kam ich etwas schwer in die Handlung rein, aber als ich mich völlig in die Erzählung eingefunden hatte ist es mir sehr schwer gefallen das Buch wieder aus der Hand zu legen. In der Gegenwart wird alles aus der Sicht von Britta erzählt, da aber alle Figuren oft zu Wort kamen ergab alles zusammen hier ein völlig rundes Bild. In der Vergangenheit gab es zwei Handlungsstränge einmal der von Leni und dann noch Ernst, so konnte man die Gedanken und Gefühle beider Hauptfiguren sehr gut nachvollziehen. Das Leben in der DDR war nicht leicht und als der Mauerbau beginnt, fangen sie an ihre Flucht zu planen. In der Gegenwart ist die Demenz das große Thema was ich mir aber auch so gedacht hatte. Ja, diese Krankheit ist nicht einfach und jeder der seien Angehörigen zuhause pflegt mit dieser Erkrankung hat meinen Respekt. Hier weiß ich wovon ich spreche wir haben sowohl meinen Opa als auch meine Oma zuhause gepflegt nur meine Oma musste nach dem letzten Klinikaufenthalt in die Kurzzeitpflege aber beide hatten keine Demenz. Etwas erschüttert war ich wie die Kinder lange Zeit den Kopf in den Sand gesteckt haben bevor sie die Erkrankung ihres Vaters angenommen hatten, wobei ich es aber auch verstehen kann wer will ein Elternteil so hilflos sehen. Als Leserin fällt es einem leicht das eine oder andere mit einem Lachen zu nehmen obwohl es für die Angehörigen nicht leicht ist. Aber wenigstens hat hier niemand versucht die Krankheit zu vertuschen, so dass die Kinder nichts davon wissen bis es zu Spät ist wie bei unseren Nachbar. Beiden Handlungsverläufen konnte ich immer sehr gut folgen und alle Entscheidungen die 1961 oder in der Gegenwart getroffen wurden waren für mich sehr gut nachvollziehbar. Auch die Spannungsbögen waren bis zum Schluss gespannt und nicht alles hätte ich auch so erwartet was ja nichts schlechtes heißt, das Leben ist eben nicht vorhersehbar. Die Handlungsorte damals wie heute konnte man sich völlig problemlos vor dem inneren Auge entstehen lassen. Man merkt, dass es Frau Zinßmeister nicht leicht gefallen ist zwei Schicksale ihrer Familie zu erzählen, aber ich denke sie spricht gerade bei der Demenz vielen betroffenen Angehörigen aus dem Herzen diese nicht lustige Seite der Krankheit zu zeigen. Mir persönlich hat der Roman wirklich sehr gut gefallen und ich denke dieses Buch werde ich noch das eine oder andere Mal verschenken. Für diesen bewegenden Roman der mich sehr nachdenklich zurück gelassen hat vergebe ich sehr gerne alle fünf Sterne.

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Die Freiheit beginnt auf der anderen Seite Sie wusste von der Flucht ihrer Eltern aus der DDR. Doch die erschütternde Wahrheit kommt erst nach Jahrzehnten ans Licht. Als ihr Vater an Demenz erkrankt, verrät er unabsichtlich dramatische Details aus dem Jahr des Mauerbaus 1961. Die Geschichte von der Flucht ihrer Eltern aus der DDR kennt Britta Hofmeister seit Kindesbeinen. Sie selbst kam in der Bundesrepublik zur Welt, wuchs mit ihren Geschwistern behütet auf und hatte nie Grund, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Bis ihr Vater an Demenz erkrankt. Zunehmend verwirrt, beginnt er, von früher zu erzählen. Und bald wird klar: Was bei der Flucht 1961 wirklich geschah, hat er jahrzehntelang verschwiegen. Nun kommt die dramatische Wahrheit ans Licht und stellt die Familie vor eine Zerreißprobe.... In diesem Roman, der auf einer wahren Geschichte basiert, erzählt die Älteste der drei Geschwister ihr Leben im beschaulichen Saarland ab Januar 2014. Ihre Eltern, die jedes Winterhalbjahr auf Mallorca leben, kommen vorzeitig zurück, weil der Vater am Herz behandelt werden muss. Im Krankenhaus stellt sich heraus, dass er an Demenz leidet, was die drei Geschwister wie auch die Mutter zuerst nicht wahrhaben möchten. Je verwirrter der Vater wird, desto mehr erinnert er sich an die Vorbereitungen der Flucht im August 1961 vom Osten rüber nach Spandau. Immer wieder wird der Leser von 2014 ins Jahr 1961 zurückgeführt, was das Buch schnelllebig und interessant zu lesen macht. Man erfährt mehr über das junge Paar Ernst und Leni, ihre Familie und ihre Schwierigkeiten in der DDR. Auf der anderen Seite erlebt man Ernst und Leni als altes Ehepaar im Saarland, wie sie mit der Krankheit versuchen zu leben, wie Ernst immer mehr den Kontakt zu seinem jetzigen Leben verliert. Am Ende freut man sich mit dem sympathischen jungen Paar, dass die Flucht über die Grenze gelungen ist, ist aber gleichzeitig betroffen, wie die Krankheit dem Vater jede Persönlichkeit raubt. Ein Buch, welches ich in einem Rutsch gelesen habe, da ich auf das Ende hingefiebert und in dem ich viele bekannte Ecken Berlins wieder getroffen habe. Von mir gibt es 5 ★★★★★

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